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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
vollkommenem Zustande bleibt, dennoch sehr öftere
Schlagflüsse, welches auch das Salzwasser thut, das
sich über diese Windungen ergiesset [Spaltenumbruch] t. Als sich über das
Gehirn Wasser ergossen hatte, nahmen die Kräfte unge-
mein ab u. So erfolgte von gewissen Blasen, die die Hirn-
schwiele drückten v, der Tod. Von einem Geschwulste
des Vorderkopfes, wodurch das Gehirn gedrückt wur-
de x, von einer geringen Quetschung und der Ergiessung
eines gleichsam milchigen Saftes über das Gehirn y, von
einem Wasserbläschen unter dem Sichelsinus y*, und
von andern Ursachen, die das kleine Gehirn nicht im ge-
ringsten was angingen, sind sehr plötzliche Todesfälle
erfolgt.

Es sind auch Gehirnwunden, welche nicht bis zum
kleinen Gehirn durchgedrungen, ebenfalls tödtlich befun-
den worden z, besonders aber alsdenn, wenn der un-
tere Theil des Gehirns, oder das verlängerte Mark da-
bei getroffen worden [Spaltenumbruch] a. Selbst die Wunden, welche
durch die Augenhöle beigebracht worden b, pflegen eine
tödtliche Gefahr nach sich zu ziehen.

So sterben der Elephant c und die Eidechse d,
wenn man ihnen eine Wunde in dieser Gegend beibringt,
sehr schnell. Was man von dem Nagel zu erzählen

pflegt,
t Flamerdingh de apoplex. Fer-
nel
abdit. rer. caus. c. 15. Lanci-
sius
de nox. palud. effect. T. I. c. 6.
Wepfer de apoplex. p. 5. Bonnet
de apoplex. obs.
13.
u Lieutaud. precis p. 592.
v Panarolus pentec. 1. obs. 17.
x Bartholin hist. 86. cent. IV.
Bonnet addit. obs.
3.
y La Motte T. II. p. 389.
y* Schaarschmidt relat. 1740.
z Gooch cas. p. 7. 8. Ein ins
Gehirn gestossenes Eisen, Petit
epist. 1. p.
6. am Hunde.
a Heuermann oper. T. III. p. 143.
Chirac. l. c.
b Bresl. Samml. 1724. Collins
p. 1132. Schaarschmidt relat. T. V.
p. 214. Ruysch obs. 54. Boerhaa-
ve
prax. T. I. p. 368. Wepfer apo-
plex. p. 334. Fanton. obs. 34. le Cat
l. c. p. 115. Rhod. cent. I. obs. 78.
Borell cent. II. obs.
19. Daß sie
sehr gefährlich sind, Loubet. p. 57.
Davon kam eine beständige peri-
plegia. Fanton. ad obs.
14.
c Plin. L. 8. c. 7.
d Rochefort descript. des an-
tilles p.
144.

Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
vollkommenem Zuſtande bleibt, dennoch ſehr oͤftere
Schlagfluͤſſe, welches auch das Salzwaſſer thut, das
ſich uͤber dieſe Windungen ergieſſet [Spaltenumbruch] t. Als ſich uͤber das
Gehirn Waſſer ergoſſen hatte, nahmen die Kraͤfte unge-
mein ab u. So erfolgte von gewiſſen Blaſen, die die Hirn-
ſchwiele druͤckten v, der Tod. Von einem Geſchwulſte
des Vorderkopfes, wodurch das Gehirn gedruͤckt wur-
de x, von einer geringen Quetſchung und der Ergieſſung
eines gleichſam milchigen Saftes uͤber das Gehirn y, von
einem Waſſerblaͤschen unter dem Sichelſinus y*, und
von andern Urſachen, die das kleine Gehirn nicht im ge-
ringſten was angingen, ſind ſehr ploͤtzliche Todesfaͤlle
erfolgt.

Es ſind auch Gehirnwunden, welche nicht bis zum
kleinen Gehirn durchgedrungen, ebenfalls toͤdtlich befun-
den worden z, beſonders aber alsdenn, wenn der un-
tere Theil des Gehirns, oder das verlaͤngerte Mark da-
bei getroffen worden [Spaltenumbruch] a. Selbſt die Wunden, welche
durch die Augenhoͤle beigebracht worden b, pflegen eine
toͤdtliche Gefahr nach ſich zu ziehen.

