Die Sache selbst ist nicht ohne Schwierigkeit, weil der Magen felten rein ist, und in diesem Falle auch schon die freiwillige Ausartung dieses Saftes, seine Natur ver- derben kann.
So ist erstlich das saure Verderben, eine sehr gemei- ne Sache für den Magen, und diese Säure nimmt die Milch (b), das Brodt, die meisten Pflanzen, und endlich auch das Fleisch (c) vor seiner Fäulnis von selbst an sich, so daß sie auch bisweilen die Fäulnis übertrift. Daher hat es geschehen können, daß Menschen bisweilen die aller- stärkste Säure durch Erbrechen von sich gegeben (d), daß sich im Magen deutliche Merkmale von Säure gezeiget (e), und daß in den wiederkäuenden Thieren (f), in de- nen, die alles essen (g), in den Vögeln (h), endlich auch
in
[Spaltenumbruch]p. 67. SYLVIUS de le BOE über- all; auch NICOLAI von Fiebern n. 102. Der von ihnen den Hun- ger herleitet. Dahin scheint, we- migstens bei Vögeln zu zielen REAU- MUR I. c. p. 307.
(b) Daß sie von der Speise im Hunde werde GEUDER ferment. p. 78. vom Rheinwein saures Er- brechen PECHLIN L. I. obs. 19. Säure vom Brodte. HELMON- TIANVS SCHOCK ferment. p. 297.
(c)PRINGLE p. 396. 398. 402. 406. die Säure ist bei Hipochon- dristen der Anfang der Fäulnis HIGHMOR. effect. hypochondr. p. 40. 105.
(d)II de HEIRS obs. p. 251. ALBIN de atherapeus. p. 13. BOY- LE util. Phil. exp. p. 135. TRAL- LES Hist. Choler. p. 150. ILSE- MANN colic. Saturn. HELMONT I. c. n. 41. p. 173. CELSUS L. I. c. 3. p. 27. Obs. of a Societ. at Lon- don T. I. n. 46. die Silber färben [Spaltenumbruch]WOODWARD cases p. 17. saures Aufstossen VERHEYEN p. 255.
(e) Jm Menschenmagen aci- dum STORK Ann. I. p. 126. BLAS obs. 6. L. V. obs. 3. L. VI. ein saurer Geruch im Menschen. SAND. rarus ventr. abscess. sehr saurer Geruch vom verschlukkten Holze. Bresl. Samml. 1723. m. Sept. & WERDEN Nachricht wegen im Magen gefundener Hoelzer p. 8.
(f) Jm Lamme FLOYER, im Schafe REAUMUR Kaninchen FLOYER praet. nat. state of hum. p. 66. Kalbe du HAMEL p. 249. Ziege VIEUSSENS liq. p. 280. Seekuh Comm. Petr. Nov. II. p. 310. Raupe Phil. trans. n. 470.
(g) Jm Schwein PEYER obs. 34. Maus VALISNER gener. L. II. n. 5. 6. geronnene Milch. Ratte BARTHOL. anat. p. 78.
(h) Die Taube färbte den Lakkmus roth. Mem. avant. 1699. T. II. p. 8. du HAMEL hist. p. 256. add. FLOYER pharmacoba- san. p. 53.
Der Magen. XIX. Buch.
Die Sache ſelbſt iſt nicht ohne Schwierigkeit, weil der Magen felten rein iſt, und in dieſem Falle auch ſchon die freiwillige Ausartung dieſes Saftes, ſeine Natur ver- derben kann.
So iſt erſtlich das ſaure Verderben, eine ſehr gemei- ne Sache fuͤr den Magen, und dieſe Saͤure nimmt die Milch (b), das Brodt, die meiſten Pflanzen, und endlich auch das Fleiſch (c) vor ſeiner Faͤulnis von ſelbſt an ſich, ſo daß ſie auch bisweilen die Faͤulnis uͤbertrift. Daher hat es geſchehen koͤnnen, daß Menſchen bisweilen die aller- ſtaͤrkſte Saͤure durch Erbrechen von ſich gegeben (d), daß ſich im Magen deutliche Merkmale von Saͤure gezeiget (e), und daß in den wiederkaͤuenden Thieren (f), in de- nen, die alles eſſen (g), in den Voͤgeln (h), endlich auch
in
[Spaltenumbruch]p. 67. SYLVIUS de le BOE uͤber- all; auch NICOLAI von Fiebern n. 102. Der von ihnen den Hun- ger herleitet. Dahin ſcheint, we- migſtens bei Voͤgeln zu zielen REAU- MUR I. c. p. 307.
(b) Daß ſie von der Speiſe im Hunde werde GEUDER ferment. p. 78. vom Rheinwein ſaures Er- brechen PECHLIN L. I. obſ. 19. Saͤure vom Brodte. HELMON- TIANVS SCHOCK ferment. p. 297.
(c)PRINGLE p. 396. 398. 402. 406. die Saͤure iſt bei Hipochon- driſten der Anfang der Faͤulnis HIGHMOR. effect. hypochondr. p. 40. 105.
