Häute (q), nicht das geringste aber von einer knorpligen Schale. Der kleinste Theil, von dieser Hölung, ist in der Gelenkkapsel enthalten, und dieser ist viel kleiner, als daß er für einen Kopf, der den Kinnbakken in sich neh- men soll, hinlänglich gros wäre.
Und dennoch schliesset sich nicht der Kopf des Unterkie- fers an diese kleine Gelenkfläche an (r). Es legt sich nämlich eine convexconcave Platte (meniscus) von einem aus Knorpel und Bande gemischten Wesen (s)(t) so länger als einförmig, und an beiden Seiten hol ist, da- zwischen: er hat aber doch gegen den Unterkiefer einen gleichförmigern Sinus (u), sein Umkreis schwillt allmäh- lig zu einer Rundung auf, und er hat gegen den Schlä- senknochen zu an beiden Seiten einen Rand (x), welcher über der Helfte der Vertiefung eine Art von einem vorragen- den Cilinder beschreibt (y). Er hat dikke Ränder, sein mitt- ler Theil ist dünne, und beinahe durchsichtig, bisweilen ist er auch mit einem Loche versehen (z). Diese Höle pas- set blos auf diejenige kleine Fläche von der wir gesagt ha- ben, daß sie den vorragenden Rand vor der Hölung am Schläfenknochen überzieht; die vorragende Schweife aber der Holplatte schliessen sich sowohl vor dem Bäulchen,
als
(q)[Spaltenumbruch]
'Membrandse. FERREIN Mem. de l' Acad. 1744. p. 429. Ein drüsig Wesen finde sich daselbst. MONRO Ess. of. a Societ. at Edimb. T. 1. |'p. 125. 126. WALTHER de oscit.
(r)TARIN p. 114.
(s) Schon nach dem C. STE- PHANUS L. I. c. ult. p. 37. Ein Kupfer davon VIDUS T. 17. f 5. 6. 7. ohulängst beschrieb es WINS- LOW n. 348. daß es zwo Holplat- ten sind. WEITBRECHT p. 80. gesteht aber, daß sie sonst in eins verwachfen.
(t)[Spaltenumbruch]VESAL. L. I. c. XI. nennt es fast eine knorpliche Membran. RUYSCH thes. IV. n. 69. Es soll ahe brandartig sein. FERREIN.
(u) Vorgestellt beim MONRO I. c. f. doch zu sehr rechts COUR- CELLES t. 3. f. 2. 3.
(y)MORGANG. Adv. II. f. 1. 3. CHESELDEN osteogr. T. 38. f. 2. die Figur stellt vor MONRO l. c. rel. fin.
(z) Es sahe es auch WINSLOW n. 348. et Cl. HEUERMANN physiol. T. III. p. 270. und ohe- dem C. STEPHANUS.
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
Haͤute (q), nicht das geringſte aber von einer knorpligen Schale. Der kleinſte Theil, von dieſer Hoͤlung, iſt in der Gelenkkapſel enthalten, und dieſer iſt viel kleiner, als daß er fuͤr einen Kopf, der den Kinnbakken in ſich neh- men ſoll, hinlaͤnglich gros waͤre.
Und dennoch ſchlieſſet ſich nicht der Kopf des Unterkie- fers an dieſe kleine Gelenkflaͤche an (r). Es legt ſich naͤmlich eine convexconcave Platte (meniſcus) von einem aus Knorpel und Bande gemiſchten Weſen (s)(t) ſo laͤnger als einfoͤrmig, und an beiden Seiten hol iſt, da- zwiſchen: er hat aber doch gegen den Unterkiefer einen gleichfoͤrmigern Sinus (u), ſein Umkreis ſchwillt allmaͤh- lig zu einer Rundung auf, und er hat gegen den Schlaͤ- ſenknochen zu an beiden Seiten einen Rand (x), welcher uͤber der Helfte der Vertiefung eine Art von einem vorragen- den Cilinder beſchreibt (y). Er hat dikke Raͤnder, ſein mitt- ler Theil iſt duͤnne, und beinahe durchſichtig, bisweilen iſt er auch mit einem Loche verſehen (z). Dieſe Hoͤle paſ- ſet blos auf diejenige kleine Flaͤche von der wir geſagt ha- ben, daß ſie den vorragenden Rand vor der Hoͤlung am Schlaͤfenknochen uͤberzieht; die vorragende Schweife aber der Holplatte ſchlieſſen ſich ſowohl vor dem Baͤulchen,
als
(q)[Spaltenumbruch]
’Membrandſe. FERREIN Mém. de l’ Acad. 1744. p. 429. Ein druͤſig Weſen finde ſich daſelbſt. MONRO Eſſ. of. a Societ. at Edimb. T. 1. |’p. 125. 126. WALTHER de oſcit.
