gen Sinus, der durch eine unvollkommne Scheidewand (u) unterschieden wird.
Endlich öffnet sich der Eingang dieser Sinuum, auf jeder Seite einer, gemeiniglich in das vorderfte Siebfach (x), und er stehet mit diesem in demjenigen Winkel offen, welcher mitten zwischen dem Tränenknochen (y), und dem schwammigen Knochen liegt, woraus also ein schiefer Schlupfwinkel wird, der in den mittelsten Nasengang führt. Er steigt schief, und rükkwerts hernieder. Es giebt Fälle, wo dieser Ausführungsgang in zween Theile gespalten, oder gedoppelt ist, indem er sich in zwei Sieb- fächer eröffnet (z). Es giebt aber auch Körper, wo nur ein einziger Eingang, und einer von beiden Sinus blind ist (a).
Die vordre Platte des Knochens, welche den Sinus verschließt, hat eine lokkre Knochensubstanz; wie an der Hirnschale bekannt ist (diploe) (a*), die hintere und dünnere Knochentafel hat hingegen schwerlich dergleichen diploe. Ueberhaupt entspringen diese Sinus (b) und übrigen Fächer der Nasen und Zizzenfortsazze aus den er- weiterten Fächern (b*).
Man findet in den meisten vierfüßigen Thieren (c), oder gar in allen dergleichen Sinus, welche vorlängst,
wenig-
(u)[Spaltenumbruch]BUDAEUS. n. 8. BERTIN. p. 11. WINSLOW. n. 202. le CLERC. p. 35. Eins zält MAR- CHETT. pag. 103. SCHNEIDER crib. p. 126. HIGHMOR. t. 15. f. 1. t. 6. f. 3.
(x)BERTIN. p. 12. BUDAEUS n. 12.
(y)PALFYN. T. I. f. 1. MON- RO. p. 84. BUDAEUS. n. 11.
(z)BERTIN. p. 12. BUDAEUS n. 11.
(a)le CLERC.
(a*)GAGLIARDI. L. I. tr. 15. e. 4. c. 2. obs. 1. MORGAGN. adv. VI. p. 116. BUDAEUS. p. 6. n. 8. zwischen den Platten nämlich [Spaltenumbruch]
der gläsernen Platte. Er hat es auch an der vordern Platte gesehen, da die Diploe hinterwerts lag, CORVINUS organ. olf. p. 21.
(b)IANKE de cavit. cran.
(b*) Man solte fast glauben, daß diese Fächer aus der Thätig- keit des Runzlers der Augenbranen des hohen und andrer Muskeln ent- stehen, welche die äussere Platte von der innern wegziehen.
(c) Jm grossen Luchse, die Pa- riser, Kazzenparder. Die Pariser, im Zibeththiere sind sechs Sinus, dieselben, im Koatimodi diesel- ben, Kalbe, WILLIS anat. cerebr.
f. 6.
Der Geruch. XIV. Buch.
gen Sinus, der durch eine unvollkommne Scheidewand (u) unterſchieden wird.
Endlich oͤffnet ſich der Eingang dieſer Sinuum, auf jeder Seite einer, gemeiniglich in das vorderfte Siebfach (x), und er ſtehet mit dieſem in demjenigen Winkel offen, welcher mitten zwiſchen dem Traͤnenknochen (y), und dem ſchwammigen Knochen liegt, woraus alſo ein ſchiefer Schlupfwinkel wird, der in den mittelſten Naſengang fuͤhrt. Er ſteigt ſchief, und ruͤkkwerts hernieder. Es giebt Faͤlle, wo dieſer Ausfuͤhrungsgang in zween Theile geſpalten, oder gedoppelt iſt, indem er ſich in zwei Sieb- faͤcher eroͤffnet (z). Es giebt aber auch Koͤrper, wo nur ein einziger Eingang, und einer von beiden Sinus blind iſt (a).
Die vordre Platte des Knochens, welche den Sinus verſchließt, hat eine lokkre Knochenſubſtanz; wie an der Hirnſchale bekannt iſt (diploe) (a*), die hintere und duͤnnere Knochentafel hat hingegen ſchwerlich dergleichen diploe. Ueberhaupt entſpringen dieſe Sinus (b) und uͤbrigen Faͤcher der Naſen und Zizzenfortſazze aus den er- weiterten Faͤchern (b*).
Man findet in den meiſten vierfuͤßigen Thieren (c), oder gar in allen dergleichen Sinus, welche vorlaͤngſt,
wenig-
(u)[Spaltenumbruch]BUDAEUS. n. 8. BERTIN. p. 11. WINSLOW. n. 202. le CLERC. p. 35. Eins zaͤlt MAR- CHETT. pag. 103. SCHNEIDER crib. p. 126. HIGHMOR. t. 15. f. 1. t. 6. f. 3.
