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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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I. Abschnitt. Werkzeug.
Fische offenbar Augen, da man sonst noch an ihrem Ge-
höre zweifelt, sondern auch die meisten Jnsekten, und
sehr viele Schalenthiere. Die meisten Conchilien ha-
ben (a) auf besondern Hörnern zwei Augen. Die Kreb-
se haben wirklich Augen, und werden nach deren Ver-
luste blind (b). Selbst die Flöhe (c), und andere Thier-
chen (d), die sechsfüßig, und vom Geschlechte der Läu-
se sind (e), wie auch die Milben, und blos vom Ver-
grösserungsglase bekandte Jnsekten (f), haben Augen
bekommen; und man trift an den jedem der Aerme der
vieläugigen Thierpflanze (argi zoophyti) Körperchen an,
die Augen ähnlich sind (g).

Jndessen giebt es doch Würmer ohne Augen, als die
fasciola (h), welche der Leber wiederkäuender Thiere
gefährlich ist, so wie die erste Klasse der Schnekken
ohne Haus (i). Es sollen auch die Muscheln das Licht
fliehen (k).

Dem Maulwurfe thut man Unrecht, daß man ihn
blind sein lässet (l), da man doch seine Augen bereits in
den ältesten Zeiten gekannt hat (m).

End-
(a) [Spaltenumbruch] de Cochleis LISTER exerc.
anat. II. p. 19. Idem pag.
3. An
der Hörnerspizze; von der Was-
serschnekke an der Mitte. CO-
LUMNA
purp. c.
1. Andere
Schnekken haben vier Augen, be-
siehe davon die öconom. Abhandl.
VIII. p. 796.
(b) HOOCKE micrograph.
p.
178
(c) CATALAN Journal des
sav.
1680. 1681
(d) BACKER employm forthe
microsc. c. XXIII. HOOCKE
microgr. p.
206. mit einem Ku-
pfer. Ein ungenannter Mönch
in dem Journal des sav. 1689. n.
38. SWAMMERDAM
fand keine,
p. 701.
(e) [Spaltenumbruch] CATALAN.
(f) HILL essays p. 282.
(g) BOHADSCH anim. marin.
p.
68.
(h) PALLAS de infestis Vi-
vent.
(i) ADAMSON coquillag.
pag.
3.
(k) Conchyliolog. T. II. p. 20.
den Schnekken ohne Häuser sprach
sie überhaupt ab, POUPART
Journal des sav. 1693. n.
39.
(l) SCHELHAMMER Eph.
Natur. Curiosor. Dec. II. ann. I.
obs.
103.
(m) Die schwarze Stelle ist sein
Auge ARISTOT. hist. L. I. c. 9.
Mit einer Kristallinse und der
gläsernen Feuchtigkeit beschreibt
sie
Y y 4

I. Abſchnitt. Werkzeug.
Fiſche offenbar Augen, da man ſonſt noch an ihrem Ge-
hoͤre zweifelt, ſondern auch die meiſten Jnſekten, und
ſehr viele Schalenthiere. Die meiſten Conchilien ha-
ben (a) auf beſondern Hoͤrnern zwei Augen. Die Kreb-
ſe haben wirklich Augen, und werden nach deren Ver-
luſte blind (b). Selbſt die Floͤhe (c), und andere Thier-
chen (d), die ſechsfuͤßig, und vom Geſchlechte der Laͤu-
ſe ſind (e), wie auch die Milben, und blos vom Ver-
groͤſſerungsglaſe bekandte Jnſekten (f), haben Augen
bekommen; und man trift an den jedem der Aerme der
vielaͤugigen Thierpflanze (argi zoophyti) Koͤrperchen an,
die Augen aͤhnlich ſind (g).

Jndeſſen giebt es doch Wuͤrmer ohne Augen, als die
faſciola (h), welche der Leber wiederkaͤuender Thiere
gefaͤhrlich iſt, ſo wie die erſte Klaſſe der Schnekken
ohne Haus (i). Es ſollen auch die Muſcheln das Licht
fliehen (k).

Dem Maulwurfe thut man Unrecht, daß man ihn
blind ſein laͤſſet (l), da man doch ſeine Augen bereits in
den aͤlteſten Zeiten gekannt hat (m).

End-
(a) [Spaltenumbruch] de Cochleis LISTER exerc.
anat. II. p. 19. Idem pag.
3. An
der Hoͤrnerſpizze; von der Waſ-
ſerſchnekke an der Mitte. CO-
LUMNA
purp. c.
1. Andere
Schnekken haben vier Augen, be-
ſiehe davon die oͤconom. Abhandl.
VIII. p. 796.
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p.
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(c) CATALAN Journal des
ſav.
1680. 1681
(d) BACKER employm forthe
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206. mit einem Ku-
pfer. Ein ungenannter Moͤnch
in dem Journal des ſav. 1689. n.
38. SWAMMERDAM
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p. 701.
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(f) HILL eſſays p. 282.
(g) BOHADSCH anim. marin.
p.
68.
(h) PALLAS de infeſtis Vi-
vent.
(i) ADAMSON coquillag.
pag.
3.
(k) Conchyliolog. T. II. p. 20.
den Schnekken ohne Haͤuſer ſprach
ſie uͤberhaupt ab, POUPART
Journal des ſav. 1693. n.
39.
(l) SCHELHAMMER Eph.
Natur. Curioſor. Dec. II. ann. I.
obſ.
103.
(m) Die ſchwarze Stelle iſt ſein
Auge ARISTOT. hiſt. L. I. c. 9.
Mit einer Kriſtallinſe und der
glaͤſernen Feuchtigkeit beſchreibt
ſie
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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 711. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/729>, abgerufen am 22.11.2024.