(d)II de HEIRS obſ. p. 251. ALBIN de atherapeuſ. p. 13. BOY- LE util. Phil. exp. p. 135. TRAL- LES Hiſt. Choler. p. 150. ILSE- MANN colic. Saturn. HELMONT I. c. n. 41. p. 173. CELSUS L. I. c. 3. p. 27. Obſ. of a Societ. at Lon- don T. I. n. 46. die Silber faͤrben [Spaltenumbruch]WOODWARD caſes p. 17. ſaures Aufſtoſſen VERHEYEN p. 255.
(e) Jm Menſchenmagen aci- dum STORK Ann. I. p. 126. BLAS obſ. 6. L. V. obſ. 3. L. VI. ein ſaurer Geruch im Menſchen. SAND. rarus ventr. abſceſſ. ſehr ſaurer Geruch vom verſchlukkten Holze. Bresl. Samml. 1723. m. Sept. & WERDEN Nachricht wegen im Magen gefundener Hœlzer p. 8.
(f) Jm Lamme FLOYER, im Schafe REAUMUR Kaninchen FLOYER praet. nat. ſtate of hum. p. 66. Kalbe du HAMEL p. 249. Ziege VIEUSSENS liq. p. 280. Seekuh Comm. Petr. Nov. II. p. 310. Raupe Phil. tranſ. n. 470.
(g) Jm Schwein PEYER obſ. 34. Maus VALISNER gener. L. II. n. 5. 6. geronnene Milch. Ratte BARTHOL. anat. p. 78.
(h) Die Taube faͤrbte den Lakkmus roth. Mém. avant. 1699. T. II. p. 8. du HAMEL hiſt. p. 256. add. FLOYER pharmacoba- ſan. p. 53.
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[214/0234]
Der Magen. XIX. Buch.
Die Sache ſelbſt iſt nicht ohne Schwierigkeit, weil
der Magen felten rein iſt, und in dieſem Falle auch ſchon
die freiwillige Ausartung dieſes Saftes, ſeine Natur ver-
derben kann.
So iſt erſtlich das ſaure Verderben, eine ſehr gemei-
ne Sache fuͤr den Magen, und dieſe Saͤure nimmt die
Milch (b), das Brodt, die meiſten Pflanzen, und endlich
auch das Fleiſch (c) vor ſeiner Faͤulnis von ſelbſt an ſich, ſo
daß ſie auch bisweilen die Faͤulnis uͤbertrift. Daher hat
es geſchehen koͤnnen, daß Menſchen bisweilen die aller-
ſtaͤrkſte Saͤure durch Erbrechen von ſich gegeben (d), daß
ſich im Magen deutliche Merkmale von Saͤure gezeiget
(e), und daß in den wiederkaͤuenden Thieren (f), in de-
nen, die alles eſſen (g), in den Voͤgeln (h), endlich auch
in
(a)
(b) Daß ſie von der Speiſe im
Hunde werde GEUDER ferment.
p. 78. vom Rheinwein ſaures Er-
brechen PECHLIN L. I. obſ. 19.
Saͤure vom Brodte. HELMON-
TIANVS SCHOCK ferment. p.
297.
(c) PRINGLE p. 396. 398. 402.
406. die Saͤure iſt bei Hipochon-
driſten der Anfang der Faͤulnis
HIGHMOR. effect. hypochondr.
p. 40. 105.
(d) II de HEIRS obſ. p. 251.
ALBIN de atherapeuſ. p. 13. BOY-
LE util. Phil. exp. p. 135. TRAL-
LES Hiſt. Choler. p. 150. ILSE-
MANN colic. Saturn. HELMONT
I. c. n. 41. p. 173. CELSUS L. I.
c. 3. p. 27. Obſ. of a Societ. at Lon-
don T. I. n. 46. die Silber faͤrben
WOODWARD caſes p. 17. ſaures
Aufſtoſſen VERHEYEN p. 255.
(e) Jm Menſchenmagen aci-
dum STORK Ann. I. p. 126.
BLAS obſ. 6. L. V. obſ. 3. L. VI.
ein ſaurer Geruch im Menſchen.
SAND. rarus ventr. abſceſſ. ſehr
ſaurer Geruch vom verſchlukkten
Holze. Bresl. Samml. 1723. m. Sept.
& WERDEN Nachricht wegen im
Magen gefundener Hœlzer p. 8.
(f) Jm Lamme FLOYER, im
Schafe REAUMUR Kaninchen
FLOYER praet. nat. ſtate of hum.
p. 66. Kalbe du HAMEL p. 249.
Ziege VIEUSSENS liq. p. 280.
Seekuh Comm. Petr. Nov. II. p.
310. Raupe Phil. tranſ. n. 470.
(g) Jm Schwein PEYER obſ.
34. Maus VALISNER gener. L. II.
n. 5. 6. geronnene Milch. Ratte
BARTHOL. anat. p. 78.
(h) Die Taube faͤrbte den
Lakkmus roth. Mém. avant. 1699.
T. II. p. 8. du HAMEL hiſt. p.
256. add. FLOYER pharmacoba-
ſan. p. 53.
(a)
p. 67. SYLVIUS de le BOE uͤber-
all; auch NICOLAI von Fiebern
n. 102. Der von ihnen den Hun-
ger herleitet. Dahin ſcheint, we-
migſtens bei Voͤgeln zu zielen REAU-
MUR I. c. p. 307.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/234>, abgerufen am 22.07.2024.
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