ten einander sehr nahe, vorne oder unten aber sehr weit von einander liegen (m). Es liegt ferner der blinde Sakk oben, und daher steigt er, indem sich der Magen zusam- menzieht, zugleich mit hernieder (n).
Uebrigens nannten die Alten (o) den Eingang des Schlundes cardia, und auch noch heist die Stelle, wo das schwerdförmige Anhängsel auf dem Magen aufliegt, Herzgrube. Der rechte Magenmund ist der Pförtner, der kleine Bogen (p) vereinigt die zwo Mündungen von hinten, so wie der grosse von vorne (q).
Ueberhaupt kann man annehmen, daß die Weite des Magens von der Menge der Speise abhänge, welche ihn auseinander dehnt. Daher war der Magen länger, da der callöse gewordne Pförtner keine gehörige Oeffnung hatte (r), und daher ist er in den Schwelgern ungemein weit (s). Er ist in der Holzmade sehr enge, wenn sie sich eben in eine Puppe verwandeln will (t), und um ein vieles an der Viehbreme enger, als er in der gefräßigen Made war (u). Man fand ihn enger, und kaum dikker, als einen dünnen Darm (u*), da der Schlund sich ver- härtet hatte. Er war an einem Lamme, welches mit Kräutern gefüttert wurde, und dieses Thier verzert eine grosse Menge, weit, hingegen enge, da man es mit Brodt unterhielt (x).
Uebrigens ist diese Weite ebenfalls ungewis (y); und der Magen ist an sehr starken Personen von ungemeinen
Kräften,
(m)[Spaltenumbruch]CANT. HELVET.
(n)EUSTACH t. 10. f. 1. 2. 3. &c.
(o)RUFUS p. 31. conf. KOEH- LER p. 4. seqq.
(p)Pctite srcade WINSLOW Expos. IV. n. 45. 50.
(q)Grande arcade IDEM ibid.
(r)LANC Acad. conjectur. p. CI. sehr gros, von einem Drü- fengewächse am Anfang des Zwölf- [Spaltenumbruch]
fingerdarms Bonon. Comm. T. II. P. I. p. 457.
(s)p. seqq.
(t)SWAMMERDAMM tab. 28. f. 5.
(u)IDEM p. 678.
(u*)G. v. SWIETEN. Comm. T. I. p. 37.
(x)BUFFON T. IV. p. 464.
(y)BARTHOLIN Cent. 1. Hist. 50. nicht grösser, als in, den
Gänsen
Der Magen. XIX. Buch.
ten einander ſehr nahe, vorne oder unten aber ſehr weit von einander liegen (m). Es liegt ferner der blinde Sakk oben, und daher ſteigt er, indem ſich der Magen zuſam- menzieht, zugleich mit hernieder (n).
Uebrigens nannten die Alten (o) den Eingang des Schlundes cardia, und auch noch heiſt die Stelle, wo das ſchwerdfoͤrmige Anhaͤngſel auf dem Magen aufliegt, Herzgrube. Der rechte Magenmund iſt der Pfoͤrtner, der kleine Bogen (p) vereinigt die zwo Muͤndungen von hinten, ſo wie der groſſe von vorne (q).
Ueberhaupt kann man annehmen, daß die Weite des Magens von der Menge der Speiſe abhaͤnge, welche ihn auseinander dehnt. Daher war der Magen laͤnger, da der calloͤſe gewordne Pfoͤrtner keine gehoͤrige Oeffnung hatte (r), und daher iſt er in den Schwelgern ungemein weit (s). Er iſt in der Holzmade ſehr enge, wenn ſie ſich eben in eine Puppe verwandeln will (t), und um ein vieles an der Viehbreme enger, als er in der gefraͤßigen Made war (u). Man fand ihn enger, und kaum dikker, als einen duͤnnen Darm (u*), da der Schlund ſich ver- haͤrtet hatte. Er war an einem Lamme, welches mit Kraͤutern gefuͤttert wurde, und dieſes Thier verzert eine groſſe Menge, weit, hingegen enge, da man es mit Brodt unterhielt (x).
