und ist durch den ganzen Hökker des Vorgebirges davon getrennet. Ferner scheint der Schleim (x), welchen ich in der Trummel allemal gefunden, die Bebungen sehr zu unterbrechen, welche man in der Luft, so die Trum- mel ersüllet, behaupten könnte.
Folglich werden wenigstens diejenigen Bebungen zum eirunden Fenster kommen, welche die Trummelhaut und Knöchgen getroffen haben, und es wird der Steig- biegel sowohl vom Ambosse, als von seinem Muskel ins eirunde Fenster getrieben werden. Dieses führt in den Vorhof, worinnen sich sowohl ein Wasser (y), als eine sehr weiche nervige Membran aufgehängt befindet (z). Dieser Brei wird von der Feuchtigkeit des Vorhofes angestossen, mitbeben (a); und man siehet hier wieder, daß sich die Tüchtigkeit des Wassers, klingende Bebun- gen anzunehmen (b), von der Phisiologie nicht trennen lasse, da sich im Vorhofe keine Luft befindet, und der weiche Gehörnerve von nichts anders, als von diesem Wasser in Bewegung gebracht werden kann. Es wird aber diese Membran von hinten zu, von da das treiben- de Wasser kömmt, hol, und vorne dagegen erhaben werden (c). Diese Bewegung muß nur ungemein klein sein, da der Steigbiegel über den vierten Theil einer Linie in seiner Bewegung nicht beschreibt (d).
Da nun die halbzirklichen Kanäle mit ihrer Feuchtig- keit angefüllet sind, (e) so wird auch diese Feuchtigkeit nachgeben, und angestossen werden, und sie wird durch die Kanäle selbst, sonderlich durch den äussern abhängi- gen eintreten (f), und durch den obern, weil dieser senkrecht steht, in den Vorhof zurükke fliessen, und
dessen
(x)[Spaltenumbruch]p. 207.
(y)p. 229.
(z)p. 241.
(a)COTUNNUS, p. 32.
(b)p. 255.
(c)[Spaltenumbruch]COTUNNUS, p. 33.
(d)Idem ibid.
(e)p. 231.
(f)COTUNNUS, pag. 35. 42.
U u 5
III. Abſchnitt. Werkzeug.
und iſt durch den ganzen Hoͤkker des Vorgebirges davon getrennet. Ferner ſcheint der Schleim (x), welchen ich in der Trummel allemal gefunden, die Bebungen ſehr zu unterbrechen, welche man in der Luft, ſo die Trum- mel erſuͤllet, behaupten koͤnnte.
Folglich werden wenigſtens diejenigen Bebungen zum eirunden Fenſter kommen, welche die Trummelhaut und Knoͤchgen getroffen haben, und es wird der Steig- biegel ſowohl vom Amboſſe, als von ſeinem Muſkel ins eirunde Fenſter getrieben werden. Dieſes fuͤhrt in den Vorhof, worinnen ſich ſowohl ein Waſſer (y), als eine ſehr weiche nervige Membran aufgehaͤngt befindet (z). Dieſer Brei wird von der Feuchtigkeit des Vorhofes angeſtoſſen, mitbeben (a); und man ſiehet hier wieder, daß ſich die Tuͤchtigkeit des Waſſers, klingende Bebun- gen anzunehmen (b), von der Phiſiologie nicht trennen laſſe, da ſich im Vorhofe keine Luft befindet, und der weiche Gehoͤrnerve von nichts anders, als von dieſem Waſſer in Bewegung gebracht werden kann. Es wird aber dieſe Membran von hinten zu, von da das treiben- de Waſſer koͤmmt, hol, und vorne dagegen erhaben werden (c). Dieſe Bewegung muß nur ungemein klein ſein, da der Steigbiegel uͤber den vierten Theil einer Linie in ſeiner Bewegung nicht beſchreibt (d).
Da nun die halbzirklichen Kanaͤle mit ihrer Feuchtig- keit angefuͤllet ſind, (e) ſo wird auch dieſe Feuchtigkeit nachgeben, und angeſtoſſen werden, und ſie wird durch die Kanaͤle ſelbſt, ſonderlich durch den aͤuſſern abhaͤngi- gen eintreten (f), und durch den obern, weil dieſer ſenkrecht ſteht, in den Vorhof zuruͤkke flieſſen, und
deſſen
(x)[Spaltenumbruch]p. 207.
(y)p. 229.
(z)p. 241.
(a)COTUNNUS, p. 32.
(b)p. 255.
(c)[Spaltenumbruch]COTUNNUS, p. 33.
(d)Idem ibid.
(e)p. 231.
(f)COTUNNUS, pag. 35. 42.
