§. 10. Der Ring, welcher die Trummelhaut in sich schließt.
Es ist in der Frucht ein kleines Knöchgen da, welches man von den übrigen Theilen des Felsenknochens leicht- lich absondern kann. Dieses (x) ist überhaupt eiförmig (y), wie ein Ring anzusehen, und mit einer Furche aus- getieft (z), in welche die Trummelhaut einpasset.
Eben dieser Ring zerfasert sich in einige kleine Fort- säzze (a) an seiner äussern Oberfläche, woran der Gehör- gang feste hängt. Oben (b) fehlet ein Stükk des knochi- gen Ringes, und derjenige Theil, der dieser Lükke ganz nahe ist, verwandelt sich vorwerts in einen unförmlichen Fortsazz, in dem eine besondre Furche eingegraben (d), und an der Wurzel des Jochbeins feste angewachsen ist. Der diesem entgegen liegende Theil des Ringes, wird hinter- werts (e) dünne, und hängt an dem Sinus zwischen den Wurzeln des zizzenförmigen Fortsazzes feste.
Mit den Jahren wächset dieser Ring mit dem übri- gen Felsenknochen zusammen, und in eins, und die Kno- chenfurche schliesset zugleich die Trummelhaut fester ein (f).
§. 11. Die Trummelhaut.
Dieser Name ist ihr angemessener, als wenn man sie Trummel(g) nennt, und die Analogie der Sache verlangt es auch.
Es
(x)[Spaltenumbruch]ALBIN. ic. oss. fet. 16. 17. CASSEBOHM, t. 2. f. 5. 6. t. 3 f. 21. 22. 23. p. 24. 25. DUVERNEY tab. 15. f. 4.
(y) Es ist in der Frucht runder, in erwachsnen Knaben eirund.
(z)ALBIN. f. 17. 9. CASSE- BOHM. e. e. DUVERNEY I. c.
(a)MERY f. o. Jm neugebohr- nen Kinde habe ich schon hinter- werts einige Fortsäzze gesehen.
(b)[Spaltenumbruch]ALBIN. f. 16. 17. a. b. c. CASSEBOHM a. b.
(d)CASSEBOHM. t. 1. f. 5. 6. ALBIN. adnot. L. IV. t. 6. f. 6. ad e.
(e)ALBIN. h. CASSEBOHM c.
(f)CASSEBOHM p. 30. n. 37. BOEHMER t. 4. f. 23.
(g) So nannte sie EUSTA- CHIUS de audit. organo. p. 160. ed. 1561.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
§. 10. Der Ring, welcher die Trummelhaut in ſich ſchließt.
Es iſt in der Frucht ein kleines Knoͤchgen da, welches man von den uͤbrigen Theilen des Felſenknochens leicht- lich abſondern kann. Dieſes (x) iſt uͤberhaupt eifoͤrmig (y), wie ein Ring anzuſehen, und mit einer Furche aus- getieft (z), in welche die Trummelhaut einpaſſet.
Eben dieſer Ring zerfaſert ſich in einige kleine Fort- ſaͤzze (a) an ſeiner aͤuſſern Oberflaͤche, woran der Gehoͤr- gang feſte haͤngt. Oben (b) fehlet ein Stuͤkk des knochi- gen Ringes, und derjenige Theil, der dieſer Luͤkke ganz nahe iſt, verwandelt ſich vorwerts in einen unfoͤrmlichen Fortſazz, in dem eine beſondre Furche eingegraben (d), und an der Wurzel des Jochbeins feſte angewachſen iſt. Der dieſem entgegen liegende Theil des Ringes, wird hinter- werts (e) duͤnne, und haͤngt an dem Sinus zwiſchen den Wurzeln des zizzenfoͤrmigen Fortſazzes feſte.
Mit den Jahren waͤchſet dieſer Ring mit dem uͤbri- gen Felſenknochen zuſammen, und in eins, und die Kno- chenfurche ſchlieſſet zugleich die Trummelhaut feſter ein (f).
