wirrung der Sinne (n), oder mit Tollheit verbunden sind (o).
Wenn sich der Stern einige Tage nach dem Tode wie- der verengert (o*), so ist dieses eine Folge von der Aus- dünstung der wäßrigen Feuchtigkeit, wodurch also der Raum kleiner wird, vor welchen der Regenbogen vorge- spannet ist (o**). Aus dieser Ursache wird auch der Stern in erwachsenen Menschen enger (o+) als in Kindern.
Jn Thieren, die man unter Wasser taucht, ist der Stern ungemein weit (p); er zieht sich bei dem Lichte nicht zusammen, bis daß das Thier aus dem Wasser ge- nommen, und wieder in die Luft gebracht worden (q).
Hingegen vergrössert sich die Bewegung des Regenbo- gens, oder sie ergänzt sich wieder und der Stern veren- gert sich von elektrischen Funken (r), von dem mechani- schen Reitze der Nerven (s) und von einer Entzün- dung (t).
Wenn daher überhaupt in den Versuchen des Fon- tana und in Leuten, die am Staar und der amaurosi lei- den, das Licht auf den Regenbogen fällt, und sich der- selbe dennoch nicht zusammenzieht (u), so steckt die Ursache davon nicht in der Jrritirung des Regenbogens, son- dern, wie es das Ansehen hat, vielmehr in einen Nerven- sehler der Netzhaut (x).
Wenn
(n)[Spaltenumbruch]Journ. de Medec. 1757. Maj. Jn einem daher entstandnen teta- no Medec. experim. p. 123. diese Unbeweglichkeit ist eins der übeln Zeichen mit SYLVA p. 306.
(o)KLOFKHOF. morb. anim. pag. 13.
(o*)ANDREAE I. c. ZINN p. 3102. WHYTT physiol. ess. p. 144. Exp. nostr. 205.
(o**)PORTERFIELD T. I. p. 164. 165.
(o+)PORTERFIELD T. I. p. 213. MUELLER p. 10.
(p)MERY Mem. avant. 1699. [Spaltenumbruch]
T. X. p. 656. & Mem. de l' Acad. 1704. p 262.
(q)Idem ibid.
(r)Mem. de l' Acad. 1755 p. 86 87 93. und bei dem HAMEL hist. p. 228. HILL. fabric. of the Eye p. 13.
(s)TAYLOR p. 186.
(t) Von Unterscheidung eines Nerven des achten Paares Comm. Bonon. T. III. p. 284.
(u)p. 371.
(x)CALDAN. Lettera II. pag. 368. MUELLER p. 15. Es gesteht es WHYTTIUS auch on vital. mot. p. 117.
Das Geſicht. XIV. Buch.
wirrung der Sinne (n), oder mit Tollheit verbunden ſind (o).
Wenn ſich der Stern einige Tage nach dem Tode wie- der verengert (o*), ſo iſt dieſes eine Folge von der Aus- duͤnſtung der waͤßrigen Feuchtigkeit, wodurch alſo der Raum kleiner wird, vor welchen der Regenbogen vorge- ſpannet iſt (o**). Aus dieſer Urſache wird auch der Stern in erwachſenen Menſchen enger (o†) als in Kindern.
Jn Thieren, die man unter Waſſer taucht, iſt der Stern ungemein weit (p); er zieht ſich bei dem Lichte nicht zuſammen, bis daß das Thier aus dem Waſſer ge- nommen, und wieder in die Luft gebracht worden (q).
Hingegen vergroͤſſert ſich die Bewegung des Regenbo- gens, oder ſie ergaͤnzt ſich wieder und der Stern veren- gert ſich von elektriſchen Funken (r), von dem mechani- ſchen Reitze der Nerven (s) und von einer Entzuͤn- dung (t).
Wenn daher uͤberhaupt in den Verſuchen des Fon- tana und in Leuten, die am Staar und der amauroſi lei- den, das Licht auf den Regenbogen faͤllt, und ſich der- ſelbe dennoch nicht zuſammenzieht (u), ſo ſteckt die Urſache davon nicht in der Jrritirung des Regenbogens, ſon- dern, wie es das Anſehen hat, vielmehr in einen Nerven- ſehler der Netzhaut (x).
Wenn
(n)[Spaltenumbruch]Journ. de Medec. 1757. Maj. Jn einem daher entſtandnen teta- no Médec. éxperim. p. 123. dieſe Unbeweglichkeit iſt eins der uͤbeln Zeichen mit SYLVA p. 306.
(o)KLOFKHOF. morb. anim. pag. 13.
(o*)ANDREAE I. c. ZINN p. 3102. WHYTT phyſiol. eſſ. p. 144. Exp. noſtr. 205.
(o**)PORTERFIELD T. I. p. 164. 165.
(o†)PORTERFIELD T. I. p. 213. MUELLER p. 10.
(p)MERY Mem. avant. 1699. [Spaltenumbruch]
T. X. p. 656. & Mem. de l’ Acad. 1704. p 262.
(q)Idem ibid.
(r)Mem. de l’ Acad. 1755 p. 86 87 93. und bei dem HAMEL hiſt. p. 228. HILL. fabric. of the Eye p. 13.
(s)TAYLOR p. 186.
(t) Von Unterſcheidung eines Nerven des achten Paares Comm. Bonon. T. III. p. 284.
(u)p. 371.
(x)CALDAN. Lettera II. pag. 368. MUELLER p. 15. Es geſteht es WHYTTIUS auch on vital. mot. p. 117.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0838"n="820"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Geſicht. <hirendition="#aq">XIV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
wirrung der Sinne <noteplace="foot"n="(n)"><cb/><hirendition="#aq">Journ. de Medec. 1757. Maj.</hi><lb/>
Jn einem daher entſtandnen <hirendition="#aq">teta-<lb/>
no Médec. éxperim. p.</hi> 123. dieſe<lb/>
Unbeweglichkeit iſt eins der uͤbeln<lb/>
Zeichen mit <hirendition="#aq">SYLVA p.</hi> 306.</note>, oder mit Tollheit verbunden<lb/>ſind <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">KLOFKHOF. morb. anim.<lb/>
pag.</hi> 13.</note>.</p><lb/><p>Wenn ſich der Stern einige Tage nach dem Tode wie-<lb/>
der verengert <noteplace="foot"n="(o*)"><hirendition="#aq">ANDREAE I. c. ZINN p.<lb/>
3102. WHYTT phyſiol. eſſ. p. 144.<lb/>
Exp. noſtr.</hi> 205.</note>, ſo iſt dieſes eine Folge von der Aus-<lb/>
duͤnſtung der waͤßrigen Feuchtigkeit, wodurch alſo der<lb/>
Raum kleiner wird, vor welchen der Regenbogen vorge-<lb/>ſpannet iſt <noteplace="foot"n="(o**)"><hirendition="#aq">PORTERFIELD T. I. p.</hi><lb/>
164. 165.</note>. Aus dieſer Urſache wird auch der<lb/>
Stern in erwachſenen Menſchen enger <noteplace="foot"n="(o†)"><hirendition="#aq">PORTERFIELD T. I. p.<lb/>
213. MUELLER p.</hi> 10.</note> als in Kindern.</p><lb/><p>Jn Thieren, die man unter Waſſer taucht, iſt der<lb/>
Stern ungemein weit <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MERY</hi> Mem. avant. 1699.<lb/><cb/>
T. X. p. 656. & Mem. de l’ Acad.<lb/>
1704. p</hi> 262.</note>; er zieht ſich bei dem Lichte<lb/>
nicht zuſammen, bis daß das Thier aus dem Waſſer ge-<lb/>
nommen, und wieder in die Luft gebracht worden <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">Idem ibid.</hi></note>.</p><lb/><p>Hingegen vergroͤſſert ſich die Bewegung des Regenbo-<lb/>
gens, oder ſie ergaͤnzt ſich wieder und der Stern veren-<lb/>
gert ſich von elektriſchen Funken <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Mem. de l’ Acad. 1755 p.</hi><lb/>
86 87 93. und bei dem <hirendition="#aq">HAMEL<lb/>
hiſt. p. 228. HILL. fabric. of the<lb/>
Eye p.</hi> 13.</note>, von dem mechani-<lb/>ſchen Reitze der Nerven <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">TAYLOR p.</hi> 186.</note> und von einer Entzuͤn-<lb/>