(r)TARIN p. 114.
(s) Schon nach dem C. STE- PHANUS L. I. c. ult. p. 37. Ein Kupfer davon VIDUS T. 17. f 5. 6. 7. ohulaͤngſt beſchrieb es WINS- LOW n. 348. daß es zwo Holplat- ten ſind. WEITBRECHT p. 80. geſteht aber, daß ſie ſonſt in eins verwachfen.
(t)[Spaltenumbruch]VESAL. L. I. c. XI. nennt es faſt eine knorpliche Membran. RUYSCH theſ. IV. n. 69. Es ſoll ahe brandartig ſein. FERREIN.
(u) Vorgeſtellt beim MONRO I. c. f. doch zu ſehr rechts COUR- CELLES t. 3. f. 2. 3.
(y)MORGANG. Adv. II. f. 1. 3. CHESELDEN oſteogr. T. 38. f. 2. die Figur ſtellt vor MONRO l. c. rel. fin.
(z) Es ſahe es auch WINSLOW n. 348. et Cl. HEUERMANN phyſiol. T. III. p. 270. und ohe- dem C. STEPHANUS.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0034"n="14"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Weg zum Magen. <hirendition="#aq">XVIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Haͤute <noteplace="foot"n="(q)"><cb/>’Membrandſe. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FERREIN</hi><lb/>
Mém. de l’ Acad. 1744. p.</hi> 429. Ein<lb/>
druͤſig Weſen finde ſich daſelbſt.<lb/><hirendition="#aq">MONRO Eſſ. of. a Societ. at Edimb.<lb/>
T. 1. |’p. 125. 126. WALTHER de<lb/>
oſcit.</hi></note>, nicht das geringſte aber von einer knorpligen<lb/>
Schale. Der kleinſte Theil, von dieſer Hoͤlung, iſt in<lb/>
der Gelenkkapſel enthalten, und dieſer iſt viel kleiner, als<lb/>
daß er fuͤr einen Kopf, der den Kinnbakken in ſich neh-<lb/>
men ſoll, hinlaͤnglich gros waͤre.</p><lb/><p>Und dennoch ſchlieſſet ſich nicht der Kopf des Unterkie-<lb/>
fers an dieſe kleine Gelenkflaͤche an <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">TARIN p.</hi> 114.</note>. Es legt ſich<lb/>
naͤmlich eine convexconcave Platte (<hirendition="#aq">meniſcus</hi>) von einem<lb/>
aus Knorpel und Bande gemiſchten Weſen <noteplace="foot"n="(s)">Schon nach dem <hirendition="#aq">C. STE-<lb/>
PHANUS L. I. c. ult. p.</hi> 37. Ein<lb/>
Kupfer davon <hirendition="#aq">VIDUS T. 17. f</hi> 5. 6.<lb/>
7. ohulaͤngſt beſchrieb es <hirendition="#aq">WINS-<lb/>
LOW n.</hi> 348. daß es zwo Holplat-<lb/>
ten ſind. <hirendition="#aq">WEITBRECHT p.</hi> 80.<lb/>
geſteht aber, daß ſie ſonſt in eins<lb/>
verwachfen.</note><noteplace="foot"n="(t)"><cb/><hirendition="#aq">VESAL. L. I. c. XI.</hi> nennt<lb/>
es faſt eine knorpliche Membran.<lb/><hirendition="#aq">RUYSCH theſ. IV. n.</hi> 69. Es ſoll<lb/>
ahe brandartig ſein. <hirendition="#aq">FERREIN.</hi></note>ſo<lb/>
laͤnger als einfoͤrmig, und an beiden Seiten hol iſt, da-<lb/>
zwiſchen: er hat aber doch gegen den Unterkiefer einen<lb/>
gleichfoͤrmigern Sinus <noteplace="foot"n="(u)">Vorgeſtellt beim <hirendition="#aq">MONRO<lb/>
I. c. f.</hi> doch zu ſehr rechts <hirendition="#aq">COUR-<lb/>
CELLES t. 3. f.</hi> 2. 3.</note>, ſein Umkreis ſchwillt allmaͤh-<lb/>
lig zu einer Rundung auf, und er hat gegen den Schlaͤ-<lb/>ſenknochen zu an beiden Seiten einen Rand (x), welcher uͤber<lb/>
der Helfte der Vertiefung eine Art von einem vorragen-<lb/>
den Cilinder beſchreibt <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">MORGANG. Adv. II. f. 1. 3.<lb/>
CHESELDEN oſteogr. T. 38. f.</hi> 2.<lb/>
die Figur ſtellt vor <hirendition="#aq">MONRO l. c.<lb/>
rel. fin.</hi></note>. Er hat dikke Raͤnder, ſein mitt-<lb/>
ler Theil iſt duͤnne, und beinahe durchſichtig, bisweilen<lb/>
iſt er auch mit einem Loche verſehen <noteplace="foot"n="(z)">Es ſahe es auch <hirendition="#aq">WINSLOW<lb/>
n. 348. et Cl. HEUERMANN<lb/>
phyſiol. T. III. p.</hi> 270. und ohe-<lb/>
dem <hirendition="#aq">C. STEPHANUS.</hi></note>. Dieſe Hoͤle paſ-<lb/>ſet blos auf diejenige kleine Flaͤche von der wir geſagt ha-<lb/>
ben, daß ſie den vorragenden Rand vor der Hoͤlung am<lb/>
Schlaͤfenknochen uͤberzieht; die vorragende Schweife aber<lb/>
der Holplatte ſchlieſſen ſich ſowohl vor dem Baͤulchen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">als</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[14/0034]
Weg zum Magen. XVIII. Buch.
