Diesem scheinet aber zu widersprechen, daß nicht blos Vögel, die Jnsekkten, und Fleisch fressen, ebenfalls Steinchen verschlukken, als die Schwalben (n) Ra- ben (o) Falken, Adler (p) Habichte (q) Reiher (r) Rohrdommel (s) und überhaupt alle fleischfressende Vö- gel (t) ob dieses gleich von andern geläugnet wird (u): sondern auch offenbar fleischfressende Thiere, als der Kro- kodil (w) der Wolf (x) und das Meerkalb (y) und das gröste Meerkalb, Meerlöwe genannt (z) haben diese Ge- wonheit an sich. Die geschuppte Eidechse (a) verschlukkt Steinchen, wenn ich mich nicht in ihrer Narung irre; dieses thun auch Thiere mit einem dünnen, und dem Men- schen änlichen Magen, dessen Reiben man mit dem Reiben der Vögelmagen in keine Vergleichung stellen kann, als der Elefant (b) die Gemse (c) denn auch bei diesen fin- det man im Magen Steinchen: da ausserdem der Straus, der Kasuar, diese alberne Vögel, und die Hüner selbst, Kolen, Eisenwerk, und Bleikugeln (e) die ihnen doch gewis zum Nachtheil gereichen müssen, mit gleicher Gie- rigkeit fressen. Doch ich kann auch nicht glauben, daß Steine, oder Metalle verdaut werden, oder Narung geben können, wie man vom Strauß (f) Rhanduguacu,
dieser
(n)[Spaltenumbruch]PLIN. L. XI. p. 630. PEYER Exerc. p 157. BARTHOL. Epist. XI. Cent. II. p. 439
(o)PEYER Exerc. p. 188.
(p)HARVEY gener. Exerc. VII. p. 21.
(q)HIGHMOR disquis. p. 29.
(r)PARIS scops Numidica.
(s)ALDROV. Omith. L. III. p. 50.
(t)LISTER hum. p. 141.
(u) Jnsekte fressende keine, oder ganz kleine DERHAM p. 200. 201. keine DUVERN. I. c.
(w)Journ. de Trevoux 1705. Eebr. p. 129. OEXMELIN hist. des avant. p. 102. gegen 50 Pfun- de GUMILLA hist. natur. de [Spaltenumbruch]
l'orenoq. T. III. p. 142. davon sie Körbe anfüllen BORRICH herm. aegypt. sapient. p. 276.
(x)J. de Trev. I. c.
(y)Phil. ttans. n. 469.
(z)Voy des terr. Austr. II. p. 114.
(a)K. Sw. Wetensk. handling T. X. p. 267.
(b)MOULINS p. 18.
(c)ALTMANN von Eisgebür- gen p. 190.
(e) Der Kasuar SAAR Ostind. Reis. p. 87. der Strauß heisse, und eben geschmolzene SHAW travels p. 453.
(f)AELIAN. I. c.
C c 4
IV. Abſchnitt. Beobacht am Magen.
Dieſem ſcheinet aber zu widerſprechen, daß nicht blos Voͤgel, die Jnſekkten, und Fleiſch freſſen, ebenfalls Steinchen verſchlukken, als die Schwalben (n) Ra- ben (o) Falken, Adler (p) Habichte (q) Reiher (r) Rohrdommel (s) und uͤberhaupt alle fleiſchfreſſende Voͤ- gel (t) ob dieſes gleich von andern gelaͤugnet wird (u): ſondern auch offenbar fleiſchfreſſende Thiere, als der Kro- kodil (w) der Wolf (x) und das Meerkalb (y) und das groͤſte Meerkalb, Meerloͤwe genannt (z) haben dieſe Ge- wonheit an ſich. Die geſchuppte Eidechſe (a) verſchlukkt Steinchen, wenn ich mich nicht in ihrer Narung irre; dieſes thun auch Thiere mit einem duͤnnen, und dem Men- ſchen aͤnlichen Magen, deſſen Reiben man mit dem Reiben der Voͤgelmagen in keine Vergleichung ſtellen kann, als der Elefant (b) die Gemſe (c) denn auch bei dieſen fin- det man im Magen Steinchen: da auſſerdem der Straus, der Kaſuar, dieſe alberne Voͤgel, und die Huͤner ſelbſt, Kolen, Eiſenwerk, und Bleikugeln (e) die ihnen doch gewis zum Nachtheil gereichen muͤſſen, mit gleicher Gie- rigkeit freſſen. Doch ich kann auch nicht glauben, daß Steine, oder Metalle verdaut werden, oder Narung geben koͤnnen, wie man vom Strauß (f) Rhanduguacu,
dieſer
(n)[Spaltenumbruch]PLIN. L. XI. p. 630. PEYER Exerc. p 157. BARTHOL. Epiſt. XI. Cent. II. p. 439
(o)PEYER Exerc. p. 188.
