dem Nerven des angegriffenen Theiles zu beiden Seiten vereinigt ist, hingelanget.
Es verursachte ein Nerve erstaunliche Schmerzen, als man ihn an der Faser aufhing, es stieg der Schmerz davon zu den Augenbranen, er nahm den halben Kopf und Rücken ein, und endlich kam eine Ohnmacht dazu, so bald der Schmerz den untersten Theil des Rückens erreicht hatte [Spaltenumbruch]e.
Auf die Unterbindung des Nerven des achten Paa- res erfolgte eine Blödigkeit der Augen f, und es hat der ehedem berümte Petit eben dieses Gebrechen, nach der Unterbindung des Ribbennerven wahrgenommen g.
Von demienigen unangenehmen Klange, den die kurzen Eisenplättchen, die von andern dergleichen Eisen in Bewegung gesetzt worden, von sich geben, erfolgt das so bekannte stumpfe Gefühl an den Zähnen. Von einem schlimmen Zahne erzeugte sich eine Blindheit h. Nach den Zahnschmerzen hat man eine Stummheit und Sprachlosigkeit bemerkt [Spaltenumbruch]i. Ein beständiger Kopffchmer- zen erfolgte auf die Quetschung des Daumens, und man heilte den Kranken davon, als man ihn den Daumen brannte k. Es betrift das bisherige die Empfindungen, und ich werde dasienige, was die Bewegungen angeht, an einem andern Orte melden l. Es breitet das Nie- sen, welches von dem Reitze der Nasennerven erregt wird, seine Krämpfe weit und breit aus.
Die Aerzte pflegen dergleichen Zufälle, durch die Communication der Nerven zu erklären m.
Allein es giebt Gelehrte, und es hat dergleichen bereits vorlängst gegeben n, welche von dieser Gemein-
schaft
eSimson musc. mot. p. 32.
fCommentar. Bonon. T. 3. p. 283-287. 289. 290.
gp. 223.
hHildan. c. 2. obs. 12.
iLinder act. litt. suec. 1724. p. 536.
kGavasset de cauter. c. 3.
lSect. 7. n. 3.
mWillis de motu musc. p. 157.
nBayer de animi adfect. p. 10.
J i 4
VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
dem Nerven des angegriffenen Theiles zu beiden Seiten vereinigt iſt, hingelanget.
Es verurſachte ein Nerve erſtaunliche Schmerzen, als man ihn an der Faſer aufhing, es ſtieg der Schmerz davon zu den Augenbranen, er nahm den halben Kopf und Ruͤcken ein, und endlich kam eine Ohnmacht dazu, ſo bald der Schmerz den unterſten Theil des Ruͤckens erreicht hatte [Spaltenumbruch]e.
Auf die Unterbindung des Nerven des achten Paa- res erfolgte eine Bloͤdigkeit der Augen f, und es hat der ehedem beruͤmte Petit eben dieſes Gebrechen, nach der Unterbindung des Ribbennerven wahrgenommen g.
Von demienigen unangenehmen Klange, den die kurzen Eiſenplaͤttchen, die von andern dergleichen Eiſen in Bewegung geſetzt worden, von ſich geben, erfolgt das ſo bekannte ſtumpfe Gefuͤhl an den Zaͤhnen. Von einem ſchlimmen Zahne erzeugte ſich eine Blindheit h. Nach den Zahnſchmerzen hat man eine Stummheit und Sprachloſigkeit bemerkt [Spaltenumbruch]i. Ein beſtaͤndiger Kopffchmer- zen erfolgte auf die Quetſchung des Daumens, und man heilte den Kranken davon, als man ihn den Daumen brannte k. Es betrift das bisherige die Empfindungen, und ich werde dasienige, was die Bewegungen angeht, an einem andern Orte melden l. Es breitet das Nie- ſen, welches von dem Reitze der Naſennerven erregt wird, ſeine Kraͤmpfe weit und breit aus.
Die Aerzte pflegen dergleichen Zufaͤlle, durch die Communication der Nerven zu erklaͤren m.
Allein es giebt Gelehrte, und es hat dergleichen bereits vorlaͤngſt gegeben n, welche von dieſer Gemein-
ſchaft
eSimſon muſc. mot. p. 32.
fCommentar. Bonon. T. 3. p. 283-287. 289. 290.
gp. 223.
hHildan. c. 2. obſ. 12.
iLinder act. litt. ſuec. 1724. p. 536.
kGavaſſet de cauter. c. 3.
lSect. 7. n. 3.
mWillis de motu muſc. p. 157.
nBayer de animi adfect. p. 10.
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VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
dem Nerven des angegriffenen Theiles zu beiden Seiten
vereinigt iſt, hingelanget.
Es verurſachte ein Nerve erſtaunliche Schmerzen,
als man ihn an der Faſer aufhing, es ſtieg der Schmerz
davon zu den Augenbranen, er nahm den halben Kopf
und Ruͤcken ein, und endlich kam eine Ohnmacht dazu,
ſo bald der Schmerz den unterſten Theil des Ruͤckens
erreicht hatte
e.
Auf die Unterbindung des Nerven des achten Paa-
res erfolgte eine Bloͤdigkeit der Augen f, und es hat
der ehedem beruͤmte Petit eben dieſes Gebrechen, nach
der Unterbindung des Ribbennerven wahrgenommen g.
Von demienigen unangenehmen Klange, den die
kurzen Eiſenplaͤttchen, die von andern dergleichen Eiſen
in Bewegung geſetzt worden, von ſich geben, erfolgt
das ſo bekannte ſtumpfe Gefuͤhl an den Zaͤhnen. Von
einem ſchlimmen Zahne erzeugte ſich eine Blindheit h.
Nach den Zahnſchmerzen hat man eine Stummheit und
Sprachloſigkeit bemerkt
i. Ein beſtaͤndiger Kopffchmer-
zen erfolgte auf die Quetſchung des Daumens, und man
heilte den Kranken davon, als man ihn den Daumen
brannte k. Es betrift das bisherige die Empfindungen,
und ich werde dasienige, was die Bewegungen angeht,
an einem andern Orte melden l. Es breitet das Nie-
ſen, welches von dem Reitze der Naſennerven erregt
wird, ſeine Kraͤmpfe weit und breit aus.
Die Aerzte pflegen dergleichen Zufaͤlle, durch die
Communication der Nerven zu erklaͤren m.
Allein es giebt Gelehrte, und es hat dergleichen
bereits vorlaͤngſt gegeben n, welche von dieſer Gemein-
ſchaft
e Simſon muſc. mot. p. 32.
f Commentar. Bonon. T. 3. p.
283-287. 289. 290.
g p. 223.
h Hildan. c. 2. obſ. 12.
i Linder act. litt. ſuec. 1724. p.
536.
k Gavaſſet de cauter. c. 3.
l Sect. 7. n. 3.
m Willis de motu muſc. p. 157.
n Bayer de animi adfect. p. 10.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/539>, abgerufen am 22.11.2024.
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