Der Sinus der Brechung des rothen Strahls (a), welcher aus der Luft in ein Glaß übergeht (b), verhält sich zum Sinus des Einfals, wie 50 zu 77 bis 77 1/8 . Etwas grös- ser ist die Brechung der Orangenstrahlen, und eben diese Sinusse sind wie 50 zu 77 1/8 und bis 77 1/5 .
Die Sinusse der grünen Strahlen sind, wie 50 zu 77 1/5 bis 771/2.
Die Sinusse der himmelblauen Strahlen, wie 50 zu 771/2 und bis zu 77 2/3 .
Die Sinusse der indigblauen Strahlen, wie 50 zu 77 2/3 (b) zu 77.
Die Sinusse der violetnen Strahlen, wie 50 zu 77 bis zu 78: Diese Strahlen sind die allerschwächsten unter allen, die biegsamsten von allen (c), und sie werden an meisten gebrochen.
Von diesen verschiedenen Graden, wie die Strahlen gebrochen werden, rührt es her, daß man die Brenn- punkte so schwer hereinhalten kann (d), und es läst sich ihre Verirrung so wenig vermeiden (d*).
Uebrigens sind diese Proportionen der Strahlen, die hier durch Zahlen ausgedrukkt sind, nicht so einfältig, daß sich die Seele über das Vermögen belustigen solte, eine Berechnung mit den Verhältnißen anstellen zu kön- nen. (e).
Alle diese Strahlen stekken in einem leuchtenden Strah- le (f), denn sie entstehen aus seiner Zerspaltung, und sie machen mit ihrer Verbindung einen leuchtenden Glanz
aus,
(a)[Spaltenumbruch]
Alles dieses sagt NEWTO- NUS p. 112. S' GRAVEZANDE L. V. c. 20
(b) Das blaue Licht ist sehr schwach STURM.
(c)Conf. EULER opusc. n. 91. Mem. de l'Acad. des sciences 1743. p. 150. HARTSOEKER pag. 34. HELSHAM p. 313. MARTIN l. c. MARIOTTE, DESAGULIERS, MUSSCHENBROECK. Daher ver- [Spaltenumbruch]
schwinden die blauen Farben im vacus, welche aus dem Salmiak- geiste und Kupfer entstanden. BOY- LE phys. mech. exp. p. 139.
(d)PORTERFIELD I. p. 378.
(d*) Dies hat vermieden a CL. DOLLOND.
(e)NICOLAI von der Schön- heit p. 40.
(f)L. 8. prop. II. DESAGU- LIERS.
III. Abſchnitt. Die Farben.
Der Sinus der Brechung des rothen Strahls (a), welcher aus der Luft in ein Glaß uͤbergeht (b), verhaͤlt ſich zum Sinus des Einfals, wie 50 zu 77 bis 77⅛. Etwas groͤſ- ſer iſt die Brechung der Orangenſtrahlen, und eben dieſe Sinuſſe ſind wie 50 zu 77⅛ und bis 77⅕.
Die Sinuſſe der gruͤnen Strahlen ſind, wie 50 zu 77⅕ bis 77½.
Die Sinuſſe der himmelblauen Strahlen, wie 50 zu 77½ und bis zu 77⅔.
Die Sinuſſe der indigblauen Strahlen, wie 50 zu 77⅔ (b) zu 77.
Die Sinuſſe der violetnen Strahlen, wie 50 zu 77 bis zu 78: Dieſe Strahlen ſind die allerſchwaͤchſten unter allen, die biegſamſten von allen (c), und ſie werden an meiſten gebrochen.
Von dieſen verſchiedenen Graden, wie die Strahlen gebrochen werden, ruͤhrt es her, daß man die Brenn- punkte ſo ſchwer hereinhalten kann (d), und es laͤſt ſich ihre Verirrung ſo wenig vermeiden (d*).
Uebrigens ſind dieſe Proportionen der Strahlen, die hier durch Zahlen ausgedrukkt ſind, nicht ſo einfaͤltig, daß ſich die Seele uͤber das Vermoͤgen beluſtigen ſolte, eine Berechnung mit den Verhaͤltnißen anſtellen zu koͤn- nen. (e).
