Stirne fort (c), und diese lassen sich wenigstens an die- sem Orte ohne Schmerzen verlezzen.
Der inwendige kleinere Ast befindet sich zunächst an der Rolle (Sehnenring) (d). Seine zwei Aeste lau- fen, nach dem Theile der Stirne hin, welcher zwischen den Augenbraunen ist, und nach dem hohen und Runzel- muskel (e).
Ein anderer wendet sich nach dem Zusammenhange der Augenlieder, oberhalb dem kreißrunden Bande. Ein anderer lauft nach dem obern Augenliede hin (f).
Der Stamm steigt entweder durch eine Furche, wel- che in den Rand der Augenhöhle eingeschlizzt ist, oder auch ohne solche Furche zur Stirne hinauf, wird vom Stirnmuskel bedekkt, und bewegt sich bis zum vordern Haupte hin (g).
Er hat einen Zweig, welcher sich mit den Nasenner- ven verbindet (h).
Bisweilen kömmt noch ein dritter Ast mit hinzu, welchen Mekelanastomoticus nennt (i), sich bei der Stirn, und in der Gegend des Wangenknochens ver- theilet, und mit dem harten Nerven zusammen gehet (k).
Es ist also kein Wunder, wenn das obere Augenlied eine Lehmung erleidet, so bald dieser Nerve verlezzet worden (l). Da dieses grosse Nerven sind, so haben ihre Wunden bisweilen tödtliche Folgen gehabt (m).
§. 29. Der Nerve des dritten Paares.
Es ist dieser ausser dem Sehenerven der Hauptnerve des Auges, nicht nur wegen seiner Grösse, sondern weil
er
(c)[Spaltenumbruch]MEKEL p. 34.
(d)Supratrochlearis MEKEL p. 31. 39. Mem. de Berlin n. 14.
(e)MEKEL pag. 32. Mem. de Berlin n. 2.
(f)Conf. MEKEL p. 31.
(g)[Spaltenumbruch]Idem p. 32. fig. cit. 20.
(h)Idem p. 31 32.
(i)Mem. de Berlin n. 3.
(k)MEKEL ibid. 7. 118. 8. 84.
(l)SPIGEL p 190.
(m)GENGA anat. Chir. p. 239.
Das Geſicht. XVI. Buch.
Stirne fort (c), und dieſe laſſen ſich wenigſtens an die- ſem Orte ohne Schmerzen verlezzen.
Der inwendige kleinere Aſt befindet ſich zunaͤchſt an der Rolle (Sehnenring) (d). Seine zwei Aeſte lau- fen, nach dem Theile der Stirne hin, welcher zwiſchen den Augenbraunen iſt, und nach dem hohen und Runzel- muſkel (e).
Ein anderer wendet ſich nach dem Zuſammenhange der Augenlieder, oberhalb dem kreißrunden Bande. Ein anderer lauft nach dem obern Augenliede hin (f).
Der Stamm ſteigt entweder durch eine Furche, wel- che in den Rand der Augenhoͤhle eingeſchlizzt iſt, oder auch ohne ſolche Furche zur Stirne hinauf, wird vom Stirnmuſkel bedekkt, und bewegt ſich bis zum vordern Haupte hin (g).
Er hat einen Zweig, welcher ſich mit den Naſenner- ven verbindet (h).
Bisweilen koͤmmt noch ein dritter Aſt mit hinzu, welchen Mekelanaſtomoticus nennt (i), ſich bei der Stirn, und in der Gegend des Wangenknochens ver- theilet, und mit dem harten Nerven zuſammen gehet (k).
Es iſt alſo kein Wunder, wenn das obere Augenlied eine Lehmung erleidet, ſo bald dieſer Nerve verlezzet worden (l). Da dieſes groſſe Nerven ſind, ſo haben ihre Wunden bisweilen toͤdtliche Folgen gehabt (m).
§. 29. Der Nerve des dritten Paares.
Es iſt dieſer auſſer dem Sehenerven der Hauptnerve des Auges, nicht nur wegen ſeiner Groͤſſe, ſondern weil
er
(c)[Spaltenumbruch]MEKEL p. 34.
(d)Supratrochlearis MEKEL p. 31. 39. Mém. de Berlin n. 14.
(e)MEKEL pag. 32. Mém. de Berlin n. 2.
(f)Conf. MEKEL p. 31.
(g)[Spaltenumbruch]Idem p. 32. fig. cit. 20.
(h)Idem p. 31 32.
(i)Mém. de Berlin n. 3.
(k)MEKEL ibid. 7. 118. 8. 84.
(l)SPIGEL p 190.