U u 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0699"n="681"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
und iſt durch den ganzen Hoͤkker des Vorgebirges davon<lb/>
getrennet. Ferner ſcheint der Schleim <noteplace="foot"n="(x)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 207.</note>, welchen ich<lb/>
in der Trummel allemal gefunden, die Bebungen ſehr<lb/>
zu unterbrechen, welche man in der Luft, ſo die Trum-<lb/>
mel erſuͤllet, behaupten koͤnnte.</p><lb/><p>Folglich werden wenigſtens diejenigen Bebungen zum<lb/>
eirunden Fenſter kommen, welche die Trummelhaut<lb/>
und Knoͤchgen getroffen haben, und es wird der Steig-<lb/>
biegel ſowohl vom Amboſſe, als von ſeinem Muſkel ins<lb/>
eirunde Fenſter getrieben werden. Dieſes fuͤhrt in den<lb/>
Vorhof, worinnen ſich ſowohl ein Waſſer <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">p.</hi> 229.</note>, als eine<lb/>ſehr weiche nervige Membran aufgehaͤngt befindet <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">p.</hi> 241.</note>.<lb/>
Dieſer Brei wird von der Feuchtigkeit des Vorhofes<lb/>
angeſtoſſen, mitbeben <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">COTUNNUS, p.</hi> 32.</note>; und man ſiehet hier wieder,<lb/>
daß ſich die Tuͤchtigkeit des Waſſers, klingende Bebun-<lb/>
gen anzunehmen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">p.</hi> 255.</note>, von der Phiſiologie nicht trennen<lb/>
laſſe, da ſich im Vorhofe keine Luft befindet, und der<lb/>
weiche Gehoͤrnerve von nichts anders, als von dieſem<lb/>
Waſſer in Bewegung gebracht werden kann. Es wird<lb/>
aber dieſe Membran von hinten zu, von da das treiben-<lb/>
de Waſſer koͤmmt, hol, und vorne dagegen erhaben<lb/>
werden <noteplace="foot"n="(c)"><cb/><hirendition="#aq">COTUNNUS, p.</hi> 33.</note>. Dieſe Bewegung muß nur ungemein klein<lb/>ſein, da der Steigbiegel uͤber den vierten Theil einer<lb/>
Linie in ſeiner Bewegung nicht beſchreibt <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Idem ibid.</hi></note>.</p><lb/><p>Da nun die halbzirklichen Kanaͤle mit ihrer Feuchtig-<lb/>
keit angefuͤllet ſind, <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">p.</hi> 231.</note>ſo wird auch dieſe Feuchtigkeit<lb/>
nachgeben, und angeſtoſſen werden, und ſie wird durch<lb/>
die Kanaͤle ſelbſt, ſonderlich durch den aͤuſſern abhaͤngi-<lb/>
gen eintreten <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">COTUNNUS,</hi> pag.</hi><lb/>
35. 42.</note>, und durch den obern, weil dieſer<lb/>ſenkrecht ſteht, in den Vorhof zuruͤkke flieſſen, und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">U u 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">deſſen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[681/0699]
III. Abſchnitt. Werkzeug.
und iſt durch den ganzen Hoͤkker des Vorgebirges davon
getrennet. Ferner ſcheint der Schleim (x), welchen ich
in der Trummel allemal gefunden, die Bebungen ſehr
zu unterbrechen, welche man in der Luft, ſo die Trum-
mel erſuͤllet, behaupten koͤnnte.
Folglich werden wenigſtens diejenigen Bebungen zum
eirunden Fenſter kommen, welche die Trummelhaut
und Knoͤchgen getroffen haben, und es wird der Steig-
biegel ſowohl vom Amboſſe, als von ſeinem Muſkel ins
eirunde Fenſter getrieben werden. Dieſes fuͤhrt in den
Vorhof, worinnen ſich ſowohl ein Waſſer (y), als eine
ſehr weiche nervige Membran aufgehaͤngt befindet (z).
Dieſer Brei wird von der Feuchtigkeit des Vorhofes
angeſtoſſen, mitbeben (a); und man ſiehet hier wieder,
daß ſich die Tuͤchtigkeit des Waſſers, klingende Bebun-
gen anzunehmen (b), von der Phiſiologie nicht trennen
laſſe, da ſich im Vorhofe keine Luft befindet, und der
weiche Gehoͤrnerve von nichts anders, als von dieſem
Waſſer in Bewegung gebracht werden kann. Es wird
aber dieſe Membran von hinten zu, von da das treiben-
de Waſſer koͤmmt, hol, und vorne dagegen erhaben
werden (c). Dieſe Bewegung muß nur ungemein klein
ſein, da der Steigbiegel uͤber den vierten Theil einer
Linie in ſeiner Bewegung nicht beſchreibt (d).
Da nun die halbzirklichen Kanaͤle mit ihrer Feuchtig-
keit angefuͤllet ſind, (e) ſo wird auch dieſe Feuchtigkeit
nachgeben, und angeſtoſſen werden, und ſie wird durch
die Kanaͤle ſelbſt, ſonderlich durch den aͤuſſern abhaͤngi-
gen eintreten (f), und durch den obern, weil dieſer
ſenkrecht ſteht, in den Vorhof zuruͤkke flieſſen, und
deſſen
(x)
p. 207.
(y) p. 229.
(z) p. 241.
(a) COTUNNUS, p. 32.
(b) p. 255.
(c)
COTUNNUS, p. 33.
(d) Idem ibid.
(e) p. 231.
(f) COTUNNUS, pag.
35. 42.
U u 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 681. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/699>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.