Er trokknet in warmer Luft dergestalt aus, daß nur was weniges, das salzig ist, davon übrig bleibt (t). Dikkt man ihn aber in grösserer Menge ein, so läst er ein durchsichtiges würfliges Salz, und etwas zähes zu- rükke (t*).
Er vermischt sich wegen seines schleimigen Wesens, nicht recht mit dem Wasser, (u) aber auch nicht mit dem Oele (x).
Jndessen löset er doch den Peruvianischen Balsam auf (y). Und das Kupfer wird von ihm mehr als vom blossen Wasser benagt (y*).
Er brauset nicht auf, wenn man saure, oder alkali- sche Salze in ihn wirft (z).
Doch, wegen seiner schleimigen Natur, läst er sich von dem corrosivischen sublimirten Qveksilber, und von Weingeiste, so wie vom Salpeter selbst (a) zum Gerin- nen bringen, (b) oder wenigstens wird er doch davon zäher (c). Von einigen sauren Geistern verdichtet er sich in Flokken (d), und gerinnt hingegen (e) von andern ganz und gar nicht (f). Unter der Luftpumpe (g) oder am Feuer (h) oder beigemischten Alkohol (h*) wirft er eine Menge Schaum auf, und läst die Luft nicht leicht von sich. Auch schon für sich, wenn man ihn aufbehält,
sezzt
(t)[Spaltenumbruch]
Den zwölften Theil FOR- DYCE p. 18.
(t*)TEXTOR p. 18.
(u)FORDYCE p. 17.
(x)NARCISSUS de chylo n. 3.
(y)BIRR specim. anat. botan. II. n. 58.
(y*)TEXTOR p. 41. 42. mit blauer Farbe p. 44.
(z)BIRCH T. IV. p. 430. VER- HEYEN L. II. p 113. NUCK p. 50. FORDYCE p. 17.
(a)LEWIS mater. med. p. 399.
(b)[Spaltenumbruch]FORDYCE p. 17.
(c)ibid.
(d) Doch versichert es vom Geiste des Vitriols RAULIN obss. de med. p. 183.
(e)BLANCAARD acad. p. |82.
(f)FORDYCE p. 18.
(g)MUSSCHENBROECK diss. inaug. de aere p. 6. 7.
(h)NUCK p. 53. BOERHAA- VE Praelect. T. I. p. 182.
(h*)TEXTOR p. 28.
Die Naͤſſe XVIII. Buch.
Er trokknet in warmer Luft dergeſtalt aus, daß nur was weniges, das ſalzig iſt, davon uͤbrig bleibt (t). Dikkt man ihn aber in groͤſſerer Menge ein, ſo laͤſt er ein durchſichtiges wuͤrfliges Salz, und etwas zaͤhes zu- ruͤkke (t*).
Er vermiſcht ſich wegen ſeines ſchleimigen Weſens, nicht recht mit dem Waſſer, (u) aber auch nicht mit dem Oele (x).
Jndeſſen loͤſet er doch den Peruvianiſchen Balſam auf (y). Und das Kupfer wird von ihm mehr als vom bloſſen Waſſer benagt (y*).
Er brauſet nicht auf, wenn man ſaure, oder alkali- ſche Salze in ihn wirft (z).
Doch, wegen ſeiner ſchleimigen Natur, laͤſt er ſich von dem corroſiviſchen ſublimirten Qvekſilber, und von Weingeiſte, ſo wie vom Salpeter ſelbſt (a) zum Gerin- nen bringen, (b) oder wenigſtens wird er doch davon zaͤher (c). Von einigen ſauren Geiſtern verdichtet er ſich in Flokken (d), und gerinnt hingegen (e) von andern ganz und gar nicht (f). Unter der Luftpumpe (g) oder am Feuer (h) oder beigemiſchten Alkohol (h*) wirft er eine Menge Schaum auf, und laͤſt die Luft nicht leicht von ſich. Auch ſchon fuͤr ſich, wenn man ihn aufbehaͤlt,
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(t)[Spaltenumbruch]
Den zwoͤlften Theil FOR- DYCE p. 18.
(t*)TEXTOR p. 18.
(u)FORDYCE p. 17.
(x)NARCISSUS de chylo n. 3.
(y)BIRR ſpecim. anat. botan. II. n. 58.
(y*)TEXTOR p. 41. 42. mit blauer Farbe p. 44.
(z)BIRCH T. IV. p. 430. VER- HEYEN L. II. p 113. NUCK p. 50. FORDYCE p. 17.
(a)LEWIS mater. med. p. 399.
(b)[Spaltenumbruch]FORDYCE p. 17.
(c)ibid.
(d) Doch verſichert es vom Geiſte des Vitriols RAULIN obſſ. de med. p. 183.
(e)BLANCAARD acad. p. |82.
(f)FORDYCE p. 18.
(g)MUSSCHENBROECK diſſ. inaug. de aere p. 6. 7.
(h)NUCK p. 53. BOERHAA- VE Praelect. T. I. p. 182.
(h*)TEXTOR p. 28.
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[88/0108]
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Dikkt man ihn aber in groͤſſerer Menge ein, ſo laͤſt er
ein durchſichtiges wuͤrfliges Salz, und etwas zaͤhes zu-
ruͤkke (t*).
Er vermiſcht ſich wegen ſeines ſchleimigen Weſens,
nicht recht mit dem Waſſer, (u) aber auch nicht mit dem
Oele (x).
Jndeſſen loͤſet er doch den Peruvianiſchen Balſam
auf (y). Und das Kupfer wird von ihm mehr als vom
bloſſen Waſſer benagt (y*).
Er brauſet nicht auf, wenn man ſaure, oder alkali-
ſche Salze in ihn wirft (z).
Doch, wegen ſeiner ſchleimigen Natur, laͤſt er ſich
von dem corroſiviſchen ſublimirten Qvekſilber, und von
Weingeiſte, ſo wie vom Salpeter ſelbſt (a) zum Gerin-
nen bringen, (b) oder wenigſtens wird er doch davon
zaͤher (c). Von einigen ſauren Geiſtern verdichtet er
ſich in Flokken (d), und gerinnt hingegen (e) von andern
ganz und gar nicht (f). Unter der Luftpumpe (g) oder
am Feuer (h) oder beigemiſchten Alkohol (h*) wirft er
eine Menge Schaum auf, und laͤſt die Luft nicht leicht
von ſich. Auch ſchon fuͤr ſich, wenn man ihn aufbehaͤlt,
ſezzt
(t)
Den zwoͤlften Theil FOR-
DYCE p. 18.
(t*) TEXTOR p. 18.
(u) FORDYCE p. 17.
(x) NARCISSUS de chylo n. 3.
(y) BIRR ſpecim. anat. botan.
II. n. 58.
(y*) TEXTOR p. 41. 42. mit
blauer Farbe p. 44.
(z) BIRCH T. IV. p. 430. VER-
HEYEN L. II. p 113. NUCK p. 50.
FORDYCE p. 17.
(a) LEWIS mater. med. p. 399.
(b)
FORDYCE p. 17.
(c) ibid.
(d) Doch verſichert es vom
Geiſte des Vitriols RAULIN obſſ.
de med. p. 183.
(e) BLANCAARD acad. p. |82.
(f) FORDYCE p. 18.
(g) MUSSCHENBROECK diſſ.
inaug. de aere p. 6. 7.
(h) NUCK p. 53. BOERHAA-
VE Praelect. T. I. p. 182.
(h*) TEXTOR p. 28.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/108>, abgerufen am 23.11.2024.
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