Nunmehr nimmt man zwischen dem hintern Ende des herzförmigen Hügelgen, und zwischen dem Pfeile, der die untern Schenkel des kleinen Gehirns mit den Säulen verbindet, einen ziemlich breiten Zwischenraum wahr, welcher sich allmählig zu einer Spizze verdünnet, und diese könnte man die vierte Kammer nennen. Ein Theil derselben wird von der zizzenförmigen Brükke be- dekkt; hinterwerts ist sie hingegen blos. Vorne em- pfängt sie unterhalb dem Wurme die ankommende Was- serleitung, welche mit ihrem hintern Ende in einem Stükke fortläuft.
Vor diese Kammer ist in dem ombre chevalier ein schönes dreiekkiges Adergeflechte zwischen dem kleinen Gehirne, und zwischen dem Ende des markigen Pfeils vorgespannt. Jm Barsche endigt sich diese Kammer, welche kürzer ist, mehr nach vorne zu. Der Karpe hat kein Adergeflechte.
Die untere Fläche des Gehirns hat mit dem obern etwas ähnliches, aber auch viel unähnliches gemein. Zuerst erscheinen die Sehnerven, welche sich zwischen den nierenförmigen Hügelgelgen, und den Sehkammern weit nach hinten zu erstrekken, und vom hintern Ende der Sehkammer entspringen.
Wo diese sowohl im Thale verborgen sind, als auch, wenn sie nunmehr das Gehirn verlassen, an beiden Stel- len werden sie von einer sehr breiten, faserhaften Queer- zusammenfügung verbunden, welche nicht nur die Sehkammern, sondern auch die Wurzeln ihrer Nerven zu- sammenhängt, und solches geschicht genau vor dem Vor- derende der untern Geruchshügelgen, welche selbst von dieser Zusammenfügung feste gehalten, und vereinigt werden. Jn dieser Gegend, bekömmt der Sehnerve
sowohl
oder Zergliederung einiger Fiſchkoͤpfe.
Nunmehr nimmt man zwiſchen dem hintern Ende des herzfoͤrmigen Huͤgelgen, und zwiſchen dem Pfeile, der die untern Schenkel des kleinen Gehirns mit den Saͤulen verbindet, einen ziemlich breiten Zwiſchenraum wahr, welcher ſich allmaͤhlig zu einer Spizze verduͤnnet, und dieſe koͤnnte man die vierte Kammer nennen. Ein Theil derſelben wird von der zizzenfoͤrmigen Bruͤkke be- dekkt; hinterwerts iſt ſie hingegen blos. Vorne em- pfaͤngt ſie unterhalb dem Wurme die ankommende Waſ- ſerleitung, welche mit ihrem hintern Ende in einem Stuͤkke fortlaͤuft.
Vor dieſe Kammer iſt in dem ombre chevalier ein ſchoͤnes dreiekkiges Adergeflechte zwiſchen dem kleinen Gehirne, und zwiſchen dem Ende des markigen Pfeils vorgeſpannt. Jm Barſche endigt ſich dieſe Kammer, welche kuͤrzer iſt, mehr nach vorne zu. Der Karpe hat kein Adergeflechte.
Die untere Flaͤche des Gehirns hat mit dem obern etwas aͤhnliches, aber auch viel unaͤhnliches gemein. Zuerſt erſcheinen die Sehnerven, welche ſich zwiſchen den nierenfoͤrmigen Huͤgelgelgen, und den Sehkammern weit nach hinten zu erſtrekken, und vom hintern Ende der Sehkammer entſpringen.
Wo dieſe ſowohl im Thale verborgen ſind, als auch, wenn ſie nunmehr das Gehirn verlaſſen, an beiden Stel- len werden ſie von einer ſehr breiten, faſerhaften Queer- zuſammenfuͤgung verbunden, welche nicht nur die Sehkammern, ſondern auch die Wurzeln ihrer Nerven zu- ſammenhaͤngt, und ſolches geſchicht genau vor dem Vor- derende der untern Geruchshuͤgelgen, welche ſelbſt von dieſer Zuſammenfuͤgung feſte gehalten, und vereinigt werden. Jn dieſer Gegend, bekoͤmmt der Sehnerve
ſowohl
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[703/0739]
oder Zergliederung einiger Fiſchkoͤpfe.
Nunmehr nimmt man zwiſchen dem hintern Ende
des herzfoͤrmigen Huͤgelgen, und zwiſchen dem Pfeile,
der die untern Schenkel des kleinen Gehirns mit den
Saͤulen verbindet, einen ziemlich breiten Zwiſchenraum
wahr, welcher ſich allmaͤhlig zu einer Spizze verduͤnnet,
und dieſe koͤnnte man die vierte Kammer nennen. Ein
Theil derſelben wird von der zizzenfoͤrmigen Bruͤkke be-
dekkt; hinterwerts iſt ſie hingegen blos. Vorne em-
pfaͤngt ſie unterhalb dem Wurme die ankommende Waſ-
ſerleitung, welche mit ihrem hintern Ende in einem
Stuͤkke fortlaͤuft.
Vor dieſe Kammer iſt in dem ombre chevalier ein
ſchoͤnes dreiekkiges Adergeflechte zwiſchen dem kleinen
Gehirne, und zwiſchen dem Ende des markigen Pfeils
vorgeſpannt. Jm Barſche endigt ſich dieſe Kammer,
welche kuͤrzer iſt, mehr nach vorne zu. Der Karpe hat
kein Adergeflechte.
Die untere Flaͤche des Gehirns hat mit dem obern
etwas aͤhnliches, aber auch viel unaͤhnliches gemein.
Zuerſt erſcheinen die Sehnerven, welche ſich zwiſchen
den nierenfoͤrmigen Huͤgelgelgen, und den Sehkammern
weit nach hinten zu erſtrekken, und vom hintern Ende
der Sehkammer entſpringen.
Wo dieſe ſowohl im Thale verborgen ſind, als auch,
wenn ſie nunmehr das Gehirn verlaſſen, an beiden Stel-
len werden ſie von einer ſehr breiten, faſerhaften Queer-
zuſammenfuͤgung verbunden, welche nicht nur die
Sehkammern, ſondern auch die Wurzeln ihrer Nerven zu-
ſammenhaͤngt, und ſolches geſchicht genau vor dem Vor-
derende der untern Geruchshuͤgelgen, welche ſelbſt von
dieſer Zuſammenfuͤgung feſte gehalten, und vereinigt
werden. Jn dieſer Gegend, bekoͤmmt der Sehnerve
ſowohl
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/739>, abgerufen am 24.11.2024.
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