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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.

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Vom Gehirne X. Buch.

Nicht größer ist das Gehirn in den vierfüßigen
Wasserthieren, oder walfischartigen, ob gleich einige ein
großes Gehirn dem Merkalbe geben [Spaltenumbruch] (x), und zwar ein
größeres als dem gemeinen Kalbe, und ob man gleich vor-
gibt, daß es in dem Braunfische (y) groß und im Delphin
am größten sey. Denn ob gleich einige dem Delphin
ein so großes zuschreiben, daß es (z) und (a) von
dem ganzen Körper beträgt; so hat man doch andre
geschickte Schriftsteller nach deren Rechnungen das Ge-
hirn des Delphins vom ganzen Körper kaum (b)
und (c) ausmacht. Doch es beträgt auch im
Braunfische (d) nicht über vom ganzen. Daher
kann man das Gehirn der walfischartigen Wasserthiere,
in so fern, als größer annehmen, weil es in denselben
eine größere Maße als in andern Fischen ausmacht.

Man fand in einem Kamele von 1300 Pfunden, das
Gehirn 1 Pfund 2 Unzen, das kleine Gehirn 19 Quent-
chen, die gesammte Gehirnmaße 163 Quentchen; folglich
war das Verhältniß wie 1 zu 1020, nach dem Buffon
Tom. II.

Jn einem Dromedar, der 369 Pfunde schwer war,
wog das Gehirn 12 Unzen und 6 Quentchen, das kleine
Gehirn zwo Unzen und eine halbe, die Gehirnmasse war
15 Unzen und 2 Quentchen gleich, oder sie verhielt sich
gegen den ganzen Körper wie 1 zu 354.

Ein Büffelochse wog 1150 Pfunde, da sein Gehirn
1 Pfund, das kleine 19 Quentchen, die Gehirnmasse 147
Quentchen, folglich gegen den Körper wie 1 zu 1001 war.

Unter
(x) Die Pariser.
(y) tyson
in der Zerlegung dieses Thiers S. 39.
(z) caldan epist. 2. S. 387.
(a) Von 22 Unzen, bei 35 Pfunde.
arlet S. 67.
(b) Von 36 Un-
zen, bei 200 Pfunden. redi
[Spaltenumbruch] S. 112. 113.
(c) Es machte in
dem Fische von 380 Pfunden nicht
viel über 58 Unzen aus: daselbst
(d) Von 161/2 Unze, da das Thier
96 wog. tyson S. 39. 15.
Vom Gehirne X. Buch.

Nicht groͤßer iſt das Gehirn in den vierfuͤßigen
Waſſerthieren, oder walfiſchartigen, ob gleich einige ein
großes Gehirn dem Merkalbe geben [Spaltenumbruch] (x), und zwar ein
groͤßeres als dem gemeinen Kalbe, und ob man gleich vor-
gibt, daß es in dem Braunfiſche (y) groß und im Delphin
am groͤßten ſey. Denn ob gleich einige dem Delphin
ein ſo großes zuſchreiben, daß es (z) und (a) von
dem ganzen Koͤrper betraͤgt; ſo hat man doch andre
geſchickte Schriftſteller nach deren Rechnungen das Ge-
hirn des Delphins vom ganzen Koͤrper kaum (b)
und (c) ausmacht. Doch es betraͤgt auch im
Braunfiſche (d) nicht uͤber vom ganzen. Daher
kann man das Gehirn der walfiſchartigen Waſſerthiere,
in ſo fern, als groͤßer annehmen, weil es in denſelben
eine groͤßere Maße als in andern Fiſchen ausmacht.

Man fand in einem Kamele von 1300 Pfunden, das
Gehirn 1 Pfund 2 Unzen, das kleine Gehirn 19 Quent-
chen, die geſammte Gehirnmaße 163 Quentchen; folglich
war das Verhaͤltniß wie 1 zu 1020, nach dem Buffon
Tom. II.

Jn einem Dromedar, der 369 Pfunde ſchwer war,
wog das Gehirn 12 Unzen und 6 Quentchen, das kleine
Gehirn zwo Unzen und eine halbe, die Gehirnmaſſe war
15 Unzen und 2 Quentchen gleich, oder ſie verhielt ſich
gegen den ganzen Koͤrper wie 1 zu 354.

Ein Buͤffelochſe wog 1150 Pfunde, da ſein Gehirn
1 Pfund, das kleine 19 Quentchen, die Gehirnmaſſe 147
Quentchen, folglich gegen den Koͤrper wie 1 zu 1001 war.

Unter
(x) Die Pariſer.
(y) tyſon
in der Zerlegung dieſes Thiers S. 39.
(z) caldan epiſt. 2. S. 387.
(a) Von 22 Unzen, bei 35 Pfunde.
arlet S. 67.
(b) Von 36 Un-
zen, bei 200 Pfunden. redi
[Spaltenumbruch] S. 112. 113.
(c) Es machte in
dem Fiſche von 380 Pfunden nicht
viel uͤber 58 Unzen aus: daſelbſt
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[12/0048] Vom Gehirne X. Buch. Nicht groͤßer iſt das Gehirn in den vierfuͤßigen Waſſerthieren, oder walfiſchartigen, ob gleich einige ein großes Gehirn dem Merkalbe geben (x), und zwar ein groͤßeres als dem gemeinen Kalbe, und ob man gleich vor- gibt, daß es in dem Braunfiſche (y) groß und im Delphin am groͤßten ſey. Denn ob gleich einige dem Delphin ein ſo großes zuſchreiben, daß es [FORMEL] (z) und [FORMEL] (a) von dem ganzen Koͤrper betraͤgt; ſo hat man doch andre geſchickte Schriftſteller nach deren Rechnungen das Ge- hirn des Delphins vom ganzen Koͤrper kaum [FORMEL] (b) und [FORMEL] (c) ausmacht. Doch es betraͤgt auch im Braunfiſche (d) nicht uͤber [FORMEL] vom ganzen. Daher kann man das Gehirn der walfiſchartigen Waſſerthiere, in ſo fern, als groͤßer annehmen, weil es in denſelben eine groͤßere Maße als in andern Fiſchen ausmacht. Man fand in einem Kamele von 1300 Pfunden, das Gehirn 1 Pfund 2 Unzen, das kleine Gehirn 19 Quent- chen, die geſammte Gehirnmaße 163 Quentchen; folglich war das Verhaͤltniß wie 1 zu 1020, nach dem Buffon Tom. II. Jn einem Dromedar, der 369 Pfunde ſchwer war, wog das Gehirn 12 Unzen und 6 Quentchen, das kleine Gehirn zwo Unzen und eine halbe, die Gehirnmaſſe war 15 Unzen und 2 Quentchen gleich, oder ſie verhielt ſich gegen den ganzen Koͤrper wie 1 zu 354. Ein Buͤffelochſe wog 1150 Pfunde, da ſein Gehirn 1 Pfund, das kleine 19 Quentchen, die Gehirnmaſſe 147 Quentchen, folglich gegen den Koͤrper wie 1 zu 1001 war. Unter (x) Die Pariſer. (y) tyſon in der Zerlegung dieſes Thiers S. 39. (z) caldan epiſt. 2. S. 387. (a) Von 22 Unzen, bei 35 Pfunde. arlet S. 67. (b) Von 36 Un- zen, bei 200 Pfunden. redi S. 112. 113. (c) Es machte in dem Fiſche von 380 Pfunden nicht viel uͤber 58 Unzen aus: daſelbſt (d) Von 16½ Unze, da das Thier 96 wog. tyſon S. 39. 15.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende04_1768/48>, abgerufen am 27.11.2024.