Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Abschnitt. Werkzeug.

Da also dasjenige höchst zart ist, welches diese beson-
dre Thätigkeit hervorbringt, so verrichtet es auch bei öf-
terer Wiederholung dennoch grosse Dinge, und dabei ver-
ringert sich sein Gewichte entweder ganz und gar nicht,
oder doch nur um ein sehr geringes (z).

Jedermann weis, daß an zarten Frauenspersonen,
und bisweilen auch an Mannspersonen, deren Nervenbau
zart ist (a), Krämpfe und Ohnmachten von dem sonst an-
genemen Ambrageruche, von Mosch, und so gar von
Rosen erfolgen: und ich würde die Menge der Exempel
niemals erschöpfen, wenn ich alle die Jdiosincrasien anführen
wollte, welche machen, daß ein verhaßter Geruch, wie
von Rosen (b), von Kazzen, die man nicht einmal zu Ge-
sichte bekömmt (c), von Käse (d), Obst (e) und Fledermäu-
sen, den ganzen Körper angreift (f). Jch übergehe, was
wir von den kleinen Apfelkürbissen, den Hasen, Vögeln (g),
von der Jalappa, dem Hünerfleische, Fischen, Heeringen (h);

der
(z) [Spaltenumbruch] Daß sich das Glas aus An-
timonio nicht vermindere, wenn es
gleich öfters dem Weine die er-
brechende Kraft mittheilt, BOYLE
p.
83. doch vermindert sich seine
Schwere nach dem DODART
mem. avant. 1699. T. I. pag.
28.
Doch wie ich urtheile, um ein we-
niges, und nur langsam.
(a) HARDER apiar. pag. 181.
Vom Mosch BIERLING adv. n. 54.
Vom Geruche der aquae naphae
PANAROLUS pentec. II. c.
38.
(b) SPIGEL. L. II. c 3. Vom
Kardinal CARAFFA. ULMUS de
occult. in re med. propr.
vom
Kardinal GONZAGA. p. 65. fer-
ner DESSENIUS p. 881. BOYLE.
p. 213. SCALIGER subtil. ex. 153.
PORTIUS de odor. p. 18. BRU-
NACLUS de chir. chin. pag. 96.
Melchior ADAM de I. Echtio.
SCHURIG chylolog. p. 130. BIN-
[Spaltenumbruch] NINGER. l. c. FABER ad HER-
NANDEZ p.
541. u. f
(c) BARTHOLIN. Cent. VI.
hist. 58. VIRIDET du bon chyle.
p.
143. Blässe, Röthe, Schweis,
Ohnmacht KAAUW imp. n. 409.
STIEF de somno. p. 20. MANI-
TIUS de idiosyncras. p. 34. BOC-
CONE observ. p. 88. VALISNER
galler. di minerv. T. VII. n. 4.
oper. T. I. p. 84. SANCTORIUS
method. vitand. error. pag 421.
SCHULZE moment. corp. hum.
alter.
(d) KAAUW. BRADLEY ladies
direct. p.
86.
(e) Vom IAGELLO. RSA-
ZYNSKY hist. nat. Polon. p. 333.
SCHULZE l. c.
(f) VALISNER. T. I. p. 83. 84.
die man nicht gesehen.
(g) MARANTA method. p. 262.
(h) BIERLING advers. n. 14.
H. Phisiol. 5. B. H h
II. Abſchnitt. Werkzeug.

Da alſo dasjenige hoͤchſt zart iſt, welches dieſe beſon-
dre Thaͤtigkeit hervorbringt, ſo verrichtet es auch bei oͤf-
terer Wiederholung dennoch groſſe Dinge, und dabei ver-
ringert ſich ſein Gewichte entweder ganz und gar nicht,
oder doch nur um ein ſehr geringes (z).

