gens, die vom Lichte herrühret, vom Nezzhäutchen ge- schehen. Doch es erweitert sich auch der Regenbogen eines geöffneten Auges ohne Veränderung des Lichts, wenn sich der Regenbogen des geschlossenen Auges ver- grössert (x*), und im Staar zieht sich mit dem guten Auge öfters auch die Pupille des blinden Auges zusam- men (y). Vielleicht ersezzt in den Fischen der Queer- streif, welcher die Sehkammern vereiniget, da wo die Sehnerven herauslaufen, die Stelle dieser Vereinigung. Daß sich in dieser Sache eine Verschiedenheit zeige, und daß einige Sehnerven einzig und allein nahe an einan- der liegen, andere hingegen unterschiedentlich nach ihren Augen hinlaufen, scheinet zu unbeständig, und der Wei- se der Natur widersprechend zu sein (z).
§. 3. Von da zum Auge hin.
Es wird der Sehnerve von seiner Vereinigung mit dem Nebennerven, in das Loch, welches in dem keil- förmigen Knochen eingeschnitten ist, aufgenommen, und von da läuft er weiter nach vorne, nach aussen, und ein wenig herab durch die Augenhöle fort (a).
Es beweget sich auch derselbe nicht wie man in gemei- niglichen Figuren zeichnet, nicht in gerader, sondern ein wenig schlangenförmiger Linie (b), aber doch so, daß er gerade ist, wenn man seine Beugungen vergleichet. Er ist zugleich ein wenig zusammengedrükkt (b*). Er
nähert
(x*)[Spaltenumbruch]PORTERFIELD II. pag. 110. 113. FABRICIUS apud eund. II. p. 92.
(y)DUDELL of the cornea p. 140. WHYTT, vital. mot. p. 114.
(z)ESCHENBACH anat. pag. 969.
(a)[Spaltenumbruch]ZINN 192. Comm. Got- ting T. III. p. 116.
(b)WINSLOW memoires de l' Acad. 1721. p. 313. TAYLOR tab. 5. f. 5. Icon. anat. Fasc. I. l. c. art. bas. cran. et fasc. VII. t. 6. f. 2. ZINN l. c.
(b*) Vielleicht kömmt es da-
von
Das Sehen. XVI. Buch.
gens, die vom Lichte herruͤhret, vom Nezzhaͤutchen ge- ſchehen. Doch es erweitert ſich auch der Regenbogen eines geoͤffneten Auges ohne Veraͤnderung des Lichts, wenn ſich der Regenbogen des geſchloſſenen Auges ver- groͤſſert (x*), und im Staar zieht ſich mit dem guten Auge oͤfters auch die Pupille des blinden Auges zuſam- men (y). Vielleicht erſezzt in den Fiſchen der Queer- ſtreif, welcher die Sehkammern vereiniget, da wo die Sehnerven herauslaufen, die Stelle dieſer Vereinigung. Daß ſich in dieſer Sache eine Verſchiedenheit zeige, und daß einige Sehnerven einzig und allein nahe an einan- der liegen, andere hingegen unterſchiedentlich nach ihren Augen hinlaufen, ſcheinet zu unbeſtaͤndig, und der Wei- ſe der Natur widerſprechend zu ſein (z).
§. 3. Von da zum Auge hin.
Es wird der Sehnerve von ſeiner Vereinigung mit dem Nebennerven, in das Loch, welches in dem keil- foͤrmigen Knochen eingeſchnitten iſt, aufgenommen, und von da laͤuft er weiter nach vorne, nach auſſen, und ein wenig herab durch die Augenhoͤle fort (a).
Es beweget ſich auch derſelbe nicht wie man in gemei- niglichen Figuren zeichnet, nicht in gerader, ſondern ein wenig ſchlangenfoͤrmiger Linie (b), aber doch ſo, daß er gerade iſt, wenn man ſeine Beugungen vergleichet. Er iſt zugleich ein wenig zuſammengedruͤkkt (b*). Er
naͤhert
(x*)[Spaltenumbruch]PORTERFIELD II. pag. 110. 113. FABRICIUS apud eund. II. p. 92.
(y)DUDELL of the cornea p. 140. WHYTT, vital. mot. p. 114.
(z)ESCHENBACH anat. pag. 969.
(a)[Spaltenumbruch]ZINN 192. Comm. Got- ting T. III. p. 116.
(b)WINSLOW memoires de l’ Acad. 1721. p. 313. TAYLOR tab. 5. f. 5. Icon. anat. Faſc. I. l. c. art. baſ. cran. et faſc. VII. t. 6. f. 2. ZINN l. c.
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Das Sehen. XVI. Buch.
gens, die vom Lichte herruͤhret, vom Nezzhaͤutchen ge-
ſchehen. Doch es erweitert ſich auch der Regenbogen
eines geoͤffneten Auges ohne Veraͤnderung des Lichts,
wenn ſich der Regenbogen des geſchloſſenen Auges ver-
groͤſſert (x*), und im Staar zieht ſich mit dem guten
Auge oͤfters auch die Pupille des blinden Auges zuſam-
men (y). Vielleicht erſezzt in den Fiſchen der Queer-
ſtreif, welcher die Sehkammern vereiniget, da wo die
Sehnerven herauslaufen, die Stelle dieſer Vereinigung.
Daß ſich in dieſer Sache eine Verſchiedenheit zeige, und
daß einige Sehnerven einzig und allein nahe an einan-
der liegen, andere hingegen unterſchiedentlich nach ihren
Augen hinlaufen, ſcheinet zu unbeſtaͤndig, und der Wei-
ſe der Natur widerſprechend zu ſein (z).
§. 3.
Von da zum Auge hin.
Es wird der Sehnerve von ſeiner Vereinigung mit
dem Nebennerven, in das Loch, welches in dem keil-
foͤrmigen Knochen eingeſchnitten iſt, aufgenommen, und
von da laͤuft er weiter nach vorne, nach auſſen, und ein
wenig herab durch die Augenhoͤle fort (a).
Es beweget ſich auch derſelbe nicht wie man in gemei-
niglichen Figuren zeichnet, nicht in gerader, ſondern ein
wenig ſchlangenfoͤrmiger Linie (b), aber doch ſo, daß
er gerade iſt, wenn man ſeine Beugungen vergleichet.
Er iſt zugleich ein wenig zuſammengedruͤkkt (b*). Er
naͤhert
(x*)
PORTERFIELD II. pag.
110. 113. FABRICIUS apud
eund. II. p. 92.
(y) DUDELL of the cornea
p. 140. WHYTT, vital. mot.
p. 114.
(z) ESCHENBACH anat.
pag. 969.
(a)
ZINN 192. Comm. Got-
ting T. III. p. 116.
(b) WINSLOW memoires de
l’ Acad. 1721. p. 313. TAYLOR
tab. 5. f. 5. Icon. anat. Faſc. I.
l. c. art. baſ. cran. et faſc. VII.
t. 6. f. 2. ZINN l. c.
(b*) Vielleicht koͤmmt es da-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/800>, abgerufen am 20.11.2024.
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