be (l): wie die Haut, und die Ribbenhaut überhaupt, ausartet.
Doch darum hat das Darmfell nicht zwo Membra- nen, und diesen Jrrtum widerlegte bereits der vollkom- men aufrichtige Jakob Douglas(n) und nachher J. Benignus Winslow(o), ob man gleich diesen Jrrtum vormals in allen Schulen zur Mode gemacht hatte. Jch verstehe darunter wirkliche, einander unänliche, und von einander zu trennende Blätter. Denn ich bin gar nicht in Abrede, daß es sich an grossen Thieren nicht in Blät- ter zerteilen lassen sollte (p)(p*).
Dasjenige Blatt, welches man die äussere Schicht des Darmfells nennt, und welches an dem Saamenrin- ge berümt geworden, besteht aus lauter Fadengewebe (q), legt sich um die äusserliche Fläche des Darmfells herum, und läuft nach verschiednen Theilen des Körpers fort.
Dasjenige, was man, wiewohl sehr uneigentlich die Doppelschicht (duplicatura peritonaei) nennt (r), und in die sich Wasser ergiest, und eine eingesakkte Wassersucht
macht,
(l)[Spaltenumbruch]
Jst von aussen rauh CO- LUMBUS p. 235. SPIGEL p. 214.
(n) Ohngefehr, da man den Stein zu schneiden verbesserte nämlich um das Jahr 1719.
(o) Zwei nannte selbst WINS- LOW beim DOUGLAS p. 19. Es verbesserte sich ILL. vir in expos. anat. P. IV. p. 25. und vorher an. 1718. da er zeyn Jah- re von anno 1728. rechnet ad MORANDUM de calcul. Sect. p. 314. 315. die Warheit wuste schon VESALIUS in sei- nem L. V. C. 11. & RUYSCH Thes. VII. p. 27. unter den Neu- ern DIONIS p. 172. von A. WINS- LOWO alle, wie BONDOU ad PALFYN p. 65. RENEAULME des hernies p. 134. &c.
(p)[Spaltenumbruch]I. SYLVII dissect. corp. p. 70. 6. LAURENT. p. 285. RIOLAN. p. 94 95. noch DU- VERNEY T. I. p. 148. 91. ibid.
(p*) Jm Elefanten MOULINS p. 19. drei in Ochsen FANTON Ed. II. p. 62. ad p. 41. Jn den Krankheiten des Unterleibes C. A. a. BERGEN pia mater. TAC- CONI rar. hern.
(q) Nicht eine Membran LIEU- TAUD p. 281.
(r) Werde unrecht so genannt CHESELD. p. 68. Selches habe AICHOLZ in consil. med. SCHUL- ZII bei dem MORGAGN. sed caus. II. p. 110. 111.
I. Abſchn. Die Membranen.
be (l): wie die Haut, und die Ribbenhaut uͤberhaupt, ausartet.
Doch darum hat das Darmfell nicht zwo Membra- nen, und dieſen Jrrtum widerlegte bereits der vollkom- men aufrichtige Jakob Douglas(n) und nachher J. Benignus Winslow(o), ob man gleich dieſen Jrrtum vormals in allen Schulen zur Mode gemacht hatte. Jch verſtehe darunter wirkliche, einander unaͤnliche, und von einander zu trennende Blaͤtter. Denn ich bin gar nicht in Abrede, daß es ſich an groſſen Thieren nicht in Blaͤt- ter zerteilen laſſen ſollte (p)(p*).
Dasjenige Blatt, welches man die aͤuſſere Schicht des Darmfells nennt, und welches an dem Saamenrin- ge beruͤmt geworden, beſteht aus lauter Fadengewebe (q), legt ſich um die aͤuſſerliche Flaͤche des Darmfells herum, und laͤuft nach verſchiednen Theilen des Koͤrpers fort.
Dasjenige, was man, wiewohl ſehr uneigentlich die Doppelſchicht (duplicatura peritonaei) nennt (r), und in die ſich Waſſer ergieſt, und eine eingeſakkte Waſſerſucht
macht,
(l)[Spaltenumbruch]
Jſt von auſſen rauh CO- LUMBUS p. 235. SPIGEL p. 214.
(n) Ohngefehr, da man den Stein zu ſchneiden verbeſſerte naͤmlich um das Jahr 1719.
