verengert: und es wird der Theil, welcher sich verengerte, schlaff (c) und aufgeschwollen. Auch diese Wechselkräfte wiederholen sich oft (d). Daher verändert auch der Ma- gen in Fröschen (e) und Frösche haben einen langen Ma- gen, seine Figur beständig, und bekömmt dadurch gleich- sam Gelenkabtheilungen.
Man hat ferner gesehen, daß er sich an der gereizten Stelle verengere, und er scheint wieder zu erschlaffen, so bald er sich von dem Reize los gemacht. Und daher bleibt der Magen, so lange der Reiz vorhanden ist, sehr lange eigensinnig, und auch so gar nach dem Tode noch verengert (f).
Läst der Magen seine Anstrengung nach, so schwillt er, wie ich davor halte wegen der Luft (g) und anderer im Magen enthaltnen Materien wegen, welche der sich zusammenziehenden Muskelhaut nachgeben, auf, und er dehnt sich, da er nunmehr vom Drukke befreit worden, Kraft, seiner eignen Natur aus.
Daher schwillt der Magen nach dem Tode, weil sein reizbares Wesen zerstört worden, da er bisher enge war, nunmehr auf (h).
Jn derjenigen Stelle, wo sich der Magen zusam- menzieht, entstehen zwischen den Fasern Furchen (i) da- von sich die Fasern desto deutlicher herausnehmen: und es entstehen auch wegen der Fasern, die der Länge nach
(c)WEPFER cicut. aquat. p. 199. 221. 87. 185. 162. 177. REAUMUR Mem. de 1752. Journ. I. c. Exper. nostr. 298. 300. 314. 315.
(d)WEPFER p. 199. 177. 87. Exper. nostr. 314. 315.
(e)ROESEL de ranis p. 52.
(f)[Spaltenumbruch]WEFFER p. 155. 162. Vom Gifte Exper. nostr. 303. 304.
(g)Exper. n. 298.
(h)WEPFER p. 142.
(i)WEPFER p. 198. 154. 185. 162. 297. FOELIX Exp. 3. Exp. nostr. 330. daß Fleischschnüre wel- lenförmig auf der Oberfläche des Magens gelaufen wären REAU- MUR MEMOIR de 1752. p. 295.
Der Magen. XIX. Buch
verengert: und es wird der Theil, welcher ſich verengerte, ſchlaff (c) und aufgeſchwollen. Auch dieſe Wechſelkraͤfte wiederholen ſich oft (d). Daher veraͤndert auch der Ma- gen in Froͤſchen (e) und Froͤſche haben einen langen Ma- gen, ſeine Figur beſtaͤndig, und bekoͤmmt dadurch gleich- ſam Gelenkabtheilungen.
Man hat ferner geſehen, daß er ſich an der gereizten Stelle verengere, und er ſcheint wieder zu erſchlaffen, ſo bald er ſich von dem Reize los gemacht. Und daher bleibt der Magen, ſo lange der Reiz vorhanden iſt, ſehr lange eigenſinnig, und auch ſo gar nach dem Tode noch verengert (f).
Laͤſt der Magen ſeine Anſtrengung nach, ſo ſchwillt er, wie ich davor halte wegen der Luft (g) und anderer im Magen enthaltnen Materien wegen, welche der ſich zuſammenziehenden Muſkelhaut nachgeben, auf, und er dehnt ſich, da er nunmehr vom Drukke befreit worden, Kraft, ſeiner eignen Natur aus.
Daher ſchwillt der Magen nach dem Tode, weil ſein reizbares Weſen zerſtoͤrt worden, da er bisher enge war, nunmehr auf (h).
Jn derjenigen Stelle, wo ſich der Magen zuſam- menzieht, entſtehen zwiſchen den Faſern Furchen (i) da- von ſich die Faſern deſto deutlicher herausnehmen: und es entſtehen auch wegen der Faſern, die der Laͤnge nach
(c)WEPFER cicut. aquat. p. 199. 221. 87. 185. 162. 177. REAUMUR Mém. de 1752. Journ. I. c. Exper. noſtr. 298. 300. 314. 315.
(d)WEPFER p. 199. 177. 87. Exper. noſtr. 314. 315.
(e)ROESEL de ranis p. 52.
(f)[Spaltenumbruch]WEFFER p. 155. 162. Vom Gifte Exper. noſtr. 303. 304.
(g)Exper. n. 298.
(h)WEPFER p. 142.
(i)WEPFER p. 198. 154. 185. 162. 297. FOELIX Exp. 3. Exp. noſtr. 330. daß Fleiſchſchnuͤre wel- lenfoͤrmig auf der Oberflaͤche des Magens gelaufen waͤren REAU- MUR MEMOIR de 1752. p. 295.
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[400[416]/0436]
Der Magen. XIX. Buch
verengert: und es wird der Theil, welcher ſich verengerte,
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wiederholen ſich oft (d). Daher veraͤndert auch der Ma-
gen in Froͤſchen (e) und Froͤſche haben einen langen Ma-
gen, ſeine Figur beſtaͤndig, und bekoͤmmt dadurch gleich-
ſam Gelenkabtheilungen.
Man hat ferner geſehen, daß er ſich an der gereizten
Stelle verengere, und er ſcheint wieder zu erſchlaffen,
ſo bald er ſich von dem Reize los gemacht. Und daher
bleibt der Magen, ſo lange der Reiz vorhanden iſt, ſehr
lange eigenſinnig, und auch ſo gar nach dem Tode noch
verengert (f).
Laͤſt der Magen ſeine Anſtrengung nach, ſo ſchwillt
er, wie ich davor halte wegen der Luft (g) und anderer
im Magen enthaltnen Materien wegen, welche der ſich
zuſammenziehenden Muſkelhaut nachgeben, auf, und er
dehnt ſich, da er nunmehr vom Drukke befreit worden,
Kraft, ſeiner eignen Natur aus.
Daher ſchwillt der Magen nach dem Tode, weil ſein
reizbares Weſen zerſtoͤrt worden, da er bisher enge war,
nunmehr auf (h).
Jn derjenigen Stelle, wo ſich der Magen zuſam-
menzieht, entſtehen zwiſchen den Faſern Furchen (i) da-
von ſich die Faſern deſto deutlicher herausnehmen: und
es entſtehen auch wegen der Faſern, die der Laͤnge nach
lau-
(b)
(c) WEPFER cicut. aquat.
p. 199. 221. 87. 185. 162. 177.
REAUMUR Mém. de 1752. Journ.
I. c. Exper. noſtr. 298. 300.
314. 315.
(d) WEPFER p. 199. 177. 87.
Exper. noſtr. 314. 315.
(e) ROESEL de ranis p. 52.
(f)
WEFFER p. 155. 162. Vom
Gifte Exper. noſtr. 303. 304.
(g) Exper. n. 298.
(h) WEPFER p. 142.
(i) WEPFER p. 198. 154. 185.
162. 297. FOELIX Exp. 3. Exp.
noſtr. 330. daß Fleiſchſchnuͤre wel-
lenfoͤrmig auf der Oberflaͤche des
Magens gelaufen waͤren REAU-
MUR MEMOIR de 1752. p. 295.
(b)
des Sav. 1696. p. 477. FOELIX
Exp. 10. 3. Exper. noſtr. 298. 300.
305. 314. 315.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 400[416]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/436>, abgerufen am 22.11.2024.
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