können sich am leichtesten erbrechen (w). Die grosse Kircheule (x) verschlingt Mäuse, und speit sie halb ver- daut wieder aus, so wie die Raubvögel gemeiniglich die Pillen (y) auswerfen, die aus Knochen und Unfläterei- en gemacht sind.
Endlich speien von den Kornfressenden Vögeln ge- wisse Gänse (bassani) die Speise nach Belieben wieder aus (z). Doch es wiederkäut auch der Papagai einiger maassen, indem er die in die Höhe gestiegene Speise zum zweiten male verschlingt (a). Der Auerhahn füllet sei- nen Kropf mit den Früchten der Birke an, er stillet damit, indem er sie im Winter heraus würgt, den Hun- ger (b); und er verdaut dieselben langsam und mit Ge- mächlichkeit.
Die Fische besizzen dieses Recht ebenfalls; denn die Stokkfische (c) (Morue) können was ihnen nicht ansteht, herausbrechen, und auf solche Weise entledigen sie sich so gar von den verschlukkten Angelhaken (d). So speit auch der Hecht die verschlungene Kröten wieder aus (e). Diejenige Fische, welche vom Muschelwerke leben, speien die Schalen aus, wenn diese sich geöfnet, und das darinnen wonende Thier von sich gelassen haben (f). Endlich fut- tern auch die Wespen ihre Jungen mit einer Narung, welche sie ihnen aus dem Munde einflössen (g). Doch es hat auch der Polipe keinen andern Weg, den Magen auszuleeren (h).
Unter
(w)[Spaltenumbruch]MORTON Natur. hist. of. Northamptonsh. p. 355. REAU- MUR Mem. de 1752. p. 463.
(x)RSASCYNSKI II. p. 355.
(y)Hist. des anim. T. III. p. 351.
(z)GREW mus. p. 11.
(a)PERRAULT Ess. T. III. p. 213.
(b)OLAUS M.
(c)DENIS Amet. septentr. [Spaltenumbruch]
T. I. p. 32. ZORGDRAGER p. 452.
(d)ANDERSON Grönland p. 90.
(e)Hist. natur. des poiss. T. II. P. I. p. 297.
(f)Nouv. obs. sur l'osteol p. 23.
(g)REAUMUR Mem. de l'Acad. 1715. p. 257.
(h)Phil. trans. n 469. BAKER p. 107. 108. TREMBLEY p. 116.
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IV. Abſchnitt. Beobacht am Magen.
koͤnnen ſich am leichteſten erbrechen (w). Die groſſe Kircheule (x) verſchlingt Maͤuſe, und ſpeit ſie halb ver- daut wieder aus, ſo wie die Raubvoͤgel gemeiniglich die Pillen (y) auswerfen, die aus Knochen und Unflaͤterei- en gemacht ſind.
Endlich ſpeien von den Kornfreſſenden Voͤgeln ge- wiſſe Gaͤnſe (baſſani) die Speiſe nach Belieben wieder aus (z). Doch es wiederkaͤut auch der Papagai einiger maaſſen, indem er die in die Hoͤhe geſtiegene Speiſe zum zweiten male verſchlingt (a). Der Auerhahn fuͤllet ſei- nen Kropf mit den Fruͤchten der Birke an, er ſtillet damit, indem er ſie im Winter heraus wuͤrgt, den Hun- ger (b); und er verdaut dieſelben langſam und mit Ge- maͤchlichkeit.
Die Fiſche beſizzen dieſes Recht ebenfalls; denn die Stokkfiſche (c) (Morue) koͤnnen was ihnen nicht anſteht, herausbrechen, und auf ſolche Weiſe entledigen ſie ſich ſo gar von den verſchlukkten Angelhaken (d). So ſpeit auch der Hecht die verſchlungene Kroͤten wieder aus (e). Diejenige Fiſche, welche vom Muſchelwerke leben, ſpeien die Schalen aus, wenn dieſe ſich geoͤfnet, und das darinnen wonende Thier von ſich gelaſſen haben (f). Endlich fut- tern auch die Weſpen ihre Jungen mit einer Narung, welche ſie ihnen aus dem Munde einfloͤſſen (g). Doch es hat auch der Polipe keinen andern Weg, den Magen auszuleeren (h).
