Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.VII. Ab. Ersch. d. leb. Geh. Die Empfind. dennoch schwerlich von denienigen gefunden werden [Spaltenumbruch]
x,welche ihr Dasein behaupten, so eilen wir nur zu denie- nigen Versuchen, durch welche man auf ihre Empfind- lichkeit schliessen kann. Jch habe dahero das Knochen- häutchen an den unvernünftigen Thieren, und zwar da- selbst, wo es von der Haut bedeckt ist, nämlich am Knie und der Ferse entblößt, hierauf mit dem Messer, schar- fen Gifte, Feuer oder Eisen gereitzt, doch aber niemals einige Zeichen von Schmerz finden können y, ia ich habe die Wunden desselben sehr leicht und ohne Arzeneien heilen gesehen z. Eben diesen Ausgang haben auch die Versuche des P. Castelli a, des berümten Muhl- mann b und des D. Bordenave c, Rich. Brok- lesby d, Housset [Spaltenumbruch] e, Pagans und des Boniols f. Doch es verzehren auch die Schnecken ihre eigne Es hat ferner der berümte Wundarzt J. Vespa h, Dero- x Monroo on nerves p. 8. Ient course of anat. T. 1. p. 54. y Exp. 38. 39. 40. 43. 45. 46. 47. 49. 50. z Exp. 44. 45. a Sect. 3. exp. 33. zu 46. b Vieles angef. Ort. p. 13. c Angef. Ort p. 153. d Angef. Ort. e Exp. 11. f p. 166. g Schwammerdamm bibl. nat. p. 144. h Tosetti lettr. 4. p. 468. 469. i Cases p. 124. k Beim Verna exp. 8. l Angef. Ort p. 149. H. Phisiol. 4. B. F f
VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind. dennoch ſchwerlich von denienigen gefunden werden [Spaltenumbruch]
x,welche ihr Daſein behaupten, ſo eilen wir nur zu denie- nigen Verſuchen, durch welche man auf ihre Empfind- lichkeit ſchlieſſen kann. Jch habe dahero das Knochen- haͤutchen an den unvernuͤnftigen Thieren, und zwar da- ſelbſt, wo es von der Haut bedeckt iſt, naͤmlich am Knie und der Ferſe entbloͤßt, hierauf mit dem Meſſer, ſchar- fen Gifte, Feuer oder Eiſen gereitzt, doch aber niemals einige Zeichen von Schmerz finden koͤnnen y, ia ich habe die Wunden deſſelben ſehr leicht und ohne Arzeneien heilen geſehen z. Eben dieſen Ausgang haben auch die Verſuche des P. Caſtelli a, des beruͤmten Muhl- mann b und des D. Bordenave c, Rich. Brok- lesby d, Houſſet [Spaltenumbruch] e, Pagans und des Boniols f. Doch es verzehren auch die Schnecken ihre eigne Es hat ferner der beruͤmte Wundarzt J. Vespa h, Dero- x Monroo on nerves p. 8. Ient courſe of anat. T. 1. p. 54. y Exp. 38. 39. 40. 43. 45. 46. 47. 49. 50. z Exp. 44. 45. a Sect. 3. exp. 33. zu 46. b Vieles angef. Ort. p. 13. c Angef. Ort p. 153. d Angef. Ort. e Exp. 11. f p. 166. g Schwammerdamm bibl. nat. p. 144. h Toſetti lettr. 4. p. 468. 469. i Caſes p. 124. k Beim Verna exp. 8. l Angef. Ort p. 149. H. Phiſiol. 4. B. F f
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0485" n="449"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VII.</hi> Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.</hi></fw><lb/> dennoch ſchwerlich von denienigen gefunden werden <cb/> <note place="foot" n="x"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Monroo</hi> on nerves p. 8. <hi rendition="#i">Ient</hi><lb/> courſe of anat. T. 1. p.</hi> 54.</note>,<lb/> welche ihr Daſein behaupten, ſo eilen wir nur zu denie-<lb/> nigen Verſuchen, durch welche man auf ihre Empfind-<lb/> lichkeit ſchlieſſen kann. Jch habe dahero das Knochen-<lb/> haͤutchen an den unvernuͤnftigen Thieren, und zwar da-<lb/> ſelbſt, wo es von der Haut bedeckt iſt, naͤmlich am Knie<lb/> und der Ferſe entbloͤßt, hierauf mit dem Meſſer, ſchar-<lb/> fen Gifte, Feuer oder Eiſen gereitzt, doch aber niemals<lb/> einige Zeichen von Schmerz finden koͤnnen <note place="foot" n="y"><hi rendition="#aq">Exp.</hi> 38. 39. 40. 43. 45. 46. 47.<lb/> 49. 50.</note>, ia ich<lb/> habe die Wunden deſſelben ſehr leicht und ohne Arzeneien<lb/> heilen geſehen <note place="foot" n="z"><hi rendition="#aq">Exp.</hi> 44. 45.</note>. Eben dieſen Ausgang haben auch<lb/> die Verſuche des P. <hi rendition="#fr">Caſtelli</hi> <note place="foot" n="a"><hi rendition="#aq">Sect. 3. exp.</hi> 33. zu 46.