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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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IV. Abschnitt. Das Sehen.
ne. Smith sezzet, daß man seinen Diameter nicht über
5156 mal (e), und andere über 3436mal sehen könne (f).

Man verlanget aber hierbei sonderlich daß man eine
Gränze für das kleinste Object sezze, welches gesehen wer-
den könne, und woraus sich auch von dem kleinsten mög-
lichsten Bilde muthmassen lasse. Es fand schon vorlängst
Robert Hooke, daß diejenige Personen selten sind, die ein
Object unterscheiden, welches unter einem kleinerm Win-
kel, als der Winkel einer Minute ist, erscheinet, ob es
gleich Leute giebet, welche schärfer, und unter einem Win-
kel von zwanzig Secunden sehen (h). R. Smith
behauptet, daß ein Object unter einem kleinern Winkel,
als vierzig Secunden sind (i), gesehen werden könne.

Entfernte und nicht leuchtende Körper, welche also
schwach erscheinen, können kaum gesehen werden, welche
einen kleinern Winkel als sechszig (k), vierzig (l), dreißig
(m), zwanzig (n), Secunden machen.

Andere sagen, daß man den drei hunderten Theil ei-
nes Zolles unterscheiden könne, und davon entstehe ein
Bild, welches nicht grösser sei als tel Zoll (n*).

Die nächsten Dinge können, weil sie wirksamer sind,
sonderlich wenn sie ausserdem noch leuchten, und in einer
Distanz eines deutlichen Sehens liegen, unter dem Win-
kel drei und 1/2 und zwei 1/3 tel (o) Secunden gesehen
werden: Und endlich unter einem Winkel der entweder
nicht grösser oder nicht kleiner als eine Secunde ist, wo-

ferne
(e) [Spaltenumbruch] SMITH n. 97.
(f) de BUFFON T. III. p. 322.
(h) BIRCH T. III. p. 120. In
consessu sodalium HOOKE Praef.
et posth. p.
12. 27. Es könne auch
ein kleiner Object gesehen werden,
BUFFON T. III. p. 325.
(i) n. 97.
(k) Tobias MAYER vir Cl.
Comm. Gott. T. IV. p.
134.
(l) [Spaltenumbruch] MUSSCHENBROECK,
SMITH n. 97. MAYER ibid.
zum
kleinsten Maasse des deutlichen sicht-
baren Objects.
(m) Am Exempel der | Sterne
MUSSCHENBROECK n. 1242.
(n) NOLLET lec. de phys. T.
V. p.
126.
(n*) Am Gehirn Hamb. Magaz.
T. XXI. p.
357.
(o) IURIN n. 163. p. 149.
P p p 3

IV. Abſchnitt. Das Sehen.
ne. Smith ſezzet, daß man ſeinen Diameter nicht uͤber
5156 mal (e), und andere uͤber 3436mal ſehen koͤnne (f).

Man verlanget aber hierbei ſonderlich daß man eine
Graͤnze fuͤr das kleinſte Object ſezze, welches geſehen wer-
den koͤnne, und woraus ſich auch von dem kleinſten moͤg-
lichſten Bilde muthmaſſen laſſe. Es fand ſchon vorlaͤngſt
Robert Hooke, daß diejenige Perſonen ſelten ſind, die ein
Object unterſcheiden, welches unter einem kleinerm Win-
kel, als der Winkel einer Minute iſt, erſcheinet, ob es
gleich Leute giebet, welche ſchaͤrfer, und unter einem Win-
kel von zwanzig Secunden ſehen (h). R. Smith
behauptet, daß ein Object unter einem kleinern Winkel,
als vierzig Secunden ſind (i), geſehen werden koͤnne.

Entfernte und nicht leuchtende Koͤrper, welche alſo
ſchwach erſcheinen, koͤnnen kaum geſehen werden, welche
einen kleinern Winkel als ſechszig (k), vierzig (l), dreißig
(m), zwanzig (n), Secunden machen.

Andere ſagen, daß man den drei hunderten Theil ei-
nes Zolles unterſcheiden koͤnne, und davon entſtehe ein
Bild, welches nicht groͤſſer ſei als tel Zoll (n*).

