Schlangen will man sie vermißt haben (u). An der Zahl trift man sie gemeiniglich und im Menschen fast allezeit dreifach an (x); doch hat man bisweilen zween Ka- näle (y), niemals aber mehr (z) gefunden.
§. 30. Die halbzirkligen Kanäle insonderheit. Der obere senkrechte, und der untere hori- zontale.
Man hat diesen Kanälen allerlei Namen gegeben, und unter andern, nach den mühsamen Vermessungen, welche in der That allen Ruhm verdienen, hat man sie in den grösten, mittlern und kleinsten(a)(b) abge- teilt. Weil man aber Dinge nach ihrer Lage am leich- testen abteilt, so wollen wir diese auch zum Grunde legen.
Es liegt der obere(c)senkrechte(d)vordere und kleine(e) Kanal schief, er machet mit der Lage des Fel- senbeins fast rechte Winkel, und strekkt sich von vorne und aussen nach hinten und inwendig zu (f). Er hat zwo Mündungen, beide sind nach unten gekehrt. Die
äussere
(u)[Spaltenumbruch]de Vipera GEOFROI, p. 181. de caecilia p. 179. de co- lubre p. 185. Und von den Schlangen überhaupt p. 191.
(x)FALLOP. p. 29. CASSER. de audit. organ. p. 29. tab. 10. f. 29.
(y) zwei im Salamander. GEO- FROI, p. 186.
(z)ibid.
(a) Diese Benennungen ver- theidigt weitläuftig MORGAG- NUS, Epist. XII. n. 7. 8. p. 387. 388. 389.
(b)BOHM. n. 176. VALSAL- VA, p. 64. CASSEBOHM, [Spaltenumbruch]
leugnet, da er viel Erfahrung hierinnen hat, daß die Verhält- nisse beständig sind. n. 176. Aus- nahmen macht auch WINSLOW, T. 1. n. 530.
(c)superior DUVERNEY, p. 33. VIEUSSENS, p. 58. COT- TUGNI, p. 4. CASSEBOHM, n. 172.
(d)Verticalis superior WINS- LOW, n. 529.
(e)Minor VALSALV, p. 59. ALBINI.
(f)conf. ALBIN, t. 2. f. 3. 9. f. 4. a. f. 5. a. MERY, f. F. G.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
Schlangen will man ſie vermißt haben (u). An der Zahl trift man ſie gemeiniglich und im Menſchen faſt allezeit dreifach an (x); doch hat man bisweilen zween Ka- naͤle (y), niemals aber mehr (z) gefunden.
§. 30. Die halbzirkligen Kanaͤle inſonderheit. Der obere ſenkrechte, und der untere hori- zontale.
Man hat dieſen Kanaͤlen allerlei Namen gegeben, und unter andern, nach den muͤhſamen Vermeſſungen, welche in der That allen Ruhm verdienen, hat man ſie in den groͤſten, mittlern und kleinſten(a)(b) abge- teilt. Weil man aber Dinge nach ihrer Lage am leich- teſten abteilt, ſo wollen wir dieſe auch zum Grunde legen.
Es liegt der obere(c)ſenkrechte(d)vordere und kleine(e) Kanal ſchief, er machet mit der Lage des Fel- ſenbeins faſt rechte Winkel, und ſtrekkt ſich von vorne und auſſen nach hinten und inwendig zu (f). Er hat zwo Muͤndungen, beide ſind nach unten gekehrt. Die
aͤuſſere
(u)[Spaltenumbruch]de Vipera GEOFROI, p. 181. de cæcilia p. 179. de co- lubre p. 185. Und von den Schlangen uͤberhaupt p. 191.
(x)FALLOP. p. 29. CASSER. de audit. organ. p. 29. tab. 10. f. 29.
(y) zwei im Salamander. GEO- FROI, p. 186.
(z)ibid.
(a) Dieſe Benennungen ver- theidigt weitlaͤuftig MORGAG- NUS, Epiſt. XII. n. 7. 8. p. 387. 388. 389.
(b)BOHM. n. 176. VALSAL- VA, p. 64. CASSEBOHM, [Spaltenumbruch]
leugnet, da er viel Erfahrung hierinnen hat, daß die Verhaͤlt- niſſe beſtaͤndig ſind. n. 176. Aus- nahmen macht auch WINSLOW, T. 1. n. 530.
(c)ſuperior DUVERNEY, p. 33. VIEUSSENS, p. 58. COT- TUGNI, p. 4. CASSEBOHM, n. 172.
(d)Verticalis ſuperior WINS- LOW, n. 529.
(e)Minor VALSALV, p. 59. ALBINI.
