Es hat bereits Galenus[Spaltenumbruch]t, und nach ihm, Her- mann van der Heydeu, nebst andern x, angemerkt, daß die Bänder ohne Empfindung sind.
Da ich nach der Zeit an der Empfindung der Theile, welche man unter die fühlbaren zu rechnen pflegt, zu zweifeln anfing, so habe ich mich durch eine Menge Ver- suche belehrt, daß sich ohne allen Schmerzen des Thieres, dessen Bänder y und Kapselbänder z, von welchen die Gelenke umgeben werden, durchbohren, brennen, mit ätzenden Säften reitzen lassen, und das Thier nicht eher einen Schmerz verrathe, als bis endlich die Haut, nach- dem man durch die Höle des Gelenks gedrungen, durch- stochen worden a.
Diese Wunden wachsen auch ebenfalls ohne alle Schwürigkeit an Thieren wieder zusammen [Spaltenumbruch]b.
Diesen Erfolg hatten die zehn Versuche des P. Castellic, die zween des Richard Broklesbyd, und der, vom berümten Bordenavee, angestellte Versuche, wie auch derienige, den J. Laurenz Graziani angestellt, wie auch dieienigen, welche wir dem Fleisse des berüm- ten Pagansf, g, Boniols und J. Theod. Sprö- gelsh, zu danken haben.
Doch
t V. Mem. T. 3. p. 419. und Severin in seiner chirurgia posthu- ma p. 88.
uDiscurs. 5. p. 77.
xI. Tagault, Mastin beim Gra- zian u. s. f.
yExp. 38. u. s. f.
zExp. 39. 41. 42. 43. 45. 46. 48. 50-55.
aExp. 52. 53.
bExp. 45. 48. Castelli, Bonioli p. 164.
cExp. 20-29.
dPhil. Trans. angef. Ort. exp. 3. 4.
e Angef. Ort. exp. 10.
fTosetti lettr. 3. p. 258.
gp. 164. Auch die Drüse des Havers ist ohne Schmerz gereitzt worden.
hp. 85. 86.
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
§. 8. Die Baͤnder und Gelenkkapſeln.
Es hat bereits Galenus[Spaltenumbruch]t, und nach ihm, Her- mann van der Heydeu, nebſt andern x, angemerkt, daß die Baͤnder ohne Empfindung ſind.
Da ich nach der Zeit an der Empfindung der Theile, welche man unter die fuͤhlbaren zu rechnen pflegt, zu zweifeln anfing, ſo habe ich mich durch eine Menge Ver- ſuche belehrt, daß ſich ohne allen Schmerzen des Thieres, deſſen Baͤnder y und Kapſelbaͤnder z, von welchen die Gelenke umgeben werden, durchbohren, brennen, mit aͤtzenden Saͤften reitzen laſſen, und das Thier nicht eher einen Schmerz verrathe, als bis endlich die Haut, nach- dem man durch die Hoͤle des Gelenks gedrungen, durch- ſtochen worden a.
Dieſe Wunden wachſen auch ebenfalls ohne alle Schwuͤrigkeit an Thieren wieder zuſammen [Spaltenumbruch]b.
Dieſen Erfolg hatten die zehn Verſuche des P. Caſtellic, die zween des Richard Broklesbyd, und der, vom beruͤmten Bordenavee, angeſtellte Verſuche, wie auch derienige, den J. Laurenz Graziani angeſtellt, wie auch dieienigen, welche wir dem Fleiſſe des beruͤm- ten Pagansf, g, Boniols und J. Theod. Sproͤ- gelsh, zu danken haben.
Doch
t V. Mem. T. 3. p. 419. und Severin in ſeiner chirurgia poſthu- ma p. 88.
uDiſcurſ. 5. p. 77.
xI. Tagault, Maſtin beim Gra- zian u. ſ. f.
yExp. 38. u. ſ. f.
zExp. 39. 41. 42. 43. 45. 46. 48. 50-55.
aExp. 52. 53.
bExp. 45. 48. Caſtelli, Bonioli p. 164.
cExp. 20-29.
dPhil. Trans. angef. Ort. exp. 3. 4.
e Angef. Ort. exp. 10.
fToſetti lettr. 3. p. 258.
gp. 164. Auch die Druͤſe des Havers iſt ohne Schmerz gereitzt worden.
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Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
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t, und nach ihm, Her-
mann van der Heyde u, nebſt andern x, angemerkt,
daß die Baͤnder ohne Empfindung ſind.
Da ich nach der Zeit an der Empfindung der Theile,
welche man unter die fuͤhlbaren zu rechnen pflegt, zu
zweifeln anfing, ſo habe ich mich durch eine Menge Ver-
ſuche belehrt, daß ſich ohne allen Schmerzen des Thieres,
deſſen Baͤnder y und Kapſelbaͤnder z, von welchen die
Gelenke umgeben werden, durchbohren, brennen, mit
aͤtzenden Saͤften reitzen laſſen, und das Thier nicht eher
einen Schmerz verrathe, als bis endlich die Haut, nach-
dem man durch die Hoͤle des Gelenks gedrungen, durch-
ſtochen worden a.
Dieſe Wunden wachſen auch ebenfalls ohne alle
Schwuͤrigkeit an Thieren wieder zuſammen
b.
Dieſen Erfolg hatten die zehn Verſuche des P.
Caſtelli c, die zween des Richard Broklesby d, und
der, vom beruͤmten Bordenave e, angeſtellte Verſuche,
wie auch derienige, den J. Laurenz Graziani angeſtellt,
wie auch dieienigen, welche wir dem Fleiſſe des beruͤm-
ten Pagans f, g, Boniols und J. Theod. Sproͤ-
gels h, zu danken haben.
Doch
t V. Mem. T. 3. p. 419. und
Severin in ſeiner chirurgia poſthu-
ma p. 88.
u Diſcurſ. 5. p. 77.
x I. Tagault, Maſtin beim Gra-
zian u. ſ. f.
y Exp. 38. u. ſ. f.
z Exp. 39. 41. 42. 43. 45. 46.
48. 50-55.
a Exp. 52. 53.
b Exp. 45. 48. Caſtelli, Bonioli
p. 164.
c Exp. 20-29.
d Phil. Trans. angef. Ort. exp.
3. 4.
e Angef. Ort. exp. 10.
f Toſetti lettr. 3. p. 258.
g p. 164. Auch die Druͤſe des
Havers iſt ohne Schmerz gereitzt
worden.
h p. 85. 86.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/482>, abgerufen am 22.12.2024.
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