Jedermann weis, daß an zarten Frauensperſonen,
und bisweilen auch an Mannsperſonen, deren Nervenbau
zart iſt (a), Kraͤmpfe und Ohnmachten von dem ſonſt an-
genemen Ambrageruche, von Moſch, und ſo gar von
Roſen erfolgen: und ich wuͤrde die Menge der Exempel
niemals erſchoͤpfen, wenn ich alle die Jdioſincraſien anfuͤhren
wollte, welche machen, daß ein verhaßter Geruch, wie
von Roſen (b), von Kazzen, die man nicht einmal zu Ge-
ſichte bekoͤmmt (c), von Kaͤſe (d), Obſt (e) und Fledermaͤu-
ſen, den ganzen Koͤrper angreift (f). Jch uͤbergehe, was
wir von den kleinen Apfelkuͤrbiſſen, den Haſen, Voͤgeln (g),
von der Jalappa, dem Huͤnerfleiſche, Fiſchen, Heeringen (h);

der
(z) [Spaltenumbruch] Daß ſich das Glas aus An-
timonio nicht vermindere, wenn es
gleich oͤfters dem Weine die er-
brechende Kraft mittheilt, BOYLE
p.
83. doch vermindert ſich ſeine
Schwere nach dem DODART
mem. avant. 1699. T. I. pag.
28.
Doch wie ich urtheile, um ein we-
niges, und nur langſam.
(a) HARDER apiar. pag. 181.
Vom Moſch BIERLING adv. n. 54.
Vom Geruche der aquae naphae
PANAROLUS pentec. II. c.
38.
(b) SPIGEL. L. II. c 3. Vom
Kardinal CARAFFA. ULMUS de
occult. in re med. propr.
vom
Kardinal GONZAGA. p. 65. fer-
ner DESSENIUS p. 881. BOYLE.
p. 213. SCALIGER ſubtil. ex. 153.
PORTIUS de odor. p. 18. BRU-
NACLUS de chir. chin. pag. 96.
Melchior ADAM de I. Echtio.
SCHURIG chylolog. p. 130. BIN-
[Spaltenumbruch] NINGER. l. c. FABER ad HER-
NANDEZ p.
541. u. f
(c) BARTHOLIN. Cent. VI.
hiſt. 58. VIRIDET du bon chyle.
p.
143. Blaͤſſe, Roͤthe, Schweis,
Ohnmacht KAAUW imp. n. 409.
STIEF de ſomno. p. 20. MANI-
TIUS de idioſyncraſ. p. 34. BOC-
CONE obſerv. p. 88. VALISNER
galler. di minerv. T. VII. n. 4.
oper. T. I. p. 84. SANCTORIUS
method. vitand. error. pag 421.
SCHULZE moment. corp. hum.
alter.
(d) KAAUW. BRADLEY ladies
direct. p.
86.
(e) Vom IAGELLO. RSA-
ZYNSKY hiſt. nat. Polon. p. 333.
SCHULZE l. c.
(f) VALISNER. T. I. p. 83. 84.
die man nicht geſehen.
(g) MARANTA method. p. 262.
(h) BIERLING adverſ. n. 14.
H. Phiſiol. 5. B. H h
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0499" n="481"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi> </fw><lb/>
            <p>Da al&#x017F;o dasjenige ho&#x0364;ch&#x017F;t zart i&#x017F;t, welches die&#x017F;e be&#x017F;on-<lb/>
dre Tha&#x0364;tigkeit hervorbringt, &#x017F;o verrichtet es auch bei o&#x0364;f-<lb/>
terer Wiederholung dennoch gro&#x017F;&#x017F;e Dinge, und dabei ver-<lb/>
ringert &#x017F;ich &#x017F;ein Gewichte entweder ganz und gar nicht,<lb/>
oder doch nur um ein &#x017F;ehr geringes <note place="foot" n="(z)"><cb/>
Daß &#x017F;ich das Glas aus An-<lb/>
timonio nicht vermindere, wenn es<lb/>
gleich o&#x0364;fters dem Weine die er-<lb/>
brechende Kraft mittheilt, <hi rendition="#aq">BOYLE<lb/>
p.</hi> 83. doch vermindert &#x017F;ich &#x017F;eine<lb/>
