Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gesicht. XVI. Buch.
genbogen formiren, der des Morgens frühe an den
feuchten Augenwimpern beim Lichte dem Descartes
und mir öfter erschienen.

§. 10.
Die Schmerdrüsen.

Die Natur hat an beiden Augenliedern, damit die
an einander geriebene Knorpel die Haut nicht verlezzen
mögen (k), eine Schmier (l) angebracht, die, wenn sie
frisch abgesondert ist helle (m), trokken aber, und vom
Beitritte der Luft, zu weichem Schmier wird, und sich,
wie ich selbst gesehen, zu Würmerchen und Augen-
schmalz bildet. Die Alten haben dieses schmierige We-
sen schon gekannt (n), und es wird in einer besondern
kleinen Maschine zubereitet. Man erblikkt am Rande
beider Augenlieder, und zwar an einem, und in zwo
Reihen (o) hinter den Augenwimpern dreißig (p) bis
vierzig (q) Löcherchen. Diese Löcherchen führen in einen
sehr kleinen holen (r), meistentheils gebogenen kleinen
Darm (s), welcher sich an beiden Augenliedern, über-
haupt nach einer geraden Linie vom Augenliedknorpel zu-
rükke begiebt. Die obern und mittlern sind an beiden

Augen-
(k) [Spaltenumbruch] Wenn die Fettigkeit ver-
schwunden, geschicht in der Bewe-
gung der Knorpel ein Geräusche
BARTHOLIN instit. anat.
p.
494.
(l) MEIBOMIUS Epist. ad
LANGELOTT p. B. 3. b.
(m) WINSLOW n. 279. Et-
was zähe MAITREIEAN pag. 7.
Fäden zieht es, nach MORGAG-
NUS.
(n) BERENGARIUS nennt
solches Fettigkeit Isagog. anat.
pag. 58. b.
(o) [Spaltenumbruch] ZINN p. 251.
(p) Ueber dreißig MEIBOHM
B.
3. Vier und dreißig ZINNIUS
am obern Augenliede. Ueber dreis-
sig am obern Augenliede VATER
p.
331. zwei und dreißig am obern
MORGAGN. adv. l. t. 4. f. 1.
Am untern Augenliede weniger,
als dreißig, ZINN.
(q) Selten sind mehr da MOR-
GAGNUS p.
10.
(r) GUNZ l. c.
(s) MEIBOM l. c. MOR-
GAGN. p.
10.

Das Geſicht. XVI. Buch.
genbogen formiren, der des Morgens fruͤhe an den
feuchten Augenwimpern beim Lichte dem Deſcartes
und mir oͤfter erſchienen.

§. 10.
Die Schmerdruͤſen.

Die Natur hat an beiden Augenliedern, damit die
an einander geriebene Knorpel die Haut nicht verlezzen
moͤgen (k), eine Schmier (l) angebracht, die, wenn ſie
friſch abgeſondert iſt helle (m), trokken aber, und vom
Beitritte der Luft, zu weichem Schmier wird, und ſich,
wie ich ſelbſt geſehen, zu Wuͤrmerchen und Augen-
ſchmalz bildet. Die Alten haben dieſes ſchmierige We-
ſen ſchon gekannt (n), und es wird in einer beſondern
kleinen Maſchine zubereitet. Man erblikkt am Rande
beider Augenlieder, und zwar an einem, und in zwo
Reihen (o) hinter den Augenwimpern dreißig (p) bis
vierzig (q) Loͤcherchen. Dieſe Loͤcherchen fuͤhren in einen
ſehr kleinen holen (r), meiſtentheils gebogenen kleinen
Darm (s), welcher ſich an beiden Augenliedern, uͤber-
haupt nach einer geraden Linie vom Augenliedknorpel zu-
ruͤkke begiebt. Die obern und mittlern ſind an beiden

