Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.VII. Ab. Ersch. d. leb. Geh. Die Empfind. wenn das tiefe Mark eine offenbare Empfindlichkeit hat,so läßt sich mit keiner Wahrscheinlichkeit behaupten, daß das höher liegende Mark, welches übrigens von einerlei Natur ist, ohne Gefühl sein sollte. Es entstehen übrigens die gedachten schweren Zu- §. 22. Die fernere Bestätigung, daß die Eindrücke der Sinnen im Gehirn vorgehen. Es empfinden demnach die Nerven, und sie sind lebhaft h Lottieri beim Fabri p. 297. i Pott headwounds p. 13. k Eben der p. 176. Eine
Schwäche beim Wasserkopfe, Hamb. Mag. 19. p. 213. Vom Scirrhus in der Gehirnmasse Ponteau melang. p. 446. 448. Von einer Hirnwunde Cardan. contrad. L. II. d. 1. contr. 7. Ein wahnwitz von entzündetem [Spaltenumbruch] Gehirnmarke Nannoni semplic. p. 247. und obs. 36. Von dem mit Blut angefüllten Gehirngefässen Iourn. de medec. 1763. Oct. Bader obs. 26. Stoerk ann. 1. p. 101. da das kleine Gehirn vom Blute ge- druckt war Bilguer Wahrnehm. p. 158. Von Knochenschuppen, die ins Gehirn eingedrückt waren, Manne p. 122. VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind. wenn das tiefe Mark eine offenbare Empfindlichkeit hat,ſo laͤßt ſich mit keiner Wahrſcheinlichkeit behaupten, daß das hoͤher liegende Mark, welches uͤbrigens von einerlei Natur iſt, ohne Gefuͤhl ſein ſollte. Es entſtehen uͤbrigens die gedachten ſchweren Zu- §. 22. Die fernere Beſtaͤtigung, daß die Eindruͤcke der Sinnen im Gehirn vorgehen. Es empfinden demnach die Nerven, und ſie ſind lebhaft h Lottieri beim Fabri p. 297. i Pott headwounds p. 13. k Eben der p. 176. Eine
Schwaͤche beim Waſſerkopfe, Hamb. Mag. 19. p. 213. Vom Scirrhus in der Gehirnmaſſe Ponteau melang. p. 446. 448. Von einer Hirnwunde Cardan. contrad. L. II. d. 1. contr. 7. Ein wahnwitz von entzuͤndetem [Spaltenumbruch] Gehirnmarke Nannoni ſemplic. p. 247. und obſ. 36. Von dem mit Blut angefuͤllten Gehirngefaͤſſen Iourn. de medec. 1763. Oct. Bader obſ. 26. Stoerk ann. 1. p. 101. da das kleine Gehirn vom Blute ge- druckt war Bilguer Wahrnehm. p. 158. Von Knochenſchuppen, die ins Gehirn eingedruͤckt waren, Manne p. 122. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0531" n="495"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.</hi></fw><lb/> wenn das tiefe Mark eine offenbare Empfindlichkeit hat,<lb/> ſo laͤßt ſich mit keiner Wahrſcheinlichkeit behaupten, daß<lb/> das hoͤher liegende Mark, welches uͤbrigens von einerlei<lb/> Natur iſt, ohne Gefuͤhl ſein ſollte.</p><lb/> <p>Es entſtehen uͤbrigens die gedachten ſchweren Zu-<lb/> faͤlle an den Kranken augenſcheinlich nicht von der harten<lb/> Gehirnhaut, ſondern ſie ruͤhren vielmehr von dem lei-<lb/> denden Gehirne her, und es erfolgt nicht blos der Schlag-<lb/> fluß, von einem uͤber das Gehirn ausgetretenem Blute,<lb/> dabei die Gehirnhaͤute in vollkommenen Zuſtande ſind <cb/> <note place="foot" n="h"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lottieri</hi></hi> beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Fabri</hi> p.</hi> 297.</note>,<lb/> ſondern es wuͤrkt das uͤber die harte Gehirnhaut ergoſſene<lb/> Gebluͤte einen viel geringern Schaden, als, wenn<lb/> das Blut unterhalb dieſer Membran und uͤber dem Ge-<lb/> hirne ſtockt <note place="foot" n="i"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pott</hi> headwounds p.</hi> 13.</note>, ia es bringt viel leichtere Zufaͤlle hervor,<lb/> ie naͤher ſich dieſes an der Oberflaͤche des Gehirns ereig-<lb/> net, indeſſen, daß die Uebel groͤſſer werden, ie tiefer das<lb/> Blut aus ſeinen Gefaͤſſen austritt <note place="foot" n="k">Eben der <hi rendition="#aq">p.