und sie auf keinerlei Weise dem Auge unsichtbar bleiben könnten (t*). Man kann viele berümte Männer nennen, welche dergleichen schweisführende Drüsen angenommen haben (u).
Jch sehe, daß die sämtliche Haut garstig werden kann, daß die Haut allenthalben angefeuchtet werden mus, und man trift einige Spuren von diesen Drüsen bisweilen hin und wieder im menschlichen Körper an, als die kernförmige Theilgen in der Menschenhaut (x), die Drüsen in der Haut des Elefanten (y), in ausgezehrten Menschen (z), oder Wassersüchtigen (z*), oder die in der Kälte deut- licher zu sehen sind (a), oder anderswo an menschlichen Körpern ins Gesichte fallen (a*). Allein, man hat zur Zeit noch nicht Versuche genung, um diese Drüsen in der ganzen Haut zuzugestehen. Denn es hat der Schweis nicht nur offenbar andre Quellen (b), sondern es erzeugt auch die ausschwizzende Fettigkeit (c) häufig Schmuzz, und man mus nicht leicht Theile am Menschenkörper an- nehmen, welche uns die Sinne nicht an die Hand geben (d).
Doch darum will ich nicht glauben, daß es Wärzchen (e) gewesen, was berümte Männer gesehen, von deren
Mut-
(t*)[Spaltenumbruch]
Diese Klappen widerlegt WINSLOW n. 46.
(u)LITTRE hist. de l'acad. 1702. pag. 40. DUVERNEY Zodiac. gall. p. 208. 212. COW- PER ad tab. 4. f. 6. VERHEYEN L. II. pag. 134. BERGER p. 184. LISTER de humor. pag. 376. ESCHENBACH anat. p. 322. 327. PERRAULT Ess. T. III. p. 284.
(x)RUYSCH Thes. max. n. 99.
(y)MOULINS p. 12.
(z)BOHN loc. cit. p. 208.
(z*)DRELINCOURT bei dem PECHLIN de purg. p. 472.
(a)FERREIN beim RAM- SPEK Specim. pag. 23. die in [Spaltenumbruch]
Gruben liegen, und mit ihrem Gange die Haut durchboren.
(a*)STAEHELIN Spec. anat. botan. 1721.
(b)pag. 45.
(c)pag. 44.
(d) Sie verwirft auch der be- rümte LUDWIG de hum. cut. inung. p. 12. 16. 17. HEISTER Comp. T. II. n. 35. 36. FLU- RANT Splanchnol. I. pag. 107. RAYMOND mal qu'il est danger. de guerir. pag. 71.
(e)RUYSCH ad BOER- HAAVIUM, pag. 53. 58. 59. RAYMOND l. c. pag. 71. 75. Gegen ihn schreibt MORGAGN. Epist. III. pag. 5. Auch Wasser,
wel-
T 5
I. Abſchnitt. Werkzeug.
und ſie auf keinerlei Weiſe dem Auge unſichtbar bleiben koͤnnten (t*). Man kann viele beruͤmte Maͤnner nennen, welche dergleichen ſchweisfuͤhrende Druͤſen angenommen haben (u).
Jch ſehe, daß die ſaͤmtliche Haut garſtig werden kann, daß die Haut allenthalben angefeuchtet werden mus, und man trift einige Spuren von dieſen Druͤſen bisweilen hin und wieder im menſchlichen Koͤrper an, als die kernfoͤrmige Theilgen in der Menſchenhaut (x), die Druͤſen in der Haut des Elefanten (y), in ausgezehrten Menſchen (z), oder Waſſerſuͤchtigen (z*), oder die in der Kaͤlte deut- licher zu ſehen ſind (a), oder anderswo an menſchlichen Koͤrpern ins Geſichte fallen (a*). Allein, man hat zur Zeit noch nicht Verſuche genung, um dieſe Druͤſen in der ganzen Haut zuzugeſtehen. Denn es hat der Schweis nicht nur offenbar andre Quellen (b), ſondern es erzeugt auch die ausſchwizzende Fettigkeit (c) haͤufig Schmuzz, und man mus nicht leicht Theile am Menſchenkoͤrper an- nehmen, welche uns die Sinne nicht an die Hand geben (d).
Doch darum will ich nicht glauben, daß es Waͤrzchen (e) geweſen, was beruͤmte Maͤnner geſehen, von deren
Mut-
(t*)[Spaltenumbruch]
Dieſe Klappen widerlegt WINSLOW n. 46.
