an den Sehröhren zu machen pflegt (m). Man hat ihn nur halb gefunden (m*).
Wenigstens ist der Pförtner in den meisten Thieren enge, am engsten aber in den wiederkäuenden (n), im Taumler (o), Schweine (p), Bären (q), da er nicht ein- mal Luft durchläst, wie auch im rana pilcatrix(r) und im Wasserkefer (s).
Nicht selten umgiebt auch gleichsam ein eigner Schlies- muskel den Pförtner, als im Schweine (t), im Kalbe (u), Brasilianischen Kaninchen (w), in der Kazze (x) und so gar im Menschen (y).
Frägt man nun, ob daher der Pförtner in seiner na- türlichen Beschaffenheit zusammenfällt, und verschlossen ist, so läst sich darauf gewis nicht so leicht antworten. Jch frage nicht von dem Falle der kramfigen Verschliessung, denn davon hat man gewisse Exempel (z). Jn gesun- den Menschen aber lässet der hurtige Weg der Milch an Säugammen, der schnelle Abfluß der mineralischen Was- ser, die Erscheinung, da eine Speise aus dem verwunde- ten Gedärme (a) oder Qveksilber (b) geschwinde zum Vorschein kömmt, oder das Zurükktreten der Galle (c) und selbst das natürliche Nachlassen der Schliesmuskeln, ausserhalb dem Reizen, und diese Schliesmuskeln be- herrscht der Wille nicht, alles dieses läst uns glauben,
daß
(m)[Spaltenumbruch]HEISTER fig. 6. und bei- nahe BOURDON t. 2 f. 2.
(m*)MORGAGN. sed & caus. morb. p. 208.
(n)VIEUSSENS tr. des Liq. p. 274. PEYER merye. p. 145
(o)TYSON in der Anatomie desselben p. 21.
(p)BLAS I. c.
(q)SCHRADER de anim. car- niv. p. 16.
(r)CHARLETON mantiss. p. 19.
(s)[Spaltenumbruch]Journ. des Sav. 1696. p. 478.
(t)AMSTELOD. colleg. priv. observ. p. 13. 27.
(u)p. 17.
(w)MURALT p. 122.
(x)PEYER obs. p 57.
(y)MORGAGN. Adv. III. p. 6.
(z)Sect. IV. Dahin ziehe ich den HAEN rat. med. VI. p. 272.
(a)Ibid.
(b)Sect. III.
(c)Sect. IV.
I. Abſchnitt. Bau des Magens.
an den Sehroͤhren zu machen pflegt (m). Man hat ihn nur halb gefunden (m*).
Wenigſtens iſt der Pfoͤrtner in den meiſten Thieren enge, am engſten aber in den wiederkaͤuenden (n), im Taumler (o), Schweine (p), Baͤren (q), da er nicht ein- mal Luft durchlaͤſt, wie auch im rana pilcatrix(r) und im Waſſerkefer (s).
Nicht ſelten umgiebt auch gleichſam ein eigner Schlies- muſkel den Pfoͤrtner, als im Schweine (t), im Kalbe (u), Braſilianiſchen Kaninchen (w), in der Kazze (x) und ſo gar im Menſchen (y).
Fraͤgt man nun, ob daher der Pfoͤrtner in ſeiner na- tuͤrlichen Beſchaffenheit zuſammenfaͤllt, und verſchloſſen iſt, ſo laͤſt ſich darauf gewis nicht ſo leicht antworten. Jch frage nicht von dem Falle der kramfigen Verſchlieſſung, denn davon hat man gewiſſe Exempel (z). Jn geſun- den Menſchen aber laͤſſet der hurtige Weg der Milch an Saͤugammen, der ſchnelle Abfluß der mineraliſchen Waſ- ſer, die Erſcheinung, da eine Speiſe aus dem verwunde- ten Gedaͤrme (a) oder Qvekſilber (b) geſchwinde zum Vorſchein koͤmmt, oder das Zuruͤkktreten der Galle (c) und ſelbſt das natuͤrliche Nachlaſſen der Schliesmuſkeln, auſſerhalb dem Reizen, und dieſe Schliesmuſkeln be- herrſcht der Wille nicht, alles dieſes laͤſt uns glauben,
daß
(m)[Spaltenumbruch]HEISTER fig. 6. und bei- nahe BOURDON t. 2 f. 2.