Schwere nach dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">DODART</hi><lb/>
mem. avant. 1699. T. I. pag.</hi> 28.<lb/>
Doch wie ich urtheile, um ein we-<lb/>
niges, und nur lang&#x017F;am.</note>.</p><lb/>
            <p>Jedermann weis, daß an zarten Frauensper&#x017F;onen,<lb/>
und bisweilen auch an Mannsper&#x017F;onen, deren Nervenbau<lb/>
zart i&#x017F;t <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HARDER</hi> apiar. pag.</hi> 181.<lb/>
Vom Mo&#x017F;ch <hi rendition="#aq">BIERLING adv. n.</hi> 54.<lb/>
Vom Geruche der <hi rendition="#aq">aquae naphae<lb/>
PANAROLUS pentec. II. c.</hi> 38.</note>, Kra&#x0364;mpfe und Ohnmachten von dem &#x017F;on&#x017F;t an-<lb/>
genemen Ambrageruche, von Mo&#x017F;ch, und &#x017F;o gar von<lb/>
Ro&#x017F;en erfolgen: und ich wu&#x0364;rde die Menge der Exempel<lb/>
niemals er&#x017F;cho&#x0364;pfen, wenn ich alle die Jdio&#x017F;incra&#x017F;ien anfu&#x0364;hren<lb/>
wollte, welche machen, daß ein verhaßter Geruch, wie<lb/>
von Ro&#x017F;en <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SPIGEL.</hi> L. II. c</hi> 3. Vom<lb/>
Kardinal <hi rendition="#aq">CARAFFA. ULMUS de<lb/>
occult. in re med. propr.</hi> vom<lb/>
Kardinal <hi rendition="#aq">GONZAGA. p.</hi> 65. fer-<lb/>
ner <hi rendition="#aq">DESSENIUS p. 881. BOYLE.<lb/>
p. 213. SCALIGER &#x017F;ubtil. ex. 153.<lb/>
PORTIUS de odor. p. 18. BRU-<lb/>
NACLUS de chir. chin. pag. 96.<lb/>
Melchior <hi rendition="#g">ADAM</hi> de I. Echtio.<lb/>
SCHURIG chylolog. p. 130. BIN-<lb/><cb/>
NINGER. l. c. FABER ad HER-<lb/>
NANDEZ p.</hi> 541. u. f</note>, von Kazzen, die man nicht einmal zu Ge-<lb/>
&#x017F;ichte beko&#x0364;mmt <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">BARTHOLIN. Cent. VI.<lb/>
hi&#x017F;t. 58. VIRIDET du bon chyle.<lb/>
p.</hi> 143. Bla&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, Ro&#x0364;the, Schweis,<lb/>
Ohnmacht <hi rendition="#aq">KAAUW imp. n. 409.<lb/>
STIEF de &#x017F;omno. p. 20. MANI-<lb/>
TIUS de idio&#x017F;yncra&#x017F;. p. 34. BOC-<lb/>
CONE ob&#x017F;erv. p. 88. VALISNER<lb/>
galler. di minerv. T. VII. n. 4.<lb/>
oper. T. I. p. 84. SANCTORIUS<lb/>
method. vitand. error. pag 421.<lb/>
SCHULZE moment. corp. hum.<lb/>
alter.</hi></note>, von Ka&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">KAAUW. BRADLEY ladies<lb/>
direct. p.</hi> 86.</note>, Ob&#x017F;t <note place="foot" n="(e)">Vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IAGELLO.</hi> RSA-<lb/>
ZYNSKY hi&#x017F;t. nat. Polon. p. 333.<lb/>
SCHULZE l. c.</hi></note> und Flederma&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;en, den ganzen Ko&#x0364;rper angreift <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">VALISNER. T. I. p.</hi> 83. 84.<lb/>
die man nicht ge&#x017F;ehen.</note>. Jch u&#x0364;bergehe, was<lb/>
