hatte (f), daß er auch im Menschen Ausführungsgänge gesehen, und viele Schriftsteller davon so handeln (g), als ob man sie ohne allen Widerspruch im Menschen eben so wohl, als in den unvernünftigen Thieren fände; so ist es dennoch, wenn man schon alle Sorgfalt anwendet, keine leichte Sache, diese Gänge zu finden, und es konn- te sie weder Morgagni(h), noch Zinn(i), oder ich, noch wie es scheint der berühmte Porterfield(k) und unser ehemalige Freund Schobinger(l) entdekken.
Jndessen fieng man nach und nach an, einige am Menschen angestellte Versuche vorzutragen. Sanro- rin erwähnt, daß er einmal Mündungen und Gänge zu Gesichte bekommen (m). Jakob Benignus Wins- low(n), und J. Lieutaud beschreiben den Hand- griff, diese Kanäle im Auge, unter reines Wasser ge- taucht, aufzublasen; und es zwang auf andere Weise J. Friederich Cassebohm, wenn er das Augenlied ausdehnte, und die ungenannte Drüfe drükkte, aus den Mündungen eine Feuchtigkeit heraus zu treten.
Nach der Zeit trug vor Kurzem der fleißige Sohn eines berühmten Vaters seine gemachte Entdekkung um- ständlicher vor. Es sahe demnach dieser berühmte Mann, nach einigen Versuchen seit dem Jahre 1753 (o) an einem Auge, welches er in blutigem Wasser macerirte,
im
(f)[Spaltenumbruch]Epist. BARTHOL. Cent. IV. p. 357.
(g)MURALT vadem. p. 48. GLASER vom Gehirne pag. 82. BRIGGS ophthalmogr. c. 6. f. 8. la CHARRIERE p. 269. HEU- CHER ars magn. anat. num. 7. BRISSEAU de la catar. p. 4. tab. 2. f. 1. BONHOMME Cephalo- tom. RIBE, K. swensk acad. handl. 1745. Trim. I.
(h)[Spaltenumbruch]Adv. anat. I. p. 26. advers. VI. p. 41.
(i)pag. 254. Schwer zu sehen DUVERNEY p. 129.
(k)T. l. p. 40.
(l)pag. 5.
(m)pag. 79. 80.
(n)n. 276.
(o)L. c. p. 76.
H. Phisiol. 5. B. A a a
I. Abſchnitt. Werkzeug.
hatte (f), daß er auch im Menſchen Ausfuͤhrungsgaͤnge geſehen, und viele Schriftſteller davon ſo handeln (g), als ob man ſie ohne allen Widerſpruch im Menſchen eben ſo wohl, als in den unvernuͤnftigen Thieren faͤnde; ſo iſt es dennoch, wenn man ſchon alle Sorgfalt anwendet, keine leichte Sache, dieſe Gaͤnge zu finden, und es konn- te ſie weder Morgagni(h), noch Zinn(i), oder ich, noch wie es ſcheint der beruͤhmte Porterfield(k) und unſer ehemalige Freund Schobinger(l) entdekken.
Jndeſſen fieng man nach und nach an, einige am Menſchen angeſtellte Verſuche vorzutragen. Sanro- rin erwaͤhnt, daß er einmal Muͤndungen und Gaͤnge zu Geſichte bekommen (m). Jakob Benignus Wins- low(n), und J. Lieutaud beſchreiben den Hand- griff, dieſe Kanaͤle im Auge, unter reines Waſſer ge- taucht, aufzublaſen; und es zwang auf andere Weiſe J. Friederich Caſſebohm, wenn er das Augenlied ausdehnte, und die ungenannte Druͤfe druͤkkte, aus den Muͤndungen eine Feuchtigkeit heraus zu treten.
Nach der Zeit trug vor Kurzem der fleißige Sohn eines beruͤhmten Vaters ſeine gemachte Entdekkung um- ſtaͤndlicher vor. Es ſahe demnach dieſer beruͤhmte Mann, nach einigen Verſuchen ſeit dem Jahre 1753 (o) an einem Auge, welches er in blutigem Waſſer macerirte,
im
(f)[Spaltenumbruch]Epiſt. BARTHOL. Cent. IV. p. 357.
(g)MURALT vadem. p. 48. GLASER vom Gehirne pag. 82. BRIGGS ophthalmogr. c. 6. f. 8. la CHARRIERE p. 269. HEU- CHER ars magn. anat. num. 7. BRISSEAU de la catar. p. 4. tab. 2. f. 1. BONHOMME Cephalo- tom. RIBE, K. ſwenſk acad. handl. 1745. Trim. I.
(h)[Spaltenumbruch]Adv. anat. I. p. 26. adverſ. VI. p. 41.
(i)pag. 254. Schwer zu ſehen DUVERNEY p. 129.
(k)T. l. p. 40.
(l)pag. 5.
(m)pag. 79. 80.
(n)n. 276.
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
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ſo wohl, als in den unvernuͤnftigen Thieren faͤnde; ſo
iſt es dennoch, wenn man ſchon alle Sorgfalt anwendet,
keine leichte Sache, dieſe Gaͤnge zu finden, und es konn-
te ſie weder Morgagni (h), noch Zinn (i), oder ich,
noch wie es ſcheint der beruͤhmte Porterfield (k) und
unſer ehemalige Freund Schobinger (l) entdekken.
Jndeſſen fieng man nach und nach an, einige am
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low (n), und J. Lieutaud beſchreiben den Hand-
griff, dieſe Kanaͤle im Auge, unter reines Waſſer ge-
taucht, aufzublaſen; und es zwang auf andere Weiſe
J. Friederich Caſſebohm, wenn er das Augenlied
ausdehnte, und die ungenannte Druͤfe druͤkkte, aus den
Muͤndungen eine Feuchtigkeit heraus zu treten.
Nach der Zeit trug vor Kurzem der fleißige Sohn
eines beruͤhmten Vaters ſeine gemachte Entdekkung um-
ſtaͤndlicher vor. Es ſahe demnach dieſer beruͤhmte Mann,
nach einigen Verſuchen ſeit dem Jahre 1753 (o) an
einem Auge, welches er in blutigem Waſſer macerirte,
im
(f)
Epiſt. BARTHOL. Cent.
IV. p. 357.
(g) MURALT vadem. p. 48.
GLASER vom Gehirne pag. 82.
BRIGGS ophthalmogr. c. 6. f. 8.
la CHARRIERE p. 269. HEU-
CHER ars magn. anat. num. 7.
BRISSEAU de la catar. p. 4. tab.
2. f. 1. BONHOMME Cephalo-
tom. RIBE, K. ſwenſk acad.
handl. 1745. Trim. I.
(h)
Adv. anat. I. p. 26. adverſ.
VI. p. 41.
(i) pag. 254. Schwer zu ſehen
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(m) pag. 79. 80.
(n) n. 276.
(o) L. c. p. 76.
H. Phiſiol. 5. B. A a a
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/755>, abgerufen am 22.11.2024.
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