Uebrigens iſt dieſe Weite ebenfalls ungewis (y); und der Magen iſt an ſehr ſtarken Perſonen von ungemeinen
Kraͤften,
(m)[Spaltenumbruch]CANT. HELVET.
(n)EUSTACH t. 10. f. 1. 2. 3. &c.
(o)RUFUS p. 31. conf. KOEH- LER p. 4. ſeqq.
(p)Pctite ſrcade WINSLOW Expoſ. IV. n. 45. 50.
(q)Grande arcade IDEM ibid.
(r)LANC Acad. conjectur. p. CI. ſehr gros, von einem Druͤ- fengewaͤchſe am Anfang des Zwoͤlf- [Spaltenumbruch]
fingerdarms Bonon. Comm. T. II. P. I. p. 457.
(s)p. ſeqq.
(t)SWAMMERDAMM tab. 28. f. 5.
(u)IDEM p. 678.
(u*)G. v. SWIETEN. Comm. T. I. p. 37.
(x)BUFFON T. IV. p. 464.
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Der Magen. XIX. Buch.
ten einander ſehr nahe, vorne oder unten aber ſehr weit
von einander liegen (m). Es liegt ferner der blinde Sakk
oben, und daher ſteigt er, indem ſich der Magen zuſam-
menzieht, zugleich mit hernieder (n).
Uebrigens nannten die Alten (o) den Eingang des
Schlundes cardia, und auch noch heiſt die Stelle, wo
das ſchwerdfoͤrmige Anhaͤngſel auf dem Magen aufliegt,
Herzgrube. Der rechte Magenmund iſt der Pfoͤrtner,
der kleine Bogen (p) vereinigt die zwo Muͤndungen von
hinten, ſo wie der groſſe von vorne (q).
Ueberhaupt kann man annehmen, daß die Weite des
Magens von der Menge der Speiſe abhaͤnge, welche ihn
auseinander dehnt. Daher war der Magen laͤnger, da
der calloͤſe gewordne Pfoͤrtner keine gehoͤrige Oeffnung
hatte (r), und daher iſt er in den Schwelgern ungemein
weit (s). Er iſt in der Holzmade ſehr enge, wenn ſie
ſich eben in eine Puppe verwandeln will (t), und um ein
vieles an der Viehbreme enger, als er in der gefraͤßigen
Made war (u). Man fand ihn enger, und kaum dikker,
als einen duͤnnen Darm (u*), da der Schlund ſich ver-
haͤrtet hatte. Er war an einem Lamme, welches mit
Kraͤutern gefuͤttert wurde, und dieſes Thier verzert eine
groſſe Menge, weit, hingegen enge, da man es mit Brodt
unterhielt (x).
Uebrigens iſt dieſe Weite ebenfalls ungewis (y); und
der Magen iſt an ſehr ſtarken Perſonen von ungemeinen
Kraͤften,
(m)
CANT. HELVET.
(n) EUSTACH t. 10. f. 1. 2.
3. &c.
(o) RUFUS p. 31. conf. KOEH-
LER p. 4. ſeqq.
(p) Pctite ſrcade WINSLOW
Expoſ. IV. n. 45. 50.
(q) Grande arcade IDEM ibid.
(r) LANC Acad. conjectur.
p. CI. ſehr gros, von einem Druͤ-
fengewaͤchſe am Anfang des Zwoͤlf-
fingerdarms Bonon. Comm. T. II.
P. I. p. 457.
(s) p. ſeqq.
(t) SWAMMERDAMM tab. 28.
f. 5.
(u) IDEM p. 678.
(u*) G. v. SWIETEN. Comm.
T. I. p. 37.
(x) BUFFON T. IV. p. 464.
(y) BARTHOLIN Cent. 1.
Hiſt. 50. nicht groͤſſer, als in, den
Gaͤnſen
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/208>, abgerufen am 24.11.2024.
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