§. 33. Ob die Seele vornämlich die Hirnschwiele beherrsche. Seite 537 Wer solches vor wahr halte, Gründe dazu, an der Zirbeldrüse kommen häufige Feler vor, wie auch an den gestreiften Körpern.
- 34. Was sich wieder diese Meinung vorbringen lasse 540 bei den Wunden der Hirnschwiele äussert sich gar nichts besonders.
- 35. Das Vorzügliche des kleinen Gehirns 541 Wenn dieses leidet, leidet sogleich das Leben
- 36. Was bei diesen Versuchen mangele 543 Auch die Wunden des Rükkenmarkes tödten augenblikklich, und dennoch wohnt die Seele nicht darinnen. Auch nach Beschädigung des Gehirns, büst ein Thier das Leben ein, und es leiden die Lebenskräfte, folglich ist es nicht gewiß, daß die Wunden des kleinen Gehirns allezeit tödlich sind. oder doch nicht plözzlich; man kann bei Krankheiten des kleinen Ge- hirns lange Zeit leben.
- 37. Und so tödten auch die Uebel am Rükken- marke nicht allezeit, und | plözzlich. 552
- 38. Wie man ohne Gehirn leben könne, 553 von kalten Thieren, von warmen Exempel, Leibesftüchte ohne Köpfe.
- 39. Was man dagegen antworten könne, 556 bei Jnsekten äussert sich dennoch der Wille im Kopfe, und in warmen Thieren, im Menschen Das Gehirn schwindet allmälig, war zu seiner Zeit noch vorhanden und war oft da, wenn man keines gestatten wollte.
Achter
Regiſter
§. 33. Ob die Seele vornaͤmlich die Hirnſchwiele beherrſche. Seite 537 Wer ſolches vor wahr halte, Gruͤnde dazu, an der Zirbeldruͤſe kommen haͤufige Feler vor, wie auch an den geſtreiften Koͤrpern.
‒ 34. Was ſich wieder dieſe Meinung vorbringen laſſe 540 bei den Wunden der Hirnſchwiele aͤuſſert ſich gar nichts beſonders.
‒ 35. Das Vorzuͤgliche des kleinen Gehirns 541 Wenn dieſes leidet, leidet ſogleich das Leben
‒ 36. Was bei dieſen Verſuchen mangele 543 Auch die Wunden des Ruͤkkenmarkes toͤdten augenblikklich, und dennoch wohnt die Seele nicht darinnen. Auch nach Beſchaͤdigung des Gehirns, buͤſt ein Thier das Leben ein, und es leiden die Lebenskraͤfte, folglich iſt es nicht gewiß, daß die Wunden des kleinen Gehirns allezeit toͤdlich ſind. oder doch nicht ploͤzzlich; man kann bei Krankheiten des kleinen Ge- hirns lange Zeit leben.
‒ 37. Und ſo toͤdten auch die Uebel am Ruͤkken- marke nicht allezeit, und | ploͤzzlich. 552
‒ 38. Wie man ohne Gehirn leben koͤnne, 553 von kalten Thieren, von warmen Exempel, Leibesftuͤchte ohne Koͤpfe.
‒ 39. Was man dagegen antworten koͤnne, 556 bei Jnſekten aͤuſſert ſich dennoch der Wille im Kopfe, und in warmen Thieren, im Menſchen Das Gehirn ſchwindet allmaͤlig, war zu ſeiner Zeit noch vorhanden und war oft da, wenn man keines geſtatten wollte.
