dem scharfen Rande häufig vorhanden. Unter ihnen siehet man einige grössere, andre sind wie ein Haar so dünne.
Ruysch nennt sie bogige Wärzchen (n). Die klein- sten des Albins(o) sind vom Geschlechte der kegelförmi- gen, ganz allein kleiner, rundlich, und liegen auch an der Zungenwurzel zwischen den übrigen.
Jhnen fügt der berümte Albin noch Queerrunzeln bei (p), die man in der That an den Seiten der hinter- sten Zunge findet, und er glaubt, daß man diese Ausar- tungen einiger Maaßen zu den Wärzchen rechnen könne.
Berümte Männer pflegen unter den Wärzchen drei Gattungen zu unterscheiden (q), oder vier feste zu sezzen (r). Doch hierbei ist gewiß viel willkürliches; denn sie arten in fortlaufender Reihe, und ohne Sprünge zu machen, allmälich eine in die andere Art aus; so werden die fadenförmigen und allerkleinsten kegelförmig; diese schwammförmig, diese stumpf und endlich zu abgekürzten Wärzchen, indem sie gleichsam die Mittelreihe der Farben durchlaufen. Man findet auch an dieser oder jenen Zunge Verschiedenheiten (s), welche mir überhaupt gros vorkommen, indem diejenige Arten, welche wir unter verschiednen Titeln aufgeführt haben, sowohl in der Menge Wärzchen, als auch an der Bauart derselben, von einan- der abweichen.
§. 4.
(n)[Spaltenumbruch]RUYSCHII, welche er die kleinsten nennt, und nach dem Vergrösserungsglase stumpf zeich- net, Thes. I. tab. 4. f. 6. er un- terscheidet sie von den kegelförmi- gen.
(o)p. 57. f. b. c. ALBINI REVENHORST l. c. LUCHT- MANNS p. 65. Van den EBO de lingua.
(p)[Spaltenumbruch]pag. 58.
(q) Drei RUYSCH Thes. X. n. 14. MALPIGHIUS de ling. p. 55. LIEUTAUD. Le CAT. WINSLOW.
(r)ALBIN adnot. L. I. p. 55. u. f.
(s)ALBINUS pag. 58.
B b 5
I. Abſchnitt. Werkzeug.
dem ſcharfen Rande haͤufig vorhanden. Unter ihnen ſiehet man einige groͤſſere, andre ſind wie ein Haar ſo duͤnne.
Ruyſch nennt ſie bogige Waͤrzchen (n). Die klein- ſten des Albins(o) ſind vom Geſchlechte der kegelfoͤrmi- gen, ganz allein kleiner, rundlich, und liegen auch an der Zungenwurzel zwiſchen den uͤbrigen.
Jhnen fuͤgt der beruͤmte Albin noch Queerrunzeln bei (p), die man in der That an den Seiten der hinter- ſten Zunge findet, und er glaubt, daß man dieſe Ausar- tungen einiger Maaßen zu den Waͤrzchen rechnen koͤnne.
Beruͤmte Maͤnner pflegen unter den Waͤrzchen drei Gattungen zu unterſcheiden (q), oder vier feſte zu ſezzen (r). Doch hierbei iſt gewiß viel willkuͤrliches; denn ſie arten in fortlaufender Reihe, und ohne Spruͤnge zu machen, allmaͤlich eine in die andere Art aus; ſo werden die fadenfoͤrmigen und allerkleinſten kegelfoͤrmig; dieſe ſchwammfoͤrmig, dieſe ſtumpf und endlich zu abgekuͤrzten Waͤrzchen, indem ſie gleichſam die Mittelreihe der Farben durchlaufen. Man findet auch an dieſer oder jenen Zunge Verſchiedenheiten (s), welche mir uͤberhaupt gros vorkommen, indem diejenige Arten, welche wir unter verſchiednen Titeln aufgefuͤhrt haben, ſowohl in der Menge Waͤrzchen, als auch an der Bauart derſelben, von einan- der abweichen.
§. 4.
(n)[Spaltenumbruch]RUYSCHII, welche er die kleinſten nennt, und nach dem Vergroͤſſerungsglaſe ſtumpf zeich- net, Theſ. I. tab. 4. f. 6. er un- terſcheidet ſie von den kegelfoͤrmi- gen.
(o)p. 57. f. b. c. ALBINI REVENHORST l. c. LUCHT- MANNS p. 65. Van den EBO de lingua.
(p)[Spaltenumbruch]pag. 58.
(q) Drei RUYSCH Theſ. X. n. 14. MALPIGHIUS de ling. p. 55. LIEUTAUD. Le CAT. WINSLOW.
(r)ALBIN adnot. L. I. p. 55. u. f.
(s)ALBINUS pag. 58.
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
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duͤnne.
Ruyſch nennt ſie bogige Waͤrzchen (n). Die klein-
ſten des Albins (o) ſind vom Geſchlechte der kegelfoͤrmi-
gen, ganz allein kleiner, rundlich, und liegen auch an der
Zungenwurzel zwiſchen den uͤbrigen.
Jhnen fuͤgt der beruͤmte Albin noch Queerrunzeln
bei (p), die man in der That an den Seiten der hinter-
ſten Zunge findet, und er glaubt, daß man dieſe Ausar-
tungen einiger Maaßen zu den Waͤrzchen rechnen koͤnne.
Beruͤmte Maͤnner pflegen unter den Waͤrzchen drei
Gattungen zu unterſcheiden (q), oder vier feſte zu ſezzen
(r). Doch hierbei iſt gewiß viel willkuͤrliches; denn ſie
arten in fortlaufender Reihe, und ohne Spruͤnge zu
machen, allmaͤlich eine in die andere Art aus; ſo werden
die fadenfoͤrmigen und allerkleinſten kegelfoͤrmig; dieſe
ſchwammfoͤrmig, dieſe ſtumpf und endlich zu abgekuͤrzten
Waͤrzchen, indem ſie gleichſam die Mittelreihe der Farben
durchlaufen. Man findet auch an dieſer oder jenen
Zunge Verſchiedenheiten (s), welche mir uͤberhaupt gros
vorkommen, indem diejenige Arten, welche wir unter
verſchiednen Titeln aufgefuͤhrt haben, ſowohl in der Menge
Waͤrzchen, als auch an der Bauart derſelben, von einan-
der abweichen.
§. 4.
(n)
RUYSCHII, welche er
die kleinſten nennt, und nach dem
Vergroͤſſerungsglaſe ſtumpf zeich-
net, Theſ. I. tab. 4. f. 6. er un-
terſcheidet ſie von den kegelfoͤrmi-
gen.
(o) p. 57. f. b. c. ALBINI
REVENHORST l. c. LUCHT-
MANNS p. 65. Van den EBO
de lingua.
(p)
pag. 58.
(q) Drei RUYSCH Theſ. X.
n. 14. MALPIGHIUS de
ling. p. 55. LIEUTAUD. Le
CAT. WINSLOW.
(r) ALBIN adnot. L. I. p. 55.
u. f.
(s) ALBINUS pag. 58.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/411>, abgerufen am 22.11.2024.
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