(u)LITTRE hiſt. de l’acad. 1702. pag. 40. DUVERNEY Zodiac. gall. p. 208. 212. COW- PER ad tab. 4. f. 6. VERHEYEN L. II. pag. 134. BERGER p. 184. LISTER de humor. pag. 376. ESCHENBACH anat. p. 322. 327. PERRAULT Eſſ. T. III. p. 284.
(x)RUYSCH Theſ. max. n. 99.
(y)MOULINS p. 12.
(z)BOHN loc. cit. p. 208.
(z*)DRELINCOURT bei dem PECHLIN de purg. p. 472.
(a)FERREIN beim RAM- SPEK Specim. pag. 23. die in [Spaltenumbruch]
Gruben liegen, und mit ihrem Gange die Haut durchboren.
(a*)STÆHELIN Spec. anat. botan. 1721.
(b)pag. 45.
(c)pag. 44.
(d) Sie verwirft auch der be- ruͤmte LUDWIG de hum. cut. inung. p. 12. 16. 17. HEISTER Comp. T. II. n. 35. 36. FLU- RANT Splanchnol. I. pag. 107. RAYMOND mal qu’il eſt danger. de guerir. pag. 71.
(e)RUYSCH ad BOER- HAAVIUM, pag. 53. 58. 59. RAYMOND l. c. pag. 71. 75. Gegen ihn ſchreibt MORGAGN. Epiſt. III. pag. 5. Auch Waſſer,
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
und ſie auf keinerlei Weiſe dem Auge unſichtbar bleiben
koͤnnten (t*). Man kann viele beruͤmte Maͤnner nennen,
welche dergleichen ſchweisfuͤhrende Druͤſen angenommen
haben (u).
Jch ſehe, daß die ſaͤmtliche Haut garſtig werden kann,
daß die Haut allenthalben angefeuchtet werden mus, und
man trift einige Spuren von dieſen Druͤſen bisweilen hin
und wieder im menſchlichen Koͤrper an, als die kernfoͤrmige
Theilgen in der Menſchenhaut (x), die Druͤſen in der
Haut des Elefanten (y), in ausgezehrten Menſchen (z),
oder Waſſerſuͤchtigen (z*), oder die in der Kaͤlte deut-
licher zu ſehen ſind (a), oder anderswo an menſchlichen
Koͤrpern ins Geſichte fallen (a*). Allein, man hat zur
Zeit noch nicht Verſuche genung, um dieſe Druͤſen in der
ganzen Haut zuzugeſtehen. Denn es hat der Schweis
nicht nur offenbar andre Quellen (b), ſondern es erzeugt
auch die ausſchwizzende Fettigkeit (c) haͤufig Schmuzz,
und man mus nicht leicht Theile am Menſchenkoͤrper an-
nehmen, welche uns die Sinne nicht an die Hand geben (d).
Doch darum will ich nicht glauben, daß es Waͤrzchen
(e) geweſen, was beruͤmte Maͤnner geſehen, von deren
Mut-
(t*)
Dieſe Klappen widerlegt
WINSLOW n. 46.
(u) LITTRE hiſt. de l’acad.
1702. pag. 40. DUVERNEY
Zodiac. gall. p. 208. 212. COW-
PER ad tab. 4. f. 6. VERHEYEN
L. II. pag. 134. BERGER p. 184.
LISTER de humor. pag. 376.
ESCHENBACH anat. p. 322. 327.
PERRAULT Eſſ. T. III. p. 284.
(x) RUYSCH Theſ. max.
n. 99.
(y) MOULINS p. 12.
(z) BOHN loc. cit. p. 208.
(z*) DRELINCOURT bei
dem PECHLIN de purg. p. 472.
(a) FERREIN beim RAM-
SPEK Specim. pag. 23. die in
Gruben liegen, und mit ihrem
Gange die Haut durchboren.
(a*) STÆHELIN Spec.
anat. botan. 1721.
(b) pag. 45.
(c) pag. 44.
(d) Sie verwirft auch der be-
ruͤmte LUDWIG de hum. cut.
inung. p. 12. 16. 17. HEISTER
Comp. T. II. n. 35. 36. FLU-
RANT Splanchnol. I. pag. 107.
RAYMOND mal qu’il eſt danger.
de guerir. pag. 71.
(e) RUYSCH ad BOER-
HAAVIUM, pag. 53. 58. 59.
RAYMOND l. c. pag. 71. 75.
Gegen ihn ſchreibt MORGAGN.
Epiſt. III. pag. 5. Auch Waſſer,
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/315>, abgerufen am 24.11.2024.
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