vember 1741. zu allererst zu Gesichte bekommen, sie lau- fen nach der dunklen Hornhaut, und sind von meinen berühmten Zuhörern, nachgehends grossen Männern, vollständiger erkläret worden (p).
§. 30. Die Nerven inwendig im Auge.
Jn Menschen und in allen mir bekannten Thieren, (q), durchbohren die nervi ciliares beide Platten der dunklen Hornhaut schief durch (r), kleben an der Ader- haut feste, und laufen über deren äussern Fläche, gleich- sam platt gedrukkt (s) herab, und es hat diese platte Figur, ob sie gleich an kleinen Nerven gar nicht selten vorkommt, dennoch gemacht, daß man sie hin und wieder unter den besondern Namen der Bänder(t) beschrieben hat. Sie geben der Aderhaut keine deutliche Aeste (u). Es ist ihr Durchmesser ungleich (x), und man findet eini- ge ungleich breiter als andere.
Wenn sie nun zum orbiculus ciliaris kommen, so theilet sich ein jeder gemeiniglich in zween Zweige, und es laufen diese Zweige, welche mit dem Fadengewebe die- ses ciliaris orbiculi bedekkt sind, nach der Traubenhaut, (y)
sie
(p)[Spaltenumbruch]
Beschrieben a MEKELIO p. 41. ZINNIO p. 208.
(q) Jn allen Thieren A MOU- LINS p. 50. BIRCH T. IV. p. 547. Jn den Fischen ist ein einziger, doch grosser Stamm. An den Vögeln sind viele schön zu sehen, doch nur an dem einem Theile des Auges. Man sehe davon nach in dem Werke C. BARTHOLIN specim. anat. p 16 au der Eule. T. III. f. 1. im Schafe f. 2. Jn den Vögeln sahe die Bänder A MOULINS p. 50.
(r)ZINN pag. 211. MEKEL pag. 41.
(s)ZINN p. 211. t 4. f. 1. 2. Physiologia batava p. 514.
(t)[Spaltenumbruch]A MOULINS anat. obss. on the eyes p 49. seqq. add. BIRCH l. c. BEANCAARD. Für die er- weiternde Muskeln des Sterns MANFRETUS p. 190 Daß die- ses Nerven sind C. BARTHOLI- NUS ant. p. 175. 166.
(u)ZINN.
(x)Idem pag. 211. t. 4. f. 1. 2. RUYSCH Thes II. Ass. I. n. 7. Auch A MOULNS p. 49.
(y)MANFREDI l. c. RUYSCH Epist. XIII. f. 1. BARTHOLIN in analect. RIDLEY pag. 145. WINSLOW IV. n. 303. MEKEL p 41. ZINN p. 222 f. 1. 2. DE- MOURS ad vers. Act. Edimb. T. l. p. 372.
II. Abſchnitt. Das Auge.
vember 1741. zu allererſt zu Geſichte bekommen, ſie lau- fen nach der dunklen Hornhaut, und ſind von meinen beruͤhmten Zuhoͤrern, nachgehends groſſen Maͤnnern, vollſtaͤndiger erklaͤret worden (p).
§. 30. Die Nerven inwendig im Auge.
Jn Menſchen und in allen mir bekannten Thieren, (q), durchbohren die nervi ciliares beide Platten der dunklen Hornhaut ſchief durch (r), kleben an der Ader- haut feſte, und laufen uͤber deren aͤuſſern Flaͤche, gleich- ſam platt gedrukkt (s) herab, und es hat dieſe platte Figur, ob ſie gleich an kleinen Nerven gar nicht ſelten vorkommt, dennoch gemacht, daß man ſie hin und wieder unter den beſondern Namen der Baͤnder(t) beſchrieben hat. Sie geben der Aderhaut keine deutliche Aeſte (u). Es iſt ihr Durchmeſſer ungleich (x), und man findet eini- ge ungleich breiter als andere.
Wenn ſie nun zum orbiculus ciliaris kommen, ſo theilet ſich ein jeder gemeiniglich in zween Zweige, und es laufen dieſe Zweige, welche mit dem Fadengewebe die- ſes ciliaris orbiculi bedekkt ſind, nach der Traubenhaut, (y)
ſie
(p)[Spaltenumbruch]
Beſchrieben a MEKELIO p. 41. ZINNIO p. 208.