(p)HARVEY gener. Exerc. VII. p. 21.
(q)HIGHMOR disquiſ. p. 29.
(r)PARIS ſcops Numidica.
(s)ALDROV. Omith. L. III. p. 50.
(t)LISTER hum. p. 141.
(u) Jnſekte freſſende keine, oder ganz kleine DERHAM p. 200. 201. keine DUVERN. I. c.
(w)Journ. de Trevoux 1705. Eebr. p. 129. OEXMELIN hiſt. des avant. p. 102. gegen 50 Pfun- de GUMILLA hiſt. natur. de [Spaltenumbruch]
l’orenoq. T. III. p. 142. davon ſie Koͤrbe anfuͤllen BORRICH herm. aegypt. ſapient. p. 276.
(x)J. de Trev. I. c.
(y)Phil. ttanſ. n. 469.
(z)Voy des terr. Auſtr. II. p. 114.
(a)K. Sw. Wetensk. handling T. X. p. 267.
(b)MOULINS p. 18.
(c)ALTMANN von Eisgebür- gen p. 190.
(e) Der Kaſuar SAAR Oſtind. Reiſ. p. 87. der Strauß heiſſe, und eben geſchmolzene SHAW travels p. 453.
(f)ÆLIAN. I. c.
C c 4
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[391[407]/0427]
IV. Abſchnitt. Beobacht am Magen.
Dieſem ſcheinet aber zu widerſprechen, daß nicht
blos Voͤgel, die Jnſekkten, und Fleiſch freſſen, ebenfalls
Steinchen verſchlukken, als die Schwalben (n) Ra-
ben (o) Falken, Adler (p) Habichte (q) Reiher (r)
Rohrdommel (s) und uͤberhaupt alle fleiſchfreſſende Voͤ-
gel (t) ob dieſes gleich von andern gelaͤugnet wird (u):
ſondern auch offenbar fleiſchfreſſende Thiere, als der Kro-
kodil (w) der Wolf (x) und das Meerkalb (y) und das
groͤſte Meerkalb, Meerloͤwe genannt (z) haben dieſe Ge-
wonheit an ſich. Die geſchuppte Eidechſe (a) verſchlukkt
Steinchen, wenn ich mich nicht in ihrer Narung irre;
dieſes thun auch Thiere mit einem duͤnnen, und dem Men-
ſchen aͤnlichen Magen, deſſen Reiben man mit dem Reiben
der Voͤgelmagen in keine Vergleichung ſtellen kann, als
der Elefant (b) die Gemſe (c) denn auch bei dieſen fin-
det man im Magen Steinchen: da auſſerdem der Straus,
der Kaſuar, dieſe alberne Voͤgel, und die Huͤner ſelbſt,
Kolen, Eiſenwerk, und Bleikugeln (e) die ihnen doch
gewis zum Nachtheil gereichen muͤſſen, mit gleicher Gie-
rigkeit freſſen. Doch ich kann auch nicht glauben, daß
Steine, oder Metalle verdaut werden, oder Narung
geben koͤnnen, wie man vom Strauß (f) Rhanduguacu,
dieſer
(n)
PLIN. L. XI. p. 630.
PEYER Exerc. p 157. BARTHOL.
Epiſt. XI. Cent. II. p. 439
(o) PEYER Exerc. p. 188.
(p) HARVEY gener. Exerc.
VII. p. 21.
(q) HIGHMOR disquiſ. p. 29.
(r) PARIS ſcops Numidica.
(s) ALDROV. Omith. L. III.
p. 50.
(t) LISTER hum. p. 141.
(u) Jnſekte freſſende keine, oder
ganz kleine DERHAM p. 200. 201.
keine DUVERN. I. c.
(w) Journ. de Trevoux 1705.
Eebr. p. 129. OEXMELIN hiſt.
des avant. p. 102. gegen 50 Pfun-
de GUMILLA hiſt. natur. de
l’orenoq. T. III. p. 142. davon ſie
Koͤrbe anfuͤllen BORRICH herm.
aegypt. ſapient. p. 276.
(x) J. de Trev. I. c.
(y) Phil. ttanſ. n. 469.
(z) Voy des terr. Auſtr. II.
p. 114.
(a) K. Sw. Wetensk. handling
T. X. p. 267.
(b) MOULINS p. 18.
(c) ALTMANN von Eisgebür-
gen p. 190.
(e) Der Kaſuar SAAR Oſtind.
Reiſ. p. 87. der Strauß heiſſe, und
eben geſchmolzene SHAW travels
p. 453.
(f) ÆLIAN. I. c.
C c 4
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 391[407]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/427>, abgerufen am 25.11.2024.
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