</note>, des beruͤmten <hi rendition="#fr">Muhl-<lb/> mann</hi> <note place="foot" n="b">Vieles angef. Ort. <hi rendition="#aq">p.</hi> 13.</note> und des <hi rendition="#fr">D. Bordenave</hi> <note place="foot" n="c">Angef. Ort <hi rendition="#aq">p.</hi> 153.</note>, Rich. <hi rendition="#fr">Brok-<lb/> lesby</hi> <note place="foot" n="d">Angef. Ort.</note>, <hi rendition="#fr">Houſſet</hi> <cb/> <note place="foot" n="e"><hi rendition="#aq">Exp.</hi> 11.</note>, <hi rendition="#fr">Pagans</hi> und des <hi rendition="#fr">Boniols</hi> <note place="foot" n="f"><hi rendition="#aq">p.</hi> 166.</note>.</p><lb/> <p>Doch es verzehren auch die Schnecken ihre eigne<lb/> Knochenhaͤutchen <note place="foot" n="g"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Schwammerdamm</hi> bibl. nat.<lb/> p.</hi> 144.</note>, und es muß ihnen ſolches gewiß<lb/> nicht ſchmerzen, weil ſie es aufeſſen.</p><lb/> <p>Es hat ferner der beruͤmte Wundarzt J. <hi rendition="#fr">Vespa</hi> <note place="foot" n="h"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Toſetti</hi> lettr. 4. p.</hi> 468. 469.</note>,<lb/> den Knochen mit der Saͤge durchſchnitten, ohne das<lb/> Knochenhaͤutchen abzuſchaben, wobei doch der Kranke<lb/> uͤber keine Schmerzen geklagt; ia es gebietet ein ande-<lb/> rer beruͤmter und neuer Wundarzt W. <hi rendition="#fr">Gooch</hi> <note place="foot" n="i"><hi rendition="#aq">Caſes p.</hi> 124.</note>, nicht<lb/> anders zu operiren. Es hat der beruͤmte <hi rendition="#fr">Robbiati</hi> <note place="foot" n="k">Beim <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Verna</hi> exp.</hi> 8.</note><lb/> das entbloͤßte Knochenhaͤutchen in einem andern Men-<lb/> ſchen durchſchnitten, ohne, daß der Verwundete<lb/> Schmerzen empfunden haͤtte. Man hat ein anderes<lb/> und aͤhnliches Exempel bei dem beruͤmten <hi rendition="#fr">Pereno</hi>tti <note place="foot" n="l">Angef. Ort <hi rendition="#aq">p.</hi> 149.</note><lb/> nachzuleſen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Dero-</fw><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">H. Phiſiol. 4. B.</hi> F f</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [449/0485]
VII. Ab. Erſch. d. leb. Geh. Die Empfind.
dennoch ſchwerlich von denienigen gefunden werden
x,
welche ihr Daſein behaupten, ſo eilen wir nur zu denie-
nigen Verſuchen, durch welche man auf ihre Empfind-
lichkeit ſchlieſſen kann. Jch habe dahero das Knochen-
haͤutchen an den unvernuͤnftigen Thieren, und zwar da-
ſelbſt, wo es von der Haut bedeckt iſt, naͤmlich am Knie
und der Ferſe entbloͤßt, hierauf mit dem Meſſer, ſchar-
fen Gifte, Feuer oder Eiſen gereitzt, doch aber niemals
einige Zeichen von Schmerz finden koͤnnen y, ia ich
habe die Wunden deſſelben ſehr leicht und ohne Arzeneien
heilen geſehen z. Eben dieſen Ausgang haben auch
die Verſuche des P. Caſtelli a, des beruͤmten Muhl-
mann b und des D. Bordenave c, Rich. Brok-
lesby d, Houſſet
e, Pagans und des Boniols f.
Doch es verzehren auch die Schnecken ihre eigne
Knochenhaͤutchen g, und es muß ihnen ſolches gewiß
nicht ſchmerzen, weil ſie es aufeſſen.
Es hat ferner der beruͤmte Wundarzt J. Vespa h,
den Knochen mit der Saͤge durchſchnitten, ohne das
Knochenhaͤutchen abzuſchaben, wobei doch der Kranke
uͤber keine Schmerzen geklagt; ia es gebietet ein ande-
rer beruͤmter und neuer Wundarzt W. Gooch i, nicht
anders zu operiren. Es hat der beruͤmte Robbiati k
das entbloͤßte Knochenhaͤutchen in einem andern Men-
ſchen durchſchnitten, ohne, daß der Verwundete
Schmerzen empfunden haͤtte. Man hat ein anderes
und aͤhnliches Exempel bei dem beruͤmten Perenotti l
nachzuleſen.
Dero-
x Monroo on nerves p. 8. Ient
courſe of anat. T. 1. p. 54.
y Exp. 38. 39. 40. 43. 45. 46. 47.
49. 50.
z Exp. 44. 45.
a Sect. 3. exp. 33. zu 46.
b Vieles angef. Ort. p. 13.
c Angef. Ort p. 153.
d Angef. Ort.
e Exp. 11.
f p. 166.
g Schwammerdamm bibl. nat.
p. 144.
h Toſetti lettr. 4. p. 468. 469.
i Caſes p. 124.
k Beim Verna exp. 8.
l Angef. Ort p. 149.
H. Phiſiol. 4. B. F f
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |