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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Das Sehen. XVI. Buch.
nicht so deutlich gestrahlte Flekken (f), welche ebenfalls
unterm Vergrösserungsglase zu sehen sind, sie sind klei-
ner, entstehen aus der Convexität der erstern Bogen,
und sind ihnen übrigens gleich, und von gleicher Farbe,
indem ihre häutige Basis braun an Farbe ist (g).

Wir haben gezeiget, daß von diesen Flokken die Far-
be des Regenbogens abhänge (h), wozu aber dennoch
einige schwarze Mahlerei, einige Gefässe und Ner-
ven das ihrige mit beitragen, um diese Farbe hervorzu-
bringen. Diese Streifen sind, wenn der Stern schlaff
ist, mehr schlangenförmig, dagegen fast gerade, wenn
sich der Regenbogen verengert. Sie endigen sich am
Rande des Sterns, gleichsam mit dikken und braunen
Handhaben. Diese schlangenförmige Streifen hat der
berühmte Zinn etwas anders, als wir, beschrieben: sie
solle sich nach einwärts neigen, gegen die Schärfe des
Regenbogens, in einiger Weite aber von dieser Schär-
fe, aus einander fahren, und gablicht werden (i) sich in
einen zakkichen und krummen Zirkel verwandeln, aus
welchem andere kleinere undeutliche Streifen (k) gegen
die Mitte des Sterns laufen, und den kleinen Regen-
bogenring machen sollen, welcher um den Stern herum-
gezogen, und braun ist. Darinn gehe ich nämlich von
ihm ab, daß im kleinen Zirkel ebenfalls deutliche Schlan-
genlinien vorkommen, und daß sich an denenselben nicht
das mindeste muskulöse (l) antreffe.

Es ist die Farbe dieser Flokken (m) mannigfaltig,
und davon rühret der Name des Regenbogens her.
Dieser pflegt bei denen Einwohnern der nordlichen Ge-

genden
(f) [Spaltenumbruch] RUYSCH ibid.
(g) ZINN Comment. Gotting.
T. IV. p.
258.
(h) Idem ibid. p. 257. de ocu-
lo p. 97. Fascic. icon. nostr. VII.
pag.
48.
(i) [Spaltenumbruch] pag. 87.
(k) pag. 88.
(l) pag. 91.
(m) Davon iris RUFO. Jst
im Frosch goldfarben.

Das Sehen. XVI. Buch.
nicht ſo deutlich geſtrahlte Flekken (f), welche ebenfalls
unterm Vergroͤſſerungsglaſe zu ſehen ſind, ſie ſind klei-
ner, entſtehen aus der Convexitaͤt der erſtern Bogen,
und ſind ihnen uͤbrigens gleich, und von gleicher Farbe,
indem ihre haͤutige Baſis braun an Farbe iſt (g).

Wir haben gezeiget, daß von dieſen Flokken die Far-
be des Regenbogens abhaͤnge (h), wozu aber dennoch
einige ſchwarze Mahlerei, einige Gefaͤſſe und Ner-
ven das ihrige mit beitragen, um dieſe Farbe hervorzu-
bringen. Dieſe Streifen ſind, wenn der Stern ſchlaff
iſt, mehr ſchlangenfoͤrmig, dagegen faſt gerade, wenn
ſich der Regenbogen verengert. Sie endigen ſich am
Rande des Sterns, gleichſam mit dikken und braunen
Handhaben. Dieſe ſchlangenfoͤrmige Streifen hat der
beruͤhmte Zinn etwas anders, als wir, beſchrieben: ſie
ſolle ſich nach einwaͤrts neigen, gegen die Schaͤrfe des
Regenbogens, in einiger Weite aber von dieſer Schaͤr-
fe, aus einander fahren, und gablicht werden (i) ſich in
einen zakkichen und krummen Zirkel verwandeln, aus
welchem andere kleinere undeutliche Streifen (k) gegen
die Mitte des Sterns laufen, und den kleinen Regen-
bogenring machen ſollen, welcher um den Stern herum-
gezogen, und braun iſt. Darinn gehe ich naͤmlich von
ihm ab, daß im kleinen Zirkel ebenfalls deutliche Schlan-
genlinien vorkommen, und daß ſich an denenſelben nicht
das mindeſte muſkuloͤſe (l) antreffe.

Es iſt die Farbe dieſer Flokken (m) mannigfaltig,
und davon ruͤhret der Name des Regenbogens her.
Dieſer pflegt bei denen Einwohnern der nordlichen Ge-

genden
(f) [Spaltenumbruch] RUYSCH ibid.
(g) ZINN Comment. Gotting.
T. IV. p.
258.
(h) Idem ibid. p. 257. de ocu-
lo p. 97. Faſcic. icon. noſtr. VII.
pag.
48.
(i) [Spaltenumbruch] pag. 87.
(k) pag. 88.
(l) pag. 91.
(m) Davon iris RUFO. Jſt
im Froſch goldfarben.
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[810/0828] Das Sehen. XVI. Buch. nicht ſo deutlich geſtrahlte Flekken (f), welche ebenfalls unterm Vergroͤſſerungsglaſe zu ſehen ſind, ſie ſind klei- ner, entſtehen aus der Convexitaͤt der erſtern Bogen, und ſind ihnen uͤbrigens gleich, und von gleicher Farbe, indem ihre haͤutige Baſis braun an Farbe iſt (g). Wir haben gezeiget, daß von dieſen Flokken die Far- be des Regenbogens abhaͤnge (h), wozu aber dennoch einige ſchwarze Mahlerei, einige Gefaͤſſe und Ner- ven das ihrige mit beitragen, um dieſe Farbe hervorzu- bringen. Dieſe Streifen ſind, wenn der Stern ſchlaff iſt, mehr ſchlangenfoͤrmig, dagegen faſt gerade, wenn ſich der Regenbogen verengert. Sie endigen ſich am Rande des Sterns, gleichſam mit dikken und braunen Handhaben. Dieſe ſchlangenfoͤrmige Streifen hat der beruͤhmte Zinn etwas anders, als wir, beſchrieben: ſie ſolle ſich nach einwaͤrts neigen, gegen die Schaͤrfe des Regenbogens, in einiger Weite aber von dieſer Schaͤr- fe, aus einander fahren, und gablicht werden (i) ſich in einen zakkichen und krummen Zirkel verwandeln, aus welchem andere kleinere undeutliche Streifen (k) gegen die Mitte des Sterns laufen, und den kleinen Regen- bogenring machen ſollen, welcher um den Stern herum- gezogen, und braun iſt. Darinn gehe ich naͤmlich von ihm ab, daß im kleinen Zirkel ebenfalls deutliche Schlan- genlinien vorkommen, und daß ſich an denenſelben nicht das mindeſte muſkuloͤſe (l) antreffe. Es iſt die Farbe dieſer Flokken (m) mannigfaltig, und davon ruͤhret der Name des Regenbogens her. Dieſer pflegt bei denen Einwohnern der nordlichen Ge- genden (f) RUYSCH ibid. (g) ZINN Comment. Gotting. T. IV. p. 258. (h) Idem ibid. p. 257. de ocu- lo p. 97. Faſcic. icon. noſtr. VII. pag. 48. (i) pag. 87. (k) pag. 88. (l) pag. 91. (m) Davon iris RUFO. Jſt im Froſch goldfarben.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 810. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/828>, abgerufen am 22.11.2024.