wir von den kleinen Apfelku&#x0364;rbi&#x017F;&#x017F;en, den Ha&#x017F;en, Vo&#x0364;geln <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">MARANTA method. p.</hi> 262.</note>,<lb/>
von der Jalappa, dem Hu&#x0364;nerflei&#x017F;che, Fi&#x017F;chen, Heeringen <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">BIERLING adver&#x017F;. n.</hi> 14.</note>;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H. Phi&#x017F;iol. 5. B.</hi> H h</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[481/0499] II. Abſchnitt. Werkzeug. Da alſo dasjenige hoͤchſt zart iſt, welches dieſe beſon- dre Thaͤtigkeit hervorbringt, ſo verrichtet es auch bei oͤf- terer Wiederholung dennoch groſſe Dinge, und dabei ver- ringert ſich ſein Gewichte entweder ganz und gar nicht, oder doch nur um ein ſehr geringes (z). Jedermann weis, daß an zarten Frauensperſonen, und bisweilen auch an Mannsperſonen, deren Nervenbau zart iſt (a), Kraͤmpfe und Ohnmachten von dem ſonſt an- genemen Ambrageruche, von Moſch, und ſo gar von Roſen erfolgen: und ich wuͤrde die Menge der Exempel niemals erſchoͤpfen, wenn ich alle die Jdioſincraſien anfuͤhren wollte, welche machen, daß ein verhaßter Geruch, wie von Roſen (b), von Kazzen, die man nicht einmal zu Ge- ſichte bekoͤmmt (c), von Kaͤſe (d), Obſt (e) und Fledermaͤu- ſen, den ganzen Koͤrper angreift (f). Jch uͤbergehe, was wir von den kleinen Apfelkuͤrbiſſen, den Haſen, Voͤgeln (g), von der Jalappa, dem Huͤnerfleiſche, Fiſchen, Heeringen (h); der (z) Daß ſich das Glas aus An- timonio nicht vermindere, wenn es gleich oͤfters dem Weine die er- brechende Kraft mittheilt, BOYLE p. 83. doch vermindert ſich ſeine Schwere nach dem DODART mem. avant. 1699. T. I. pag. 28. Doch wie ich urtheile, um ein we- niges, und nur langſam. (a) HARDER apiar. pag. 181. Vom Moſch BIERLING adv. n. 54. Vom Geruche der aquae naphae PANAROLUS pentec. II. c. 38. (b) SPIGEL. L. II. c 3. Vom Kardinal CARAFFA. ULMUS de occult. in re med. propr. vom Kardinal GONZAGA. p. 65. fer- ner DESSENIUS p. 881. BOYLE. p. 213. SCALIGER ſubtil. ex. 153. PORTIUS de odor. p. 18. BRU- NACLUS de chir. chin. pag. 96. Melchior ADAM de I. Echtio. SCHURIG chylolog. p. 130. BIN- NINGER. l. c. FABER ad HER- NANDEZ p. 541. u. f (c) BARTHOLIN. Cent. VI. hiſt. 58. VIRIDET du bon chyle. p. 143. Blaͤſſe, Roͤthe, Schweis, Ohnmacht KAAUW imp. n. 409. STIEF de ſomno. p. 20. MANI- TIUS de idioſyncraſ. p. 34. BOC- CONE obſerv. p. 88. VALISNER galler. di minerv. T. VII. n. 4. oper. T. I. p. 84. SANCTORIUS method. vitand. error. pag 421. SCHULZE moment. corp. hum. alter. (d) KAAUW. BRADLEY ladies direct. p. 86. (e) Vom IAGELLO. RSA- ZYNSKY hiſt. nat. Polon. p. 333. SCHULZE l. c. (f) VALISNER. T. I. p. 83. 84. die man nicht geſehen. (g) MARANTA method. p. 262. (h) BIERLING adverſ. n. 14. H. Phiſiol. 5. B. H h

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/499
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/499>, abgerufen am 25.11.2024.