sich an die Hornhaut anhängt, ohngefehr anderthalb Li- nien vom Regenbogen im Menschen, in den Thieren aber auch etwas eher, gewiße Falten (l), welche sich allmählich von der Oberfläche der Aderhaut dergestalt erheben (m), daß diese Aderhaut vorwärts und die Falten hinterwärts zu liegen kommen, zu einem einzigen Streifen aber zwo, drei, vier Linien erhaben zusammen laufen (n); da sie aus der gedoppelten Aderhaut bestehen, so haben ihre Blätter ein Fadengewebe zwischen sich liegen (o).
Es laufen ferner diese Streifen, welche sich einander ähnlich, aber wechselweise gemeiniglich größer sind, nach einwärts, und grade auf dieses Sternbändchen (p) zu, durch dessen Fadengewebe sie durch scheinen, und an wel- ches sie sich anhängen: sie liegen auf einem schleimigen Plättchen auf (q), davon sogleich gehandelt werden soll, und welches ebenfals wieder auf der Glaßhaut aufliegt: sie werden in ihrem Gange immer breiter, und füllen den ebenfals breiter werdenden Raum zwischen der Glaß- und Traubenhaut aus (r). Jn dieser Gegend befinden sich im Haase, Wolfe und Steinbock gleichsam große mem- branöse Fahnen.
Da, wo endlich die Traubenhaut (s) aus den Stern- bändchen hervorkömmt, lassen diese Strahlen den Zu- sammenhang der Fläche, welche mit der Aderhaut in eins fortgehet, im Stiche, vermischen sich nunmehr mit der weißen Haut (t), laufen queer über das kleine Thal, wel- ches die Crystallinse mit der gläsernen Feuchtigkeit gemein hat, und legen sich endlich etwas mehr nach vorne zu, als ihr gröster Kreis liegt, auf die Kapsel dieser Linse (u),
ohne
(l)[Spaltenumbruch]ZINN p. 62 de lig. cil. n. 4. De la form. du poulet II. p. 163. CAMPER n. 12. t. 2.
(m)MORGAGN. Epist XVII. n. 14. p. 256. ZINN. p. 63. 65. 74. tab. 2. f. 2 d. de lig. ciliar. P. IV. De la forme du poulet p. 169. Fasc. VII. f. 7. 8. & p. 48.
(n)[Spaltenumbruch]
Eben da.
(o)TENON f. 1. 2.
(p)ZINN p. 67. 68. De la form. du poulet p. 163.
(q)ZINN p. 74.
(r)Idem p. 66.
(s)Idem p. 64.
(t)TENON p. 3 fig. 3.
(u)ZINN tab. 2. f. 1.
Das Geſicht. XIV. Buch.
ſich an die Hornhaut anhaͤngt, ohngefehr anderthalb Li- nien vom Regenbogen im Menſchen, in den Thieren aber auch etwas eher, gewiße Falten (l), welche ſich allmaͤhlich von der Oberflaͤche der Aderhaut dergeſtalt erheben (m), daß dieſe Aderhaut vorwaͤrts und die Falten hinterwaͤrts zu liegen kommen, zu einem einzigen Streifen aber zwo, drei, vier Linien erhaben zuſammen laufen (n); da ſie aus der gedoppelten Aderhaut beſtehen, ſo haben ihre Blaͤtter ein Fadengewebe zwiſchen ſich liegen (o).
Es laufen ferner dieſe Streifen, welche ſich einander aͤhnlich, aber wechſelweiſe gemeiniglich groͤßer ſind, nach einwaͤrts, und grade auf dieſes Sternbaͤndchen (p) zu, durch deſſen Fadengewebe ſie durch ſcheinen, und an wel- ches ſie ſich anhaͤngen: ſie liegen auf einem ſchleimigen Plaͤttchen auf (q), davon ſogleich gehandelt werden ſoll, und welches ebenfals wieder auf der Glaßhaut aufliegt: ſie werden in ihrem Gange immer breiter, und fuͤllen den ebenfals breiter werdenden Raum zwiſchen der Glaß- und Traubenhaut aus (r). Jn dieſer Gegend befinden ſich im Haaſe, Wolfe und Steinbock gleichſam große mem- branoͤſe Fahnen.
