Licht hielte (n). Von einem flüchtenden Wallfische steigt ein Dampf, wie vom kochenden Wasser auf (o). Seine eigne Ausdünstung fing Tachenius(p) unter einem beölten Gewebe, bis zu vier Unzen auf. Martin Lister (q) bekam von seinem Arme, den er in ein Glas stekkte, ein salziges Wasser aus den Dämpfen, und dergleichen Versuch machte auch Abraham Kaauw(r), doch der- gestalt, daß er den Dampf in Salmiac gehen lies, womit er das Glas angefüllt hatte, um eine Kälte zu machen. Die Nasentropfen, welche im kalten Winter aus der Nase herablaufen, sind ebenfalls eine gesammelte Aus- dünstung (s).
Das ausdünstende Wasser hat sich in einen so zarten Dampf aufgelöst (s*), daß davon zwar das Glas beschlägt, allein, er zerfliest übrigens von selbst wie- der (t).
Wenn daher die Ausdünstung in den Körper zurükke schlägt, so vermert sie entweder den Urin, oder sie macht einen Durchlauf, oder den Speichelfluß (u). Bei ge- sunden Menschen, und die gehörig ausdünsten (x), ist der Stulgang hart. Von einem umgewechselten Seiden- kleide, statt eines Pelzes, erfolgte die Ruhr (y).
Nichts ist vermögender, den Leib zu öffnen, als eine plözzliche Kälte (z). Der Durchlauf mindert die Aus- dünstung (a).
Das
(n)[Spaltenumbruch]Essays pag. 26.
(o)MARTENS Spizzberg. Reise pag. 103. 117.
(p)Morb. princ. pag. 153.
(q)De humoribus pag. 370. GREISSEL Eph. Nat. Cur. I. ann. 3. obs. 46.
(r)loc. cit.
(s)KAAUW n. 18.
(s*) Auch NERUCCI lettere pag. 116.
(t)[Spaltenumbruch]GORTER loc. cit. p. 342.
(u)GORTER pag. 145.
(x)SANCTOR. I. n. 72. II. n. 13. III. n. 30. 104.
(y)RIVIN morb. oesoph. pag. 7.
(z)STEVENSON Ess. of a Societ. at Edimb. P. II. p. 895. INNES de ileo pag. 35.
(a)ROBINSON discharges pag. 80.
U 5
II. Abſchnitt. Schweis.
Licht hielte (n). Von einem fluͤchtenden Wallfiſche ſteigt ein Dampf, wie vom kochenden Waſſer auf (o). Seine eigne Ausduͤnſtung fing Tachenius(p) unter einem beoͤlten Gewebe, bis zu vier Unzen auf. Martin Liſter (q) bekam von ſeinem Arme, den er in ein Glas ſtekkte, ein ſalziges Waſſer aus den Daͤmpfen, und dergleichen Verſuch machte auch Abraham Kaauw(r), doch der- geſtalt, daß er den Dampf in Salmiac gehen lies, womit er das Glas angefuͤllt hatte, um eine Kaͤlte zu machen. Die Naſentropfen, welche im kalten Winter aus der Naſe herablaufen, ſind ebenfalls eine geſammelte Aus- duͤnſtung (s).
Das ausduͤnſtende Waſſer hat ſich in einen ſo zarten Dampf aufgeloͤſt (s*), daß davon zwar das Glas beſchlaͤgt, allein, er zerflieſt uͤbrigens von ſelbſt wie- der (t).
Wenn daher die Ausduͤnſtung in den Koͤrper zuruͤkke ſchlaͤgt, ſo vermert ſie entweder den Urin, oder ſie macht einen Durchlauf, oder den Speichelfluß (u). Bei ge- ſunden Menſchen, und die gehoͤrig ausduͤnſten (x), iſt der Stulgang hart. Von einem umgewechſelten Seiden- kleide, ſtatt eines Pelzes, erfolgte die Ruhr (y).
Nichts iſt vermoͤgender, den Leib zu oͤffnen, als eine ploͤzzliche Kaͤlte (z). Der Durchlauf mindert die Aus- duͤnſtung (a).
Das
(n)[Spaltenumbruch]Eſſays pag. 26.
(o)MARTENS Spizzberg. Reiſe pag. 103. 117.
(p)Morb. princ. pag. 153.
(q)De humoribus pag. 370. GREISSEL Eph. Nat. Cur. I. ann. 3. obſ. 46.
(r)loc. cit.
(s)KAAUW n. 18.
(s*) Auch NERUCCI lettere pag. 116.
(t)[Spaltenumbruch]GORTER loc. cit. p. 342.
(u)GORTER pag. 145.
(x)SANCTOR. I. n. 72. II. n. 13. III. n. 30. 104.
(y)RIVIN morb. œſoph. pag. 7.
(z)STEVENSON Eſſ. of a Societ. at Edimb. P. II. p. 895. INNES de ileo pag. 35.
(a)ROBINSON diſcharges pag. 80.
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II. Abſchnitt. Schweis.
Licht hielte (n). Von einem fluͤchtenden Wallfiſche ſteigt
ein Dampf, wie vom kochenden Waſſer auf (o). Seine
eigne Ausduͤnſtung fing Tachenius (p) unter einem
beoͤlten Gewebe, bis zu vier Unzen auf. Martin Liſter
(q) bekam von ſeinem Arme, den er in ein Glas ſtekkte,
ein ſalziges Waſſer aus den Daͤmpfen, und dergleichen
Verſuch machte auch Abraham Kaauw (r), doch der-
geſtalt, daß er den Dampf in Salmiac gehen lies, womit
er das Glas angefuͤllt hatte, um eine Kaͤlte zu machen.
Die Naſentropfen, welche im kalten Winter aus der
Naſe herablaufen, ſind ebenfalls eine geſammelte Aus-
duͤnſtung (s).
Das ausduͤnſtende Waſſer hat ſich in einen ſo zarten
Dampf aufgeloͤſt (s*), daß davon zwar das Glas
beſchlaͤgt, allein, er zerflieſt uͤbrigens von ſelbſt wie-
der (t).
Wenn daher die Ausduͤnſtung in den Koͤrper zuruͤkke
ſchlaͤgt, ſo vermert ſie entweder den Urin, oder ſie macht
einen Durchlauf, oder den Speichelfluß (u). Bei ge-
ſunden Menſchen, und die gehoͤrig ausduͤnſten (x), iſt
der Stulgang hart. Von einem umgewechſelten Seiden-
kleide, ſtatt eines Pelzes, erfolgte die Ruhr (y).
Nichts iſt vermoͤgender, den Leib zu oͤffnen, als eine
ploͤzzliche Kaͤlte (z). Der Durchlauf mindert die Aus-
duͤnſtung (a).
Das
(n)
Eſſays pag. 26.
(o) MARTENS Spizzberg.
Reiſe pag. 103. 117.
(p) Morb. princ. pag. 153.
(q) De humoribus pag. 370.
GREISSEL Eph. Nat. Cur. I.
ann. 3. obſ. 46.
(r) loc. cit.
(s) KAAUW n. 18.
(s*) Auch NERUCCI lettere
pag. 116.
(t)
GORTER loc. cit. p. 342.
(u) GORTER pag. 145.
(x) SANCTOR. I. n. 72.
II. n. 13. III. n. 30. 104.
(y) RIVIN morb. œſoph.
pag. 7.
(z) STEVENSON Eſſ. of
a Societ. at Edimb. P. II. p. 895.
INNES de ileo pag. 35.
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pag. 80.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/331>, abgerufen am 24.11.2024.
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