(o) Zwei nannte ſelbſt WINS- LOW beim DOUGLAS p. 19. Es verbeſſerte ſich ILL. vir in expoſ. anat. P. IV. p. 25. und vorher an. 1718. da er zeyn Jah- re von anno 1728. rechnet ad MORANDUM de calcul. Sect. p. 314. 315. die Warheit wuſte ſchon VESALIUS in ſei- nem L. V. C. 11. & RUYSCH Theſ. VII. p. 27. unter den Neu- ern DIONIS p. 172. von A. WINS- LOWO alle, wie BONDOU ad PALFYN p. 65. RENEAULME des hernies p. 134. &c.
(p)[Spaltenumbruch]I. SYLVII diſſect. corp. p. 70. 6. LAURENT. p. 285. RIOLAN. p. 94 95. noch DU- VERNEY T. I. p. 148. 91. ibid.
(p*) Jm Elefanten MOULINS p. 19. drei in Ochſen FANTON Ed. II. p. 62. ad p. 41. Jn den Krankheiten des Unterleibes C. A. a. BERGEN pia mater. TAC- CONI rar. hern.
(q) Nicht eine Membran LIEU- TAUD p. 281.
(r) Werde unrecht ſo genannt CHESELD. p. 68. Selches habe AICHOLZ in conſil. med. SCHUL- ZII bei dem MORGAGN. ſed cauſ. II. p. 110. 111.
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[495[511]/0531]
I. Abſchn. Die Membranen.
be (l): wie die Haut, und die Ribbenhaut uͤberhaupt,
ausartet.
Doch darum hat das Darmfell nicht zwo Membra-
nen, und dieſen Jrrtum widerlegte bereits der vollkom-
men aufrichtige Jakob Douglas (n) und nachher J.
Benignus Winslow (o), ob man gleich dieſen Jrrtum
vormals in allen Schulen zur Mode gemacht hatte. Jch
verſtehe darunter wirkliche, einander unaͤnliche, und von
einander zu trennende Blaͤtter. Denn ich bin gar nicht
in Abrede, daß es ſich an groſſen Thieren nicht in Blaͤt-
ter zerteilen laſſen ſollte (p) (p*).
Dasjenige Blatt, welches man die aͤuſſere Schicht
des Darmfells nennt, und welches an dem Saamenrin-
ge beruͤmt geworden, beſteht aus lauter Fadengewebe (q),
legt ſich um die aͤuſſerliche Flaͤche des Darmfells herum,
und laͤuft nach verſchiednen Theilen des Koͤrpers fort.
Dasjenige, was man, wiewohl ſehr uneigentlich die
Doppelſchicht (duplicatura peritonaei) nennt (r), und in
die ſich Waſſer ergieſt, und eine eingeſakkte Waſſerſucht
macht,
(l)
Jſt von auſſen rauh CO-
LUMBUS p. 235. SPIGEL p. 214.
(n) Ohngefehr, da man den
Stein zu ſchneiden verbeſſerte
naͤmlich um das Jahr 1719.
(o) Zwei nannte ſelbſt WINS-
LOW beim DOUGLAS p. 19.
Es verbeſſerte ſich ILL. vir in
expoſ. anat. P. IV. p. 25. und
vorher an. 1718. da er zeyn Jah-
re von anno 1728. rechnet ad
MORANDUM de calcul.
Sect. p. 314. 315. die Warheit
wuſte ſchon VESALIUS in ſei-
nem L. V. C. 11. & RUYSCH
Theſ. VII. p. 27. unter den Neu-
ern DIONIS p. 172. von A. WINS-
LOWO alle, wie BONDOU ad
PALFYN p. 65. RENEAULME
des hernies p. 134. &c.
(p)
I. SYLVII diſſect. corp.
p. 70. 6. LAURENT. p. 285.
RIOLAN. p. 94 95. noch DU-
VERNEY T. I. p. 148. 91. ibid.
(p*) Jm Elefanten MOULINS
p. 19. drei in Ochſen FANTON
Ed. II. p. 62. ad p. 41. Jn den
Krankheiten des Unterleibes C.
A. a. BERGEN pia mater. TAC-
CONI rar. hern.
(q) Nicht eine Membran LIEU-
TAUD p. 281.
(r) Werde unrecht ſo genannt
CHESELD. p. 68. Selches habe
AICHOLZ in conſil. med. SCHUL-
ZII bei dem MORGAGN. ſed
cauſ. II. p. 110. 111.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 495[511]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/531>, abgerufen am 25.11.2024.
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