Alle dieſe Strahlen ſtekken in einem leuchtenden Strah- le (f), denn ſie entſtehen aus ſeiner Zerſpaltung, und ſie machen mit ihrer Verbindung einen leuchtenden Glanz
aus,
(a)[Spaltenumbruch]
Alles dieſes ſagt NEWTO- NUS p. 112. S’ GRAVEZANDE L. V. c. 20
(b) Das blaue Licht iſt ſehr ſchwach STURM.
(c)Conf. EULER opuſc. n. 91. Mém. de l’Acad. des ſciences 1743. p. 150. HARTSOEKER pag. 34. HELSHAM p. 313. MARTIN l. c. MARIOTTE, DESAGULIERS, MUSSCHENBROECK. Daher ver- [Spaltenumbruch]
ſchwinden die blauen Farben im vacuſ, welche aus dem Salmiak- geiſte und Kupfer entſtanden. BOY- LE phyſ. méch. exp. p. 139.
(d)PORTERFIELD I. p. 378.
(d*) Dies hat vermieden a CL. DOLLOND.
(e)NICOLAI von der Schön- heit p. 40.
(f)L. 8. prop. II. DESAGU- LIERS.
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III. Abſchnitt. Die Farben.
Der Sinus der Brechung des rothen Strahls (a),
welcher aus der Luft in ein Glaß uͤbergeht (b), verhaͤlt ſich
zum Sinus des Einfals, wie 50 zu 77 bis 77⅛. Etwas groͤſ-
ſer iſt die Brechung der Orangenſtrahlen, und eben dieſe
Sinuſſe ſind wie 50 zu 77⅛ und bis 77⅕.
Die Sinuſſe der gruͤnen Strahlen ſind, wie 50 zu
77⅕ bis 77½.
Die Sinuſſe der himmelblauen Strahlen, wie 50 zu
77½ und bis zu 77⅔.
Die Sinuſſe der indigblauen Strahlen, wie 50 zu
77⅔ (b) zu 77[FORMEL].
Die Sinuſſe der violetnen Strahlen, wie 50 zu 77[FORMEL]
bis zu 78: Dieſe Strahlen ſind die allerſchwaͤchſten unter
allen, die biegſamſten von allen (c), und ſie werden an
meiſten gebrochen.
Von dieſen verſchiedenen Graden, wie die Strahlen
gebrochen werden, ruͤhrt es her, daß man die Brenn-
punkte ſo ſchwer hereinhalten kann (d), und es laͤſt ſich
ihre Verirrung ſo wenig vermeiden (d*).
Uebrigens ſind dieſe Proportionen der Strahlen, die
hier durch Zahlen ausgedrukkt ſind, nicht ſo einfaͤltig,
daß ſich die Seele uͤber das Vermoͤgen beluſtigen ſolte,
eine Berechnung mit den Verhaͤltnißen anſtellen zu koͤn-
nen. (e).
Alle dieſe Strahlen ſtekken in einem leuchtenden Strah-
le (f), denn ſie entſtehen aus ſeiner Zerſpaltung, und ſie
machen mit ihrer Verbindung einen leuchtenden Glanz
aus,
(a)
Alles dieſes ſagt NEWTO-
NUS p. 112. S’ GRAVEZANDE
L. V. c. 20
(b) Das blaue Licht iſt ſehr
ſchwach STURM.
(c) Conf. EULER opuſc. n. 91.
Mém. de l’Acad. des ſciences 1743.
p. 150. HARTSOEKER pag. 34.
HELSHAM p. 313. MARTIN l. c.
MARIOTTE, DESAGULIERS,
MUSSCHENBROECK. Daher ver-
ſchwinden die blauen Farben im
vacuſ, welche aus dem Salmiak-
geiſte und Kupfer entſtanden. BOY-
LE phyſ. méch. exp. p. 139.
(d) PORTERFIELD I. p. 378.
(d*) Dies hat vermieden a CL.
DOLLOND.
(e) NICOLAI von der Schön-
heit p. 40.
(f) L. 8. prop. II. DESAGU-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 939. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/957>, abgerufen am 23.11.2024.
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