Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschnitt. Werkzeug.

Das runde Fenster steht nicht so weit offen, und
man findet es nicht, ausgenommen in den Thieren von
warmen Blute.

§. 27.
Die kleinen Löcher der Trummel.

Es mag genug sein, diese Löcher hier zu nennen, da
ich sie ohnedem an einem andern Orte wieder anführen
mus. Es gehören demnach darzu der Beitritt eines
kleinen Nerven, welchen man die Trummelsaite nennt (n),
der Ausgang desselben aus der Trummel, der Lauf eines
viel kleinern Nerven nach dem Steigbiegelmuskel (o);
eine kleine Schlagader, welche aus der Griffelzizzenader
zur Trummel geht (p), ein offenes Stükkchen der Was-
serleitung (q) wo der Nerve bei den zizzenförmigen Fä-
chern entblößt vorragt.

Jnsonderheit aber laufen da, wo der felsige Theil des
Schläfeknochens mit dem schwammigen zusammen-
hängt, etwa drei kleine Schlagadern (r) von dem Ge-
hirnhäuteaste der äusseren Carotis zur Trummel hinab,
und von diesen wollen wir an ihrem Orte Erwänung
thun. An einem Gerippe sieht man die Löcher entblößt
liegen. Man glaubt, daß dieses der Weg sei, auf
welchem das Blut (s), der Schleim (t) und wässrige Ei-
ter (u), oder das Gehirn (x) aus der holen Hirnschale,
und wofern aus der Trummel nach dem Gan-

ge
(n) [Spaltenumbruch] LIEUTAUD, p. 151.
ZINN, p. 38. etc.
(o) ZINN, epist. ad WERLH.
p. 38. LOESEKE, f. 1. etc.
(p) Fasc. III. T. 1. n. 16. ZINN.
(q) BERTIN, T. II. p. 405.
(r) Nach dem WALTHERUS,
l. c. n. 16. p.
29.
(s) WEPFER, apopl. p. 105.
299. VALSALV. FABRIC. sciagr.
p. 46. VIGIER, p.
169.
(t) [Spaltenumbruch] Comm. Nor. 1736. hebd. 23.
VALSALVA.
(u) VALSALV. p. 36. 37. 38.
da die Safrangelbe Feuchtigkeit,
welche die harte Hirnhaut ver-
dorben hatte, in der Trummel
angetroffen wurde, besiehe p. 39.
SALVIARD, obs. 1. VIGUIER,
l. c.
(x) BINNIGER, Cent. 5.
obs.
35.
O o 4
I. Abſchnitt. Werkzeug.

Das runde Fenſter ſteht nicht ſo weit offen, und
man findet es nicht, ausgenommen in den Thieren von
warmen Blute.

§. 27.
Die kleinen Loͤcher der Trummel.

Es mag genug ſein, dieſe Loͤcher hier zu nennen, da
ich ſie ohnedem an einem andern Orte wieder anfuͤhren
mus. Es gehoͤren demnach darzu der Beitritt eines
kleinen Nerven, welchen man die Trummelſaite nennt (n),
der Ausgang deſſelben aus der Trummel, der Lauf eines
viel kleinern Nerven nach dem Steigbiegelmuſkel (o);
eine kleine Schlagader, welche aus der Griffelzizzenader
zur Trummel geht (p), ein offenes Stuͤkkchen der Waſ-
ſerleitung (q) wo der Nerve bei den zizzenfoͤrmigen Faͤ-
chern entbloͤßt vorragt.