</hi> 176. Eine<lb/> Schwaͤche beim Waſſerkopfe, Hamb.<lb/> Mag. 19. <hi rendition="#aq">p.</hi> 213. Vom Scirrhus in<lb/> der Gehirnmaſſe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ponteau</hi> melang.<lb/> p.</hi> 446. 448. Von einer Hirnwunde<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cardan.</hi> contrad. L. II. d. 1. contr.</hi><lb/> 7. Ein wahnwitz von entzuͤndetem<lb/><cb/> Gehirnmarke <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nannoni</hi> ſemplic. p.</hi><lb/> 247. und <hi rendition="#aq">obſ.</hi> 36. Von dem mit<lb/> Blut angefuͤllten Gehirngefaͤſſen<lb/><hi rendition="#aq">Iourn. de medec. 1763. Oct. <hi rendition="#i">Bader</hi><lb/> obſ. 26. <hi rendition="#i">Stoerk</hi> ann. 1. p.</hi> 101. da<lb/> das kleine Gehirn vom Blute ge-<lb/> druckt war <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Bilguer</hi></hi> Wahrnehm. <hi rendition="#aq">p.</hi><lb/> 158. Von Knochenſchuppen, die<lb/> ins Gehirn eingedruͤckt waren,<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Manne</hi> p.</hi> 122.</note>.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 22.<lb/> Die fernere Beſtaͤtigung, daß die Eindruͤcke der<lb/> Sinnen im Gehirn vorgehen.</head><lb/> <p>Es empfinden demnach die Nerven, und ſie ſind<lb/> es, die die Eindruͤcke der aͤuſſerlichen Koͤrper ins Gehirn<lb/> uͤbertragen. Eben dieſe Eindruͤcke erhalten ſich in einer-<lb/> lei Gehirne, dergeſtalt, daß ſie ganzer funfzig, bis hun-<lb/> dert Jahre, wofern der Menſch ſo lange lebt, darinnen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lebhaft</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [495/0531]
VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
wenn das tiefe Mark eine offenbare Empfindlichkeit hat,
ſo laͤßt ſich mit keiner Wahrſcheinlichkeit behaupten, daß
das hoͤher liegende Mark, welches uͤbrigens von einerlei
Natur iſt, ohne Gefuͤhl ſein ſollte.
Es entſtehen uͤbrigens die gedachten ſchweren Zu-
faͤlle an den Kranken augenſcheinlich nicht von der harten
Gehirnhaut, ſondern ſie ruͤhren vielmehr von dem lei-
denden Gehirne her, und es erfolgt nicht blos der Schlag-
fluß, von einem uͤber das Gehirn ausgetretenem Blute,
dabei die Gehirnhaͤute in vollkommenen Zuſtande ſind
h,
ſondern es wuͤrkt das uͤber die harte Gehirnhaut ergoſſene
Gebluͤte einen viel geringern Schaden, als, wenn
das Blut unterhalb dieſer Membran und uͤber dem Ge-
hirne ſtockt i, ia es bringt viel leichtere Zufaͤlle hervor,
ie naͤher ſich dieſes an der Oberflaͤche des Gehirns ereig-
net, indeſſen, daß die Uebel groͤſſer werden, ie tiefer das
Blut aus ſeinen Gefaͤſſen austritt k.
§. 22.
Die fernere Beſtaͤtigung, daß die Eindruͤcke der
Sinnen im Gehirn vorgehen.
Es empfinden demnach die Nerven, und ſie ſind
es, die die Eindruͤcke der aͤuſſerlichen Koͤrper ins Gehirn
uͤbertragen. Eben dieſe Eindruͤcke erhalten ſich in einer-
lei Gehirne, dergeſtalt, daß ſie ganzer funfzig, bis hun-
dert Jahre, wofern der Menſch ſo lange lebt, darinnen
lebhaft
h Lottieri beim Fabri p. 297.
i Pott headwounds p. 13.
k Eben der p. 176. Eine
Schwaͤche beim Waſſerkopfe, Hamb.
Mag. 19. p. 213. Vom Scirrhus in
der Gehirnmaſſe Ponteau melang.
p. 446. 448. Von einer Hirnwunde
Cardan. contrad. L. II. d. 1. contr.
7. Ein wahnwitz von entzuͤndetem
Gehirnmarke Nannoni ſemplic. p.
247. und obſ. 36. Von dem mit
Blut angefuͤllten Gehirngefaͤſſen
Iourn. de medec. 1763. Oct. Bader
obſ. 26. Stoerk ann. 1. p. 101. da
das kleine Gehirn vom Blute ge-
druckt war Bilguer Wahrnehm. p.
158. Von Knochenſchuppen, die
ins Gehirn eingedruͤckt waren,
Manne p. 122.
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