Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.I. Abschn. Der Muskelbau überhaupt. mußte sie also rückgängig machen, oder man muß es ge-stehen, daß die Fasern ehe entstanden, als der Nerve den Muskel erreicht hat [Spaltenumbruch] x. §. 13. Es befindet sich am Muskel kein Fleisch, welches von den Fasern unterschieden wäre, noch eine ge- meinschaftliche Membran an den Muskeln. Bei den alten heißt Fleisch ein Gewebe, welches Eben so muß man auch die gemeinschaftliche blei- x Le Cat Memoir. p. 46. y Appellat. L. I. p. 43. z Das Fleisch unterscheidet von den Fasern Aristoteles Hist. animal. L. 3. c. 16. da er sagt, daß das dünn- werdende Fleisch sich zu Fasern ver- wandele, Galenus de usu part. L 12. c. 3. etc. a Fabricius ab aquap. de fabr. musc. p. 39. seqq. b De musc. & gland. p. 2. 14. c C. 4. tot. d Bauhin theatr. p. 22. C. Bar- tholinus, apud Filium anat. renov. p. 34. Manget. theatr. p. 13. e Glisson. de ventric. & intest.
p. 76. I. Abſchn. Der Muskelbau uͤberhaupt. mußte ſie alſo ruͤckgaͤngig machen, oder man muß es ge-ſtehen, daß die Faſern ehe entſtanden, als der Nerve den Muskel erreicht hat [Spaltenumbruch] x. §. 13. Es befindet ſich am Muskel kein Fleiſch, welches von den Faſern unterſchieden waͤre, noch eine ge- meinſchaftliche Membran an den Muskeln. Bei den alten heißt Fleiſch ein Gewebe, welches Eben ſo muß man auch die gemeinſchaftliche blei- x Le Cat Memoir. p. 46. y Appellat. L. I. p. 43. z Das Fleiſch unterſcheidet von den Faſern Ariſtoteles Hiſt. animal. L. 3. c. 16. da er ſagt, daß das duͤnn- werdende Fleiſch ſich zu Faſern ver- wandele, Galenus de uſu part. L 12. c. 3. etc. a Fabricius ab aquap. de fabr. muſc. p. 39. ſeqq. b De muſc. & gland. p. 2. 14. c C. 4. tot. d Bauhin theatr. p. 22. C. Bar- tholinus, apud Filium anat. renov. p. 34. Manget. theatr. p. 13. e Gliſſon. de ventric. & inteſt.
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I. Abſchn. Der Muskelbau uͤberhaupt.
mußte ſie alſo ruͤckgaͤngig machen, oder man muß es ge-
ſtehen, daß die Faſern ehe entſtanden, als der Nerve
den Muskel erreicht hat
x.
§. 13.
Es befindet ſich am Muskel kein Fleiſch, welches
von den Faſern unterſchieden waͤre, noch eine ge-
meinſchaftliche Membran an den Muskeln.
Bei den alten heißt Fleiſch ein Gewebe, welches
hole Zwiſchenraͤume ausfuͤllt, Rufus nennt es _ y, und
unſre Vorfahren z, ia auch einige neuern
a, unter-
ſcheiden es von den Faſern des Muskels ſelbſt. Es ſind
dieſe Maͤnner entweder von dem Zellgewebe, oder von
derienigen Beobachtung hinter das Licht gefuͤhrt worden,
da ſie gewar wurden, daß die Roͤthe einer Fleiſchfaſer
nicht weſentlich ſei, ſie lieſſen ſie folglich eine Fortſetzung
von der Sehne ſein. Dieſer Jrrthum verſchwand ſo gleich,
als Stenonius b, und G. W. Muys c, von die-
ſer Sache Licht gaben,
Eben ſo muß man auch die gemeinſchaftliche
Muskelhaut d, welche von verſchiednen, und ſo gar
ſolchen Maͤnnern, welche ſich eine oͤfentliche Hochachtung
erworben e, in ihren Schriften behauptet worden, ver-
werfen. Es ſcheint ſelbige aus den anatomiſchen Zerle-
gungen entſtanden zu ſein, indem nichts als Muskeln,
in ihrer Lage, und nicht im geringſten veraͤndert, uͤbrig
blei-
x Le Cat Memoir. p. 46.
y Appellat. L. I. p. 43.
z Das Fleiſch unterſcheidet von
den Faſern Ariſtoteles Hiſt. animal.
L. 3. c. 16. da er ſagt, daß das duͤnn-
werdende Fleiſch ſich zu Faſern ver-
wandele, Galenus de uſu part. L
12. c. 3. etc.
a Fabricius ab aquap. de fabr.
muſc. p. 39. ſeqq.
b De muſc. & gland. p. 2. 14.
c C. 4. tot.
d Bauhin theatr. p. 22. C. Bar-
tholinus, apud Filium anat. renov.
p. 34. Manget. theatr. p. 13.
e Gliſſon. de ventric. & inteſt.
p. 76.
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