Jnſonderheit aber laufen da, wo der felſige Theil des
Schlaͤfeknochens mit dem ſchwammigen zuſammen-
haͤngt, etwa drei kleine Schlagadern (r) von dem Ge-
hirnhaͤuteaſte der aͤuſſeren Carotis zur Trummel hinab,
und von dieſen wollen wir an ihrem Orte Erwaͤnung
thun. An einem Gerippe ſieht man die Loͤcher entbloͤßt
liegen. Man glaubt, daß dieſes der Weg ſei, auf
welchem das Blut (s), der Schleim (t) und waͤſſrige Ei-
ter (u), oder das Gehirn (x) aus der holen Hirnſchale,
und wofern aus der Trummel nach dem Gan-

ge
(n) [Spaltenumbruch] LIEUTAUD, p. 151.
ZINN, p. 38. etc.
(o) ZINN, epiſt. ad WERLH.
p. 38. LOESEKE, f. 1. etc.
(p) Fasc. III. T. 1. n. 16. ZINN.
(q) BERTIN, T. II. p. 405.
(r) Nach dem WALTHERUS,
l. c. n. 16. p.
29.
(s) WEPFER, apopl. p. 105.
299. VALSALV. FABRIC. ſciagr.
p. 46. VIGIER, p.
169.
(t) [Spaltenumbruch] Comm. Nor. 1736. hebd. 23.
VALSALVA.
(u) VALSALV. p. 36. 37. 38.
da die Safrangelbe Feuchtigkeit,
welche die harte Hirnhaut ver-
dorben hatte, in der Trummel
angetroffen wurde, beſiehe p. 39.
SALVIARD, obſ. 1. VIGUIER,
l. c.
(x) BINNIGER, Cent. 5.
obſ.
35.
O o 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0601" n="583"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi> </fw><lb/>
            <p>Das runde Fen&#x017F;ter &#x017F;teht nicht &#x017F;o weit offen, und<lb/>
man findet es nicht, ausgenommen in den Thieren von<lb/>
warmen Blute.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 27.<lb/>
Die kleinen Lo&#x0364;cher der Trummel.</head><lb/>
            <p>Es mag genug &#x017F;ein, die&#x017F;e Lo&#x0364;cher hier zu nennen, da<lb/>
ich &#x017F;ie ohnedem an einem andern Orte wieder anfu&#x0364;hren<lb/>
mus. Es geho&#x0364;ren demnach darzu der Beitritt eines<lb/>
kleinen Nerven, welchen man die Trummel&#x017F;aite nennt <note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LIEUTAUD,</hi> p. 151.<lb/>
ZINN, p. 38. etc.</hi></note>,<lb/>
der Ausgang de&#x017F;&#x017F;elben aus der Trummel, der Lauf eines<lb/>
viel kleinern Nerven nach dem Steigbiegelmu&#x017F;kel <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">ZINN, epi&#x017F;t. ad WERLH.<lb/>
p. 38. LOESEKE, f. 1. etc.</hi></note>;<lb/>
eine kleine Schlagader, welche aus der Griffelzizzenader<lb/>
zur Trummel geht <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Fasc. III. T. 1. n. 16. ZINN.</hi></note>, ein offenes Stu&#x0364;kkchen der Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erleitung <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">BERTIN, T. II. p.</hi> 405.</note> wo der Nerve bei den zizzenfo&#x0364;rmigen Fa&#x0364;-<lb/>
chern entblo&#x0364;ßt vorragt.</p><lb/>
            <p>Jn&#x017F;onderheit aber laufen da, wo der fel&#x017F;ige Theil des<lb/>
Schla&#x0364;feknochens mit dem &#x017F;chwammigen zu&#x017F;ammen-<lb/>
ha&#x0364;ngt, etwa drei kleine Schlagadern <note place="foot" n="(r)">Nach dem <hi rendition="#aq">WALTHERUS,<lb/>
l. c. n. 16. p.</hi> 29.</note> von dem Ge-<lb/>
hirnha&#x0364;utea&#x017F;te der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Carotis zur Trummel hinab,<lb/>
und von die&#x017F;en wollen wir an ihrem Orte Erwa&#x0364;nung<lb/>