(q) Jn allen Thieren A MOU- LINS p. 50. BIRCH T. IV. p. 547. Jn den Fiſchen iſt ein einziger, doch groſſer Stamm. An den Voͤgeln ſind viele ſchoͤn zu ſehen, doch nur an dem einem Theile des Auges. Man ſehe davon nach in dem Werke C. BARTHOLIN ſpecim. anat. p 16 au der Eule. T. III. f. 1. im Schafe f. 2. Jn den Voͤgeln ſahe die Baͤnder A MOULINS p. 50.
(r)ZINN pag. 211. MEKEL pag. 41.
(s)ZINN p. 211. t 4. f. 1. 2. Phyſiologia batava p. 514.
(t)[Spaltenumbruch]A MOULINS anat. obſſ. on the eyes p 49. ſeqq. add. BIRCH l. c. BEANCAARD. Fuͤr die er- weiternde Muſkeln des Sterns MANFRETUS p. 190 Daß die- ſes Nerven ſind C. BARTHOLI- NUS ant. p. 175. 166.
(u)ZINN.
(x)Idem pag. 211. t. 4. f. 1. 2. RUYSCH Theſ II. Aſſ. I. n. 7. Auch A MOULNS p. 49.
(y)MANFREDI l. c. RUYSCH Epiſt. XIII. f. 1. BARTHOLIN in analect. RIDLEY pag. 145. WINSLOW IV. n. 303. MEKEL p 41. ZINN p. 222 f. 1. 2. DE- MOURS ad verſ. Act. Edimb. T. l. p. 372.
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[895/0913]
II. Abſchnitt. Das Auge.
vember 1741. zu allererſt zu Geſichte bekommen, ſie lau-
fen nach der dunklen Hornhaut, und ſind von meinen
beruͤhmten Zuhoͤrern, nachgehends groſſen Maͤnnern,
vollſtaͤndiger erklaͤret worden (p).
§. 30.
Die Nerven inwendig im Auge.
Jn Menſchen und in allen mir bekannten Thieren,
(q), durchbohren die nervi ciliares beide Platten der
dunklen Hornhaut ſchief durch (r), kleben an der Ader-
haut feſte, und laufen uͤber deren aͤuſſern Flaͤche, gleich-
ſam platt gedrukkt (s) herab, und es hat dieſe platte
Figur, ob ſie gleich an kleinen Nerven gar nicht ſelten
vorkommt, dennoch gemacht, daß man ſie hin und wieder
unter den beſondern Namen der Baͤnder (t) beſchrieben
hat. Sie geben der Aderhaut keine deutliche Aeſte (u).
Es iſt ihr Durchmeſſer ungleich (x), und man findet eini-
ge ungleich breiter als andere.
Wenn ſie nun zum orbiculus ciliaris kommen, ſo
theilet ſich ein jeder gemeiniglich in zween Zweige, und
es laufen dieſe Zweige, welche mit dem Fadengewebe die-
ſes ciliaris orbiculi bedekkt ſind, nach der Traubenhaut,
ſie
(y)
(p)
Beſchrieben a MEKELIO
p. 41. ZINNIO p. 208.
(q) Jn allen Thieren A MOU-
LINS p. 50. BIRCH T. IV. p. 547.
Jn den Fiſchen iſt ein einziger,
doch groſſer Stamm. An den
Voͤgeln ſind viele ſchoͤn zu ſehen,
doch nur an dem einem Theile
des Auges. Man ſehe davon nach
in dem Werke C. BARTHOLIN
ſpecim. anat. p 16 au der Eule.
T. III. f. 1. im Schafe f. 2. Jn
den Voͤgeln ſahe die Baͤnder A
MOULINS p. 50.
(r) ZINN pag. 211. MEKEL
pag. 41.
(s) ZINN p. 211. t 4. f. 1. 2.
Phyſiologia batava p. 514.
(t)
A MOULINS anat. obſſ. on
the eyes p 49. ſeqq. add. BIRCH
l. c. BEANCAARD. Fuͤr die er-
weiternde Muſkeln des Sterns
MANFRETUS p. 190 Daß die-
ſes Nerven ſind C. BARTHOLI-
NUS ant. p. 175. 166.
(u) ZINN.
(x) Idem pag. 211. t. 4. f. 1. 2.
RUYSCH Theſ II. Aſſ. I. n. 7.
Auch A MOULNS p. 49.
(y) MANFREDI l. c. RUYSCH
Epiſt. XIII. f. 1. BARTHOLIN
in analect. RIDLEY pag. 145.
WINSLOW IV. n. 303. MEKEL
p 41. ZINN p. 222 f. 1. 2. DE-
MOURS ad verſ. Act. Edimb. T.
l. p. 372.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 895. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/913>, abgerufen am 22.12.2024.
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