sen, mit diesem durch ein kürzeres (k) Fadengewebe dicht zusammen, und streicht zum untern Rande der Augen- höle hin. Sie ist weiß, und ziemlich voller Gefässe. Zwischen ihr, und zwischen der harten Haut befindet sich etwas Fett, wie auch viele Gefässe, und eben in dieses Fadengewebe ergiessen sich die Feuchtigkeiten in den Krankheiten, indessen daß sich die Hornhaut ganz und gar nicht verändert (m). Wir haben| bisher das obere grössere Augenlied (n) beschrieben.
Von dem Rande der untern Augenhöle beugt sie sich abermals in die Höhe zurükke: sie wird durch sich selbst, wo sie das zusammenfügende war, blos von einem da- zwischen befindlichen Dunste beschüzzt, steigt nicht völ- lig bis zur Mitte des Sterns herauf, und verwandelt sich daselbst ebenfalls in eine Spizze, welche von der obern Spizze durch eine Queerspalte so weit absteht, daß dennoch die genäherten Augenlieder auf einander passen, und nur, wegen des geschwollenen Randes der Augen- lieder, zwischen ihnen, und dem Auge, gleichsam ein dreiekkiger krummliniger Kanal übrig bleibt (o). An diesem Theile ist das Augenlied, wie am obern Augen- liede roth, und voller Gefässe.
Von dieser Spizze wird ihm wieder die Natur einer Haut zu Theil, es läuft gegen sich selbst hernieder, und verlängert sich ferner in die Haut des Angesichts. Die- ses ist das untere, kleine Augenlied.
(l)
Wo
(k)[Spaltenumbruch]BOERHAAVE morb. ocul. p. 24. FLEMING physiolog. pag. 516.
(m)BOERHAAVE morb. nerv. pag. 81. morb. ocul. l. c. Idem van den oogen, pag. 17. RAMSPECK specim. inaug. pag. 14.
(n) Unter den Vögeln ist es blos an der Nachteule grösser, [Spaltenumbruch]
an den übrigen Vögeln ist das untere grösser. COITER p. 130.
(o)DUVERNEY posth. pag. 134. Comm. BOERHAAVE T. IV. n. 513. PETIT memoires de l' Acad. 1734. p. 136. ZINN pag. 249. WINSLOW n. 277. TER- REIN non ergo fistul. lacrim. caut. actuale ann. 1738. TAY- LOR anat. du globe de l' oeil p. 5. SENAC Essays de physique edit. cum anat. HEISTER.
(l)RATHLANO de Contract. pag. 26.
Das Geſicht. XVI. Buch.
ſen, mit dieſem durch ein kuͤrzeres (k) Fadengewebe dicht zuſammen, und ſtreicht zum untern Rande der Augen- hoͤle hin. Sie iſt weiß, und ziemlich voller Gefaͤſſe. Zwiſchen ihr, und zwiſchen der harten Haut befindet ſich etwas Fett, wie auch viele Gefaͤſſe, und eben in dieſes Fadengewebe ergieſſen ſich die Feuchtigkeiten in den Krankheiten, indeſſen daß ſich die Hornhaut ganz und gar nicht veraͤndert (m). Wir haben| bisher das obere groͤſſere Augenlied (n) beſchrieben.
Von dem Rande der untern Augenhoͤle beugt ſie ſich abermals in die Hoͤhe zuruͤkke: ſie wird durch ſich ſelbſt, wo ſie das zuſammenfuͤgende war, blos von einem da- zwiſchen befindlichen Dunſte beſchuͤzzt, ſteigt nicht voͤl- lig bis zur Mitte des Sterns herauf, und verwandelt ſich daſelbſt ebenfalls in eine Spizze, welche von der obern Spizze durch eine Queerſpalte ſo weit abſteht, daß dennoch die genaͤherten Augenlieder auf einander paſſen, und nur, wegen des geſchwollenen Randes der Augen- lieder, zwiſchen ihnen, und dem Auge, gleichſam ein dreiekkiger krummliniger Kanal uͤbrig bleibt (o). An dieſem Theile iſt das Augenlied, wie am obern Augen- liede roth, und voller Gefaͤſſe.
