sen, die im Magen stekken, in den Mund zurükke tritt. Sehr oft steigt ein ekelhafter Geschmakk von schlecht ver- dauten Speisen, von innerlichen Geschwüren in den Mund herauf (c).
Von dem Wiederkäuen wollen wir weiter handeln. Das ganze Erbrechen ist eine Krankheit.
Jn diesem Uebel entstehet die Zusammenziehung des Magens, vom Zwölffingerdarme selbst (d): es folgt da- rauf ein Zusammenziehen des Pförtners (e), hierauf der Magenmitte, ferner des öbersten Magentheils, bis der Bissen zum Schlunde selbst fortrükkt, und von dem sich zusammenziehenden, und in Falten gerunzelten Magen aufwärts durch den Mund ausgeworfen wird (f).
Ein andermal äussert sich der Anfang des Zusammen- ziehens am Pförtner (g) welchen wir im Erbrechen ver- schlossen zu seyn annehmen: hierauf wirkt die Peristalti- sche Bewegung gegen den Schlund durch den ganzen Magen zurükke, bis die im Magen befindliche Materie durch den Schlund herausschist (h).
Man hat auch mitten am Magen, wenn derselbe ent- weder in seiner unverrükkten Lage (i) oder herausgenom- men gewesen, das Zusammenziehen den Anfang nehmen gesehen, und so leerte sich der Magen ebenfalls durch den Schlund aus (k).
Dieses wird durch die zirkelrunde Fasern (l) nur mit einer veränderten Ordnung verrichtet: so wie der Reiz
unter-
(c)[Spaltenumbruch]Vid. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obs. 31. vom Geschmakke des Käses.
(d)WEPFER p. 250. 251.
(e) Keine Thiere erbrechen sich, als nur deren Magen von unten- her enge ist. PLINIUS L. XI. p. 629.
(f)WEPFER p. 154. 250. 251.
(g)GREW of guts p. 25. SCHWARZ n. 12. 23. RUDBEK.
(h)[Spaltenumbruch]RUDBECK obs. post. tr. de vas. seros. n. 20.
(i)PITT Phil. trans. n. 343.
(k)WEPFER p. 253.
(l) Auch an den Bienen REAU- MUR Mem. pour servir a l' Hist. des Insectes T. V. p. 447. HAR- DER apiar. p. 254. VIEUSSENS traite des liqueurs p. 263. LIEU- TAUD Mem. de l' Acad. 1752.
p. 226.
Der Magen. XIX. Buch.
ſen, die im Magen ſtekken, in den Mund zuruͤkke tritt. Sehr oft ſteigt ein ekelhafter Geſchmakk von ſchlecht ver- dauten Speiſen, von innerlichen Geſchwuͤren in den Mund herauf (c).
Von dem Wiederkaͤuen wollen wir weiter handeln. Das ganze Erbrechen iſt eine Krankheit.
Jn dieſem Uebel entſtehet die Zuſammenziehung des Magens, vom Zwoͤlffingerdarme ſelbſt (d): es folgt da- rauf ein Zuſammenziehen des Pfoͤrtners (e), hierauf der Magenmitte, ferner des oͤberſten Magentheils, bis der Biſſen zum Schlunde ſelbſt fortruͤkkt, und von dem ſich zuſammenziehenden, und in Falten gerunzelten Magen aufwaͤrts durch den Mund ausgeworfen wird (f).
Ein andermal aͤuſſert ſich der Anfang des Zuſammen- ziehens am Pfoͤrtner (g) welchen wir im Erbrechen ver- ſchloſſen zu ſeyn annehmen: hierauf wirkt die Periſtalti- ſche Bewegung gegen den Schlund durch den ganzen Magen zuruͤkke, bis die im Magen befindliche Materie durch den Schlund herausſchiſt (h).
Man hat auch mitten am Magen, wenn derſelbe ent- weder in ſeiner unverruͤkkten Lage (i) oder herausgenom- men geweſen, das Zuſammenziehen den Anfang nehmen geſehen, und ſo leerte ſich der Magen ebenfalls durch den Schlund aus (k).