Unter
(w)[Spaltenumbruch]MORTON Natur. hiſt. of. Northamptonsh. p. 355. REAU- MUR Mém. de 1752. p. 463.
(x)RSASCYNSKI II. p. 355.
(y)Hiſt. des anim. T. III. p. 351.
(z)GREW muſ. p. 11.
(a)PERRAULT Eſſ. T. III. p. 213.
(b)OLAUS M.
(c)DENIS Amet. ſeptentr. [Spaltenumbruch]
T. I. p. 32. ZORGDRAGER p. 452.
(d)ANDERSON Grönland p. 90.
(e)Hiſt. natur. des poiſſ. T. II. P. I. p. 297.
(f)Nouv. obſ. ſur l’oſteol p. 23.
(g)REAUMUR Mém. de l’Acad. 1715. p. 257.
(h)Phil. tranſ. n 469. BAKER p. 107. 108. TREMBLEY p. 116.
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[423[439]/0459]
IV. Abſchnitt. Beobacht am Magen.
koͤnnen ſich am leichteſten erbrechen (w). Die groſſe
Kircheule (x) verſchlingt Maͤuſe, und ſpeit ſie halb ver-
daut wieder aus, ſo wie die Raubvoͤgel gemeiniglich die
Pillen (y) auswerfen, die aus Knochen und Unflaͤterei-
en gemacht ſind.
Endlich ſpeien von den Kornfreſſenden Voͤgeln ge-
wiſſe Gaͤnſe (baſſani) die Speiſe nach Belieben wieder
aus (z). Doch es wiederkaͤut auch der Papagai einiger
maaſſen, indem er die in die Hoͤhe geſtiegene Speiſe zum
zweiten male verſchlingt (a). Der Auerhahn fuͤllet ſei-
nen Kropf mit den Fruͤchten der Birke an, er ſtillet
damit, indem er ſie im Winter heraus wuͤrgt, den Hun-
ger (b); und er verdaut dieſelben langſam und mit Ge-
maͤchlichkeit.
Die Fiſche beſizzen dieſes Recht ebenfalls; denn die
Stokkfiſche (c) (Morue) koͤnnen was ihnen nicht anſteht,
herausbrechen, und auf ſolche Weiſe entledigen ſie ſich
ſo gar von den verſchlukkten Angelhaken (d). So ſpeit
auch der Hecht die verſchlungene Kroͤten wieder aus (e).
Diejenige Fiſche, welche vom Muſchelwerke leben, ſpeien
die Schalen aus, wenn dieſe ſich geoͤfnet, und das darinnen
wonende Thier von ſich gelaſſen haben (f). Endlich fut-
tern auch die Weſpen ihre Jungen mit einer Narung,
welche ſie ihnen aus dem Munde einfloͤſſen (g). Doch
es hat auch der Polipe keinen andern Weg, den Magen
auszuleeren (h).
Unter
(w)
MORTON Natur. hiſt. of.
Northamptonsh. p. 355. REAU-
MUR Mém. de 1752. p. 463.
(x) RSASCYNSKI II. p. 355.
(y) Hiſt. des anim. T. III. p. 351.
(z) GREW muſ. p. 11.
(a) PERRAULT Eſſ. T. III.
p. 213.
(b) OLAUS M.
(c) DENIS Amet. ſeptentr.
T. I. p. 32. ZORGDRAGER
p. 452.
(d) ANDERSON Grönland
p. 90.
(e) Hiſt. natur. des poiſſ. T. II.
P. I. p. 297.
(f) Nouv. obſ. ſur l’oſteol p. 23.
(g) REAUMUR Mém. de
l’Acad. 1715. p. 257.
(h) Phil. tranſ. n 469. BAKER
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 423[439]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/459>, abgerufen am 25.11.2024.
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