So ſterben der Elephant c und die Eidechſe d,
wenn man ihnen eine Wunde in dieſer Gegend beibringt,
ſehr ſchnell. Was man von dem Nagel zu erzaͤhlen

pflegt,
t Flamerdingh de apoplex. Fer-
nel
abdit. rer. cauſ. c. 15. Lanci-
ſius
de nox. palud. effect. T. I. c. 6.
Wepfer de apoplex. p. 5. Bonnet
de apoplex. obſ.
13.
u Lieutaud. precis p. 592.
v Panarolus pentec. 1. obſ. 17.
x Bartholin hiſt. 86. cent. IV.
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y La Motte T. II. p. 389.
y* Schaarſchmidt relat. 1740.
z Gooch caſ. p. 7. 8. Ein ins
Gehirn geſtoſſenes Eiſen, Petit
epiſt. 1. p.
6. am Hunde.
a Heuermann oper. T. III. p. 143.
Chirac. l. c.
b Bresl. Samml. 1724. Collins
p. 1132. Schaarſchmidt relat. T. V.
p. 214. Ruyſch obſ. 54. Boerhaa-
ve
prax. T. I. p. 368. Wepfer apo-
plex. p. 334. Fanton. obſ. 34. le Cat
l. c. p. 115. Rhod. cent. I. obſ. 78.
Borell cent. II. obſ.
19. Daß ſie
ſehr gefaͤhrlich ſind, Loubet. p. 57.
Davon kam eine beſtaͤndige peri-
plegia. Fanton. ad obſ.
14.
c Plin. L. 8. c. 7.
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tilles p.
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[546/0582] Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. vollkommenem Zuſtande bleibt, dennoch ſehr oͤftere Schlagfluͤſſe, welches auch das Salzwaſſer thut, das ſich uͤber dieſe Windungen ergieſſet t. Als ſich uͤber das Gehirn Waſſer ergoſſen hatte, nahmen die Kraͤfte unge- mein ab u. So erfolgte von gewiſſen Blaſen, die die Hirn- ſchwiele druͤckten v, der Tod. Von einem Geſchwulſte des Vorderkopfes, wodurch das Gehirn gedruͤckt wur- de x, von einer geringen Quetſchung und der Ergieſſung eines gleichſam milchigen Saftes uͤber das Gehirn y, von einem Waſſerblaͤschen unter dem Sichelſinus y*, und von andern Urſachen, die das kleine Gehirn nicht im ge- ringſten was angingen, ſind ſehr ploͤtzliche Todesfaͤlle erfolgt. Es ſind auch Gehirnwunden, welche nicht bis zum kleinen Gehirn durchgedrungen, ebenfalls toͤdtlich befun- den worden z, beſonders aber alsdenn, wenn der un- tere Theil des Gehirns, oder das verlaͤngerte Mark da- bei getroffen worden a. Selbſt die Wunden, welche durch die Augenhoͤle beigebracht worden b, pflegen eine toͤdtliche Gefahr nach ſich zu ziehen. So ſterben der Elephant c und die Eidechſe d, wenn man ihnen eine Wunde in dieſer Gegend beibringt, ſehr ſchnell. Was man von dem Nagel zu erzaͤhlen pflegt, t Flamerdingh de apoplex. Fer- nel abdit. rer. cauſ. c. 15. Lanci- ſius de nox. palud. effect. T. I. c. 6. Wepfer de apoplex. p. 5. Bonnet de apoplex. obſ. 13. u Lieutaud. precis p. 592. v Panarolus pentec. 1. obſ. 17. x Bartholin hiſt. 86. cent. IV. Bonnet addit. obſ. 3. y La Motte T. II. p. 389. y* Schaarſchmidt relat. 1740. z Gooch caſ. p. 7. 8. Ein ins Gehirn geſtoſſenes Eiſen, Petit epiſt. 1. p. 6. am Hunde. a Heuermann oper. T. III. p. 143. Chirac. l. c. b Bresl. Samml. 1724. Collins p. 1132. Schaarſchmidt relat. T. V. p. 214. Ruyſch obſ. 54. Boerhaa- ve prax. T. I. p. 368. Wepfer apo- plex. p. 334. Fanton. obſ. 34. le Cat l. c. p. 115. Rhod. cent. I. obſ. 78. Borell cent. II. obſ. 19. Daß ſie ſehr gefaͤhrlich ſind, Loubet. p. 57. Davon kam eine beſtaͤndige peri- plegia. Fanton. ad obſ. 14. c Plin. L. 8. c. 7. d Rochefort deſcript. des an- tilles p. 144.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/582>, abgerufen am 26.11.2024.