drüse (k) zur Milz (l), und von da in den Milchbehäl- ter (cisterna) (m) laufen.
Sonderlich aber beschreibt Paulus Hieronimus Blu- mi(n) in einem eignen Büchlein viele Gefässe, welche er im Jahre 1708 im Hunde (o) aus dem Grunde des Magens kommen, in kleine Stämme zerästelt, durch das Nezz gegen die Leber laufen, und gegen die Leber nicht kleiner, als eine Gänsefeder gesehen (p): er sezzt hinzu, daß sie an diesem Orte wieder in kleinere Gesässe durch die Leber geteilt sind (q); und daß sie vom eingesprizz- ten Safte deutlich gemacht, voller Klappen sind, einen Griffel zur Leber durchlassen, und dieses einer gegenseiti- gen Richtung nicht erlauben.
Zu Zeugen von seiner Entdekkung (r) führet er, an Kälbern den Felix Sgallus(s); am Schafe den Marinonius, so wie am Eber, nebst andern an. Ob er aber gleich sagt, daß es Milchgefässe gewesen (t); daß sie nach der Zerschneidung Chylus von sich gegeben, daß sie sich durch ihre Weisse kennbar machen, und von den Flieswassergefässen verschieden sind; so gestehet er doch die Notwendigkeit zu, die Sache so gleich an einem noch warmen Thiere zu untersuchen, und er will, daß man die Blutadern und das Milchgefässe binden, den Hund schwebend erhalten, und die Blutgefässe ausgeleert haben soll (u).
Dieses sind, wie er sagt, diejenige Gefässe, durch welche das Wasser der Sauerbrunnen geschwinde in das Blut treten kann, und aus der Ursache erhielten solche Personen ihr Leben, bei denen, weil der Ausgang des
Magens
(k)[Spaltenumbruch]RHOD mantiss. n. 31. GLIS- SON.
(l) Bei dem DEUSING alim. depur. n. 18.
(m)GLISSON.
(n)Esame d'alcuni canaletti.
(o)p. 18. seq.
(p)[Spaltenumbruch]p. 20.
(q)p. 21. 49.
(r)p. 29. 42.
(s)p. 20.
(t)p. 42.
(u)p. 46. 47. 48.
Der Magen. XIX. Buch.
druͤſe (k) zur Milz (l), und von da in den Milchbehaͤl- ter (ciſterna) (m) laufen.
Sonderlich aber beſchreibt Paulus Hieronimus Blu- mi(n) in einem eignen Buͤchlein viele Gefaͤſſe, welche er im Jahre 1708 im Hunde (o) aus dem Grunde des Magens kommen, in kleine Staͤmme zeraͤſtelt, durch das Nezz gegen die Leber laufen, und gegen die Leber nicht kleiner, als eine Gaͤnſefeder geſehen (p): er ſezzt hinzu, daß ſie an dieſem Orte wieder in kleinere Geſaͤſſe durch die Leber geteilt ſind (q); und daß ſie vom eingeſprizz- ten Safte deutlich gemacht, voller Klappen ſind, einen Griffel zur Leber durchlaſſen, und dieſes einer gegenſeiti- gen Richtung nicht erlauben.
Zu Zeugen von ſeiner Entdekkung (r) fuͤhret er, an Kaͤlbern den Felix Sgallus(s); am Schafe den Marinonius, ſo wie am Eber, nebſt andern an. Ob er aber gleich ſagt, daß es Milchgefaͤſſe geweſen (t); daß ſie nach der Zerſchneidung Chylus von ſich gegeben, daß ſie ſich durch ihre Weiſſe kennbar machen, und von den Flieswaſſergefaͤſſen verſchieden ſind; ſo geſtehet er doch die Notwendigkeit zu, die Sache ſo gleich an einem noch warmen Thiere zu unterſuchen, und er will, daß man die Blutadern und das Milchgefaͤſſe binden, den Hund ſchwebend erhalten, und die Blutgefaͤſſe ausgeleert haben ſoll (u).
Dieſes ſind, wie er ſagt, diejenige Gefaͤſſe, durch welche das Waſſer der Sauerbrunnen geſchwinde in das Blut treten kann, und aus der Urſache erhielten ſolche Perſonen ihr Leben, bei denen, weil der Ausgang des
Magens
(k)[Spaltenumbruch]RHOD mantiſſ. n. 31. GLIS- SON.
(l) Bei dem DEUSING alim. depur. n. 18.
(m)GLISSON.
(n)Eſame d’alcuni canaletti.
(o)p. 18. ſeq.
(p)[Spaltenumbruch]p. 20.
(q)p. 21. 49.
(r)p. 29. 42.
(s)p. 20.
(t)p. 42.
(u)p. 46. 47. 48.
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[228[244]/0264]
Der Magen. XIX. Buch.
druͤſe (k) zur Milz (l), und von da in den Milchbehaͤl-
ter (ciſterna) (m) laufen.
Sonderlich aber beſchreibt Paulus Hieronimus Blu-
mi (n) in einem eignen Buͤchlein viele Gefaͤſſe, welche
er im Jahre 1708 im Hunde (o) aus dem Grunde des
Magens kommen, in kleine Staͤmme zeraͤſtelt, durch das
Nezz gegen die Leber laufen, und gegen die Leber nicht
kleiner, als eine Gaͤnſefeder geſehen (p): er ſezzt hinzu,
daß ſie an dieſem Orte wieder in kleinere Geſaͤſſe durch
die Leber geteilt ſind (q); und daß ſie vom eingeſprizz-
ten Safte deutlich gemacht, voller Klappen ſind, einen
Griffel zur Leber durchlaſſen, und dieſes einer gegenſeiti-
gen Richtung nicht erlauben.
Zu Zeugen von ſeiner Entdekkung (r) fuͤhret er, an
Kaͤlbern den Felix Sgallus (s); am Schafe den
Marinonius, ſo wie am Eber, nebſt andern an. Ob
er aber gleich ſagt, daß es Milchgefaͤſſe geweſen (t); daß
ſie nach der Zerſchneidung Chylus von ſich gegeben, daß
ſie ſich durch ihre Weiſſe kennbar machen, und von den
Flieswaſſergefaͤſſen verſchieden ſind; ſo geſtehet er doch
die Notwendigkeit zu, die Sache ſo gleich an einem noch
warmen Thiere zu unterſuchen, und er will, daß man die
Blutadern und das Milchgefaͤſſe binden, den Hund
ſchwebend erhalten, und die Blutgefaͤſſe ausgeleert haben
ſoll (u).
Dieſes ſind, wie er ſagt, diejenige Gefaͤſſe, durch
welche das Waſſer der Sauerbrunnen geſchwinde in das
Blut treten kann, und aus der Urſache erhielten ſolche
Perſonen ihr Leben, bei denen, weil der Ausgang des
Magens
(k)
RHOD mantiſſ. n. 31. GLIS-
SON.
(l) Bei dem DEUSING alim.
depur. n. 18.
(m) GLISSON.
(n) Eſame d’alcuni canaletti.
(o) p. 18. ſeq.
(p)
p. 20.
(q) p. 21. 49.
(r) p. 29. 42.
(s) p. 20.
(t) p. 42.
(u) p. 46. 47. 48.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 228[244]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/264>, abgerufen am 24.11.2024.
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