(x)BERTIN. p. 12. BUDAEUS n. 12.
(y)PALFYN. T. I. f. 1. MON- RO. p. 84. BUDAEUS. n. 11.
(z)BERTIN. p. 12. BUDAEUS n. 11.
(a)le CLERC.
(a*)GAGLIARDI. L. I. tr. 15. e. 4. c. 2. obſ. 1. MORGAGN. adv. VI. p. 116. BUDAEUS. p. 6. n. 8. zwiſchen den Platten naͤmlich [Spaltenumbruch]
der glaͤſernen Platte. Er hat es auch an der vordern Platte geſehen, da die Diploe hinterwerts lag, CORVINUS organ. olf. p. 21.
(b)IANKE de cavit. cran.
(b*) Man ſolte faſt glauben, daß dieſe Faͤcher aus der Thaͤtig- keit des Runzlers der Augenbranen des hohen und andrer Muſkeln ent- ſtehen, welche die aͤuſſere Platte von der innern wegziehen.
(c) Jm groſſen Luchſe, die Pa- riſer, Kazzenparder. Die Pariſer, im Zibeththiere ſind ſechs Sinus, dieſelben, im Koatimodi dieſel- ben, Kalbe, WILLIS anat. cerebr.
f. 6.
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[450/0468]
Der Geruch. XIV. Buch.
gen Sinus, der durch eine unvollkommne Scheidewand (u)
unterſchieden wird.
Endlich oͤffnet ſich der Eingang dieſer Sinuum, auf
jeder Seite einer, gemeiniglich in das vorderfte Siebfach
(x), und er ſtehet mit dieſem in demjenigen Winkel offen,
welcher mitten zwiſchen dem Traͤnenknochen (y), und
dem ſchwammigen Knochen liegt, woraus alſo ein ſchiefer
Schlupfwinkel wird, der in den mittelſten Naſengang
fuͤhrt. Er ſteigt ſchief, und ruͤkkwerts hernieder. Es
giebt Faͤlle, wo dieſer Ausfuͤhrungsgang in zween Theile
geſpalten, oder gedoppelt iſt, indem er ſich in zwei Sieb-
faͤcher eroͤffnet (z). Es giebt aber auch Koͤrper, wo nur
ein einziger Eingang, und einer von beiden Sinus blind
iſt (a).
Die vordre Platte des Knochens, welche den Sinus
verſchließt, hat eine lokkre Knochenſubſtanz; wie an der
Hirnſchale bekannt iſt (diploe) (a*), die hintere und
duͤnnere Knochentafel hat hingegen ſchwerlich dergleichen
diploe. Ueberhaupt entſpringen dieſe Sinus (b) und
uͤbrigen Faͤcher der Naſen und Zizzenfortſazze aus den er-
weiterten Faͤchern (b*).
Man findet in den meiſten vierfuͤßigen Thieren (c),
oder gar in allen dergleichen Sinus, welche vorlaͤngſt,
wenig-
(u)
BUDAEUS. n. 8. BERTIN.
p. 11. WINSLOW. n. 202. le
CLERC. p. 35. Eins zaͤlt MAR-
CHETT. pag. 103. SCHNEIDER
crib. p. 126. HIGHMOR. t. 15.
f. 1. t. 6. f. 3.
(x) BERTIN. p. 12. BUDAEUS
n. 12.
(y) PALFYN. T. I. f. 1. MON-
RO. p. 84. BUDAEUS. n. 11.
(z) BERTIN. p. 12. BUDAEUS
n. 11.
(a) le CLERC.
(a*) GAGLIARDI. L. I. tr. 15.
e. 4. c. 2. obſ. 1. MORGAGN.
adv. VI. p. 116. BUDAEUS. p. 6.
n. 8. zwiſchen den Platten naͤmlich
der glaͤſernen Platte. Er hat es
auch an der vordern Platte geſehen,
da die Diploe hinterwerts lag,
CORVINUS organ. olf. p. 21.
(b) IANKE de cavit. cran.
(b*) Man ſolte faſt glauben,
daß dieſe Faͤcher aus der Thaͤtig-
keit des Runzlers der Augenbranen
des hohen und andrer Muſkeln ent-
ſtehen, welche die aͤuſſere Platte
von der innern wegziehen.
(c) Jm groſſen Luchſe, die Pa-
riſer, Kazzenparder. Die Pariſer,
im Zibeththiere ſind ſechs Sinus,
dieſelben, im Koatimodi dieſel-
ben, Kalbe, WILLIS anat. cerebr.
f. 6.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/468>, abgerufen am 22.11.2024.
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