Achter
<TEI><text><body><divtype="contents"><divn="2"><list><pbfacs="#f0764"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Regiſter</hi></fw><lb/><item>§. 33. Ob die Seele vornaͤmlich die Hirnſchwiele<lb/>
beherrſche.<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et">Seite <ref>537</ref></hi><lb/>
Wer ſolches vor wahr halte,<lb/>
Gruͤnde dazu,<lb/>
an der Zirbeldruͤſe kommen haͤufige<lb/>
Feler vor, wie auch<lb/>
an den geſtreiften Koͤrpern.</item><lb/><item>‒ 34. Was ſich wieder dieſe Meinung vorbringen<lb/>
laſſe<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et"><ref>540</ref></hi><lb/>
bei den Wunden der Hirnſchwiele aͤuſſert ſich<lb/>
gar nichts beſonders.</item><lb/><item>‒ 35. Das Vorzuͤgliche des kleinen Gehirns<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et"><ref>541</ref></hi><lb/>
Wenn dieſes leidet, leidet ſogleich das Leben</item><lb/><item>‒ 36. Was bei dieſen Verſuchen mangele<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et"><ref>543</ref></hi><lb/>
Auch die Wunden des Ruͤkkenmarkes toͤdten<lb/>
augenblikklich,<lb/>
und dennoch wohnt die Seele nicht darinnen.<lb/>
Auch nach Beſchaͤdigung des Gehirns, buͤſt<lb/>
ein Thier das Leben ein,<lb/>
und es leiden die Lebenskraͤfte,<lb/>
folglich iſt es nicht gewiß, daß die Wunden<lb/>
des kleinen Gehirns allezeit toͤdlich ſind.<lb/>
oder doch nicht ploͤzzlich;<lb/>
man kann bei Krankheiten des kleinen Ge-<lb/>
hirns lange Zeit leben.</item><lb/><item>‒ 37. Und ſo toͤdten auch die Uebel am Ruͤkken-<lb/>
marke nicht allezeit, und | ploͤzzlich.<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et"><ref>552</ref></hi></item><lb/><item>‒ 38. Wie man ohne Gehirn leben koͤnne,<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et"><ref>553</ref></hi><lb/>
von kalten Thieren,<lb/>
von warmen Exempel,<lb/>
Leibesftuͤchte ohne Koͤpfe.</item><lb/><item>‒ 39. Was man dagegen antworten koͤnne,<spacedim="horizontal"/><hirendition="#et"><ref>556</ref></hi><lb/>
bei Jnſekten aͤuſſert ſich dennoch der Wille<lb/>
im Kopfe,<lb/>
und in warmen Thieren,<lb/>
im Menſchen<lb/>
Das Gehirn ſchwindet allmaͤlig,<lb/>
war zu ſeiner Zeit noch vorhanden<lb/>
und war oft da, wenn man keines geſtatten<lb/>
wollte.</item></list><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Achter</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[0764]
Regiſter
§. 33. Ob die Seele vornaͤmlich die Hirnſchwiele
beherrſche. Seite 537
Wer ſolches vor wahr halte,
Gruͤnde dazu,
an der Zirbeldruͤſe kommen haͤufige
Feler vor, wie auch
an den geſtreiften Koͤrpern.
‒ 34. Was ſich wieder dieſe Meinung vorbringen
laſſe 540
bei den Wunden der Hirnſchwiele aͤuſſert ſich
gar nichts beſonders.
‒ 35. Das Vorzuͤgliche des kleinen Gehirns 541
Wenn dieſes leidet, leidet ſogleich das Leben
‒ 36. Was bei dieſen Verſuchen mangele 543
Auch die Wunden des Ruͤkkenmarkes toͤdten
augenblikklich,
und dennoch wohnt die Seele nicht darinnen.
Auch nach Beſchaͤdigung des Gehirns, buͤſt
ein Thier das Leben ein,
und es leiden die Lebenskraͤfte,
folglich iſt es nicht gewiß, daß die Wunden
des kleinen Gehirns allezeit toͤdlich ſind.
oder doch nicht ploͤzzlich;
man kann bei Krankheiten des kleinen Ge-
hirns lange Zeit leben.
‒ 37. Und ſo toͤdten auch die Uebel am Ruͤkken-
marke nicht allezeit, und | ploͤzzlich. 552
‒ 38. Wie man ohne Gehirn leben koͤnne, 553
von kalten Thieren,
von warmen Exempel,
Leibesftuͤchte ohne Koͤpfe.
‒ 39. Was man dagegen antworten koͤnne, 556
bei Jnſekten aͤuſſert ſich dennoch der Wille
im Kopfe,
und in warmen Thieren,
im Menſchen
Das Gehirn ſchwindet allmaͤlig,
war zu ſeiner Zeit noch vorhanden
und war oft da, wenn man keines geſtatten
wollte.
Achter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/764>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.