Endlich hat Nukk(i) an dem Fische Galeus genannt einen besondern Gang, und hierauf auch mehrere gesehen, welche die dunkle Hornhaut durchbohreten, von den Schlagadern unterschieden waren (k), und die Quellen zu der wäßrigen Feuchtigkeit waren, dergleichen, sowohl die vierfüßigen Thiere als die Menschen hätten, und die aus den Schlagadern herkämen. Er sagte ferner, daß sie schwärzlich aussehen, und ohne Aeste zu der äussersten Hornhaut hinlaufen, daß sie alsdenn die Hornhaut durch- bohren, und einen Zirkel herausbringen, welcher eine Feuchtigkeit führe, die wie abgewaschnes Fleischwasser aussehe. Doch sind ihm wenige beigetreten (m).
Endlich zeigte Warner Chrouet(n) in einen kleinen obschon tüchtigen Buche, daß diese Quellen die Schlag- adern sind (o), daß sie von den Schlagadern angefüllt werden, und von angelegtem Bande vom Blut aufschwel- len (p)(q). Nach der Zeit behauptete Horius(r) und Heister(s), daß es keine besondern Gänge wären. An- dere (t) und ich habe gezeiget, daß das was Nukk ge- sehen habe, wo ich nicht irre, die langen Schlagadern des Sternbändchens sind. Man hat auch mit Recht die Erinnerung gethan, daß hier ungemeine zarte Gefässe nöthig wären, um eine höchst reine Feuchtigkeit, die von allen undurchsichtigen Partikkeln frey wäre, durchzu- lassen (u*).
So wie sich diese wäßrige Feuchtigkeit geschwinde er- zeigt, so ist es auch nöthig, daß dieselbe entweder in die (l) (u)
Blut-
(i)[Spaltenumbruch]Duct. aquos. & in defens.
(k)T. 4. f. 1.
(m)MAGNOL. de myopia p. 7. DUVERNEY beim PALFYN pag. 395. VERDUC II. pag. 296. RUYSCH Epist. XIII. p. 11. Thes. II. obs. I. n. 10.
(n)De trib. ocul. humor.
(o)pag. 9.
(p)[Spaltenumbruch]pag. 10. 11.
(q)p. 29. & 11.
(r)p. 23. 47. tab. 2. f. 1. 2. 3.
(s)De cataracta p. 16. NO- GUEZ p. 295.
(t)SCHELHAMMER analect.
(u*)PORTERFIELD. T. I. p. 283.
(l)Tit. 6. f. 1. Aus diesem Merkmal erkennet man die longas arterias.
(u)Art. ocul. pag. 45. ZINN p. 147. und ehedem DUVERNEY I. p. 152.
J i i 5
II. Abſchnitt. Das Auge.
Endlich hat Nukk(i) an dem Fiſche Galeus genannt einen beſondern Gang, und hierauf auch mehrere geſehen, welche die dunkle Hornhaut durchbohreten, von den Schlagadern unterſchieden waren (k), und die Quellen zu der waͤßrigen Feuchtigkeit waren, dergleichen, ſowohl die vierfuͤßigen Thiere als die Menſchen haͤtten, und die aus den Schlagadern herkaͤmen. Er ſagte ferner, daß ſie ſchwaͤrzlich ausſehen, und ohne Aeſte zu der aͤuſſerſten Hornhaut hinlaufen, daß ſie alsdenn die Hornhaut durch- bohren, und einen Zirkel herausbringen, welcher eine Feuchtigkeit fuͤhre, die wie abgewaſchnes Fleiſchwaſſer ausſehe. Doch ſind ihm wenige beigetreten (m).
Endlich zeigte Warner Chrouet(n) in einen kleinen obſchon tuͤchtigen Buche, daß dieſe Quellen die Schlag- adern ſind (o), daß ſie von den Schlagadern angefuͤllt werden, und von angelegtem Bande vom Blut aufſchwel- len (p)(q). Nach der Zeit behauptete Horius(r) und Heiſter(s), daß es keine beſondern Gaͤnge waͤren. An- dere (t) und ich habe gezeiget, daß das was Nukk ge- ſehen habe, wo ich nicht irre, die langen Schlagadern des Sternbaͤndchens ſind. Man hat auch mit Recht die Erinnerung gethan, daß hier ungemeine zarte Gefaͤſſe noͤthig waͤren, um eine hoͤchſt reine Feuchtigkeit, die von allen undurchſichtigen Partikkeln frey waͤre, durchzu- laſſen (u*).