Haͤute (q), nicht das geringſte aber von einer knorpligen
Schale. Der kleinſte Theil, von dieſer Hoͤlung, iſt in
der Gelenkkapſel enthalten, und dieſer iſt viel kleiner, als
daß er fuͤr einen Kopf, der den Kinnbakken in ſich neh-
men ſoll, hinlaͤnglich gros waͤre.
Und dennoch ſchlieſſet ſich nicht der Kopf des Unterkie-
fers an dieſe kleine Gelenkflaͤche an (r). Es legt ſich
naͤmlich eine convexconcave Platte (meniſcus) von einem
aus Knorpel und Bande gemiſchten Weſen (s) (t) ſo
laͤnger als einfoͤrmig, und an beiden Seiten hol iſt, da-
zwiſchen: er hat aber doch gegen den Unterkiefer einen
gleichfoͤrmigern Sinus (u), ſein Umkreis ſchwillt allmaͤh-
lig zu einer Rundung auf, und er hat gegen den Schlaͤ-
ſenknochen zu an beiden Seiten einen Rand (x), welcher uͤber
der Helfte der Vertiefung eine Art von einem vorragen-
den Cilinder beſchreibt (y). Er hat dikke Raͤnder, ſein mitt-
ler Theil iſt duͤnne, und beinahe durchſichtig, bisweilen
iſt er auch mit einem Loche verſehen (z). Dieſe Hoͤle paſ-
ſet blos auf diejenige kleine Flaͤche von der wir geſagt ha-
ben, daß ſie den vorragenden Rand vor der Hoͤlung am
Schlaͤfenknochen uͤberzieht; die vorragende Schweife aber
der Holplatte ſchlieſſen ſich ſowohl vor dem Baͤulchen,
als
(q)
’Membrandſe. FERREIN
Mém. de l’ Acad. 1744. p. 429. Ein
druͤſig Weſen finde ſich daſelbſt.
MONRO Eſſ. of. a Societ. at Edimb.
T. 1. |’p. 125. 126. WALTHER de
oſcit.
(r) TARIN p. 114.
(s) Schon nach dem C. STE-
PHANUS L. I. c. ult. p. 37. Ein
Kupfer davon VIDUS T. 17. f 5. 6.
7. ohulaͤngſt beſchrieb es WINS-
LOW n. 348. daß es zwo Holplat-
ten ſind. WEITBRECHT p. 80.
geſteht aber, daß ſie ſonſt in eins
verwachfen.
(t)
VESAL. L. I. c. XI. nennt
es faſt eine knorpliche Membran.
RUYSCH theſ. IV. n. 69. Es ſoll
ahe brandartig ſein. FERREIN.
(u) Vorgeſtellt beim MONRO
I. c. f. doch zu ſehr rechts COUR-
CELLES t. 3. f. 2. 3.
(y) MORGANG. Adv. II. f. 1. 3.
CHESELDEN oſteogr. T. 38. f. 2.
die Figur ſtellt vor MONRO l. c.
rel. fin.
(z) Es ſahe es auch WINSLOW
n. 348. et Cl. HEUERMANN
phyſiol. T. III. p. 270. und ohe-
dem C. STEPHANUS.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/34>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.