Die naͤchſten Dinge koͤnnen, weil ſie wirkſamer ſind,
ſonderlich wenn ſie auſſerdem noch leuchten, und in einer
Diſtanz eines deutlichen Sehens liegen, unter dem Win-
kel drei und ½ und zwei ⅓ tel (o) Secunden geſehen
werden: Und endlich unter einem Winkel der entweder
nicht groͤſſer oder nicht kleiner als eine Secunde iſt, wo-

ferne
(e) [Spaltenumbruch] SMITH n. 97.
(f) de BUFFON T. III. p. 322.
(h) BIRCH T. III. p. 120. In
conſeſſu ſodalium HOOKE Præf.
et poſth. p.
12. 27. Es koͤnne auch
ein kleiner Object geſehen werden,
BUFFON T. III. p. 325.
(i) n. 97.
(k) Tobias MAYER vir Cl.
Comm. Gott. T. IV. p.
134.
(l) [Spaltenumbruch] MUSSCHENBROECK,
SMITH n. 97. MAYER ibid.
zum
kleinſten Maaſſe des deutlichen ſicht-
baren Objects.
(m) Am Exempel der | Sterne
MUSSCHENBROECK n. 1242.
(n) NOLLET lec. de phyſ. T.
V. p.
126.
(n*) Am Gehirn Hamb. Magaz.
T. XXI. p.
357.
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P p p 3
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[965/0983] IV. Abſchnitt. Das Sehen. ne. Smith ſezzet, daß man ſeinen Diameter nicht uͤber 5156 mal (e), und andere uͤber 3436mal ſehen koͤnne (f). Man verlanget aber hierbei ſonderlich daß man eine Graͤnze fuͤr das kleinſte Object ſezze, welches geſehen wer- den koͤnne, und woraus ſich auch von dem kleinſten moͤg- lichſten Bilde muthmaſſen laſſe. Es fand ſchon vorlaͤngſt Robert Hooke, daß diejenige Perſonen ſelten ſind, die ein Object unterſcheiden, welches unter einem kleinerm Win- kel, als der Winkel einer Minute iſt, erſcheinet, ob es gleich Leute giebet, welche ſchaͤrfer, und unter einem Win- kel von zwanzig Secunden ſehen (h). R. Smith behauptet, daß ein Object unter einem kleinern Winkel, als vierzig Secunden ſind (i), geſehen werden koͤnne. Entfernte und nicht leuchtende Koͤrper, welche alſo ſchwach erſcheinen, koͤnnen kaum geſehen werden, welche einen kleinern Winkel als ſechszig (k), vierzig (l), dreißig (m), zwanzig (n), Secunden machen. Andere ſagen, daß man den drei hunderten Theil ei- nes Zolles unterſcheiden koͤnne, und davon entſtehe ein Bild, welches nicht groͤſſer ſei als [FORMEL]tel Zoll (n*). Die naͤchſten Dinge koͤnnen, weil ſie wirkſamer ſind, ſonderlich wenn ſie auſſerdem noch leuchten, und in einer Diſtanz eines deutlichen Sehens liegen, unter dem Win- kel drei und ½ und zwei ⅓ tel (o) Secunden geſehen werden: Und endlich unter einem Winkel der entweder nicht groͤſſer oder nicht kleiner als eine Secunde iſt, wo- ferne (e) SMITH n. 97. (f) de BUFFON T. III. p. 322. (h) BIRCH T. III. p. 120. In conſeſſu ſodalium HOOKE Præf. et poſth. p. 12. 27. Es koͤnne auch ein kleiner Object geſehen werden, BUFFON T. III. p. 325. (i) n. 97. (k) Tobias MAYER vir Cl. Comm. Gott. T. IV. p. 134. (l) MUSSCHENBROECK, SMITH n. 97. MAYER ibid. zum kleinſten Maaſſe des deutlichen ſicht- baren Objects. (m) Am Exempel der | Sterne MUSSCHENBROECK n. 1242. (n) NOLLET lec. de phyſ. T. V. p. 126. (n*) Am Gehirn Hamb. Magaz. T. XXI. p. 357. (o) IURIN n. 163. p. 149. P p p 3

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/983>, abgerufen am 23.11.2024.