Dieſes wird durch die zirkelrunde Faſern (l) nur mit einer veraͤnderten Ordnung verrichtet: ſo wie der Reiz
unter-
(c)[Spaltenumbruch]Vid. Nov. Eph. Nat. Cur. Vol. I. obſ. 31. vom Geſchmakke des Kaͤſes.
(d)WEPFER p. 250. 251.
(e) Keine Thiere erbrechen ſich, als nur deren Magen von unten- her enge iſt. PLINIUS L. XI. p. 629.
(f)WEPFER p. 154. 250. 251.
(g)GREW of guts p. 25. SCHWARZ n. 12. 23. RUDBEK.
(h)[Spaltenumbruch]RUDBECK obſ. poſt. tr. de vaſ. ſeroſ. n. 20.
(i)PITT Phil. tranſ. n. 343.
(k)WEPFER p. 253.
(l) Auch an den Bienen REAU- MUR Mém. pour ſervir á l’ Hiſt. des Inſectes T. V. p. 447. HAR- DER apiar. p. 254. VIEUSSENS traité des liqueurs p. 263. LIEU- TAUD Mém. de l’ Acad. 1752.
p. 226.
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[410[426]/0446]
Der Magen. XIX. Buch.
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dauten Speiſen, von innerlichen Geſchwuͤren in den
Mund herauf (c).
Von dem Wiederkaͤuen wollen wir weiter handeln.
Das ganze Erbrechen iſt eine Krankheit.
Jn dieſem Uebel entſtehet die Zuſammenziehung des
Magens, vom Zwoͤlffingerdarme ſelbſt (d): es folgt da-
rauf ein Zuſammenziehen des Pfoͤrtners (e), hierauf der
Magenmitte, ferner des oͤberſten Magentheils, bis der
Biſſen zum Schlunde ſelbſt fortruͤkkt, und von dem ſich
zuſammenziehenden, und in Falten gerunzelten Magen
aufwaͤrts durch den Mund ausgeworfen wird (f).
Ein andermal aͤuſſert ſich der Anfang des Zuſammen-
ziehens am Pfoͤrtner (g) welchen wir im Erbrechen ver-
ſchloſſen zu ſeyn annehmen: hierauf wirkt die Periſtalti-
ſche Bewegung gegen den Schlund durch den ganzen
Magen zuruͤkke, bis die im Magen befindliche Materie
durch den Schlund herausſchiſt (h).
Man hat auch mitten am Magen, wenn derſelbe ent-
weder in ſeiner unverruͤkkten Lage (i) oder herausgenom-
men geweſen, das Zuſammenziehen den Anfang nehmen
geſehen, und ſo leerte ſich der Magen ebenfalls durch
den Schlund aus (k).
Dieſes wird durch die zirkelrunde Faſern (l) nur mit
einer veraͤnderten Ordnung verrichtet: ſo wie der Reiz
unter-
(c)
Vid. Nov. Eph. Nat. Cur.
Vol. I. obſ. 31. vom Geſchmakke
des Kaͤſes.
(d) WEPFER p. 250. 251.
(e) Keine Thiere erbrechen ſich,
als nur deren Magen von unten-
her enge iſt. PLINIUS L. XI.
p. 629.
(f) WEPFER p. 154. 250. 251.
(g) GREW of guts p. 25.
SCHWARZ n. 12. 23. RUDBEK.
(h)
RUDBECK obſ. poſt. tr.
de vaſ. ſeroſ. n. 20.
(i) PITT Phil. tranſ. n. 343.
(k) WEPFER p. 253.
(l) Auch an den Bienen REAU-
MUR Mém. pour ſervir á l’ Hiſt.
des Inſectes T. V. p. 447. HAR-
DER apiar. p. 254. VIEUSSENS
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TAUD Mém. de l’ Acad. 1752.
p. 226.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 410[426]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/446>, abgerufen am 25.11.2024.
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