Von dieſer Spizze wird ihm wieder die Natur einer Haut zu Theil, es laͤuft gegen ſich ſelbſt hernieder, und verlaͤngert ſich ferner in die Haut des Angeſichts. Die- ſes iſt das untere, kleine Augenlied.
(l)
Wo
(k)[Spaltenumbruch]BOERHAAVE morb. ocul. p. 24. FLEMING phyſiolog. pag. 516.
(m)BOERHAAVE morb. nerv. pag. 81. morb. ocul. l. c. Idem van den oogen, pag. 17. RAMSPECK ſpecim. inaug. pag. 14.
(n) Unter den Voͤgeln iſt es blos an der Nachteule groͤſſer, [Spaltenumbruch]
an den uͤbrigen Voͤgeln iſt das untere groͤſſer. COITER p. 130.
(o)DUVERNEY poſth. pag. 134. Comm. BOERHAAVE T. IV. n. 513. PETIT memoires de l’ Acad. 1734. p. 136. ZINN pag. 249. WINSLOW n. 277. TER- REIN non ergo fiſtul. lacrim. caut. actuale ann. 1738. TAY- LOR anat. du globe de l’ oeil p. 5. SENAC Eſſays de phyſique edit. cum anat. HEISTER.
(l)RATHLANO de Contract. pag. 26.
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Das Geſicht. XVI. Buch.
ſen, mit dieſem durch ein kuͤrzeres (k) Fadengewebe dicht
zuſammen, und ſtreicht zum untern Rande der Augen-
hoͤle hin. Sie iſt weiß, und ziemlich voller Gefaͤſſe.
Zwiſchen ihr, und zwiſchen der harten Haut befindet
ſich etwas Fett, wie auch viele Gefaͤſſe, und eben in
dieſes Fadengewebe ergieſſen ſich die Feuchtigkeiten in
den Krankheiten, indeſſen daß ſich die Hornhaut ganz
und gar nicht veraͤndert (m). Wir haben| bisher das
obere groͤſſere Augenlied (n) beſchrieben.
Von dem Rande der untern Augenhoͤle beugt ſie ſich
abermals in die Hoͤhe zuruͤkke: ſie wird durch ſich ſelbſt,
wo ſie das zuſammenfuͤgende war, blos von einem da-
zwiſchen befindlichen Dunſte beſchuͤzzt, ſteigt nicht voͤl-
lig bis zur Mitte des Sterns herauf, und verwandelt
ſich daſelbſt ebenfalls in eine Spizze, welche von der
obern Spizze durch eine Queerſpalte ſo weit abſteht, daß
dennoch die genaͤherten Augenlieder auf einander paſſen,
und nur, wegen des geſchwollenen Randes der Augen-
lieder, zwiſchen ihnen, und dem Auge, gleichſam ein
dreiekkiger krummliniger Kanal uͤbrig bleibt (o). An
dieſem Theile iſt das Augenlied, wie am obern Augen-
liede roth, und voller Gefaͤſſe.
Von dieſer Spizze wird ihm wieder die Natur einer
Haut zu Theil, es laͤuft gegen ſich ſelbſt hernieder, und
verlaͤngert ſich ferner in die Haut des Angeſichts. Die-
ſes iſt das untere, kleine Augenlied.
Wo
(l)
(k)
BOERHAAVE morb. ocul.
p. 24. FLEMING phyſiolog.
pag. 516.
(m) BOERHAAVE morb.
nerv. pag. 81. morb. ocul. l. c.
Idem van den oogen, pag. 17.
RAMSPECK ſpecim. inaug.
pag. 14.
(n) Unter den Voͤgeln iſt es
blos an der Nachteule groͤſſer,
an den uͤbrigen Voͤgeln iſt das
untere groͤſſer. COITER p. 130.
(o) DUVERNEY poſth. pag.
134. Comm. BOERHAAVE T.
IV. n. 513. PETIT memoires de
l’ Acad. 1734. p. 136. ZINN pag.
249. WINSLOW n. 277. TER-
REIN non ergo fiſtul. lacrim.
caut. actuale ann. 1738. TAY-
LOR anat. du globe de l’ oeil
p. 5. SENAC Eſſays de phyſique
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(l) RATHLANO de Contract.
pag. 26.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/744>, abgerufen am 22.11.2024.
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