Da, wo endlich die Traubenhaut (s) aus den Stern- baͤndchen hervorkoͤmmt, laſſen dieſe Strahlen den Zu- ſammenhang der Flaͤche, welche mit der Aderhaut in eins fortgehet, im Stiche, vermiſchen ſich nunmehr mit der weißen Haut (t), laufen queer uͤber das kleine Thal, wel- ches die Cryſtallinſe mit der glaͤſernen Feuchtigkeit gemein hat, und legen ſich endlich etwas mehr nach vorne zu, als ihr groͤſter Kreis liegt, auf die Kapſel dieſer Linſe (u),
ohne
(l)[Spaltenumbruch]ZINN p. 62 de lig. cil. n. 4. De la form. du poulet II. p. 163. CAMPER n. 12. t. 2.
(m)MORGAGN. Epiſt XVII. n. 14. p. 256. ZINN. p. 63. 65. 74. tab. 2. f. 2 d. de lig. ciliar. P. IV. De la forme du poulet p. 169. Faſc. VII. f. 7. 8. & p. 48.
(n)[Spaltenumbruch]
Eben da.
(o)TENON f. 1. 2.
(p)ZINN p. 67. 68. De la form. du poulet p. 163.
(q)ZINN p. 74.
(r)Idem p. 66.
(s)Idem p. 64.
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(u)ZINN tab. 2. f. 1.
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[826/0844]
Das Geſicht. XIV. Buch.
ſich an die Hornhaut anhaͤngt, ohngefehr anderthalb Li-
nien vom Regenbogen im Menſchen, in den Thieren
aber auch etwas eher, gewiße Falten (l), welche ſich
allmaͤhlich von der Oberflaͤche der Aderhaut dergeſtalt
erheben (m), daß dieſe Aderhaut vorwaͤrts und die Falten
hinterwaͤrts zu liegen kommen, zu einem einzigen Streifen
aber zwo, drei, vier Linien erhaben zuſammen laufen (n);
da ſie aus der gedoppelten Aderhaut beſtehen, ſo haben
ihre Blaͤtter ein Fadengewebe zwiſchen ſich liegen (o).
Es laufen ferner dieſe Streifen, welche ſich einander
aͤhnlich, aber wechſelweiſe gemeiniglich groͤßer ſind, nach
einwaͤrts, und grade auf dieſes Sternbaͤndchen (p) zu,
durch deſſen Fadengewebe ſie durch ſcheinen, und an wel-
ches ſie ſich anhaͤngen: ſie liegen auf einem ſchleimigen
Plaͤttchen auf (q), davon ſogleich gehandelt werden ſoll,
und welches ebenfals wieder auf der Glaßhaut aufliegt:
ſie werden in ihrem Gange immer breiter, und fuͤllen den
ebenfals breiter werdenden Raum zwiſchen der Glaß- und
Traubenhaut aus (r). Jn dieſer Gegend befinden ſich
im Haaſe, Wolfe und Steinbock gleichſam große mem-
branoͤſe Fahnen.
Da, wo endlich die Traubenhaut (s) aus den Stern-
baͤndchen hervorkoͤmmt, laſſen dieſe Strahlen den Zu-
ſammenhang der Flaͤche, welche mit der Aderhaut in eins
fortgehet, im Stiche, vermiſchen ſich nunmehr mit der
weißen Haut (t), laufen queer uͤber das kleine Thal, wel-
ches die Cryſtallinſe mit der glaͤſernen Feuchtigkeit gemein
hat, und legen ſich endlich etwas mehr nach vorne zu, als
ihr groͤſter Kreis liegt, auf die Kapſel dieſer Linſe (u),
ohne
(l)
ZINN p. 62 de lig. cil. n. 4.
De la form. du poulet II. p. 163.
CAMPER n. 12. t. 2.
(m) MORGAGN. Epiſt XVII.
n. 14. p. 256. ZINN. p. 63. 65.
74. tab. 2. f. 2 d. de lig. ciliar.
P. IV. De la forme du poulet
p. 169. Faſc. VII. f. 7. 8. & p. 48.
(n)
Eben da.
(o) TENON f. 1. 2.
(p) ZINN p. 67. 68. De la form.
du poulet p. 163.
(q) ZINN p. 74.
(r) Idem p. 66.
(s) Idem p. 64.
(t) TENON p. 3 fig. 3.
(u) ZINN tab. 2. f. 1.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 826. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/844>, abgerufen am 22.11.2024.
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