alles einförmige, schleimige, welches einen mäßigen Ge- ruch hat, in ein ausgeartetes Wesen übergegangen. Auch die vierfüßigen Thiere (f), die Vögel, (g) Fische (h) und Schlangen (i) lösen ganze Thiere in einen dergleichen Schleim auf.
Man muß aber den Magen nicht gar zu zeitig nach der genossenen Speise öffnen: denn wenn man dieses thäte, so würde man die Speise unverändert, das Brodt mit seinem schwammigen Gewebe, den Weingeist, mit seinem Geruche, und die Kräuter mit Blättern, und Farbe darinnen antreffen. Jm Gedärme habe ich nichts von dergleichen gefunden, weil keine Speise, es sei denn nach einer vollkommnen Verdauung dahin gelangt. Jn- dessen findet man doch in Krankheiten, auch im Gedär- me die eigene Figur und Farbe der Speisen noch übrig, so wie man an den Wunden des Gedärmes sehen kann.
Es wächst aber nichts so unerwartetes im Magen, als Steinchen; und dennoch ist dieses eine von den öfter- sten Geburten. Jch verstehe nicht darunter Steine, welche aus der Galle zurükke gehen (l), noch einen aus absorbirenden erdigen Dingen gewachsenen Kreideartigen Stein (m), oder einen fast zu Stein gewordnen Unrat in dem Magen kranker Thiere (n); sondern einen erd- artigen, etwas laugenhaften in der Auflösung befundnen Stein (n*), welcher, wie der Blasenstein, viel Erde (o) ein wenig vom flüchtigen Salze (p) und viel Luft enthält.
Die
(f)[Spaltenumbruch]p. 311. 312.
(g)p. 312. 313.
(h)p. 312. 313.
(i)p. 313.
(l)Journ. de Trev. p. 1110. HEISLER. annal. Jul. 1726. M Aug.
(m)ESCHENBACH ratior. anat. med. n. 9.
(n)[Spaltenumbruch]PLANQUE II. p. 42.
(n*)Phil. trans. n. 475. n. 7. aus dem Pferde.
(o) Jn der LOWERIA gegen SLARE und KOENIG.
(p)KOENIG in der Loweriae Historie .
Der Magen. XIX. Buch.
alles einfoͤrmige, ſchleimige, welches einen maͤßigen Ge- ruch hat, in ein ausgeartetes Weſen uͤbergegangen. Auch die vierfuͤßigen Thiere (f), die Voͤgel, (g) Fiſche (h) und Schlangen (i) loͤſen ganze Thiere in einen dergleichen Schleim auf.
Man muß aber den Magen nicht gar zu zeitig nach der genoſſenen Speiſe oͤffnen: denn wenn man dieſes thaͤte, ſo wuͤrde man die Speiſe unveraͤndert, das Brodt mit ſeinem ſchwammigen Gewebe, den Weingeiſt, mit ſeinem Geruche, und die Kraͤuter mit Blaͤttern, und Farbe darinnen antreffen. Jm Gedaͤrme habe ich nichts von dergleichen gefunden, weil keine Speiſe, es ſei denn nach einer vollkommnen Verdauung dahin gelangt. Jn- deſſen findet man doch in Krankheiten, auch im Gedaͤr- me die eigene Figur und Farbe der Speiſen noch uͤbrig, ſo wie man an den Wunden des Gedaͤrmes ſehen kann.
Es waͤchſt aber nichts ſo unerwartetes im Magen, als Steinchen; und dennoch iſt dieſes eine von den oͤfter- ſten Geburten. Jch verſtehe nicht darunter Steine, welche aus der Galle zuruͤkke gehen (l), noch einen aus abſorbirenden erdigen Dingen gewachſenen Kreideartigen Stein (m), oder einen faſt zu Stein gewordnen Unrat in dem Magen kranker Thiere (n); ſondern einen erd- artigen, etwas laugenhaften in der Aufloͤſung befundnen Stein (n*), welcher, wie der Blaſenſtein, viel Erde (o) ein wenig vom fluͤchtigen Salze (p) und viel Luft enthaͤlt.
Die
(f)[Spaltenumbruch]p. 311. 312.
(g)p. 312. 313.
(h)p. 312. 313.
(i)p. 313.
(l)Journ. de Trev. p. 1110. HEISLER. annal. Jul. 1726. M Aug.
(m)ESCHENBACH ratior. anat. med. n. 9.
(n)[Spaltenumbruch]PLANQUE II. p. 42.
(n*)Phil. tranſ. n. 475. n. 7. aus dem Pferde.
(o) Jn der LOWERIA gegen SLARE und KOENIG.
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[472[488]/0508]
Der Magen. XIX. Buch.
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die vierfuͤßigen Thiere (f), die Voͤgel, (g) Fiſche (h) und
Schlangen (i) loͤſen ganze Thiere in einen dergleichen
Schleim auf.
Man muß aber den Magen nicht gar zu zeitig nach
der genoſſenen Speiſe oͤffnen: denn wenn man dieſes
thaͤte, ſo wuͤrde man die Speiſe unveraͤndert, das Brodt
mit ſeinem ſchwammigen Gewebe, den Weingeiſt, mit
ſeinem Geruche, und die Kraͤuter mit Blaͤttern, und
Farbe darinnen antreffen. Jm Gedaͤrme habe ich nichts
von dergleichen gefunden, weil keine Speiſe, es ſei denn
nach einer vollkommnen Verdauung dahin gelangt. Jn-
deſſen findet man doch in Krankheiten, auch im Gedaͤr-
me die eigene Figur und Farbe der Speiſen noch uͤbrig,
ſo wie man an den Wunden des Gedaͤrmes ſehen kann.
Es waͤchſt aber nichts ſo unerwartetes im Magen,
als Steinchen; und dennoch iſt dieſes eine von den oͤfter-
ſten Geburten. Jch verſtehe nicht darunter Steine,
welche aus der Galle zuruͤkke gehen (l), noch einen aus
abſorbirenden erdigen Dingen gewachſenen Kreideartigen
Stein (m), oder einen faſt zu Stein gewordnen Unrat
in dem Magen kranker Thiere (n); ſondern einen erd-
artigen, etwas laugenhaften in der Aufloͤſung befundnen
Stein (n*), welcher, wie der Blaſenſtein, viel Erde (o)
ein wenig vom fluͤchtigen Salze (p) und viel Luft enthaͤlt.
Die
(f)
p. 311. 312.
(g) p. 312. 313.
(h) p. 312. 313.
(i) p. 313.
(l) Journ. de Trev. p. 1110.
HEISLER. annal. Jul. 1726.
M Aug.
(m) ESCHENBACH ratior.
anat. med. n. 9.
(n)
PLANQUE II. p. 42.
(n*) Phil. tranſ. n. 475. n. 7.
aus dem Pferde.
(o) Jn der LOWERIA gegen
[FORMEL] SLARE und KOENIG.
(p) KOENIG in der Loweriae
Hiſtorie [FORMEL].
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 472[488]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/508>, abgerufen am 21.11.2024.
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