(m*)MORGAGN. ſed & cauſ. morb. p. 208.
(n)VIEUSSENS tr. des Liq. p. 274. PEYER merye. p. 145
(o)TYSON in der Anatomie deſſelben p. 21.
(p)BLAS I. c.
(q)SCHRADER de anim. car- niv. p. 16.
(r)CHARLETON mantiſſ. p. 19.
(s)[Spaltenumbruch]Journ. des Sav. 1696. p. 478.
(t)AMSTELOD. colleg. priv. obſerv. p. 13. 27.
(u)p. 17.
(w)MURALT p. 122.
(x)PEYER obſ. p 57.
(y)MORGAGN. Adv. III. p. 6.
(z)Sect. IV. Dahin ziehe ich den HÆN rat. med. VI. p. 272.
(a)Ibid.
(b)Sect. III.
(c)Sect. IV.
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[207/0227]
I. Abſchnitt. Bau des Magens.
an den Sehroͤhren zu machen pflegt (m). Man hat ihn
nur halb gefunden (m*).
Wenigſtens iſt der Pfoͤrtner in den meiſten Thieren
enge, am engſten aber in den wiederkaͤuenden (n), im
Taumler (o), Schweine (p), Baͤren (q), da er nicht ein-
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Waſſerkefer (s).
Nicht ſelten umgiebt auch gleichſam ein eigner Schlies-
muſkel den Pfoͤrtner, als im Schweine (t), im Kalbe (u),
Braſilianiſchen Kaninchen (w), in der Kazze (x) und ſo
gar im Menſchen (y).
Fraͤgt man nun, ob daher der Pfoͤrtner in ſeiner na-
tuͤrlichen Beſchaffenheit zuſammenfaͤllt, und verſchloſſen
iſt, ſo laͤſt ſich darauf gewis nicht ſo leicht antworten. Jch
frage nicht von dem Falle der kramfigen Verſchlieſſung,
denn davon hat man gewiſſe Exempel (z). Jn geſun-
den Menſchen aber laͤſſet der hurtige Weg der Milch an
Saͤugammen, der ſchnelle Abfluß der mineraliſchen Waſ-
ſer, die Erſcheinung, da eine Speiſe aus dem verwunde-
ten Gedaͤrme (a) oder Qvekſilber (b) geſchwinde zum
Vorſchein koͤmmt, oder das Zuruͤkktreten der Galle (c)
und ſelbſt das natuͤrliche Nachlaſſen der Schliesmuſkeln,
auſſerhalb dem Reizen, und dieſe Schliesmuſkeln be-
herrſcht der Wille nicht, alles dieſes laͤſt uns glauben,
daß
(m)
HEISTER fig. 6. und bei-
nahe BOURDON t. 2 f. 2.
(m*) MORGAGN. ſed & cauſ.
morb. p. 208.
(n) VIEUSSENS tr. des Liq.
p. 274. PEYER merye. p. 145
(o) TYSON in der Anatomie
deſſelben p. 21.
(p) BLAS I. c.
(q) SCHRADER de anim. car-
niv. p. 16.
(r) CHARLETON mantiſſ.
p. 19.
(s)
Journ. des Sav. 1696. p.
478.
(t) AMSTELOD. colleg. priv.
obſerv. p. 13. 27.
(u) p. 17.
(w) MURALT p. 122.
(x) PEYER obſ. p 57.
(y) MORGAGN. Adv. III. p. 6.
(z) Sect. IV. Dahin ziehe ich den
HÆN rat. med. VI. p. 272.
(a) Ibid.
(b) Sect. III.
(c) Sect. IV.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/227>, abgerufen am 01.02.2025.
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