Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. §. 39. Beantwortung. Es zeigen sowohl diese, als auch dieienigen Vor- Doch es bewegt sich auch der Kopf einer Natter, Kopfe a p. 338. seqq. b Swammmerdam T. 14. f. 1. vide p. 357. c Krause in le Cat p. 19. Jn- seckten scheinen in dem Rumpfe das meiste Leben zu haben; indem ihr Kopf ohne den Rumpf bald zu leben aufhört, hingegen der übri- ge Leib ohne Kopf lange zu leben fortfährt, Redi degli insert. p. 81. Jn den Ameisen hat das Leben sei- nen Sitz in der Brust, denn sie sterben, wenn man diese drückt, da sie hingegen noch leben, wenn [Spaltenumbruch] man ihnen gleich den Kopf abschnei- det, Gould ants p. 8. d Whytt physiol. ess. p. 170. Tosetti exp. 19. 20. d* Swammerdam bibl. nat. p. 452. e Cornel consentin. progym. de sensib. p. 23. f Charas de la Theriaque p.
643. Faber ad Hernandez p. 782. Severin de vip. p. 118. 119. conf. Phil. Trans. n. 87. Redi degli vivent. p. 89. delle viper p. 58. opusc. scient. T. III. p. 206 Rhod. III. 89. Saveard n. 38. Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. §. 39. Beantwortung. Es zeigen ſowohl dieſe, als auch dieienigen Vor- Doch es bewegt ſich auch der Kopf einer Natter, Kopfe a p. 338. ſeqq. b Swammmerdam T. 14. f. 1. vide p. 357. c Krauſe in le Cat p. 19. Jn- ſeckten ſcheinen in dem Rumpfe das meiſte Leben zu haben; indem ihr Kopf ohne den Rumpf bald zu leben aufhoͤrt, hingegen der uͤbri- ge Leib ohne Kopf lange zu leben fortfaͤhrt, Redi degli inſert. p. 81. Jn den Ameiſen hat das Leben ſei- nen Sitz in der Bruſt, denn ſie ſterben, wenn man dieſe druͤckt, da ſie hingegen noch leben, wenn [Spaltenumbruch] man ihnen gleich den Kopf abſchnei- det, Gould ants p. 8. d Whytt phyſiol. eſſ. p. 170. Toſetti exp. 19. 20. d* Swammerdam bibl. nat. p. 452. e Cornel conſentin. progym. de ſenſib. p. 23. f Charas de la Theriaque p.
643. Faber ad Hernandez p. 782. Severin de vip. p. 118. 119. conf. Phil. Trans. n. 87. Redi degli vivent. p. 89. delle viper p. 58. opuſc. ſcient. T. III. p. 206 Rhod. III. 89. Saveard n. 38. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0592" n="556"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 39.<lb/><hi rendition="#g">Beantwortung.</hi></head><lb/> <p>Es zeigen ſowohl dieſe, als auch dieienigen Vor-<lb/> faͤlle von Wunden und Geſchwuͤren im Gehirne, die<lb/> nicht auf der Stelle toͤdlich waren <cb/> <note place="foot" n="a"><hi rendition="#aq">p. 338. ſeqq.</hi></note>, daß Jnſeckten<lb/> uͤberhaupt leben, und auch einen Theil der Sinnlichkeit<lb/> uͤbrig behalten koͤnnen, wenn man ſie gleich gekoͤpft hat,<lb/> und daß folglich in dieſer Art von Thieren, der Sitz der<lb/> Empfindungen und der Quell der Nervenbewegung,<lb/> nicht allein im Gehirne zu ſuchen ſei. Ja man koͤnnte,<lb/> da das Ruͤckenmark an ſich groͤſſer, als das Gehirn iſt <note place="foot" n="b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Swammmerdam</hi> T. 14. f. 1.<lb/> vide p.</hi> 357.</note>,<lb/> wie auch noch aus andern Gruͤnden, dieſem Marke mehr,<lb/> als dem Gehirne ſelbſt zutrauen <note place="foot" n="c"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Krauſe</hi> in <hi rendition="#i">le Cat</hi> p.</hi> 19. Jn-<lb/> ſeckten ſcheinen in dem Rumpfe<lb/> das meiſte Leben zu haben; indem<lb/> ihr Kopf ohne den Rumpf bald zu<lb/> leben aufhoͤrt, hingegen der uͤbri-<lb/> ge Leib ohne Kopf lange zu leben<lb/> fortfaͤhrt, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Redi</hi> degli inſert. p.</hi> 81.<lb/> Jn den Ameiſen hat das Leben ſei-<lb/> nen Sitz in der Bruſt, denn ſie<lb/> ſterben, wenn man dieſe druͤckt,<lb/> da ſie hingegen noch leben, wenn<lb/><cb/> man ihnen gleich den Kopf abſchnei-<lb/> det, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gould</hi> ants p.</hi> 8.