§. 11. Die Trummelhaut.
Dieſer Name iſt ihr angemeſſener, als wenn man ſie Trummel(g) nennt, und die Analogie der Sache verlangt es auch.
Es
(x)[Spaltenumbruch]ALBIN. ic. oſſ. fet. 16. 17. CASSEBOHM, t. 2. f. 5. 6. t. 3 f. 21. 22. 23. p. 24. 25. DUVERNEY tab. 15. f. 4.
(y) Es iſt in der Frucht runder, in erwachſnen Knaben eirund.
(z)ALBIN. f. 17. 9. CASSE- BOHM. e. e. DUVERNEY I. c.
(a)MERY f. o. Jm neugebohr- nen Kinde habe ich ſchon hinter- werts einige Fortſaͤzze geſehen.
(b)[Spaltenumbruch]ALBIN. f. 16. 17. a. b. c. CASSEBOHM a. b.
(d)CASSEBOHM. t. 1. f. 5. 6. ALBIN. adnot. L. IV. t. 6. f. 6. ad e.
(e)ALBIN. h. CASSEBOHM c.
(f)CASSEBOHM p. 30. n. 37. BOEHMER t. 4. f. 23.
(g) So nannte ſie EUSTA- CHIUS de audit. organo. p. 160. ed. 1561.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0561"n="543"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§. 10.<lb/><hirendition="#b">Der Ring, welcher die Trummelhaut in<lb/>ſich ſchließt.</hi></head><lb/><p>Es iſt in der Frucht ein kleines Knoͤchgen da, welches<lb/>
man von den uͤbrigen Theilen des Felſenknochens leicht-<lb/>
lich abſondern kann. Dieſes <noteplace="foot"n="(x)"><cb/><hirendition="#aq">ALBIN. ic. oſſ. fet. 16. 17.<lb/>
CASSEBOHM, t. 2. f. 5. 6. t. 3 f.<lb/>
21. 22. 23. p. 24. 25. DUVERNEY<lb/>
tab. 15. f.</hi> 4.</note> iſt uͤberhaupt eifoͤrmig<lb/><noteplace="foot"n="(y)">Es iſt in der Frucht runder,<lb/>
in erwachſnen Knaben eirund.</note>, wie ein Ring anzuſehen, und mit einer Furche aus-<lb/>
getieft <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">ALBIN. f. 17. 9. CASSE-<lb/>
BOHM. e. e. DUVERNEY I. c.</hi></note>, in welche die Trummelhaut einpaſſet.</p><lb/><p>Eben dieſer Ring zerfaſert ſich in einige kleine Fort-<lb/>ſaͤzze <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">MERY f. o.</hi> Jm neugebohr-<lb/>
nen Kinde habe ich ſchon hinter-<lb/>
werts einige Fortſaͤzze geſehen.</note> an ſeiner aͤuſſern Oberflaͤche, woran der Gehoͤr-<lb/>
gang feſte haͤngt. Oben <noteplace="foot"n="(b)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">ALBIN.</hi> f. 16. 17. a. b. c.<lb/>
CASSEBOHM a. b.</hi></note> fehlet ein Stuͤkk des knochi-<lb/>
gen Ringes, und derjenige Theil, der dieſer Luͤkke ganz<lb/>
nahe iſt, verwandelt ſich vorwerts in einen unfoͤrmlichen<lb/>
Fortſazz, in dem eine beſondre Furche eingegraben <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">CASSEBOHM. t. 1. f. 5. 6.<lb/>
ALBIN. adnot. L. IV. t. 6. f. 6.<lb/>
ad e.</hi></note>, und<lb/>
an der Wurzel des Jochbeins feſte angewachſen iſt. Der<lb/>
dieſem entgegen liegende Theil des Ringes, wird hinter-<lb/>
werts <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">ALBIN. h. CASSEBOHM c.</hi></note> duͤnne, und haͤngt an dem Sinus zwiſchen den<lb/>
Wurzeln des zizzenfoͤrmigen Fortſazzes feſte.</p><lb/><p>Mit den Jahren waͤchſet dieſer Ring mit dem uͤbri-<lb/>
gen Felſenknochen zuſammen, und in eins, und die Kno-<lb/>
chenfurche ſchlieſſet zugleich die Trummelhaut feſter ein <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">CASSEBOHM p. 30. n. 37.<lb/>
BOEHMER t. 4. f.</hi> 23.</note>.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 11.<lb/><hirendition="#b">Die Trummelhaut.</hi></head><lb/><p>Dieſer Name iſt ihr angemeſſener, als wenn man<lb/>ſie <hirendition="#fr">Trummel</hi><noteplace="foot"n="(g)">So nannte ſie <hirendition="#aq"><hirendition="#g">EUSTA-<lb/>
CHIUS</hi> de audit. organo. p. 160.<lb/>
ed.</hi> 1561.</note> nennt, und die Analogie der Sache<lb/>
verlangt es auch.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Es</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[543/0561]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
§. 10.
