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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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Das Sehen. XVI. Buch.
wenn man diesen trokknet, nach einer Linie durchschnei-
det, welche mit der Achse perpendiculair läuft.

Unter diesen kleinen Schlagadern befindet sich eine
grössere, welche wir am andern Orte beschreiben wol-
len (t), und deren ziemlich grosser Durchschnitt bereits
den Alten bekannt war. Sie nannten sie porus, oder
einen Gang, durch welchen die sichtbare Gestalten zum
Gehirn kämen; und man hatte noch nicht Uebung ge-
nug, die Natur der Sache auszulegen, ob sie gleich die
Sache selbsten sehr wohl gesehen haben. Es ist näm-
lich dergleichen Schlagader, deren Oesnung an einem
zerschnittenen Sehnerven deutlich übrig bleibt, allezeit
im Menschen (x), und in Fischen zugegen, wie auch an
den grossen vierfüßigen Thieren, indem der Eingang
des Nerven in ihnen rund ist, obgleich andere, welche
dem Galen zuwider sind, weil sie die Sache an einem
andern Orte gesucht haben, solches nicht gesehen haben
wollen (y). Es ist in der That kein Gang, und er
kann auch keine Lichtstrahlen durchlassen.

(u)
Der
(t) [Spaltenumbruch] Conf. Icon. anat. Fascic.
VII. tab. 6. f.
2. 7. 6.
(x) [Spaltenumbruch] Habet EUSTACHIUS
t. 40. f. 2. 3. 11. 12. oss. exam.
p. 227. SPIGEL p. 187. PLEMP.
p. 30. SALZMANN obs. I. v.
HORNE duct. saliv. III. RIO-
LAN
pag.
264. daß sie im Ur-
sprunge hol sind BARTHOL.
Hist. 32. Cent. I. S. ALBERTI
pag.
30.
(y) BERENGARIUS pag.
CCCCLII.
Vom Menschen, und
nach dem Gesichte, VESALIUS
L. IV. pag. 510. 518. Chin. rad.
pag. 181. COLVMBUS FALLO-
PIUS p. 138. LAURENT. p. 579.
CASSERIUS c. 16. DIERMER-
BROECK pag. 497. I. M. HOF-
MANNUS in idea phys. path.
BOHN pag. 292. phil. transact.
n. 108. LEEUWENHOECK
phil. transact. n. 117. VIEUSSENS
p. 159. SCHACHER admin.
anat. n.
4.
(u) HEROPHILUS hat es zu-
erst porus genannt, eben dieses
bei dem EUDEMO. GALEN de
libro prop. HIPP. et PLAT. De-
cret. L. VII. c. 4. de vsu part.
L. X. c. 12. L. XVI. c. 3. de caus.
symptom. L. I. c. 2. etc. ORI-
BAS
pag.
261. Wege von dem
Sizze der Seele zu den Augen
hin geboret nannte es der Red-
ner CICERO tuscul. qu. L. I.
Und vorher nannte es Gänge, die
von den Augen zu den Gehirn-
häuten laufen, ARISTOT. gener.
L. II. c.
6. Jn allen Kupfern
zeichnete diesen Porus der EU-
STACHIUS.
Jm Kameele be-
schreiben es PARISINI; und im
Luchse und Kazzenparder, der be-
rühmte DUVERNOI habet COR-
TESIUS miscell. I. p.
28.

Das Sehen. XVI. Buch.
wenn man dieſen trokknet, nach einer Linie durchſchnei-
det, welche mit der Achſe perpendiculair laͤuft.

Unter dieſen kleinen Schlagadern befindet ſich eine
groͤſſere, welche wir am andern Orte beſchreiben wol-
len (t), und deren ziemlich groſſer Durchſchnitt bereits
den Alten bekannt war. Sie nannten ſie porus, oder
einen Gang, durch welchen die ſichtbare Geſtalten zum
Gehirn kaͤmen; und man hatte noch nicht Uebung ge-
nug, die Natur der Sache auszulegen, ob ſie gleich die
Sache ſelbſten ſehr wohl geſehen haben. Es iſt naͤm-
lich dergleichen Schlagader, deren Oeſnung an einem
zerſchnittenen Sehnerven deutlich uͤbrig bleibt, allezeit
im Menſchen (x), und in Fiſchen zugegen, wie auch an
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des Nerven in ihnen rund iſt, obgleich andere, welche
dem Galen zuwider ſind, weil ſie die Sache an einem
andern Orte geſucht haben, ſolches nicht geſehen haben
wollen (y). Es iſt in der That kein Gang, und er
kann auch keine Lichtſtrahlen durchlaſſen.