</note>. Daß ſich auch bei<lb/> allen Thieren, demohngeachtet doch der Wohnſitz des<lb/> Willens und der Sinne im Kopfe befinden muͤſſe, er-<lb/> hellt aus denienigen Verſuchen offenbar, da ſich der ab-<lb/> geſchnittne Kopf eines Froſches eine halbe Stunde lang<lb/> noch bewegt, ſpringt <note place="foot" n="d"><hi rendition="#aq">W<hi rendition="#i">hytt</hi> phyſiol. eſſ. p. 170.<lb/><hi rendition="#i">Toſetti</hi> exp.</hi> 19. 20.</note> und die Augen ſchließt. Hor-<lb/> niſſe, welche man mitten durchſchneidet, freſſen noch <note place="foot" n="d*"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Swammerdam</hi> bibl. nat. p.</hi><lb/> 452.</note>.</p><lb/> <p>Doch es bewegt ſich auch der Kopf einer Natter,<lb/> wenn man ihn vom Leibe trennt, noch lange Zeit hernach,<lb/> wenn das Thier gleich geſtorben zu ſein ſcheint, beſon-<lb/> ders, wenn man ihn zerrt <note place="foot" n="e"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cornel</hi> conſentin. progym. de<lb/> ſenſib. p.</hi> 23.</note>, und er thut noch alsdenn<lb/> toͤdliche Biſſe <note place="foot" n="f"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Charas</hi> de la Theriaque p.<lb/> 643. <hi rendition="#i">Faber</hi> ad <hi rendition="#i">Hernandez</hi> p. 782.<lb/><hi rendition="#i">Severin</hi> de vip. p. 118. 119. conf.<lb/> Phil. Trans. n. 87. <hi rendition="#i">Redi</hi> degli<lb/> vivent. p. 89. delle viper p. 58.<lb/> opuſc. ſcient. T. III. p. 206 <hi rendition="#i">Rhod.</hi><lb/> III. 89. <hi rendition="#i">Saveard</hi> n.</hi> 38.</note>. Man lieſet dergleichen auch von dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Kopfe</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [556/0592]
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
§. 39.
Beantwortung.
Es zeigen ſowohl dieſe, als auch dieienigen Vor-
faͤlle von Wunden und Geſchwuͤren im Gehirne, die
nicht auf der Stelle toͤdlich waren
a, daß Jnſeckten
uͤberhaupt leben, und auch einen Theil der Sinnlichkeit
uͤbrig behalten koͤnnen, wenn man ſie gleich gekoͤpft hat,
und daß folglich in dieſer Art von Thieren, der Sitz der
Empfindungen und der Quell der Nervenbewegung,
nicht allein im Gehirne zu ſuchen ſei. Ja man koͤnnte,
da das Ruͤckenmark an ſich groͤſſer, als das Gehirn iſt b,
wie auch noch aus andern Gruͤnden, dieſem Marke mehr,
als dem Gehirne ſelbſt zutrauen c. Daß ſich auch bei
allen Thieren, demohngeachtet doch der Wohnſitz des
Willens und der Sinne im Kopfe befinden muͤſſe, er-
hellt aus denienigen Verſuchen offenbar, da ſich der ab-
geſchnittne Kopf eines Froſches eine halbe Stunde lang
noch bewegt, ſpringt d und die Augen ſchließt. Hor-
niſſe, welche man mitten durchſchneidet, freſſen noch d*.
Doch es bewegt ſich auch der Kopf einer Natter,
wenn man ihn vom Leibe trennt, noch lange Zeit hernach,
wenn das Thier gleich geſtorben zu ſein ſcheint, beſon-
ders, wenn man ihn zerrt e, und er thut noch alsdenn
toͤdliche Biſſe f. Man lieſet dergleichen auch von dem
Kopfe
a p. 338. ſeqq.
b Swammmerdam T. 14. f. 1.
vide p. 357.
c Krauſe in le Cat p. 19. Jn-
ſeckten ſcheinen in dem Rumpfe
das meiſte Leben zu haben; indem
ihr Kopf ohne den Rumpf bald zu
leben aufhoͤrt, hingegen der uͤbri-
ge Leib ohne Kopf lange zu leben
fortfaͤhrt, Redi degli inſert. p. 81.
Jn den Ameiſen hat das Leben ſei-
nen Sitz in der Bruſt, denn ſie
ſterben, wenn man dieſe druͤckt,
da ſie hingegen noch leben, wenn
man ihnen gleich den Kopf abſchnei-
det, Gould ants p. 8.
d Whytt phyſiol. eſſ. p. 170.
Toſetti exp. 19. 20.
d* Swammerdam bibl. nat. p.
452.
e Cornel conſentin. progym. de
ſenſib. p. 23.
f Charas de la Theriaque p.
643. Faber ad Hernandez p. 782.
Severin de vip. p. 118. 119. conf.
Phil. Trans. n. 87. Redi degli
vivent. p. 89. delle viper p. 58.
opuſc. ſcient. T. III. p. 206 Rhod.
III. 89. Saveard n. 38.
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