Jm Magen des Hechtes zerfliessen andre Fische (t) die derselbe verschlungen, mit ihren Gräten zu Schleim (u) in so weit sie die Drüsen berühren: der Theil derselben, welcher sich ausserhalb des Magens befindet, bleibt ganz. So fand man in einem Adler (x), in der Eule (x+), Schmerl (y) alles, was ausserhalb dem Magen war, ganz (y*).
Jn einer Natter war (z) ein Theil von der Eidechse, der im Magen stak, verzert, und dasjenige vollständig, welches sich ausserhalb dem Magen befand.
Rondelet fand im Meersterne (a) diesem Schleim- thiere, halb verdaute Muscheln.
§. 25. Erinnerungen.
Hierbei findet eine zwiefache Anmerkung statt (a*). Erstlich: da berümte Männer dem Magen einen beson- dern Vorzug zuschreiben (b), daß derselbe ganz al- ein die Speise zu zerlegen geschikkt, und der Schlund dazu ungeschikkt sein soll, so erhellet, daß dieser Speise- behälter einigen Vorzug haben müsse, weil derselbe, son- derlich in Vögeln, mehr Saft, als der Schlund liefert. Allein man mus dieses nicht zu weit treiben, weil sich auch im Schlunde einiger Fische die Speisen auflösen.
Ferner so findet, wenigstens in dem Magen der vierfüßigen Thiere, keine dergleichen Auflösung bis auf die innersten Stoffe statt, welche die Fasern gänzlich zer-
stören
(t)[Spaltenumbruch]LEOPOLD Oecon. Cur. p. 621.
(u)Phil. trans. n. 162. add. VIRIDET l. c.
(x)Not. h. p. 212.
(x+) Das Schienbein eines Fro- sches im Schlunde p. 312. not. c.
(y) Unbeschädigt, was nicht in den Magen herabgesunken war. Ibid. not. e
(y*)[Spaltenumbruch]GEUDER de ferment. p. 71. VIRIDET bon Chyle p. 73. dergleichen VALISNER T. III. p. 167. &c.
(z)CHARAS Viper. p. 4. 5. T. II. t. 1. 2.
(a)p. 83.
(a*)VALISNERIUS, CHA- RAS, VIRIDET.
(b)p. 313.
G g 4
IV. Abſchnitt. Beobacht. am Magen.
Jm Magen des Hechtes zerflieſſen andre Fiſche (t) die derſelbe verſchlungen, mit ihren Graͤten zu Schleim (u) in ſo weit ſie die Druͤſen beruͤhren: der Theil derſelben, welcher ſich auſſerhalb des Magens befindet, bleibt ganz. So fand man in einem Adler (x), in der Eule (x†), Schmerl (y) alles, was auſſerhalb dem Magen war, ganz (y*).
Jn einer Natter war (z) ein Theil von der Eidechſe, der im Magen ſtak, verzert, und dasjenige vollſtaͤndig, welches ſich auſſerhalb dem Magen befand.
Rondelet fand im Meerſterne (a) dieſem Schleim- thiere, halb verdaute Muſcheln.
§. 25. Erinnerungen.
Hierbei findet eine zwiefache Anmerkung ſtatt (a*). Erſtlich: da beruͤmte Maͤnner dem Magen einen beſon- dern Vorzug zuſchreiben (b), daß derſelbe ganz al- ein die Speiſe zu zerlegen geſchikkt, und der Schlund dazu ungeſchikkt ſein ſoll, ſo erhellet, daß dieſer Speiſe- behaͤlter einigen Vorzug haben muͤſſe, weil derſelbe, ſon- derlich in Voͤgeln, mehr Saft, als der Schlund liefert. Allein man mus dieſes nicht zu weit treiben, weil ſich auch im Schlunde einiger Fiſche die Speiſen aufloͤſen.
Ferner ſo findet, wenigſtens in dem Magen der vierfuͤßigen Thiere, keine dergleichen Aufloͤſung bis auf die innerſten Stoffe ſtatt, welche die Faſern gaͤnzlich zer-
ſtoͤren
(t)[Spaltenumbruch]LEOPOLD Oecon. Cur. p. 621.
(u)Phil. tranſ. n. 162. add. VIRIDET l. c.
(x)Not. h. p. 212.
(x†) Das Schienbein eines Fro- ſches im Schlunde p. 312. not. c.
(y) Unbeſchaͤdigt, was nicht in den Magen herabgeſunken war. Ibid. not. e
(y*)[Spaltenumbruch]GEUDER de ferment. p. 71. VIRIDET bon Chyle p. 73. dergleichen VALISNER T. III. p. 167. &c.
(z)CHARAS Viper. p. 4. 5. T. II. t. 1. 2.
(a)p. 83.
(a*)VALISNERIUS, CHA- RAS, VIRIDET.
(b)p. 313.
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[455[471]/0491]
IV. Abſchnitt. Beobacht. am Magen.
Jm Magen des Hechtes zerflieſſen andre Fiſche (t)
die derſelbe verſchlungen, mit ihren Graͤten zu Schleim (u)
in ſo weit ſie die Druͤſen beruͤhren: der Theil derſelben,
welcher ſich auſſerhalb des Magens befindet, bleibt ganz.
So fand man in einem Adler (x), in der Eule (x†),
Schmerl (y) alles, was auſſerhalb dem Magen war,
ganz (y*).
Jn einer Natter war (z) ein Theil von der Eidechſe,
der im Magen ſtak, verzert, und dasjenige vollſtaͤndig,
welches ſich auſſerhalb dem Magen befand.
Rondelet fand im Meerſterne (a) dieſem Schleim-
thiere, halb verdaute Muſcheln.
§. 25.
Erinnerungen.
Hierbei findet eine zwiefache Anmerkung ſtatt (a*).
Erſtlich: da beruͤmte Maͤnner dem Magen einen beſon-
dern Vorzug zuſchreiben (b), daß derſelbe ganz al-
ein die Speiſe zu zerlegen geſchikkt, und der Schlund
dazu ungeſchikkt ſein ſoll, ſo erhellet, daß dieſer Speiſe-
behaͤlter einigen Vorzug haben muͤſſe, weil derſelbe, ſon-
derlich in Voͤgeln, mehr Saft, als der Schlund liefert.
Allein man mus dieſes nicht zu weit treiben, weil ſich
auch im Schlunde einiger Fiſche die Speiſen aufloͤſen.
Ferner ſo findet, wenigſtens in dem Magen der
vierfuͤßigen Thiere, keine dergleichen Aufloͤſung bis auf
die innerſten Stoffe ſtatt, welche die Faſern gaͤnzlich zer-
ſtoͤren
(t)
LEOPOLD Oecon. Cur.
p. 621.
(u) Phil. tranſ. n. 162. add.
VIRIDET l. c.
(x) Not. h. p. 212.
(x†) Das Schienbein eines Fro-
ſches im Schlunde p. 312. not. c.
(y) Unbeſchaͤdigt, was nicht in
den Magen herabgeſunken war.
Ibid. not. e
(y*)
GEUDER de ferment.
p. 71. VIRIDET bon Chyle p. 73.
dergleichen VALISNER T. III.
p. 167. &c.
(z) CHARAS Viper. p. 4. 5.
T. II. t. 1. 2.
(a) p. 83.
(a*) VALISNERIUS, CHA-
RAS, VIRIDET.
(b) p. 313.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 455[471]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/491>, abgerufen am 24.11.2024.
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