gehet aber dennoch mehr nach aussen, und unterwerts, als der Sehenerve in die Augenhöhle hinein (t).
Der vierte Nerve läuft (u) ebenfalls durch einen be- sondern Canal der harten Gehirnhaut, die über den obern Felsensinus, doch aber mehr nach aussen zu, als der dritte, durch das foramen lacerum, quer über den dritten und Sehenerven in die Augenhöhle hin (x).
Der vom fünften entspringende Sehenerve(y) oder der erste Ast dieses grossen Stammes, ist kleiner als die übrigen Aeste dieses Stammes, wird mit Hülfe einer eigenen Scheidewand (z) von dem höhligen Behältnisse abgesondert, läuft gegen das innere des vierten, doch tie- fer (a) in die rima lacera und in die Augenhöhle fort.
Der sechste Nerve (b) ist unter allen der unterste (c), und zu gleicher Zeit der äusserste, kömmt ganz durch ei- nen Kanal der harten Gehirnhaut in das Behältniß, wird von zweien Stämmchens und mitten von dem Blu- te der Carotis umgeben (d), läuft paralel mit dem ersten Nerven des fünften Paars wiewol niedriger, und mehr nach hinten zu, als der Stamm der Carotis, und gehet durch den äussersten Winkel des foraminis laceri, um in die Augenhöhle zu gehen.
§. 27. Der vierte und sechste Nerve.
Diese Nerven haben eine sehr einfache Natur, indem der vierte die inwendigen Theile der Augenhöhle einnimmt zum Rollmuskel allein hingehet (e), sich in demselben verlie-
ret,
(t)[Spaltenumbruch]Tab. art. cran.
(u) Man lese nach a. L. X. |p. 208. tab. art. cran. o. ZINN p. 198.
gehet aber dennoch mehr nach auſſen, und unterwerts, als der Sehenerve in die Augenhoͤhle hinein (t).
Der vierte Nerve laͤuft (u) ebenfalls durch einen be- ſondern Canal der harten Gehirnhaut, die uͤber den obern Felſenſinus, doch aber mehr nach auſſen zu, als der dritte, durch das foramen lacerum, quer uͤber den dritten und Sehenerven in die Augenhoͤhle hin (x).
Der vom fuͤnften entſpringende Sehenerve(y) oder der erſte Aſt dieſes groſſen Stammes, iſt kleiner als die uͤbrigen Aeſte dieſes Stammes, wird mit Huͤlfe einer eigenen Scheidewand (z) von dem hoͤhligen Behaͤltniſſe abgeſondert, laͤuft gegen das innere des vierten, doch tie- fer (a) in die rima lacera und in die Augenhoͤhle fort.
Der ſechſte Nerve (b) iſt unter allen der unterſte (c), und zu gleicher Zeit der aͤuſſerſte, koͤmmt ganz durch ei- nen Kanal der harten Gehirnhaut in das Behaͤltniß, wird von zweien Staͤmmchens und mitten von dem Blu- te der Carotis umgeben (d), laͤuft paralel mit dem erſten Nerven des fuͤnften Paars wiewol niedriger, und mehr nach hinten zu, als der Stamm der Carotis, und gehet durch den aͤuſſerſten Winkel des foraminis laceri, um in die Augenhoͤhle zu gehen.
§. 27. Der vierte und ſechſte Nerve.
Dieſe Nerven haben eine ſehr einfache Natur, indem der vierte die inwendigen Theile der Augenhoͤhle einnimmt zum Rollmuſkel allein hingehet (e), ſich in demſelben verlie-
ret,
(t)[Spaltenumbruch]Tab. art. cran.
(u) Man leſe nach a. L. X. |p. 208. tab. art. cran. o. ZINN p. 198.
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II. Abſchnitt. Das Auge.
gehet aber dennoch mehr nach auſſen, und unterwerts,
als der Sehenerve in die Augenhoͤhle hinein (t).
Der vierte Nerve laͤuft (u) ebenfalls durch einen be-
ſondern Canal der harten Gehirnhaut, die uͤber den
obern Felſenſinus, doch aber mehr nach auſſen zu, als
der dritte, durch das foramen lacerum, quer uͤber den
dritten und Sehenerven in die Augenhoͤhle hin (x).
Der vom fuͤnften entſpringende Sehenerve (y)
oder der erſte Aſt dieſes groſſen Stammes, iſt kleiner als
die uͤbrigen Aeſte dieſes Stammes, wird mit Huͤlfe einer
eigenen Scheidewand (z) von dem hoͤhligen Behaͤltniſſe
abgeſondert, laͤuft gegen das innere des vierten, doch tie-
fer (a) in die rima lacera und in die Augenhoͤhle fort.
Der ſechſte Nerve (b) iſt unter allen der unterſte (c),
und zu gleicher Zeit der aͤuſſerſte, koͤmmt ganz durch ei-
nen Kanal der harten Gehirnhaut in das Behaͤltniß,
wird von zweien Staͤmmchens und mitten von dem Blu-
te der Carotis umgeben (d), laͤuft paralel mit dem erſten
Nerven des fuͤnften Paars wiewol niedriger, und mehr
nach hinten zu, als der Stamm der Carotis, und gehet
durch den aͤuſſerſten Winkel des foraminis laceri, um in
die Augenhoͤhle zu gehen.
§. 27.
Der vierte und ſechſte Nerve.
Dieſe Nerven haben eine ſehr einfache Natur, indem
der vierte die inwendigen Theile der Augenhoͤhle einnimmt
zum Rollmuſkel allein hingehet (e), ſich in demſelben verlie-
ret,
(t)
Tab. art. cran.
(u) Man leſe nach a. L. X. |p.
208. tab. art. cran. o. ZINN p.
198.
(x) p. 208. VAROLIUS, ZINN
t. 6. f. 1.
(y) Conf. L. X. p. 209.
(z) Tab. art cran. & n. 27.
MEKEL. p. 30
(a)
Not. 26. BERRETIN. tab.
21. f. 2. 3 Tab. art. cran.
(b) leſet nach a. lib. X. p. 222.
(c) Beſiehe tab. art. cran. I.
not. 26.
(d) Tab. art. cran. ZINN pag.
201.
(e) FALLOPIUS. p. 155 b.
ZINN t. 6. f. 1.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 887. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/905>, abgerufen am 22.12.2024.
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