dung <noteplace="foot"n="(t)">Von Unterſcheidung eines<lb/>
Nerven des achten Paares <hirendition="#aq">Comm.<lb/>
Bonon. T. III. p.</hi> 284.</note>.</p><lb/><p>Wenn daher uͤberhaupt in den Verſuchen des Fon-<lb/>
tana und in Leuten, die am Staar und der <hirendition="#aq">amauroſi</hi> lei-<lb/>
den, das Licht auf den Regenbogen faͤllt, und ſich der-<lb/>ſelbe dennoch nicht zuſammenzieht <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">p.</hi> 371.</note>, ſo ſteckt die Urſache<lb/>
davon nicht in der Jrritirung des Regenbogens, ſon-<lb/>
dern, wie es das Anſehen hat, vielmehr in einen Nerven-<lb/>ſehler der Netzhaut <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">CALDAN. Lettera II. pag.<lb/>
368. MUELLER p.</hi> 15. Es geſteht<lb/>
es <hirendition="#aq">WHYTTIUS</hi> auch <hirendition="#aq">on vital. mot.<lb/>
p.</hi> 117.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wenn</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[820/0838]
Das Geſicht. XIV. Buch.
wirrung der Sinne (n), oder mit Tollheit verbunden
ſind (o).
Wenn ſich der Stern einige Tage nach dem Tode wie-
der verengert (o*), ſo iſt dieſes eine Folge von der Aus-
duͤnſtung der waͤßrigen Feuchtigkeit, wodurch alſo der
Raum kleiner wird, vor welchen der Regenbogen vorge-
ſpannet iſt (o**). Aus dieſer Urſache wird auch der
Stern in erwachſenen Menſchen enger (o†) als in Kindern.
Jn Thieren, die man unter Waſſer taucht, iſt der
Stern ungemein weit (p); er zieht ſich bei dem Lichte
nicht zuſammen, bis daß das Thier aus dem Waſſer ge-
nommen, und wieder in die Luft gebracht worden (q).
Hingegen vergroͤſſert ſich die Bewegung des Regenbo-
gens, oder ſie ergaͤnzt ſich wieder und der Stern veren-
gert ſich von elektriſchen Funken (r), von dem mechani-
ſchen Reitze der Nerven (s) und von einer Entzuͤn-
dung (t).
Wenn daher uͤberhaupt in den Verſuchen des Fon-
tana und in Leuten, die am Staar und der amauroſi lei-
den, das Licht auf den Regenbogen faͤllt, und ſich der-
ſelbe dennoch nicht zuſammenzieht (u), ſo ſteckt die Urſache
davon nicht in der Jrritirung des Regenbogens, ſon-
dern, wie es das Anſehen hat, vielmehr in einen Nerven-
ſehler der Netzhaut (x).
Wenn
(n)
Journ. de Medec. 1757. Maj.
Jn einem daher entſtandnen teta-
no Médec. éxperim. p. 123. dieſe
Unbeweglichkeit iſt eins der uͤbeln
Zeichen mit SYLVA p. 306.
(o) KLOFKHOF. morb. anim.
pag. 13.
(o*) ANDREAE I. c. ZINN p.
3102. WHYTT phyſiol. eſſ. p. 144.
Exp. noſtr. 205.
(o**) PORTERFIELD T. I. p.
164. 165.
(o†) PORTERFIELD T. I. p.
213. MUELLER p. 10.
(p) MERY Mem. avant. 1699.
T. X. p. 656. & Mem. de l’ Acad.
1704. p 262.
(q) Idem ibid.
(r) Mem. de l’ Acad. 1755 p.
86 87 93. und bei dem HAMEL
hiſt. p. 228. HILL. fabric. of the
Eye p. 13.
(s) TAYLOR p. 186.
(t) Von Unterſcheidung eines
Nerven des achten Paares Comm.
Bonon. T. III. p. 284.
(u) p. 371.
(x) CALDAN. Lettera II. pag.
368. MUELLER p. 15. Es geſteht
es WHYTTIUS auch on vital. mot.
p. 117.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 820. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/838>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.