Der Ring, welcher die Trummelhaut in
ſich ſchließt.
Es iſt in der Frucht ein kleines Knoͤchgen da, welches
man von den uͤbrigen Theilen des Felſenknochens leicht-
lich abſondern kann. Dieſes (x) iſt uͤberhaupt eifoͤrmig
(y), wie ein Ring anzuſehen, und mit einer Furche aus-
getieft (z), in welche die Trummelhaut einpaſſet.
Eben dieſer Ring zerfaſert ſich in einige kleine Fort-
ſaͤzze (a) an ſeiner aͤuſſern Oberflaͤche, woran der Gehoͤr-
gang feſte haͤngt. Oben (b) fehlet ein Stuͤkk des knochi-
gen Ringes, und derjenige Theil, der dieſer Luͤkke ganz
nahe iſt, verwandelt ſich vorwerts in einen unfoͤrmlichen
Fortſazz, in dem eine beſondre Furche eingegraben (d), und
an der Wurzel des Jochbeins feſte angewachſen iſt. Der
dieſem entgegen liegende Theil des Ringes, wird hinter-
werts (e) duͤnne, und haͤngt an dem Sinus zwiſchen den
Wurzeln des zizzenfoͤrmigen Fortſazzes feſte.
Mit den Jahren waͤchſet dieſer Ring mit dem uͤbri-
gen Felſenknochen zuſammen, und in eins, und die Kno-
chenfurche ſchlieſſet zugleich die Trummelhaut feſter ein (f).
§. 11.
Die Trummelhaut.
Dieſer Name iſt ihr angemeſſener, als wenn man
ſie Trummel (g) nennt, und die Analogie der Sache
verlangt es auch.
Es
(x)
ALBIN. ic. oſſ. fet. 16. 17.
CASSEBOHM, t. 2. f. 5. 6. t. 3 f.
21. 22. 23. p. 24. 25. DUVERNEY
tab. 15. f. 4.
(y) Es iſt in der Frucht runder,
in erwachſnen Knaben eirund.
(z) ALBIN. f. 17. 9. CASSE-
BOHM. e. e. DUVERNEY I. c.
(a) MERY f. o. Jm neugebohr-
nen Kinde habe ich ſchon hinter-
werts einige Fortſaͤzze geſehen.
(b)
ALBIN. f. 16. 17. a. b. c.
CASSEBOHM a. b.
(d) CASSEBOHM. t. 1. f. 5. 6.
ALBIN. adnot. L. IV. t. 6. f. 6.
ad e.
(e) ALBIN. h. CASSEBOHM c.
(f) CASSEBOHM p. 30. n. 37.
BOEHMER t. 4. f. 23.
(g) So nannte ſie EUSTA-
CHIUS de audit. organo. p. 160.
ed. 1561.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/561>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.