thun. An einem Gerippe &#x017F;ieht man die Lo&#x0364;cher entblo&#x0364;ßt<lb/>
liegen. Man glaubt, daß die&#x017F;es der Weg &#x017F;ei, auf<lb/>
welchem das Blut <note place="foot" n="(s)"><hi rendition="#aq">WEPFER, apopl. p. 105.<lb/>
299. VALSALV. FABRIC. &#x017F;ciagr.<lb/>
p. 46. VIGIER, p.</hi> 169.</note>, der Schleim <note place="foot" n="(t)"><cb/><hi rendition="#aq">Comm. Nor. 1736. hebd. 23.<lb/>
VALSALVA.</hi></note> und wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;rige Ei-<lb/>
ter <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">VALSALV. p.</hi> 36. 37. 38.<lb/>
da die Safrangelbe Feuchtigkeit,<lb/>
welche die harte Hirnhaut ver-<lb/>
dorben hatte, in der Trummel<lb/>
angetroffen wurde, be&#x017F;iehe <hi rendition="#aq">p. 39.<lb/>
SALVIARD, ob&#x017F;. 1. VIGUIER,<lb/>
l. c.</hi></note>, oder das Gehirn <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BINNIGER,</hi> Cent. 5.<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 35.</note> aus der holen Hirn&#x017F;chale,<lb/>
und wofern aus der Trummel nach dem Gan-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O o 4</fw><fw place="bottom" type="catch">ge</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[583/0601] I. Abſchnitt. Werkzeug. Das runde Fenſter ſteht nicht ſo weit offen, und man findet es nicht, ausgenommen in den Thieren von warmen Blute. §. 27. Die kleinen Loͤcher der Trummel. Es mag genug ſein, dieſe Loͤcher hier zu nennen, da ich ſie ohnedem an einem andern Orte wieder anfuͤhren mus. Es gehoͤren demnach darzu der Beitritt eines kleinen Nerven, welchen man die Trummelſaite nennt (n), der Ausgang deſſelben aus der Trummel, der Lauf eines viel kleinern Nerven nach dem Steigbiegelmuſkel (o); eine kleine Schlagader, welche aus der Griffelzizzenader zur Trummel geht (p), ein offenes Stuͤkkchen der Waſ- ſerleitung (q) wo der Nerve bei den zizzenfoͤrmigen Faͤ- chern entbloͤßt vorragt. Jnſonderheit aber laufen da, wo der felſige Theil des Schlaͤfeknochens mit dem ſchwammigen zuſammen- haͤngt, etwa drei kleine Schlagadern (r) von dem Ge- hirnhaͤuteaſte der aͤuſſeren Carotis zur Trummel hinab, und von dieſen wollen wir an ihrem Orte Erwaͤnung thun. An einem Gerippe ſieht man die Loͤcher entbloͤßt liegen. Man glaubt, daß dieſes der Weg ſei, auf welchem das Blut (s), der Schleim (t) und waͤſſrige Ei- ter (u), oder das Gehirn (x) aus der holen Hirnſchale, und wofern aus der Trummel nach dem Gan- ge (n) LIEUTAUD, p. 151. ZINN, p. 38. etc. (o) ZINN, epiſt. ad WERLH. p. 38. LOESEKE, f. 1. etc. (p) Fasc. III. T. 1. n. 16. ZINN. (q) BERTIN, T. II. p. 405. (r) Nach dem WALTHERUS, l. c. n. 16. p. 29. (s) WEPFER, apopl. p. 105. 299. VALSALV. FABRIC. ſciagr. p. 46. VIGIER, p. 169. (t) Comm. Nor. 1736. hebd. 23. VALSALVA. (u) VALSALV. p. 36. 37. 38. da die Safrangelbe Feuchtigkeit, welche die harte Hirnhaut ver- dorben hatte, in der Trummel angetroffen wurde, beſiehe p. 39. SALVIARD, obſ. 1. VIGUIER, l. c. (x) BINNIGER, Cent. 5. obſ. 35. O o 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/601
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/601>, abgerufen am 20.11.2024.