Augen-
(k) [Spaltenumbruch] Wenn die Fettigkeit ver-
ſchwunden, geſchicht in der Bewe-
gung der Knorpel ein Geraͤuſche
BARTHOLIN inſtit. anat.
p.
494.
(l) MEIBOMIUS Epiſt. ad
LANGELOTT p. B. 3. b.
(m) WINSLOW n. 279. Et-
was zaͤhe MAITREIEAN pag. 7.
Faͤden zieht es, nach MORGAG-
NUS.
(n) BERENGARIUS nennt
ſolches Fettigkeit Iſagog. anat.
pag. 58. b.
(o) [Spaltenumbruch] ZINN p. 251.
(p) Ueber dreißig MEIBOHM
B.
3. Vier und dreißig ZINNIUS
am obern Augenliede. Ueber dreiſ-
ſig am obern Augenliede VATER
p.
331. zwei und dreißig am obern
MORGAGN. adv. l. t. 4. f. 1.
Am untern Augenliede weniger,
als dreißig, ZINN.
(q) Selten ſind mehr da MOR-
GAGNUS p.
10.
(r) GUNZ l. c.
(s) MEIBOM l. c. MOR-
GAGN. p.
10.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0748" n="730"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Ge&#x017F;icht. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
genbogen formiren, der des Morgens fru&#x0364;he an den<lb/>
feuchten Augenwimpern beim Lichte dem <hi rendition="#fr">De&#x017F;cartes</hi><lb/>
und mir o&#x0364;fter er&#x017F;chienen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 10.<lb/><hi rendition="#g">Die Schmerdru&#x0364;&#x017F;en.</hi></head><lb/>
            <p>Die Natur hat an beiden Augenliedern, damit die<lb/>
an einander geriebene Knorpel die Haut nicht verlezzen<lb/>
mo&#x0364;gen <note place="foot" n="(k)"><cb/>
Wenn die Fettigkeit ver-<lb/>
&#x017F;chwunden, ge&#x017F;chicht in der Bewe-<lb/>
gung der Knorpel ein Gera&#x0364;u&#x017F;che<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BARTHOLIN</hi> in&#x017F;tit. anat.<lb/>
p.</hi> 494.</note>, eine Schmier <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">MEIBOMIUS Epi&#x017F;t. ad<lb/>
LANGELOTT p. B. 3. b.</hi></note> angebracht, die, wenn &#x017F;ie<lb/>
fri&#x017F;ch abge&#x017F;ondert i&#x017F;t helle <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 279. Et-<lb/>
was za&#x0364;he <hi rendition="#aq">MAITREIEAN pag.</hi> 7.<lb/>
Fa&#x0364;den zieht es, nach <hi rendition="#aq">MORGAG-<lb/>
NUS.</hi></note>, trokken aber, und vom<lb/>
Beitritte der Luft, zu weichem Schmier wird, und &#x017F;ich,<lb/>
wie ich &#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;ehen, zu Wu&#x0364;rmerchen und Augen-<lb/>
&#x017F;chmalz bildet. Die Alten haben die&#x017F;es &#x017F;chmierige We-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;chon gekannt <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">BERENGARIUS</hi> nennt<lb/>
&#x017F;olches Fettigkeit <hi rendition="#aq">I&#x017F;agog. anat.<lb/>
pag. 58. b.</hi></note>, und es wird in einer be&#x017F;ondern<lb/>
kleinen Ma&#x017F;chine zubereitet. Man erblikkt am Rande<lb/>
beider Augenlieder, und zwar an einem, und in zwo<lb/>
Reihen <note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">ZINN p.</hi> 251.</note> hinter den Augenwimpern dreißig <note place="foot" n="(p)">Ueber dreißig <hi rendition="#aq">MEIBOHM<lb/>
B.</hi> 3. Vier und dreißig <hi rendition="#aq">ZINNIUS</hi><lb/>
am obern Augenliede. Ueber drei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig am obern Augenliede <hi rendition="#aq">VATER<lb/>
p.</hi> 331. zwei und dreißig am obern<lb/><hi rendition="#aq">MORGAGN. adv. l. t. 4. f.</hi> 1.<lb/>
Am untern Augenliede weniger,<lb/>
als dreißig, <hi rendition="#aq">ZINN.</hi></note> bis<lb/>
vierzig <note place="foot" n="(q)">Selten &#x017F;ind mehr da <hi rendition="#aq">MOR-<lb/>
GAGNUS p.</hi> 10.</note> Lo&#x0364;cherchen. Die&#x017F;e Lo&#x0364;cherchen fu&#x0364;hren in einen<lb/>
&#x017F;ehr kleinen holen <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">GUNZ l. c.</hi></note>, mei&#x017F;tentheils gebogenen kleinen<lb/>
Darm <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MEIBOM</hi> l. c. MOR-<lb/>
GAGN. p.</hi> 10.</note>, welcher &#x017F;ich an beiden Augenliedern, u&#x0364;ber-<lb/>
haupt nach einer geraden Linie vom Augenliedknorpel zu-<lb/>
ru&#x0364;kke begiebt. Die obern und mittlern &#x017F;ind an beiden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Augen-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[730/0748] Das Geſicht. XVI. Buch. genbogen formiren, der des Morgens fruͤhe an den feuchten Augenwimpern beim Lichte dem Deſcartes und mir oͤfter erſchienen. §. 10. Die Schmerdruͤſen. Die Natur hat an beiden Augenliedern, damit die an einander geriebene Knorpel die Haut nicht verlezzen moͤgen (k), eine Schmier (l) angebracht, die, wenn ſie friſch abgeſondert iſt helle (m), trokken aber, und vom Beitritte der Luft, zu weichem Schmier wird, und ſich, wie ich ſelbſt geſehen, zu Wuͤrmerchen und Augen- ſchmalz bildet. Die Alten haben dieſes ſchmierige We- ſen ſchon gekannt (n), und es wird in einer beſondern kleinen Maſchine zubereitet. Man erblikkt am Rande beider Augenlieder, und zwar an einem, und in zwo Reihen (o) hinter den Augenwimpern dreißig (p) bis vierzig (q) Loͤcherchen. Dieſe Loͤcherchen fuͤhren in einen ſehr kleinen holen (r), meiſtentheils gebogenen kleinen Darm (s), welcher ſich an beiden Augenliedern, uͤber- haupt nach einer geraden Linie vom Augenliedknorpel zu- ruͤkke begiebt. Die obern und mittlern ſind an beiden Augen- (k) Wenn die Fettigkeit ver- ſchwunden, geſchicht in der Bewe- gung der Knorpel ein Geraͤuſche BARTHOLIN inſtit. anat. p. 494. (l) MEIBOMIUS Epiſt. ad LANGELOTT p. B. 3. b. (m) WINSLOW n. 279. Et- was zaͤhe MAITREIEAN pag. 7. Faͤden zieht es, nach MORGAG- NUS. (n) BERENGARIUS nennt ſolches Fettigkeit Iſagog. anat. pag. 58. b. (o) ZINN p. 251. (p) Ueber dreißig MEIBOHM B. 3. Vier und dreißig ZINNIUS am obern Augenliede. Ueber dreiſ- ſig am obern Augenliede VATER p. 331. zwei und dreißig am obern MORGAGN. adv. l. t. 4. f. 1. Am untern Augenliede weniger, als dreißig, ZINN. (q) Selten ſind mehr da MOR- GAGNUS p. 10. (r) GUNZ l. c. (s) MEIBOM l. c. MOR- GAGN. p. 10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/748
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/748>, abgerufen am 20.11.2024.