(m)GENGA anat. Chir. p. 239.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0910"n="892"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Geſicht. <hirendition="#aq">XVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
Stirne fort <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">MEKEL p.</hi> 34.</note>, und dieſe laſſen ſich wenigſtens an die-<lb/>ſem Orte ohne Schmerzen verlezzen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#fr">inwendige</hi> kleinere Aſt befindet ſich zunaͤchſt<lb/>
an der Rolle (Sehnenring) <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Supratrochlearis <hirendition="#g">MEKEL</hi><lb/>
p. 31. 39. Mém. de Berlin n.</hi> 14.</note>. Seine zwei Aeſte lau-<lb/>
fen, nach dem Theile der Stirne hin, welcher zwiſchen<lb/>
den Augenbraunen iſt, und nach dem hohen und Runzel-<lb/>
muſkel <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">MEKEL pag. 32. Mém. de<lb/>
Berlin n.</hi> 2.</note>.</p><lb/><p>Ein anderer wendet ſich nach dem Zuſammenhange<lb/>
der Augenlieder, oberhalb dem kreißrunden Bande. Ein<lb/>
anderer lauft nach dem obern Augenliede hin <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Conf. MEKEL p.</hi> 31.</note>.</p><lb/><p>Der Stamm ſteigt entweder durch eine Furche, wel-<lb/>
che in den Rand der Augenhoͤhle eingeſchlizzt iſt, oder<lb/>
auch ohne ſolche Furche zur Stirne hinauf, wird vom<lb/>
Stirnmuſkel bedekkt, und bewegt ſich bis zum vordern<lb/>
Haupte hin <noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">Idem p. 32. fig. cit.</hi> 20.</note>.</p><lb/><p>Er hat einen Zweig, welcher ſich mit den Naſenner-<lb/>
ven verbindet <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Idem p.</hi> 31 32.</note>.</p><lb/><p>Bisweilen koͤmmt noch ein dritter Aſt mit hinzu,<lb/>
welchen <hirendition="#fr">Mekel</hi><hirendition="#aq">anaſtomoticus</hi> nennt <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">Mém. de Berlin n.</hi> 3.</note>, ſich bei der<lb/>
Stirn, und in der Gegend des Wangenknochens ver-<lb/>
theilet, und mit dem harten Nerven zuſammen gehet <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">MEKEL ibid.</hi> 7. 118. 8. 84.</note>.</p><lb/><p>Es iſt alſo kein Wunder, wenn das obere Augenlied<lb/>
eine Lehmung erleidet, ſo bald dieſer Nerve verlezzet<lb/>
worden <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">SPIGEL p</hi> 190.</note>. Da dieſes groſſe Nerven ſind, ſo haben<lb/>
ihre Wunden bisweilen toͤdtliche Folgen gehabt <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">GENGA anat. Chir. p.</hi> 239.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 29.<lb/><hirendition="#b">Der Nerve des dritten Paares.</hi></head><lb/><p>Es iſt dieſer auſſer dem Sehenerven der Hauptnerve<lb/>
des Auges, nicht nur wegen ſeiner Groͤſſe, ſondern weil<lb/><fwplace="bottom"type="catch">er</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[892/0910]
Das Geſicht. XVI. Buch.
Stirne fort (c), und dieſe laſſen ſich wenigſtens an die-
ſem Orte ohne Schmerzen verlezzen.
Der inwendige kleinere Aſt befindet ſich zunaͤchſt
an der Rolle (Sehnenring) (d). Seine zwei Aeſte lau-
fen, nach dem Theile der Stirne hin, welcher zwiſchen
den Augenbraunen iſt, und nach dem hohen und Runzel-
muſkel (e).
Ein anderer wendet ſich nach dem Zuſammenhange
der Augenlieder, oberhalb dem kreißrunden Bande. Ein
anderer lauft nach dem obern Augenliede hin (f).
Der Stamm ſteigt entweder durch eine Furche, wel-
che in den Rand der Augenhoͤhle eingeſchlizzt iſt, oder
auch ohne ſolche Furche zur Stirne hinauf, wird vom
Stirnmuſkel bedekkt, und bewegt ſich bis zum vordern
Haupte hin (g).
Er hat einen Zweig, welcher ſich mit den Naſenner-
ven verbindet (h).
Bisweilen koͤmmt noch ein dritter Aſt mit hinzu,
welchen Mekel anaſtomoticus nennt (i), ſich bei der
Stirn, und in der Gegend des Wangenknochens ver-
theilet, und mit dem harten Nerven zuſammen gehet (k).
Es iſt alſo kein Wunder, wenn das obere Augenlied
eine Lehmung erleidet, ſo bald dieſer Nerve verlezzet
worden (l). Da dieſes groſſe Nerven ſind, ſo haben
ihre Wunden bisweilen toͤdtliche Folgen gehabt (m).
§. 29.
Der Nerve des dritten Paares.
Es iſt dieſer auſſer dem Sehenerven der Hauptnerve
des Auges, nicht nur wegen ſeiner Groͤſſe, ſondern weil
er
(c)
MEKEL p. 34.
(d) Supratrochlearis MEKEL
p. 31. 39. Mém. de Berlin n. 14.
(e) MEKEL pag. 32. Mém. de
Berlin n. 2.
(f) Conf. MEKEL p. 31.
(g)
Idem p. 32. fig. cit. 20.
(h) Idem p. 31 32.
(i) Mém. de Berlin n. 3.
(k) MEKEL ibid. 7. 118. 8. 84.
(l) SPIGEL p 190.
(m) GENGA anat. Chir. p. 239.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 892. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/910>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.