So wie ſich dieſe waͤßrige Feuchtigkeit geſchwinde er- zeigt, ſo iſt es auch noͤthig, daß dieſelbe entweder in die (l) (u)
Blut-
(i)[Spaltenumbruch]Duct. aquoſ. & in defenſ.
(k)T. 4. f. 1.
(m)MAGNOL. de myopia p. 7. DUVERNEY beim PALFYN pag. 395. VERDUC II. pag. 296. RUYSCH Epiſt. XIII. p. 11. Theſ. II. obſ. I. n. 10.
(n)De trib. ocul. humor.
(o)pag. 9.
(p)[Spaltenumbruch]pag. 10. 11.
(q)p. 29. & 11.
(r)p. 23. 47. tab. 2. f. 1. 2. 3.
(s)De cataracta p. 16. NO- GUEZ p. 295.
(t)SCHELHAMMER analect.
(u*)PORTERFIELD. T. I. p. 283.
(l)Tit. 6. f. 1. Aus dieſem Merkmal erkennet man die longas arterias.
(u)Art. ocul. pag. 45. ZINN p. 147. und ehedem DUVERNEY I. p. 152.
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II. Abſchnitt. Das Auge.
Endlich hat Nukk (i) an dem Fiſche Galeus genannt
einen beſondern Gang, und hierauf auch mehrere geſehen,
welche die dunkle Hornhaut durchbohreten, von den
Schlagadern unterſchieden waren (k), und die Quellen zu
der waͤßrigen Feuchtigkeit waren, dergleichen, ſowohl die
vierfuͤßigen Thiere als die Menſchen haͤtten, und die aus
den Schlagadern herkaͤmen. Er ſagte ferner, daß ſie
ſchwaͤrzlich ausſehen, und ohne Aeſte zu der aͤuſſerſten
Hornhaut hinlaufen, daß ſie alsdenn die Hornhaut durch-
bohren, und einen Zirkel herausbringen, welcher eine
Feuchtigkeit fuͤhre, die wie abgewaſchnes Fleiſchwaſſer
ausſehe. Doch ſind ihm wenige beigetreten (m).
Endlich zeigte Warner Chrouet (n) in einen kleinen
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adern ſind (o), daß ſie von den Schlagadern angefuͤllt
werden, und von angelegtem Bande vom Blut aufſchwel-
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Heiſter (s), daß es keine beſondern Gaͤnge waͤren. An-
dere (t) und ich habe gezeiget, daß das was Nukk ge-
ſehen habe, wo ich nicht irre, die langen Schlagadern
des Sternbaͤndchens ſind. Man hat auch mit Recht die
Erinnerung gethan, daß hier ungemeine zarte Gefaͤſſe
noͤthig waͤren, um eine hoͤchſt reine Feuchtigkeit, die von
allen undurchſichtigen Partikkeln frey waͤre, durchzu-
laſſen (u*).
So wie ſich dieſe waͤßrige Feuchtigkeit geſchwinde er-
zeigt, ſo iſt es auch noͤthig, daß dieſelbe entweder in die
Blut-
(l)
(u)
(i)
Duct. aquoſ. & in defenſ.
(k) T. 4. f. 1.
(m) MAGNOL. de myopia p.
7. DUVERNEY beim PALFYN
pag. 395. VERDUC II. pag. 296.
RUYSCH Epiſt. XIII. p. 11. Theſ.
II. obſ. I. n. 10.
(n) De trib. ocul. humor.
(o) pag. 9.
(p)
pag. 10. 11.
(q) p. 29. & 11.
(r) p. 23. 47. tab. 2. f. 1. 2. 3.
(s) De cataracta p. 16. NO-
GUEZ p. 295.
(t) SCHELHAMMER analect.
(u*) PORTERFIELD. T. I.
p. 283.
(l) Tit. 6. f. 1. Aus dieſem
Merkmal erkennet man die longas
arterias.
(u) Art. ocul. pag. 45. ZINN
p. 147. und ehedem DUVERNEY
I. p. 152.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 873. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/891>, abgerufen am 23.11.2024.
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