(u)
Der
(t) [Spaltenumbruch] Conf. Icon. anat. Faſcic.
VII. tab. 6. f.
2. 7. 6.
(x) [Spaltenumbruch] Habet EUSTACHIUS
t. 40. f. 2. 3. 11. 12. oſſ. exam.
p. 227. SPIGEL p. 187. PLEMP.
p. 30. SALZMANN obſ. I. v.
HORNE duct. ſaliv. III. RIO-
LAN
pag.
264. daß ſie im Ur-
ſprunge hol ſind BARTHOL.
Hiſt. 32. Cent. I. S. ALBERTI
pag.
30.
(y) BERENGARIUS pag.
CCCCLII.
Vom Menſchen, und
nach dem Geſichte, VESALIUS
L. IV. pag. 510. 518. Chin. rad.
pag. 181. COLVMBUS FALLO-
PIUS p. 138. LAURENT. p. 579.
CASSERIUS c. 16. DIERMER-
BROECK pag. 497. I. M. HOF-
MANNUS in idea phyſ. path.
BOHN pag. 292. phil. transact.
n. 108. LEEUWENHOECK
phil. transact. n. 117. VIEUSSENS
p. 159. SCHACHER admin.
anat. n.
4.
(u) HEROPHILUS hat es zu-
erſt porus genannt, eben dieſes
bei dem EUDEMO. GALEN de
libro prop. HIPP. et PLAT. De-
cret. L. VII. c. 4. de vſu part.
L. X. c. 12. L. XVI. c. 3. de cauſ.
ſymptom. L. I. c. 2. etc. ORI-
BAS
pag.
261. Wege von dem
Sizze der Seele zu den Augen
hin geboret nannte es der Red-
ner CICERO tuſcul. qu. L. I.
Und vorher nannte es Gaͤnge, die
von den Augen zu den Gehirn-
haͤuten laufen, ARISTOT. gener.
L. II. c.
6. Jn allen Kupfern
zeichnete dieſen Porus der EU-
STACHIUS.
Jm Kameele be-
ſchreiben es PARISINI; und im
Luchſe und Kazzenparder, der be-
ruͤhmte DUVERNOI habet COR-
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28.
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[786/0804] Das Sehen. XVI. Buch. wenn man dieſen trokknet, nach einer Linie durchſchnei- det, welche mit der Achſe perpendiculair laͤuft. Unter dieſen kleinen Schlagadern befindet ſich eine groͤſſere, welche wir am andern Orte beſchreiben wol- len (t), und deren ziemlich groſſer Durchſchnitt bereits den Alten bekannt war. Sie nannten ſie porus, oder einen Gang, durch welchen die ſichtbare Geſtalten zum Gehirn kaͤmen; und man hatte noch nicht Uebung ge- nug, die Natur der Sache auszulegen, ob ſie gleich die Sache ſelbſten ſehr wohl geſehen haben. Es iſt naͤm- lich dergleichen Schlagader, deren Oeſnung an einem zerſchnittenen Sehnerven deutlich uͤbrig bleibt, allezeit im Menſchen (x), und in Fiſchen zugegen, wie auch an den groſſen vierfuͤßigen Thieren, indem der Eingang des Nerven in ihnen rund iſt, obgleich andere, welche dem Galen zuwider ſind, weil ſie die Sache an einem andern Orte geſucht haben, ſolches nicht geſehen haben wollen (y). Es iſt in der That kein Gang, und er kann auch keine Lichtſtrahlen durchlaſſen. Der (u) (t) Conf. Icon. anat. Faſcic. VII. tab. 6. f. 2. 7. 6. (x) Habet EUSTACHIUS t. 40. f. 2. 3. 11. 12. oſſ. exam. p. 227. SPIGEL p. 187. PLEMP. p. 30. SALZMANN obſ. I. v. HORNE duct. ſaliv. III. RIO- LAN pag. 264. daß ſie im Ur- ſprunge hol ſind BARTHOL. Hiſt. 32. Cent. I. S. ALBERTI pag. 30. (y) BERENGARIUS pag. CCCCLII. Vom Menſchen, und nach dem Geſichte, VESALIUS L. IV. pag. 510. 518. Chin. rad. pag. 181. COLVMBUS FALLO- PIUS p. 138. LAURENT. p. 579. CASSERIUS c. 16. DIERMER- BROECK pag. 497. I. M. HOF- MANNUS in idea phyſ. path. BOHN pag. 292. phil. transact. n. 108. LEEUWENHOECK phil. transact. n. 117. VIEUSSENS p. 159. SCHACHER admin. anat. n. 4. (u) HEROPHILUS hat es zu- erſt porus genannt, eben dieſes bei dem EUDEMO. GALEN de libro prop. HIPP. et PLAT. De- cret. L. VII. c. 4. de vſu part. L. X. c. 12. L. XVI. c. 3. de cauſ. ſymptom. L. I. c. 2. etc. ORI- BAS pag. 261. Wege von dem Sizze der Seele zu den Augen hin geboret nannte es der Red- ner CICERO tuſcul. qu. L. I. Und vorher nannte es Gaͤnge, die von den Augen zu den Gehirn- haͤuten laufen, ARISTOT. gener. L. II. c. 6. Jn allen Kupfern zeichnete dieſen Porus der EU- STACHIUS. Jm Kameele be- ſchreiben es PARISINI; und im Luchſe und Kazzenparder, der be- ruͤhmte DUVERNOI habet COR- TESIUS miſcell. I. p. 28.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/804>, abgerufen am 22.11.2024.