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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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II. Abschnitt. Schweis.

Bei diesen Registern bemerke ich einzig und allein,
daß die Winterausdünstung gros sei, aber nicht daher,
daß der Frost der Ausdünstung keine Hindernis in den
Weg legt, sondern daß mit der Ausdünstung am Tage
von 6 Unzen, die Nachtausdünstung 40 und 65 Unzen
beträgt, wenn der Mensch 9 Stunden in einem warmen
Bette liegt (z). Diese Ausdünstung ist an einem Men-
schen gedoppelt so gros, welcher ausser dem Bette ruht (a),
und diese schäzzt unser berümter Autor auf 38.

Das Mittelgewichte für den Kot sind auf den Tag
fünftehalb Unzen.

Jm Winter war die gröste Ausdünstung 60 Unzen
(b), und in einem andern Jahre 51 Unzen (c). Jm
Sommer ist die gröste Ausdünstung nicht grösser, als 93
(d), die kleinste 33, und die mittlere 63 (e).

Für Speise und Trank sind 96 Unzen, und etwas
drüber, das Mittelmaas.

Wir nehmen hier blos die Mittelzalen, weil es uns
nicht möglich ist, alles und jedes einzeln zu bestimmen.

Es macht Jakob Keil die Ausdünstung, mittelmäßig
gerechnet, 31 Unzen gros (f), den Urin 38 Unzen (g),
folglich ist mehr Urin, als Ausdünstung. Der Kot wiegt
5 Unzen, und die Speise nebst dem Getränke 75 Unzen.

So giebt der berümte Robinson zu, daß sich im
Sommer der Urin vermindert, und daß sich die Ausdün-
stung um ein ansenliches vermert, so daß die Mittelunzen
im Sommer 27, im Winter hingegen über 30 sind, sich
einander wechselsweise aufheben (h), und sich in den
Sommermonaten die Ausdünstung und der Urin, wie 5
zu 3 (i), aber in den Wintermonaten, wie 2 zu 3 ver-

hal-
(z) [Spaltenumbruch] pag. 596.
(a) pag. 284.
(b) pag. 305.
(c) pag. 310.
(d) pag. 310. 260.
(e) [Spaltenumbruch] Macht 6. p. 310.
(f) Aphor. stat pag. 13. 14.
(g) Ibid.
(h) p. 76. Essays pag. 260.
(i) Essays 261.
II. Abſchnitt. Schweis.

Bei dieſen Regiſtern bemerke ich einzig und allein,
daß die Winterausduͤnſtung gros ſei, aber nicht daher,
daß der Froſt der Ausduͤnſtung keine Hindernis in den
Weg legt, ſondern daß mit der Ausduͤnſtung am Tage
von 6 Unzen, die Nachtausduͤnſtung 40 und 65 Unzen
betraͤgt, wenn der Menſch 9 Stunden in einem warmen
Bette liegt (z). Dieſe Ausduͤnſtung iſt an einem Men-
ſchen gedoppelt ſo gros, welcher auſſer dem Bette ruht (a),
und dieſe ſchaͤzzt unſer beruͤmter Autor auf 38.

Das Mittelgewichte fuͤr den Kot ſind auf den Tag
fuͤnftehalb Unzen.

Jm Winter war die groͤſte Ausduͤnſtung 60 Unzen
(b), und in einem andern Jahre 51 Unzen (c). Jm
Sommer iſt die groͤſte Ausduͤnſtung nicht groͤſſer, als 93
(d), die kleinſte 33, und die mittlere 63 (e).

Fuͤr Speiſe und Trank ſind 96 Unzen, und etwas
druͤber, das Mittelmaas.

Wir nehmen hier blos die Mittelzalen, weil es uns
nicht moͤglich iſt, alles und jedes einzeln zu beſtimmen.

Es macht Jakob Keil die Ausduͤnſtung, mittelmaͤßig
gerechnet, 31 Unzen gros (f), den Urin 38 Unzen (g),
folglich iſt mehr Urin, als Ausduͤnſtung. Der Kot wiegt
5 Unzen, und die Speiſe nebſt dem Getraͤnke 75 Unzen.

So giebt der beruͤmte Robinſon zu, daß ſich im
Sommer der Urin vermindert, und daß ſich die Ausduͤn-
ſtung um ein anſenliches vermert, ſo daß die Mittelunzen
im Sommer 27, im Winter hingegen uͤber 30 ſind, ſich
einander wechſelsweiſe aufheben (h), und ſich in den
Sommermonaten die Ausduͤnſtung und der Urin, wie 5
zu 3 (i), aber in den Wintermonaten, wie 2 zu 3 ver-

hal-
(z) [Spaltenumbruch] pag. 596.
(a) pag. 284.
(b) pag. 305.
(c) pag. 310.
(d) pag. 310. 260.
(e) [Spaltenumbruch] Macht 6. p. 310.
(f) Aphor. ſtat pag. 13. 14.
(g) Ibid.
(h) p. 76. Eſſays pag. 260.
(i) Eſſays 261.
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[331/0349] II. Abſchnitt. Schweis. Bei dieſen Regiſtern bemerke ich einzig und allein, daß die Winterausduͤnſtung gros ſei, aber nicht daher, daß der Froſt der Ausduͤnſtung keine Hindernis in den Weg legt, ſondern daß mit der Ausduͤnſtung am Tage von 6 Unzen, die Nachtausduͤnſtung 40 und 65 Unzen betraͤgt, wenn der Menſch 9 Stunden in einem warmen Bette liegt (z). Dieſe Ausduͤnſtung iſt an einem Men- ſchen gedoppelt ſo gros, welcher auſſer dem Bette ruht (a), und dieſe ſchaͤzzt unſer beruͤmter Autor auf 38. Das Mittelgewichte fuͤr den Kot ſind auf den Tag fuͤnftehalb Unzen. Jm Winter war die groͤſte Ausduͤnſtung 60 Unzen (b), und in einem andern Jahre 51 Unzen (c). Jm Sommer iſt die groͤſte Ausduͤnſtung nicht groͤſſer, als 93 (d), die kleinſte 33, und die mittlere 63 (e). Fuͤr Speiſe und Trank ſind 96 Unzen, und etwas druͤber, das Mittelmaas. Wir nehmen hier blos die Mittelzalen, weil es uns nicht moͤglich iſt, alles und jedes einzeln zu beſtimmen. Es macht Jakob Keil die Ausduͤnſtung, mittelmaͤßig gerechnet, 31 Unzen gros (f), den Urin 38 Unzen (g), folglich iſt mehr Urin, als Ausduͤnſtung. Der Kot wiegt 5 Unzen, und die Speiſe nebſt dem Getraͤnke 75 Unzen. So giebt der beruͤmte Robinſon zu, daß ſich im Sommer der Urin vermindert, und daß ſich die Ausduͤn- ſtung um ein anſenliches vermert, ſo daß die Mittelunzen im Sommer 27, im Winter hingegen uͤber 30 ſind, ſich einander wechſelsweiſe aufheben (h), und ſich in den Sommermonaten die Ausduͤnſtung und der Urin, wie 5 zu 3 (i), aber in den Wintermonaten, wie 2 zu 3 ver- hal- (z) pag. 596. (a) pag. 284. (b) pag. 305. (c) pag. 310. (d) pag. 310. 260. (e) Macht 6. p. 310. (f) Aphor. ſtat pag. 13. 14. (g) Ibid. (h) p. 76. Eſſays pag. 260. (i) Eſſays 261.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/349>, abgerufen am 24.11.2024.