(f)conf. ALBIN, t. 2. f. 3. 9. f. 4. a. f. 5. a. MERY, f. F. G.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0607"n="589"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
Schlangen will man ſie vermißt haben <noteplace="foot"n="(u)"><cb/><hirendition="#aq">de Vipera <hirendition="#g">GEOFROI,</hi><lb/>
p. 181. de cæcilia p. 179. de co-<lb/>
lubre p.</hi> 185. Und von den<lb/>
Schlangen uͤberhaupt <hirendition="#aq">p.</hi> 191.</note>. An der Zahl<lb/>
trift man ſie gemeiniglich und im Menſchen faſt allezeit<lb/>
dreifach an <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">FALLOP. p. 29. CASSER.<lb/>
de audit. organ. p. 29. tab. 10.<lb/>
f.</hi> 29.</note>; doch hat man bisweilen zween Ka-<lb/>
naͤle <noteplace="foot"n="(y)">zwei im Salamander. <hirendition="#aq">GEO-<lb/>
FROI, p.</hi> 186.</note>, niemals aber mehr <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">ibid.</hi></note> gefunden.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 30.<lb/>
Die halbzirkligen Kanaͤle inſonderheit. Der<lb/>
obere ſenkrechte, und der untere hori-<lb/>
zontale.</head><lb/><p>Man hat dieſen Kanaͤlen allerlei Namen gegeben,<lb/>
und unter andern, nach den muͤhſamen Vermeſſungen,<lb/>
welche in der That allen Ruhm verdienen, hat man ſie<lb/>
in den <hirendition="#fr">groͤſten, mittlern</hi> und <hirendition="#fr">kleinſten</hi><noteplace="foot"n="(a)">Dieſe Benennungen ver-<lb/>
theidigt weitlaͤuftig <hirendition="#aq">MORGAG-<lb/>
NUS, Epiſt. XII. n. 7. 8. p.</hi><lb/>
387. 388. 389.</note><noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">BOHM. n. 176. VALSAL-<lb/>
VA, p. 64. <hirendition="#g">CASSEBOHM,</hi></hi><lb/><cb/>
leugnet, da er viel Erfahrung<lb/>
hierinnen hat, daß die Verhaͤlt-<lb/>
niſſe beſtaͤndig ſind. <hirendition="#aq">n.</hi> 176. Aus-<lb/>
nahmen macht auch <hirendition="#aq">WINSLOW,<lb/>
T. 1. n.</hi> 530.</note> abge-<lb/>
teilt. Weil man aber Dinge nach ihrer Lage am leich-<lb/>
teſten abteilt, ſo wollen wir dieſe auch zum Grunde<lb/>
legen.</p><lb/><p>Es liegt der <hirendition="#fr">obere</hi><noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">ſuperior <hirendition="#g">DUVERNEY,</hi><lb/>
p. 33. VIEUSSENS, p. 58. COT-<lb/>
TUGNI, p. 4. CASSEBOHM,<lb/>
n.</hi> 172.</note><hirendition="#fr">ſenkrechte</hi><noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">Verticalis ſuperior WINS-<lb/>
LOW, n.</hi> 529.</note><hirendition="#fr">vordere</hi> und<lb/><hirendition="#fr">kleine</hi><noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Minor VALSALV, p. 59.<lb/>
ALBINI.</hi></note> Kanal ſchief, er machet mit der Lage des Fel-<lb/>ſenbeins faſt rechte Winkel, und ſtrekkt ſich von vorne<lb/>
und auſſen nach hinten und inwendig zu <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">conf. <hirendition="#g">ALBIN,</hi> t. 2. f. 3.<lb/>
9. f. 4. a. f. 5. a. <hirendition="#g">MERY,</hi> f.<lb/>
F. G.</hi></note>. Er hat<lb/>
zwo Muͤndungen, beide ſind nach unten gekehrt. Die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">aͤuſſere</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[589/0607]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
Schlangen will man ſie vermißt haben (u). An der Zahl
trift man ſie gemeiniglich und im Menſchen faſt allezeit
dreifach an (x); doch hat man bisweilen zween Ka-
naͤle (y), niemals aber mehr (z) gefunden.
§. 30.
Die halbzirkligen Kanaͤle inſonderheit. Der
obere ſenkrechte, und der untere hori-
zontale.
Man hat dieſen Kanaͤlen allerlei Namen gegeben,
und unter andern, nach den muͤhſamen Vermeſſungen,
welche in der That allen Ruhm verdienen, hat man ſie
in den groͤſten, mittlern und kleinſten (a) (b) abge-
teilt. Weil man aber Dinge nach ihrer Lage am leich-
teſten abteilt, ſo wollen wir dieſe auch zum Grunde
legen.
Es liegt der obere (c) ſenkrechte (d) vordere und
kleine (e) Kanal ſchief, er machet mit der Lage des Fel-
ſenbeins faſt rechte Winkel, und ſtrekkt ſich von vorne
und auſſen nach hinten und inwendig zu (f). Er hat
zwo Muͤndungen, beide ſind nach unten gekehrt. Die
aͤuſſere
(u)
de Vipera GEOFROI,
p. 181. de cæcilia p. 179. de co-
lubre p. 185. Und von den
Schlangen uͤberhaupt p. 191.
(x) FALLOP. p. 29. CASSER.
de audit. organ. p. 29. tab. 10.
f. 29.
(y) zwei im Salamander. GEO-
FROI, p. 186.
(z) ibid.
(a) Dieſe Benennungen ver-
theidigt weitlaͤuftig MORGAG-
NUS, Epiſt. XII. n. 7. 8. p.
387. 388. 389.
(b) BOHM. n. 176. VALSAL-
VA, p. 64. CASSEBOHM,
leugnet, da er viel Erfahrung
hierinnen hat, daß die Verhaͤlt-
niſſe beſtaͤndig ſind. n. 176. Aus-
nahmen macht auch WINSLOW,
T. 1. n. 530.
(c) ſuperior DUVERNEY,
p. 33. VIEUSSENS, p. 58. COT-
TUGNI, p. 4. CASSEBOHM,
n. 172.
(d) Verticalis ſuperior WINS-
LOW, n. 529.
(e) Minor VALSALV, p. 59.
ALBINI.
(f) conf. ALBIN, t. 2. f. 3.
9. f. 4. a. f. 5. a. MERY, f.
F. G.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/607>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.