hält, von einander, und berühren sich einander, so bald sich dasselbe schliesset.
Diese Sache war bereits dem Galen(a) und Ve- getius(b), welcher von der Vieharzneikunst geschrie- ben, und mehrern bekandt, welche die Zergliederungs- kunst verbessert haben (c); doch hat sie Fallopius in Richtigkeit gebracht (d), und die Neuern haben sie wei- ter fortgesezzt.
Die Thränpunkte kommen auch an den Vierfüßi- gen (e) und Vögeln vor. Am Adler hat sie Borri- chius(f), an der Eule Petit(f*), am scope numidica die Pariser(g) beschrieben.
Es muß ein sonderbarer Fehler gewesen sein, wenn Mell ganz kleine, oder gar keine Thränpunkte (h) gefunden; und Fabricius hat Unrecht, wenn er ih- rer vier, in beiden Augenwinkeln zween, gesehen haben will (i).
Sie halten, weil sie enge sind, fremde Körper ab, welche hineinfallen wollen, und thun dem Rükkflusse aus dem Thränensakke Widerstand.
§. 21.
(a)[Spaltenumbruch]Util. part. L. X. c. XI. AVICENNA L. III. Fen. 5. tract. I. c. 2.
(b) Sehr fubtile Löcher, durch welche doch die Wundärzte ein sehr zartes Röhrchen aufbliesen. L. II. c. 21.
(c)GABRIEL a ZERBIS p. 121. b. I. BERENGARIUS in MUNDINUM pag CCCCLVIII. MARSA introd. p. 91. C. STE- PHANUS von dem untern Au- genliede L. I. p. 128.
(d)Obs. anat. p. 212. de ul- cer. p. 81. VIDUS p. 321. CAR- [Spaltenumbruch]
CANUS L. II. nannte solches Spiramina. ALBERTUS p. 30.
(e) Wenigstens habe ich sie im Ochsen und Schaafe verfolget.
(f)Hermer. Sapientia Aegypt. p. 277.
(f*)Memoires de l'Acad. 1736. p. 132.
(g)Memoires pour servir a hi- stoire des animaux.
(h)p. 110.
(i)De oculo p. 25. Gedoppelte Punkte beschreibet C. BARTHO- LIN spec. hist. anim. pag. 109 110.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
haͤlt, von einander, und beruͤhren ſich einander, ſo bald ſich daſſelbe ſchlieſſet.
Dieſe Sache war bereits dem Galen(a) und Ve- getius(b), welcher von der Vieharzneikunſt geſchrie- ben, und mehrern bekandt, welche die Zergliederungs- kunſt verbeſſert haben (c); doch hat ſie Fallopius in Richtigkeit gebracht (d), und die Neuern haben ſie wei- ter fortgeſezzt.
Die Thraͤnpunkte kommen auch an den Vierfuͤßi- gen (e) und Voͤgeln vor. Am Adler hat ſie Borri- chius(f), an der Eule Petit(f*), am ſcope numidica die Pariſer(g) beſchrieben.
Es muß ein ſonderbarer Fehler geweſen ſein, wenn Mell ganz kleine, oder gar keine Thraͤnpunkte (h) gefunden; und Fabricius hat Unrecht, wenn er ih- rer vier, in beiden Augenwinkeln zween, geſehen haben will (i).
Sie halten, weil ſie enge ſind, fremde Koͤrper ab, welche hineinfallen wollen, und thun dem Ruͤkkfluſſe aus dem Thraͤnenſakke Widerſtand.
§. 21.
(a)[Spaltenumbruch]Util. part. L. X. c. XI. AVICENNA L. III. Fen. 5. tract. I. c. 2.
(b) Sehr fubtile Loͤcher, durch welche doch die Wundaͤrzte ein ſehr zartes Roͤhrchen aufblieſen. L. II. c. 21.
(c)GABRIEL a ZERBIS p. 121. b. I. BERENGARIUS in MUNDINUM pag CCCCLVIII. MARSA introd. p. 91. C. STE- PHANUS von dem untern Au- genliede L. I. p. 128.
(d)Obſ. anat. p. 212. de ul- cer. p. 81. VIDUS p. 321. CAR- [Spaltenumbruch]
CANUS L. II. nannte ſolches Spiramina. ALBERTUS p. 30.
(e) Wenigſtens habe ich ſie im Ochſen und Schaafe verfolget.
(f)Hermer. Sapientia Aegypt. p. 277.
(f*)Memoires de l’Acad. 1736. p. 132.
(g)Memoires pour ſervir a hi- ſtoire des animaux.
(h)p. 110.
(i)De oculo p. 25. Gedoppelte Punkte beſchreibet C. BARTHO- LIN ſpec. hiſt. anim. pag. 109 110.
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getius (b), welcher von der Vieharzneikunſt geſchrie-
ben, und mehrern bekandt, welche die Zergliederungs-
kunſt verbeſſert haben (c); doch hat ſie Fallopius in
Richtigkeit gebracht (d), und die Neuern haben ſie wei-
ter fortgeſezzt.
Die Thraͤnpunkte kommen auch an den Vierfuͤßi-
gen (e) und Voͤgeln vor. Am Adler hat ſie Borri-
chius (f), an der Eule Petit (f*), am ſcope numidica
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Es muß ein ſonderbarer Fehler geweſen ſein, wenn
Mell ganz kleine, oder gar keine Thraͤnpunkte (h)
gefunden; und Fabricius hat Unrecht, wenn er ih-
rer vier, in beiden Augenwinkeln zween, geſehen haben
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Sie halten, weil ſie enge ſind, fremde Koͤrper ab,
welche hineinfallen wollen, und thun dem Ruͤkkfluſſe
aus dem Thraͤnenſakke Widerſtand.
§. 21.
(a)
Util. part. L. X. c. XI.
AVICENNA L. III. Fen. 5. tract.
I. c. 2.
(b) Sehr fubtile Loͤcher, durch
welche doch die Wundaͤrzte ein
ſehr zartes Roͤhrchen aufblieſen.
L. II. c. 21.
(c) GABRIEL a ZERBIS p.
121. b. I. BERENGARIUS in
MUNDINUM pag CCCCLVIII.
MARSA introd. p. 91. C. STE-
PHANUS von dem untern Au-
genliede L. I. p. 128.
(d) Obſ. anat. p. 212. de ul-
cer. p. 81. VIDUS p. 321. CAR-
CANUS L. II. nannte ſolches
Spiramina. ALBERTUS p. 30.
(e) Wenigſtens habe ich ſie im
Ochſen und Schaafe verfolget.
(f) Hermer. Sapientia Aegypt.
p. 277.
(f*) Memoires de l’Acad. 1736.
p. 132.
(g) Memoires pour ſervir a hi-
ſtoire des animaux.
(h) p. 110.
(i) De oculo p. 25. Gedoppelte
Punkte beſchreibet C. BARTHO-
LIN ſpec. hiſt. anim. pag. 109
110.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 749. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/767>, abgerufen am 22.11.2024.
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