ben [Spaltenumbruch]p. Es brach durch eine Wunde mit tödlichem Er- folge das Gehirn hervor, obgleich die Seele standhaft blieb, da sich das Gehirn verzehrte p*.
Es zog eine Gehirnwunde den Tod nach vielen Ta- gen nach sich, ob gleich einige knochige Splitter bis in die Hirnschwiele, durchgedrungen und das Gehirn verfault war q. Es starb iemand an einer Gehirnwunde erst zween Monate hernach, obgleich ein Theil dieses Einge- weides verdorben war, und der Kranke den vollkomm- nen Gebrauch der Sinnen behalten hatte r. Es fand sich im Gehirn ein häufiger Eiter, welcher bis mitten ins Rückenmark hinabgesunken war, ohngeachtet die Sinnen unverletzt geblieben waren s. Es war ein Ge- hirnlappen tief herab verdorben, und die Hirnkammern nahm der Eiter ein, ohngeachtet sich die Sinnen in voll- kommenem Zustande befanden t. Man traf einen Theil des Gehirns in der Fäulniß an, ohne daß das Gemüth darunter gelitten hatte t*.
Eben so wenig hatten die Sinnen von einem Falle, obgleich die Gehirnhäute und der graue Theil des Ge- hirns verdorben waren, und sich in der ganzen Gehirn- kammer alles voller Wasser befand, gelitten t**.
Ein Bettler, in dem ein Theil des Gehirns vom kalten Brande angegriffen war, gieng dem ohngeachtet doch noch herum t+.
Es
pDiemerbroeck p. 347.
p*Tulp L. IV. c. 1.
qAcrell chir. haend. n. VI. Ei- ne fast gleiche Geschichte, Manne p. 122. bis 125.
rFontanus consult. 13.
sEphem. nat. curios. vol. 6. obs. 1723. Andre Geschwüre im Ge- hirne ohne sonderliche Zufälle und [Spaltenumbruch]
bei vollkommnen Sinnen, Morand bei dem berümten Manne.
tLinden physiol. ref. p. 426.
t*Collins p. 989. Manne exp. 29. u. f. Ess. of a soc. at Edimb. T. II. n. 12.
t**Catherwood apoplex. p. 33. Stork ann. 1. p. 113.
t+Spindler obs. 1.
L l 3
VII. Ab. Erſch d. leb. Geh. Die Empfind.
ben [Spaltenumbruch]p. Es brach durch eine Wunde mit toͤdlichem Er- folge das Gehirn hervor, obgleich die Seele ſtandhaft blieb, da ſich das Gehirn verzehrte p*.
Es zog eine Gehirnwunde den Tod nach vielen Ta- gen nach ſich, ob gleich einige knochige Splitter bis in die Hirnſchwiele, durchgedrungen und das Gehirn verfault war q. Es ſtarb iemand an einer Gehirnwunde erſt zween Monate hernach, obgleich ein Theil dieſes Einge- weides verdorben war, und der Kranke den vollkomm- nen Gebrauch der Sinnen behalten hatte r. Es fand ſich im Gehirn ein haͤufiger Eiter, welcher bis mitten ins Ruͤckenmark hinabgeſunken war, ohngeachtet die Sinnen unverletzt geblieben waren s. Es war ein Ge- hirnlappen tief herab verdorben, und die Hirnkammern nahm der Eiter ein, ohngeachtet ſich die Sinnen in voll- kommenem Zuſtande befanden t. Man traf einen Theil des Gehirns in der Faͤulniß an, ohne daß das Gemuͤth darunter gelitten hatte t*.
Eben ſo wenig hatten die Sinnen von einem Falle, obgleich die Gehirnhaͤute und der graue Theil des Ge- hirns verdorben waren, und ſich in der ganzen Gehirn- kammer alles voller Waſſer befand, gelitten t**.
Ein Bettler, in dem ein Theil des Gehirns vom kalten Brande angegriffen war, gieng dem ohngeachtet doch noch herum t†.
Es
pDiemerbroeck p. 347.
p*Tulp L. IV. c. 1.
qAcrell chir. haend. n. VI. Ei- ne faſt gleiche Geſchichte, Manne p. 122. bis 125.
rFontanus conſult. 13.
sEphem. nat. curioſ. vol. 6. obſ. 1723. Andre Geſchwuͤre im Ge- hirne ohne ſonderliche Zufaͤlle und [Spaltenumbruch]
bei vollkommnen Sinnen, Morand bei dem beruͤmten Manne.
tLinden phyſiol. ref. p. 426.
t*Collins p. 989. Manne exp. 29. u. f. Eſſ. of a ſoc. at Edimb. T. II. n. 12.
t**Catherwood apoplex. p. 33. Stork ann. 1. p. 113.
t†Spindler obſ. 1.
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VII. Ab. Erſch d. leb. Geh. Die Empfind.
ben
p. Es brach durch eine Wunde mit toͤdlichem Er-
folge das Gehirn hervor, obgleich die Seele ſtandhaft
blieb, da ſich das Gehirn verzehrte p*.
Es zog eine Gehirnwunde den Tod nach vielen Ta-
gen nach ſich, ob gleich einige knochige Splitter bis in
die Hirnſchwiele, durchgedrungen und das Gehirn verfault
war q. Es ſtarb iemand an einer Gehirnwunde erſt
zween Monate hernach, obgleich ein Theil dieſes Einge-
weides verdorben war, und der Kranke den vollkomm-
nen Gebrauch der Sinnen behalten hatte r. Es fand
ſich im Gehirn ein haͤufiger Eiter, welcher bis mitten
ins Ruͤckenmark hinabgeſunken war, ohngeachtet die
Sinnen unverletzt geblieben waren s. Es war ein Ge-
hirnlappen tief herab verdorben, und die Hirnkammern
nahm der Eiter ein, ohngeachtet ſich die Sinnen in voll-
kommenem Zuſtande befanden t. Man traf einen
Theil des Gehirns in der Faͤulniß an, ohne daß das
Gemuͤth darunter gelitten hatte t*.
Eben ſo wenig hatten die Sinnen von einem Falle,
obgleich die Gehirnhaͤute und der graue Theil des Ge-
hirns verdorben waren, und ſich in der ganzen Gehirn-
kammer alles voller Waſſer befand, gelitten t**.
Ein Bettler, in dem ein Theil des Gehirns vom
kalten Brande angegriffen war, gieng dem ohngeachtet
doch noch herum t†.
Es
p Diemerbroeck p. 347.
p* Tulp L. IV. c. 1.
q Acrell chir. haend. n. VI. Ei-
ne faſt gleiche Geſchichte, Manne
p. 122. bis 125.
r Fontanus conſult. 13.
s Ephem. nat. curioſ. vol. 6.
obſ. 1723. Andre Geſchwuͤre im Ge-
hirne ohne ſonderliche Zufaͤlle und
bei vollkommnen Sinnen, Morand
bei dem beruͤmten Manne.
t Linden phyſiol. ref. p. 426.
t* Collins p. 989. Manne exp.
29. u. f. Eſſ. of a ſoc. at Edimb.
T. II. n. 12.
t** Catherwood apoplex. p. 33.
Stork ann. 1. p. 113.
t† Spindler obſ. 1.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/569>, abgerufen am 24.11.2024.
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